TU Darmstadt / ULB / TUbiblio

„mit gebundene Hände kann man nicht schwimmen, oder?“ – Die Rolle der Vorstellungsbilder für die Bedeutungsaushandlung wahrnehmungsbasierter Redewendungen bei Lernenden mit der Erstsprache Farsi

Schmorré, Madeleine (2024)
„mit gebundene Hände kann man nicht schwimmen, oder?“ – Die Rolle der Vorstellungsbilder für die Bedeutungsaushandlung wahrnehmungsbasierter Redewendungen bei Lernenden mit der Erstsprache Farsi.
Technische Universität Darmstadt
doi: 10.26083/tuprints-00027404
Dissertation, Erstveröffentlichung, Verlagsversion

Kurzbeschreibung (Abstract)

Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit der Verstehbarkeit idiomatischer Redewendungen in der Fremdsprache Deutsch. Sie zeigt auf, wie Deutschlernende mit der Erstsprache Farsi die in den Redewendungen ausgedrückten phraseologischen Bilder bei der Bedeutungsaushandlung einbeziehen. Hierfür wird eine besondere Gruppe innerhalb der Redewendungen in den Blick genommen, die aus kognitionslinguistischer Perspektive als ohne spezifisches Vorwissen verstehbar gilt. Ihre semantische Besonderheit besteht darin, dass die darin enthaltenen Bilder wahrnehmungsbasierte bzw. die sensomotorische Ebene betreffende Erfahrungen aufgreifen und somit Vorstellungen hervorrufen, aus denen sich die Bedeutungen der Redewendungen ableiten lassen. Für die qualitative Untersuchung wurden mittels Fragebogen und Gruppeninterviews Daten erhoben bzw. Antworten und Gespräche von Deutschlernenden mit Erstsprache Farsi gesammelt. Die gewonnenen Daten wurden inhaltsanalytisch hinsichtlich der Vorstellungsbilder und ihrer Rolle, die sie beim Aushandeln der Bedeutungen verschiedener deutscher Redewendungen spielen, untersucht. Die Ergebnisse bestätigen die prinzipielle Verstehbarkeit wahrnehmungsbasierter Redewendungen und zeigen zudem, dass sowohl die Bilder der präsentierten deutschen Redewendungen als auch bildäquivalente, persische Redewendungen die Bedeutungsannahmen beeinflussen. Für das Sprachenpaar Deutsch-Farsi wurden außerdem Redewendungspaare ermittelt und vor dem Hintergrund der Zuschreibung der Bildäquivalenz diskutiert, was zu einem besseren Verständnis des Verstehensprozesses bei idiomatischen Redewendungen beiträgt. Die Ergebnisse belegen somit nicht nur die große Beteiligung der Vorstellungsbilder bei der Bedeutungsaushandlung, sondern offenbaren auch das Spektrum an bildäquivalenten Ausdrücken, das beim Verstehen von fremdsprachlichen Redewendungen hinzugezogen werden kann.

Typ des Eintrags: Dissertation
Erschienen: 2024
Autor(en): Schmorré, Madeleine
Art des Eintrags: Erstveröffentlichung
Titel: „mit gebundene Hände kann man nicht schwimmen, oder?“ – Die Rolle der Vorstellungsbilder für die Bedeutungsaushandlung wahrnehmungsbasierter Redewendungen bei Lernenden mit der Erstsprache Farsi
Sprache: Deutsch
Referenten: Hufeisen, Prof. Dr. Britta ; Hodaie, Prof. Dr. Nazli
Publikationsjahr: 28 Mai 2024
Ort: Darmstadt
Kollation: 228 Seiten
Datum der mündlichen Prüfung: 8 Februar 2024
DOI: 10.26083/tuprints-00027404
URL / URN: https://tuprints.ulb.tu-darmstadt.de/27404
Kurzbeschreibung (Abstract):

Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit der Verstehbarkeit idiomatischer Redewendungen in der Fremdsprache Deutsch. Sie zeigt auf, wie Deutschlernende mit der Erstsprache Farsi die in den Redewendungen ausgedrückten phraseologischen Bilder bei der Bedeutungsaushandlung einbeziehen. Hierfür wird eine besondere Gruppe innerhalb der Redewendungen in den Blick genommen, die aus kognitionslinguistischer Perspektive als ohne spezifisches Vorwissen verstehbar gilt. Ihre semantische Besonderheit besteht darin, dass die darin enthaltenen Bilder wahrnehmungsbasierte bzw. die sensomotorische Ebene betreffende Erfahrungen aufgreifen und somit Vorstellungen hervorrufen, aus denen sich die Bedeutungen der Redewendungen ableiten lassen. Für die qualitative Untersuchung wurden mittels Fragebogen und Gruppeninterviews Daten erhoben bzw. Antworten und Gespräche von Deutschlernenden mit Erstsprache Farsi gesammelt. Die gewonnenen Daten wurden inhaltsanalytisch hinsichtlich der Vorstellungsbilder und ihrer Rolle, die sie beim Aushandeln der Bedeutungen verschiedener deutscher Redewendungen spielen, untersucht. Die Ergebnisse bestätigen die prinzipielle Verstehbarkeit wahrnehmungsbasierter Redewendungen und zeigen zudem, dass sowohl die Bilder der präsentierten deutschen Redewendungen als auch bildäquivalente, persische Redewendungen die Bedeutungsannahmen beeinflussen. Für das Sprachenpaar Deutsch-Farsi wurden außerdem Redewendungspaare ermittelt und vor dem Hintergrund der Zuschreibung der Bildäquivalenz diskutiert, was zu einem besseren Verständnis des Verstehensprozesses bei idiomatischen Redewendungen beiträgt. Die Ergebnisse belegen somit nicht nur die große Beteiligung der Vorstellungsbilder bei der Bedeutungsaushandlung, sondern offenbaren auch das Spektrum an bildäquivalenten Ausdrücken, das beim Verstehen von fremdsprachlichen Redewendungen hinzugezogen werden kann.

Alternatives oder übersetztes Abstract:
Alternatives AbstractSprache

This study deals with the comprehensibility of idiomatic expressions in German as a foreign language. It shows how learners of German with Farsi as their first language incorporate the phraseological images expressed in idioms when negotiating meaning. For this purpose, a special group within the idioms is analysed which, from a cognitive linguistic perspective, can be understood without specific prior knowledge. Their semantic peculiarity lies in the fact that the images they contain pick up on perception-based or sensorimotor experiences and thus evoke ideas from which the meanings of the idioms can be derived. For the qualitative study, data was collected by means of questionnaires and group interviews, and responses and conversations were collected from learners of German whose first language is Farsi. The data obtained was analysed using qualitative content analysis with regard to mental images and the role they play in negotiating the meanings of various German idioms. The results confirm the fundamental comprehensibility of perception-based idioms and also show that both the images of the presented German idioms and image-equivalent Persian idioms influence the assumptions of meaning. For the language pair German-Farsi, pairs of idiomatic expressions were also identified and discussed against the background of the attribution of image equivalence, which contributes to a better understanding of the comprehension process for idiomatic expressions. The results thus not only demonstrate the major involvement of images in the negotiation of meaning, but also reveal the spectrum of image-equivalent expressions that can be exerted in the comprehension of foreign-language idioms.

Englisch
Status: Verlagsversion
URN: urn:nbn:de:tuda-tuprints-274042
Sachgruppe der Dewey Dezimalklassifikatin (DDC): 300 Sozialwissenschaften > 370 Erziehung, Schul- und Bildungswesen
400 Sprache > 430 Deutsch
400 Sprache > 490 Andere Sprachen
Fachbereich(e)/-gebiet(e): 02 Fachbereich Gesellschafts- und Geschichtswissenschaften
02 Fachbereich Gesellschafts- und Geschichtswissenschaften > Institut für Sprach- und Literaturwissenschaft
02 Fachbereich Gesellschafts- und Geschichtswissenschaften > Institut für Sprach- und Literaturwissenschaft > Sprachwissenschaft - Mehrsprachigkeit
Hinterlegungsdatum: 28 Mai 2024 11:40
Letzte Änderung: 03 Jun 2024 10:50
PPN:
Referenten: Hufeisen, Prof. Dr. Britta ; Hodaie, Prof. Dr. Nazli
Datum der mündlichen Prüfung / Verteidigung / mdl. Prüfung: 8 Februar 2024
Export:
Suche nach Titel in: TUfind oder in Google
Frage zum Eintrag Frage zum Eintrag

Optionen (nur für Redakteure)
Redaktionelle Details anzeigen Redaktionelle Details anzeigen