Rau, Franco ; Grell, Petra ; Geritan, Anna ; Galanamatis, Britta ; Gerber, Lars (2021)
Bildung in einer digitalen Welt : Darmstädter Modellschulen : Zwischenbericht zur Begleitung von drei Modellschulen unter Pandemiebedingungen.
doi: 10.26083/tuprints-00017655
Report, Erstveröffentlichung, Verlagsversion
Kurzbeschreibung (Abstract)
Das Darmstädter Modellschulprojekt „Bildung in einer digitalen Welt“ ist mit dem Ziel gestartet, drei Schulen auf ihrem Weg zu digital souverän agierenden Schulen zu begleiten. Die Verfolgung dieser Zielstellung unter den Rahmenbedingungen einer globalen Pandemie – mit vielfältigen Einschränkungen des schulischen Normalbetriebs – erwies sich in den letzten Monaten als Herausforderung und Chance zugleich. Nie zuvor wurden Schulen und alle beteiligten Akteur*innen – von Lernenden, Lehrpersonen bis zu Kultusminister*innen – in diesem Umfang mit Fragen der Digitalisierung konfrontiert. Dabei ist zunächst festzustellen, dass sich die im deutschen Schulkontext ansonsten oft bemühte Frage, ob digitale Medien im Unterricht genutzt werden sollten, im Kontext der Schulschließungen gar nicht stellte. Digitale Kommunikations- und Organisationsformate waren vorübergehend alternativlos geworden, wenn sich Lehrpersonen mit Schüler*innen oder im Kollegium austauschen wollten. Die Bewältigung dieser Krisensituation wurde für alle beteiligten Personen zu einer immensen Herausforderung, welche in den jeweiligen Schulen in unterschiedlichem Ausmaß gelang. Wie unter einem Brennglas wurden zentralen Hürden und Schwierigkeiten sichtbar, die sich auf einem Weg zu digitalen souverän agierenden Schulen aktuell stellen. Die Krisensituation erhöhte zugleich die Sensibilität für die sich stellenden Fragen und eröffnete die Chance, neue Wege gehen zu können. Gemeinsamkeiten auf diesen Wegen zeigten sich schulübergreifend auf den folgenden Entwicklungsebenen: (1) Personalentwicklung: Lehrpersonen zeigten im Kontext der Schulschließungen ein hohes Interesse an Qualifizierungsangeboten zum Umgang mit digitalen Medien. Exemplarisch lässt sich die Kompetenzentwicklung zur sachgerechten Nutzung von Videokonferenzsystemen hervorheben, welche sich u. a. in der Performanz vieler Personen in zahlreichen Webmeetings zeigte. (2) Infrastrukturentwicklung: Eine funktionierende digitale Infrastruktur erwies sich als eine notwendige Voraussetzung, um ein Lernen mit digitalen Medien zu ermöglichen. Bei der kurzfristigen Etablierung entsprechender Infrastruktur zeigten sich Spannungsfelder hinsichtlich der Leistungsfähigkeit und des Datenschutzes unterschiedlicher technischer Möglichkeiten. (3) Organisationsentwicklung: Zur Bearbeitung von Digitalisierungsprojekten konnten verschiedene Arbeitsgruppen gegründet werden. Mit Hilfe digitaler Kommunikationsmöglichkeiten konnten zudem klassische Organisationsformate flexibilisiert (z. B. digitale Konferenzen) und neue Austauschformate erprobt werden (z. B. digitale Elterngespräche, Sprechstunden). (4) Unterrichtsentwicklung: Lehrpersonen zeigten ein hohes Engagement, neue Formate des Distanz- und Hybridunterrichts zu erproben. Im Fokus stand das Lernen mit digitalen Medien. Projekte zur systematischen Medienkompetenzförderung wurden aufgrund der Pandemie nicht priorisiert bearbeitet.
