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Verhaltensbesonderheiten: Unterschiede zwischen adoptierten und nicht-adoptierten Kindern

Haury, Kerstin ; Keil, Udo (2020)
Verhaltensbesonderheiten: Unterschiede zwischen adoptierten und nicht-adoptierten Kindern.
doi: 10.25534/tuprints-00011450
Report, Erstveröffentlichung

Kurzbeschreibung (Abstract)

Aus der praktischen Arbeit mit Adoptivfamilien berichten Experten häufig über typische Verhaltensauffälligkeiten der Adoptivkinder, welche die Adoptiveltern vor große Herausforderungen stellen. Die wissenschaftliche Forschung im deutschsprachigen Raum stellt dazu jedoch kaum belastbare Ergebnisse zur Verfügung. In einer Vergleichsstudie wurde daher anhand einer Stichprobe von N=85 geprüft, ob sich Unterschiede im Verhalten zwischen adoptierten und nicht-adoptierten Kindern finden lassen. Die Messung der Verhaltensweisen der Kinder erfolgte über Elternbewertungen anhand eines standardisierten Fragebogens. Die Ergebnisse der Studie zeigen nahezu durchgehend höhere Problemwerte in der Versuchsgruppe (Adoptivkinder), wobei Kinder aus Auslandsadoptionen stärkere Probleme aufwiesen als Kinder aus Inlandsadoptionen. Adoptivkinder erhielten häufiger eine klinische Diagnose und nahmen häufiger professionelle Unterstützung in Anspruch. Die Adoptivfamilien erlebten eine signifikant höhere Belastung durch die Verhaltensschwierigkeiten der Kinder als die Familien der Kontrollgruppe. Die vorliegenden Ergebnisse bestätigen damit die Erkenntnisse vieler internationaler Studien: Adoptivkinder weisen insgesamt ein höheres Risiko für Verhaltensauffälligkeiten auf als nicht-adoptierte Kinder, dies erfordert eine höhere Belastbarkeit der Eltern. Adoptionsfachkräfte sollten dies im gesamten Adoptionsprozess durch geeignete Angebote aufgreifen und berücksichtigen.

Typ des Eintrags: Report
Erschienen: 2020
Autor(en): Haury, Kerstin ; Keil, Udo
Art des Eintrags: Erstveröffentlichung
Titel: Verhaltensbesonderheiten: Unterschiede zwischen adoptierten und nicht-adoptierten Kindern
Sprache: Deutsch
Publikationsjahr: 13 Februar 2020
DOI: 10.25534/tuprints-00011450
URL / URN: https://tuprints.ulb.tu-darmstadt.de/11450
Kurzbeschreibung (Abstract):

Aus der praktischen Arbeit mit Adoptivfamilien berichten Experten häufig über typische Verhaltensauffälligkeiten der Adoptivkinder, welche die Adoptiveltern vor große Herausforderungen stellen. Die wissenschaftliche Forschung im deutschsprachigen Raum stellt dazu jedoch kaum belastbare Ergebnisse zur Verfügung. In einer Vergleichsstudie wurde daher anhand einer Stichprobe von N=85 geprüft, ob sich Unterschiede im Verhalten zwischen adoptierten und nicht-adoptierten Kindern finden lassen. Die Messung der Verhaltensweisen der Kinder erfolgte über Elternbewertungen anhand eines standardisierten Fragebogens. Die Ergebnisse der Studie zeigen nahezu durchgehend höhere Problemwerte in der Versuchsgruppe (Adoptivkinder), wobei Kinder aus Auslandsadoptionen stärkere Probleme aufwiesen als Kinder aus Inlandsadoptionen. Adoptivkinder erhielten häufiger eine klinische Diagnose und nahmen häufiger professionelle Unterstützung in Anspruch. Die Adoptivfamilien erlebten eine signifikant höhere Belastung durch die Verhaltensschwierigkeiten der Kinder als die Familien der Kontrollgruppe. Die vorliegenden Ergebnisse bestätigen damit die Erkenntnisse vieler internationaler Studien: Adoptivkinder weisen insgesamt ein höheres Risiko für Verhaltensauffälligkeiten auf als nicht-adoptierte Kinder, dies erfordert eine höhere Belastbarkeit der Eltern. Adoptionsfachkräfte sollten dies im gesamten Adoptionsprozess durch geeignete Angebote aufgreifen und berücksichtigen.

Alternatives oder übersetztes Abstract:
Alternatives AbstractSprache

Professionals who work with adoptive families often report typical behaviors in adopted children which are a great challenge for the adoptive parents. However, scientific studies on this are rare in the German-speaking countries. To close that gap, a comparing study was carried out with a sample of N=85 to find out whether there are differences in the behavioral problems of adopted and non-adopted children. A standardized questionnaire filled out by the parents was used to compare the two groups. The results show that adopted children consistently have more behavioral problems than non-adopted children, and that international adoptees have more problems than in-country adoptees. Adopted children were diagnosed more frequently with mental illness and their parents sought professional help for their children more often. Adoptive families reported significantly higher stress levels due to their children’s behavioral difficulties than non-adoptive families. So this study confirms the results of many international studies: Adopted children have a higher risk of behavioral problems than non-adopted children, which requires parents to have a higher stress tolerance. Social workers in the field of adoption should take this into consideration and provide special support to adoptive families throughout the adoption process.

Englisch
URN: urn:nbn:de:tuda-tuprints-114509
Sachgruppe der Dewey Dezimalklassifikatin (DDC): 100 Philosophie und Psychologie > 150 Psychologie
Fachbereich(e)/-gebiet(e): 03 Fachbereich Humanwissenschaften
03 Fachbereich Humanwissenschaften > Institut für Psychologie
Hinterlegungsdatum: 23 Feb 2020 20:55
Letzte Änderung: 23 Feb 2020 20:55
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