Weitzel, Heidemarie (2022)
Zum gesellschaftlichen und individuellen Interesse an lebenslangem Lernen im Kontext europäischer Strategien.
Eine Untersuchung der Kompetenzermittlung mit dem ProfilPASS.
doi: 10.26083/tuprints-00011837
Buch, Zweitveröffentlichung, Verlagsversion
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Kurzbeschreibung (Abstract)
In der vorliegenden Untersuchung zum lebenslangen Lernen wird der Frage nach einem möglichen Spannungsverhältnis zwischen einerseits den politisch-gesellschaftlichen Erwartungen an das Lernen der Bevölkerung und andererseits dem persönlichen Interesse der Individuen, die eigenen Fähigkeiten zu erkennen, weiterzuentwickeln und für persönliche Ziele und Pläne einzusetzen, nachgegangen. Das Konzept des lebenslangen Lernens erfährt seit der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts wachsende Bedeutung. In den 1970er Jahren entwickelten die UNESCO, die OECD und der Deutsche Bildungsrat hierfür Programme, mit denen sowohl die Entfaltung der subjektiven Potentiale der Menschen, aber auch deren Anpassung an sich verändernde gesellschaftliche und wirtschaftliche Bedingungen gefördert werden sollten. Nach dem Inkrafttreten des Maastrichter Vertrags 1992 wurde es der EU – wenn auch mit eingeschränkter Zuständigkeit – erlaubt, im Politikfeld der allgemeinen und beruflichen Bildung tätig zu werden. Seitdem wurden zahlreiche Dokumente zum lebenslangen Lernen verfasst, in denen dieses als entscheidender Faktor für die gesellschaftliche und wirtschaftliche Zukunft Europas im Wissenszeitalter sowie als Leitprinzip für die allgemeine und berufliche Bildung dargestellt wird. In den Dokumenten werden dazu zahlreiche Erwartungen an das Lernen der Individuen formuliert. In einem weiteren Schritt wurden Instrumente entwickelt, um Qualifikationen, Fähigkeiten und Kompetenzen transparent und verständlich zu formulieren, die Qualität der Verfahren zu sichern und die Umsetzung von Vorhaben zu kontrollieren. In Deutschland wurde mit dem Aktionsprogramm „Lebensbegleitendes Lernen für Alle“ der Bundesregierung auf die Programmatik und die Zielsetzungen der EU reagiert. Im Rahmen dieses Aktionsprogramms wurde mit finanzieller Unterstützung des Europäischen Sozialfonds das Kompetenzfeststellungsverfahren ProfilPASS entwickelt. Mit ihm kann in verschiedenen Lebensphasen und Lebensbereichen auch nicht-formal und informell, also außerhalb von Bildungsin-stitutionen erworbenes Wissen und Können sichtbar gemacht und dokumentiert werden. Die Erarbeitung des ProfilPASSes wird durch persönliche Beratung unterstützt. Der Aufbau des ProfilPASSes, seine Entstehungsgeschichte und das ihm zugrundeliegende Beratungsverständnis werden in der vorliegenden Arbeit ausführlich dargestellt. Zur Untersuchung der oben formulierten Forschungsfrage werden in einem ersten Schritt aus acht Dokumenten der EU zum lebenslangen Lernen häufig genannte Anforderungen an das Können der Menschen extrahiert und kategorisiert und in einem zweiten Schritt diese mit den Inhalten erarbeiteter ProfilPÄSSE abgeglichen. Neben den von den Erarbeitenden bei sich festgestellten Kompetenzen werden die Motive für die Erarbeitung, die damit angestrebten Ziele und die Intensität der Erarbeitung untersucht. Zwei schriftliche Befragungen der Teilnehmenden an der Untersuchung liefern Informationen über deren Erkenntnisse aus der ProfilPASS-Arbeit, die persönliche Bedeutung der ermittelten Kompetenzen für die Erarbeitenden sowie mögliche Konsequenzen aus der Erarbeitung. Als theoretische Grundlage werden Arbeiten von Michel Foucault herangezogen. Dabei liegt der Schwerpunkt auf der Gouvernementalitätstheorie, auf Foucaults Arbeiten zum Verhältnis zwischen Macht und Subjekt und auf seinen Untersuchungen von Selbsttechniken. Mit ihnen werden das Verständnis der EU von lebenslangem Lernen und das ProfilPASS-Konzept theoretisch eingeordnet sowie die Relevanz und der Erklärungsgehalt der Ergebnisse der empirischen Untersuchung herausgearbeitet. Die Ergebnisse der empirischen Untersuchung zeigen eine gute Übereinstimmung der festgestellten Kompetenzen mit den Anforderungen der EU an das lebenslange Lernen ihrer BürgerInnen und das Interesse der ProfilPASS-Erarbeitenden an ihrer Beschäftigungsfähigkeit. Sichtbar werden aber auch Abgrenzungen von den an sie gerichteten Erwartun-gen.
