Altmayer, Claus (2023)
Rezension: Neues aus dem Forschungsfeld Deutsch als Zweitsprache. Eine Sammelrezension (Teil 1).
In: Zeitschrift für Interkulturellen Fremdsprachenunterricht : ZIF, 2010, 15 (2)
doi: 10.26083/tuprints-00012320
Artikel, Zweitveröffentlichung, Verlagsversion
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Kurzbeschreibung (Abstract)
Spätestens mit der Veröffentlichung der viel zitierten PISA-Studie und ihrer für das deutsche Bildungswesen nicht sehr erfreulichen Diagnosen über die eher mittelmäßigen Kompetenzen deutscher Schülerinnen und Schüler in den Bereichen Lesen, Mathematik und Naturwissenschaften ist die Frage der sprachlichen Integration von Migranten im deutschen Bildungswesen, aber auch in der Gesellschaft insgesamt wieder auf die politische Tagesordnung gerückt. Integration wurde seit der Jahrtausendwende zu einem der Megathemen politischer Diskurse, und mit dem am 1. Januar 2000 in Kraft getretenen neuen Staatsbürgerschaftsrecht, dem seit 2005 geltenden Zuwanderungsgesetz, dem Nationalen Integrationsplan und einigen weiteren politischen Initiativen auf Ebene des Bundes, der Länder und der Kommunen sind auch durchaus schon einige konkrete Änderungen und Erfolge zu verzeichnen. Vor allem aber lässt sich im bundesweiten Diskurs über Migration und Integration seitdem eine geradezu epochale Veränderung feststellen: das jahrzehntelange Leugnen der faktischen Einwanderungssituation durch politische Entscheidungsträger hat einer expliziten und offensiven Anerkennung eben dieser realen Einwanderungssituation und dem Willen zu ihrer politischen Gestaltung Platz gemacht. Das heißt nicht, dass nicht nach wie vor auch das Bemühen erkennbar wäre, die Zuwanderung nach Deutschland eher zu behindern als zu gestalten; es heißt auch nicht, dass das Zuwanderungsgesetz in vielerlei Hinsicht nicht eher ein Zuwanderungsbegrenzungsgesetz wäre und dass sich die Politik nicht vielfach immer noch weigern würde, die seit Jahrzehnten bestehenden Bedingungen struktureller und institutioneller Diskriminierung von Menschen mit Migrationshintergrund ernsthaft zu beseitigen – gleichwohl lässt sich der Stimmungsumschwung bei diesem Thema auch nicht leugnen. Integration, nicht Abschottung ist das Gebot der Stunde.
Typ des Eintrags: | Artikel |
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Erschienen: | 2023 |
Autor(en): | Altmayer, Claus |
Art des Eintrags: | Zweitveröffentlichung |
Titel: | Rezension: Neues aus dem Forschungsfeld Deutsch als Zweitsprache. Eine Sammelrezension (Teil 1) |
Sprache: | Deutsch |
Publikationsjahr: | 2023 |
Ort: | Darmstadt |
Publikationsdatum der Erstveröffentlichung: | 2010 |
Verlag: | Universitäts- und Landesbibliothek Darmstadt |
Titel der Zeitschrift, Zeitung oder Schriftenreihe: | Zeitschrift für Interkulturellen Fremdsprachenunterricht : ZIF |
Jahrgang/Volume einer Zeitschrift: | 15 |
(Heft-)Nummer: | 2 |
DOI: | 10.26083/tuprints-00012320 |
URL / URN: | https://tuprints.ulb.tu-darmstadt.de/12320 |
Zugehörige Links: | |
Herkunft: | Zweitveröffentlichung von TUjournals |
Kurzbeschreibung (Abstract): | Spätestens mit der Veröffentlichung der viel zitierten PISA-Studie und ihrer für das deutsche Bildungswesen nicht sehr erfreulichen Diagnosen über die eher mittelmäßigen Kompetenzen deutscher Schülerinnen und Schüler in den Bereichen Lesen, Mathematik und Naturwissenschaften ist die Frage der sprachlichen Integration von Migranten im deutschen Bildungswesen, aber auch in der Gesellschaft insgesamt wieder auf die politische Tagesordnung gerückt. Integration wurde seit der Jahrtausendwende zu einem der Megathemen politischer Diskurse, und mit dem am 1. Januar 2000 in Kraft getretenen neuen Staatsbürgerschaftsrecht, dem seit 2005 geltenden Zuwanderungsgesetz, dem Nationalen Integrationsplan und einigen weiteren politischen Initiativen auf Ebene des Bundes, der Länder und der Kommunen sind auch durchaus schon einige konkrete Änderungen und Erfolge zu verzeichnen. Vor allem aber lässt sich im bundesweiten Diskurs über Migration und Integration seitdem eine geradezu epochale Veränderung feststellen: das jahrzehntelange Leugnen der faktischen Einwanderungssituation durch politische Entscheidungsträger hat einer expliziten und offensiven Anerkennung eben dieser realen Einwanderungssituation und dem Willen zu ihrer politischen Gestaltung Platz gemacht. Das heißt nicht, dass nicht nach wie vor auch das Bemühen erkennbar wäre, die Zuwanderung nach Deutschland eher zu behindern als zu gestalten; es heißt auch nicht, dass das Zuwanderungsgesetz in vielerlei Hinsicht nicht eher ein Zuwanderungsbegrenzungsgesetz wäre und dass sich die Politik nicht vielfach immer noch weigern würde, die seit Jahrzehnten bestehenden Bedingungen struktureller und institutioneller Diskriminierung von Menschen mit Migrationshintergrund ernsthaft zu beseitigen – gleichwohl lässt sich der Stimmungsumschwung bei diesem Thema auch nicht leugnen. Integration, nicht Abschottung ist das Gebot der Stunde. |
Status: | Verlagsversion |
URN: | urn:nbn:de:tuda-tuprints-123206 |
Sachgruppe der Dewey Dezimalklassifikatin (DDC): | 400 Sprache > 400 Sprache, Linguistik |
Fachbereich(e)/-gebiet(e): | 02 Fachbereich Gesellschafts- und Geschichtswissenschaften 02 Fachbereich Gesellschafts- und Geschichtswissenschaften > Institut für Sprach- und Literaturwissenschaft 02 Fachbereich Gesellschafts- und Geschichtswissenschaften > Institut für Sprach- und Literaturwissenschaft > Sprachwissenschaft - Mehrsprachigkeit |
Hinterlegungsdatum: | 28 Sep 2023 11:08 |
Letzte Änderung: | 28 Sep 2023 11:08 |
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Verfügbare Versionen dieses Eintrags
- Rezension: Neues aus dem Forschungsfeld Deutsch als Zweitsprache. Eine Sammelrezension (Teil 1). (deposited 28 Sep 2023 11:08) [Gegenwärtig angezeigt]
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