Typ des Eintrags: | Report |
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Erschienen: | 2021 |
Autor(en): | Rau, Franco ; Grell, Petra ; Geritan, Anna ; Galanamatis, Britta ; Gerber, Lars |
Art des Eintrags: | Erstveröffentlichung |
Titel: | Bildung in einer digitalen Welt : Darmstädter Modellschulen : Zwischenbericht zur Begleitung von drei Modellschulen unter Pandemiebedingungen |
Sprache: | Deutsch |
Publikationsjahr: | 2021 |
Kollation: | II, 50 Seiten |
DOI: | 10.26083/tuprints-00017655 |
URL / URN: | https://tuprints.ulb.tu-darmstadt.de/17655 |
Kurzbeschreibung (Abstract): | Das Darmstädter Modellschulprojekt „Bildung in einer digitalen Welt“ ist mit dem Ziel gestartet, drei Schulen auf ihrem Weg zu digital souverän agierenden Schulen zu begleiten. Die Verfolgung dieser Zielstellung unter den Rahmenbedingungen einer globalen Pandemie – mit vielfältigen Einschränkungen des schulischen Normalbetriebs – erwies sich in den letzten Monaten als Herausforderung und Chance zugleich. Nie zuvor wurden Schulen und alle beteiligten Akteur*innen – von Lernenden, Lehrpersonen bis zu Kultusminister*innen – in diesem Umfang mit Fragen der Digitalisierung konfrontiert. Dabei ist zunächst festzustellen, dass sich die im deutschen Schulkontext ansonsten oft bemühte Frage, ob digitale Medien im Unterricht genutzt werden sollten, im Kontext der Schulschließungen gar nicht stellte. Digitale Kommunikations- und Organisationsformate waren vorübergehend alternativlos geworden, wenn sich Lehrpersonen mit Schüler*innen oder im Kollegium austauschen wollten. Die Bewältigung dieser Krisensituation wurde für alle beteiligten Personen zu einer immensen Herausforderung, welche in den jeweiligen Schulen in unterschiedlichem Ausmaß gelang. Wie unter einem Brennglas wurden zentralen Hürden und Schwierigkeiten sichtbar, die sich auf einem Weg zu digitalen souverän agierenden Schulen aktuell stellen. Die Krisensituation erhöhte zugleich die Sensibilität für die sich stellenden Fragen und eröffnete die Chance, neue Wege gehen zu können. Gemeinsamkeiten auf diesen Wegen zeigten sich schulübergreifend auf den folgenden Entwicklungsebenen: (1) Personalentwicklung: Lehrpersonen zeigten im Kontext der Schulschließungen ein hohes Interesse an Qualifizierungsangeboten zum Umgang mit digitalen Medien. Exemplarisch lässt sich die Kompetenzentwicklung zur sachgerechten Nutzung von Videokonferenzsystemen hervorheben, welche sich u. a. in der Performanz vieler Personen in zahlreichen Webmeetings zeigte. (2) Infrastrukturentwicklung: Eine funktionierende digitale Infrastruktur erwies sich als eine notwendige Voraussetzung, um ein Lernen mit digitalen Medien zu ermöglichen. Bei der kurzfristigen Etablierung entsprechender Infrastruktur zeigten sich Spannungsfelder hinsichtlich der Leistungsfähigkeit und des Datenschutzes unterschiedlicher technischer Möglichkeiten. (3) Organisationsentwicklung: Zur Bearbeitung von Digitalisierungsprojekten konnten verschiedene Arbeitsgruppen gegründet werden. Mit Hilfe digitaler Kommunikationsmöglichkeiten konnten zudem klassische Organisationsformate flexibilisiert (z. B. digitale Konferenzen) und neue Austauschformate erprobt werden (z. B. digitale Elterngespräche, Sprechstunden). (4) Unterrichtsentwicklung: Lehrpersonen zeigten ein hohes Engagement, neue Formate des Distanz- und Hybridunterrichts zu erproben. Im Fokus stand das Lernen mit digitalen Medien. Projekte zur systematischen Medienkompetenzförderung wurden aufgrund der Pandemie nicht priorisiert bearbeitet. |
Status: | Verlagsversion |
URN: | urn:nbn:de:tuda-tuprints-176558 |
Zusätzliche Informationen: | Unter Mitarbeit von Ilaria Kosubski, Ariane Novelle, Moritz ter Meer, Theresa Hartung und Paul Dawadi. |
Sachgruppe der Dewey Dezimalklassifikatin (DDC): | 300 Sozialwissenschaften > 370 Erziehung, Schul- und Bildungswesen |
Fachbereich(e)/-gebiet(e): | 03 Fachbereich Humanwissenschaften 03 Fachbereich Humanwissenschaften > Institut für Allgemeine Pädagogik und Berufspädagogik 03 Fachbereich Humanwissenschaften > Institut für Allgemeine Pädagogik und Berufspädagogik > Allgemeine Pädagogik mit dem Schwerpunkt Medienpädagogik |
Hinterlegungsdatum: | 26 Mär 2021 10:25 |
Letzte Änderung: | 29 Mär 2021 09:12 |
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