Typ des Eintrags: | Buch | ||||
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Erschienen: | 2022 | ||||
Autor(en): | Weitzel, Heidemarie | ||||
Art des Eintrags: | Zweitveröffentlichung | ||||
Titel: | Zum gesellschaftlichen und individuellen Interesse an lebenslangem Lernen im Kontext europäischer Strategien. Eine Untersuchung der Kompetenzermittlung mit dem ProfilPASS | ||||
Sprache: | Deutsch | ||||
Referenten: | Rützel, Prof. Dr. Josef ; Ziegler, Prof. Dr. Birgit | ||||
Publikationsjahr: | 2022 | ||||
Ort: | Darmstadt | ||||
Publikationsdatum der Erstveröffentlichung: | 2020 | ||||
Verlag: | Eusl-Verlagsgesellschaft mbH | ||||
Reihe: | Darmstädter Beiträge zur Berufspädagogik | ||||
Band einer Reihe: | 34 | ||||
Kollation: | XII, 211 Seiten | ||||
DOI: | 10.26083/tuprints-00011837 | ||||
URL / URN: | https://tuprints.ulb.tu-darmstadt.de/11837 | ||||
Zugehörige Links: | |||||
Herkunft: | Zweitveröffentlichung | ||||
Kurzbeschreibung (Abstract): | In der vorliegenden Untersuchung zum lebenslangen Lernen wird der Frage nach einem möglichen Spannungsverhältnis zwischen einerseits den politisch-gesellschaftlichen Erwartungen an das Lernen der Bevölkerung und andererseits dem persönlichen Interesse der Individuen, die eigenen Fähigkeiten zu erkennen, weiterzuentwickeln und für persönliche Ziele und Pläne einzusetzen, nachgegangen. Das Konzept des lebenslangen Lernens erfährt seit der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts wachsende Bedeutung. In den 1970er Jahren entwickelten die UNESCO, die OECD und der Deutsche Bildungsrat hierfür Programme, mit denen sowohl die Entfaltung der subjektiven Potentiale der Menschen, aber auch deren Anpassung an sich verändernde gesellschaftliche und wirtschaftliche Bedingungen gefördert werden sollten. Nach dem Inkrafttreten des Maastrichter Vertrags 1992 wurde es der EU – wenn auch mit eingeschränkter Zuständigkeit – erlaubt, im Politikfeld der allgemeinen und beruflichen Bildung tätig zu werden. Seitdem wurden zahlreiche Dokumente zum lebenslangen Lernen verfasst, in denen dieses als entscheidender Faktor für die gesellschaftliche und wirtschaftliche Zukunft Europas im Wissenszeitalter sowie als Leitprinzip für die allgemeine und berufliche Bildung dargestellt wird. In den Dokumenten werden dazu zahlreiche Erwartungen an das Lernen der Individuen formuliert. In einem weiteren Schritt wurden Instrumente entwickelt, um Qualifikationen, Fähigkeiten und Kompetenzen transparent und verständlich zu formulieren, die Qualität der Verfahren zu sichern und die Umsetzung von Vorhaben zu kontrollieren. In Deutschland wurde mit dem Aktionsprogramm „Lebensbegleitendes Lernen für Alle“ der Bundesregierung auf die Programmatik und die Zielsetzungen der EU reagiert. Im Rahmen dieses Aktionsprogramms wurde mit finanzieller Unterstützung des Europäischen Sozialfonds das Kompetenzfeststellungsverfahren ProfilPASS entwickelt. Mit ihm kann in verschiedenen Lebensphasen und Lebensbereichen auch nicht-formal und informell, also außerhalb von