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Antwort von Claus Altmayer auf Thomas Göllers Replik auf die in der Ausgabe 7/2 dieser Zeitschrift erschienenen Rezension seines Buches Kulturverstehen. Grundprobleme einer epistemologischen Theorie der Kulturalität und kul-turellen Erkenntnis

Altmayer, Claus (2003)
Antwort von Claus Altmayer auf Thomas Göllers Replik auf die in der Ausgabe 7/2 dieser Zeitschrift erschienenen Rezension seines Buches Kulturverstehen. Grundprobleme einer epistemologischen Theorie der Kulturalität und kul-turellen Erkenntnis.
In: Zeitschrift für Interkulturellen Fremdsprachenunterricht : ZIF, 8 (2/3)
Artikel, Bibliographie

Dies ist die neueste Version dieses Eintrags.

Kurzbeschreibung (Abstract)

In den von Halliday herkommenden theoretischen Konzeptionen spricht man von „stance“, wenn man die Rahmung einer Proposition mit Ausdrücken für „attitudes“ oder „emotions“ im Sinne der traditionellen ‚propositional attitudes‘ meint. Nun ist dieses Konzept einzelsatzbezogen, d.h. Ausdrücke für „attitudes“ usw. werden zu einem isolierten Kernsatz als dessen „ungerade Lesung“ hinzugenommen. Bereits Frege (1892) unterschied in diesem Sinn die Bedeutung eines Satzes von seinem Sinn, den man erhält, wenn der Satz durch psychologische Ausdrücke in einen „indirekten Kontext“ gestellt wird. Im Folgenden soll dieses Konzept von der Diskursanalyse her befragt werden, indem ein Komplex grammatischer Mittel betrachtet wird, der global unter dem Terminus ‚MatrixKonstruktionen‘ 1 figuriert, und auch „complement constructions“ für die Realisierung der „stance“ namhaft gemacht werden (vgl. Biber, Johansson, Leech, Conrad & Finegan 1999). Dabei wird zunächst gefragt, ob und gegebenenfalls welche Art von Illokution durch derartige Konstruktionen umgesetzt wird, denn es ist klar, dass diese Ausdrucksformen, darunter die Matrix-Konstruktionen, mentale Prozesse versprachlichen. Eine empirische Analyse sprachlicher Realisierungsformen von Illokutionen muss zunächst den propositionalen Gehalt einer Äußerung isolieren, um sodann die Realisierung des illokutiven Akts zu erfassen. Dabei wird einer präsentiven Realisierung der Illokution der Äußerung eine deskriptive Verwendung gegenübergestellt, der nur schwer ein Modus zuzuordnen ist (§§1, 2). Kernpunkt des Artikels ist die sprachlich-prozedurale Architektonik derartiger Konstruktionen (§3), damit deutlich wird, mit welchen grammatischen Mitteln sie die Wiedergabe mentaler und interaktionaler Prozesse in die Sprechsituation integrieren. Zentrale sprachliche Prozeduren sind dem Symbolfeld (Bühler 1934) zuzurechnen. Aus dem Ensemble der Prozeduren wird unter dem Stichwort ‚Zweck‘ die Diskurs- und Textfunktion der Matrix-Konstruktion entwickelt (§4). Die verbalisierende Bezugnahme durch Ausdrücke des Symbolfeldes ist in vielen Fällen sprachspezifisch und weniger universell; daher ist ihre Übersetzung häufig schwierig; nicht zuletzt deshalb wird im Folgenden eine detaillierte Analyse von Matrix-Konstruktionen eines amerikanischen Textes mit seiner deutschen Übersetzung verglichen (§6). Matrix-Konstruktionen haben eine Tendenz zur Verfestigung zu sprachlichen Formeln, wenn in ihnen ein spezifischer Bezug auf die Konstellation abgebunden wird und der komplexe Ausdruck das sprachliche Feld wechselt: Dieser Vorgang ist ein sprachlicher Wandel der De-Grammatikalisierung (§7).

