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KulturZeitRaum - Das Feuilleton der ZiF

Wormer, Jörg (2010)
KulturZeitRaum - Das Feuilleton der ZiF.
In: Zeitschrift für Interkulturellen Fremdsprachenunterricht : ZIF, 15 (2)
Artikel, Bibliographie

Dies ist die neueste Version dieses Eintrags.

Kurzbeschreibung (Abstract)

Vor zwanzig Jahren wurde nach der Erosion und Auflösung der Sowjetunion das kommunistische Gesellschaftsmodell weithin für gescheitert erklärt, Kapitalismus und Marktwirtschaft hatten sich durchgesetzt, Globalisierung und Neoliberalismus taten ein übriges, selbst das kommunistische China beschritt mit Macht den Weg des Kapitalismus. Für den Traum vom besseren System verblieb mit einigem Schatten fast nur mehr das seit fünfzig Jahren kommunistische Kuba, steter Stachel im Fleisch und vor der Tür der USA, mit seinem illustren und schon zu Lebzeiten legendären Revolutionsführer Fidel Castro. Dieser hatte zwar 2006 nach einer schweren Operation die Amtsgeschäfte auf seinen Bruder Raúl Castro übertragen, kurz nach seinem 84. Geburtstag im August 2010 hatte sich aber El Comandante Fidel mit einer Parlamentsrede auf der politischen Bühne zurückgemeldet; der frühere Präsident sieht die drohende Gefahr eines Atomkrieges, hieß es in einer offiziellen Erklärung. Aber nicht Fidels Parlamentsrede sorgte weltweit für Sensation, sondern ein auf mehrere Tage sich erstreckendes Interview, das er dem USamerikanischen Journalisten Jeffrey Goldberg, begleitet von der Kuba-Expertin Julia Sweig vom Council on Foreign Relations, im Spätsommer in Havanna gab. Nach intensivem Gespräch ist man beim Essen, und es ergibt sich laut Goldberg die folgende Gesprächssituation, die das Magazin The Atlantic vom 08.09.2010 so wiedergibt: „We were seated around a smallish table; Castro, his wife, Dalia, his son; Antonio; Randy Alonso, a major figure in the government-run media; and Julia Sweig [... Fidel ingested small amounts of fish and salad, and quite a bit of bread dipped in olive oil, as well as a glass of red wine. But during the generally lighthearted conversation (we had just spent three hours talking about Iran and the Middle East), I asked him if he believed the Cuban model was still something worth exporting. "The Cuban model doesn't even work for us anymore," he said. ... I asked Julia to interpret this stunning statement for me. She said, "He wasn't rejecting the ideas of the Revolution. I took it to be an acknowledgment that under 'the Cuban model' the state has much too big a role in the economic life of the country."“

Typ des Eintrags: Artikel
Erschienen: 2010
Autor(en): Wormer, Jörg
Art des Eintrags: Bibliographie
Titel: KulturZeitRaum - Das Feuilleton der ZiF
Sprache: Deutsch
Publikationsjahr: 2010
Ort: Darmstadt
Verlag: Universitäts- und Landesbibliothek Darmstadt
Titel der Zeitschrift, Zeitung oder Schriftenreihe: Zeitschrift für Interkulturellen Fremdsprachenunterricht : ZIF
Jahrgang/Volume einer Zeitschrift: 15
(Heft-)Nummer: 2
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Kurzbeschreibung (Abstract):

Vor zwanzig Jahren wurde nach der Erosion und Auflösung der Sowjetunion das kommunistische Gesellschaftsmodell weithin für gescheitert erklärt, Kapitalismus und Marktwirtschaft hatten sich durchgesetzt, Globalisierung und Neoliberalismus taten ein übriges, selbst das kommunistische China beschritt mit Macht den Weg des Kapitalismus. Für den Traum vom besseren System verblieb mit einigem Schatten fast nur mehr das seit fünfzig Jahren kommunistische Kuba, steter Stachel im Fleisch und vor der Tür der USA, mit seinem illustren und schon zu Lebzeiten legendären Revolutionsführer Fidel Castro. Dieser hatte zwar 2006 nach einer schweren Operation die Amtsgeschäfte auf seinen Bruder Raúl Castro übertragen, kurz nach seinem 84. Geburtstag im August 2010 hatte sich aber El Comandante Fidel mit einer Parlamentsrede auf der politischen Bühne zurückgemeldet; der frühere Präsident sieht die drohende Gefahr eines Atomkrieges, hieß es in einer offiziellen Erklärung. Aber nicht Fidels Parlamentsrede sorgte weltweit für Sensation, sondern ein auf mehrere Tage sich erstreckendes Interview, das er dem USamerikanischen Journalisten Jeffrey Goldberg, begleitet von der Kuba-Expertin Julia Sweig vom Council on Foreign Relations, im Spätsommer in Havanna gab. Nach intensivem Gespräch ist man beim Essen, und es ergibt sich laut Goldberg die folgende Gesprächssituation, die das Magazin The Atlantic vom 08.09.2010 so wiedergibt: „We were seated around a smallish table; Castro, his wife, Dalia, his son; Antonio; Randy Alonso, a major figure in the government-run media; and Julia Sweig [... Fidel ingested small amounts of fish and salad, and quite a bit of bread dipped in olive oil, as well as a glass of red wine. But during the generally lighthearted conversation (we had just spent three hours talking about Iran and the Middle East), I asked him if he believed the Cuban model was still something worth exporting. "The Cuban model doesn't even work for us anymore," he said. ... I asked Julia to interpret this stunning statement for me. She said, "He wasn't rejecting the ideas of the Revolution. I took it to be an acknowledgment that under 'the Cuban model' the state has much too big a role in the economic life of the country."“

Sachgruppe der Dewey Dezimalklassifikatin (DDC): 400 Sprache > 400 Sprache, Linguistik
Fachbereich(e)/-gebiet(e): 02 Fachbereich Gesellschafts- und Geschichtswissenschaften
02 Fachbereich Gesellschafts- und Geschichtswissenschaften > Institut für Sprach- und Literaturwissenschaft
02 Fachbereich Gesellschafts- und Geschichtswissenschaften > Institut für Sprach- und Literaturwissenschaft > Sprachwissenschaft - Mehrsprachigkeit
Hinterlegungsdatum: 02 Aug 2024 13:01
Letzte Änderung: 02 Aug 2024 13:01
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