Bildungsin-stitutionen erworbenes Wissen und Können sichtbar gemacht und dokumentiert werden. Die Erarbeitung des ProfilPASSes wird durch persönliche Beratung unterstützt. Der Aufbau des ProfilPASSes, seine Entstehungsgeschichte und das ihm zugrundeliegende Beratungsverständnis werden in der vorliegenden Arbeit ausführlich dargestellt. Zur Untersuchung der oben formulierten Forschungsfrage werden in einem ersten Schritt aus acht Dokumenten der EU zum lebenslangen Lernen häufig genannte Anforderungen an das Können der Menschen extrahiert und kategorisiert und in einem zweiten Schritt diese mit den Inhalten erarbeiteter ProfilPÄSSE abgeglichen. Neben den von den Erarbeitenden bei sich festgestellten Kompetenzen werden die Motive für die Erarbeitung, die damit angestrebten Ziele und die Intensität der Erarbeitung untersucht. Zwei schriftliche Befragungen der Teilnehmenden an der Untersuchung liefern Informationen über deren Erkenntnisse aus der ProfilPASS-Arbeit, die persönliche Bedeutung der ermittelten Kompetenzen für die Erarbeitenden sowie mögliche Konsequenzen aus der Erarbeitung. Als theoretische Grundlage werden Arbeiten von Michel Foucault herangezogen. Dabei liegt der Schwerpunkt auf der Gouvernementalitätstheorie, auf Foucaults Arbeiten zum Verhältnis zwischen Macht und Subjekt und auf seinen Untersuchungen von Selbsttechniken. Mit ihnen werden das Verständnis der EU von lebenslangem Lernen und das ProfilPASS-Konzept theoretisch eingeordnet sowie die Relevanz und der Erklärungsgehalt der Ergebnisse der empirischen Untersuchung herausgearbeitet. Die Ergebnisse der empirischen Untersuchung zeigen eine gute Übereinstimmung der festgestellten Kompetenzen mit den Anforderungen der EU an das lebenslange Lernen ihrer BürgerInnen und das Interesse der ProfilPASS-Erarbeitenden an ihrer Beschäftigungsfähigkeit. Sichtbar werden aber auch Abgrenzungen von den an sie gerichteten Erwartun-gen. |
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Alternatives oder übersetztes Abstract: |
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Status: | Verlagsversion | ||||
URN: | urn:nbn:de:tuda-tuprints-118376 | ||||
Sachgruppe der Dewey Dezimalklassifikatin (DDC): | 300 Sozialwissenschaften > 370 Erziehung, Schul- und Bildungswesen | ||||
Fachbereich(e)/-gebiet(e): | 03 Fachbereich Humanwissenschaften 03 Fachbereich Humanwissenschaften > Institut für Allgemeine Pädagogik und Berufspädagogik |
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Hinterlegungsdatum: | 31 Mai 2022 11:12 | ||||
Letzte Änderung: | 01 Jun 2022 06:35 | ||||
PPN: | |||||
Referenten: | Rützel, Prof. Dr. Josef ; Ziegler, Prof. Dr. Birgit | ||||
Export: | |||||
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Verfügbare Versionen dieses Eintrags
- Zum gesellschaftlichen und individuellen Interesse an lebenslangem Lernen im Kontext europäischer Strategien. Eine Untersuchung der Kompetenzermittlung mit dem ProfilPASS. (deposited 31 Mai 2022 11:12) [Gegenwärtig angezeigt]
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