Typ des Eintrags: Artikel
Erschienen: 2003
Autor(en): Altmayer, Claus
Art des Eintrags: Bibliographie
Titel: Antwort von Claus Altmayer auf Thomas Göllers Replik auf die in der Ausgabe 7/2 dieser Zeitschrift erschienenen Rezension seines Buches Kulturverstehen. Grundprobleme einer epistemologischen Theorie der Kulturalität und kul-turellen Erkenntnis
Sprache: Deutsch
Publikationsjahr: 2003
Ort: Darmstadt
Verlag: Universitäts- und Landesbibliothek Darmstadt
Titel der Zeitschrift, Zeitung oder Schriftenreihe: Zeitschrift für Interkulturellen Fremdsprachenunterricht : ZIF
Jahrgang/Volume einer Zeitschrift: 8
(Heft-)Nummer: 2/3
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Kurzbeschreibung (Abstract):

In den von Halliday herkommenden theoretischen Konzeptionen spricht man von „stance“, wenn man die Rahmung einer Proposition mit Ausdrücken für „attitudes“ oder „emotions“ im Sinne der traditionellen ‚propositional attitudes‘ meint. Nun ist dieses Konzept einzelsatzbezogen, d.h. Ausdrücke für „attitudes“ usw. werden zu einem isolierten Kernsatz als dessen „ungerade Lesung“ hinzugenommen. Bereits Frege (1892) unterschied in diesem Sinn die Bedeutung eines Satzes von seinem Sinn, den man erhält, wenn der Satz durch psychologische Ausdrücke in einen „indirekten Kontext“ gestellt wird. Im Folgenden soll dieses Konzept von der Diskursanalyse her befragt werden, indem ein Komplex grammatischer Mittel betrachtet wird, der global unter dem Terminus ‚MatrixKonstruktionen‘ 1 figuriert, und auch „complement constructions“ für die Realisierung der „stance“ namhaft gemacht werden (vgl. Biber, Johansson, Leech, Conrad & Finegan 1999). Dabei wird zunächst gefragt, ob und gegebenenfalls welche Art von Illokution durch derartige Konstruktionen umgesetzt wird, denn es ist klar, dass diese Ausdrucksformen, darunter die Matrix-Konstruktionen, mentale Prozesse versprachlichen. Eine empirische Analyse sprachlicher Realisierungsformen von Illokutionen muss zunächst den propositionalen Gehalt einer Äußerung isolieren, um sodann die Realisierung des illokutiven Akts zu erfassen. Dabei wird einer präsentiven Realisierung der Illokution der Äußerung eine deskriptive Verwendung gegenübergestellt, der nur schwer ein Modus zuzuordnen ist (§§1, 2). Kernpunkt des Artikels ist die sprachlich-prozedurale Architektonik derartiger Konstruktionen (§3), damit deutlich wird, mit welchen grammatischen Mitteln sie die Wiedergabe mentaler und interaktionaler Prozesse in die Sprechsituation integrieren. Zentrale sprachliche Prozeduren sind dem Symbolfeld (Bühler 1934) zuzurechnen. Aus dem Ensemble der Prozeduren wird unter dem Stichwort ‚Zweck‘ die Diskurs- und Textfunktion der Matrix-Konstruktion entwickelt (§4). Die verbalisierende Bezugnahme durch Ausdrücke des Symbolfeldes ist in vielen Fällen sprachspezifisch und weniger universell; daher ist ihre Übersetzung häufig schwierig; nicht zuletzt deshalb wird im Folgenden eine detaillierte Analyse von Matrix-Konstruktionen eines amerikanischen Textes mit seiner deutschen Übersetzung verglichen (§6). Matrix-Konstruktionen haben eine Tendenz zur Verfestigung zu sprachlichen Formeln, wenn in ihnen ein spezifischer Bezug auf die Konstellation abgebunden wird und der komplexe Ausdruck das sprachliche Feld wechselt: Dieser Vorgang ist ein sprachlicher Wandel der De-Grammatikalisierung (§7).

Sachgruppe der Dewey Dezimalklassifikatin (DDC): 400 Sprache > 400 Sprache, Linguistik
Fachbereich(e)/-gebiet(e): 02 Fachbereich Gesellschafts- und Geschichtswissenschaften
02 Fachbereich Gesellschafts- und Geschichtswissenschaften > Institut für Sprach- und Literaturwissenschaft
02 Fachbereich Gesellschafts- und Geschichtswissenschaften > Institut für Sprach- und Literaturwissenschaft > Sprachwissenschaft - Mehrsprachigkeit
Hinterlegungsdatum: 02 Aug 2024 13:03
Letzte Änderung: 02 Aug 2024 13:03
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