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Exploring Eco-Discourses. Perspektiven - Ansätze - Methoden

Hrsg.: Freudenberg, Johanna ; Rhein, Lisa ; Simon, Niklas (2024)
Exploring Eco-Discourses. Perspektiven - Ansätze - Methoden.
doi: 10.26083/tuprints-00028136
Buch, Erstveröffentlichung, Verlagsversion

Kurzbeschreibung (Abstract)

Der Bezug zur Umwelt/Mitwelt (zum Begriff vgl. Penz/Fill 2022) ist heute in zahlreichen Diskursfeldern omnipräsent: Ob in Fragen zu Innen-, Außen- oder Wirtschaftspolitik, in der Werbung für Produkte und Dienstleistungen, in Debatten zur Bildung – immer wieder wird dabei auch diskutiert, inwieweit menschliches Handeln Auswirkungen auf Aspekte der nicht-menschlichen Umwelt haben kann (Klimaerwärmung, Artenschutz, Umweltverschmutzung). Man kann davon sprechen, dass der menschliche Umgang mit seiner Mitwelt unter den Perspektiven ‚Schaden & Schutz’ heute in weiten Teilen als ein gesamtgesellschaftliches Problem gilt. Als ein wichtiger Aspekt dieser gesamtgesellschaftlichen Auseinandersetzungen kann gesehen werden, dass sich die Mitglieder der Diskursgemeinschaft die ‚besprochene‘ Mitwelt durch die kommunikativ-diskursive Verwendung von Sprache gesellschaftlich zugänglich und verfügbar machen. Entsprechend dieser Relevanz sprachlich-kommunikativer Praktiken für die gesellschaftliche Auseinandersetzung mit ökologischen Themen und Problemen steigt auch das sozial- und geisteswissenschaftliche Interesse an der Erforschung derselben. In unserem Sammelband möchten wir einen Einstieg in dieses disziplinär und forschungsgegenständlich sehr heterogene Forschungsfeld bieten. Im Folgenden erläutern wir zunächst, was wir unter dem Motto „Exploring Eco- Discourses“ verstehen und warum wir diesen Titel für die Research School und den daraus entstandenen Tagungsband gewählt haben (Abschnitt 1). Vor diesem Hintergrund erfolgt ein kurzer Tagungsbericht (Abschnitt 2), bevor die Beiträge des Bandes vorgestellt werden (Abschnitt 3).

Im vorliegenden Band versammeln wir Beiträge von den Teilnehmenden unserer gleichnamigen Research School. Neben erfahrenen Wissenschaftler:innen befinden diese sich größtenteils am Beginn bzw. in einem frühen Stadium ihrer akademischen Laufbahn. Alle Beiträge haben einen peer-review-Prozess durchlaufen. Die Beiträge des Bandes beruhen zum Großteil auf den gehaltenen Vorträgen, setzen aber zum Teil einen anderen Fokus, weswegen wir sie hier kurz darstellen.

Jasmin Agyemang präsentiert in ihrem Beitrag erste Forschungsergebnisse aus ihrem Dissertationsprojekt. Sie untersucht darin Argumentationen (und Topoi) von Diskursakteuren in der deutschen parlamentarischen Debatte um den Atomausstieg. Dabei zeigt sie, dass öko-politische Argumente in der Debatte genutzt werden, um sowohl für als auch gegen den Atomausstieg zu argumentieren.

Martin Döring zeigt in seinem konzeptionellen/theoretischen Beitrag anhand der Entwicklungslinien innerhalb der Ökolinguistik „Leerstellen” in deren theoretischem Fundament auf. Insbesondere problematisiert er das Fehlen einer wirklich ökologischen Auffassung von Sprache. Diesem begegnet er mit der Betonung der Rolle der Sprache beim Etablieren von life-sustaining relationships zwischen Mensch und Mitwelt.

Corinna Lüdicke demonstriert in ihrem Beitrag die Anwendbarkeit bestehender literaturwissenschaftlicher Typologisierungen des Genres der ökologischen Kinder- und Jugendliteratur anhand zweier Beispieltexte, die sie dem Korpus ihres aktuellen Dissertationsprojekts entnimmt. Dabei beschreibt sie ein Kinderbuch als ‘Text zur ökologischen Aufklärung’ und eines als ‘Dystopie’.

Charlotte Dornauf präsentiert in ihrem Beitrag die Ergebnisse einer studentischen Arbeit, in der sie Dimensionen der Nachhaltigkeit auf Milchverpackungen analysiert. Demnach werden auf Milchverpackungen überwiegend Nachhaltigkeitsaspekte als Verkaufsargumente eingesetzt, die ein verändertes Verhalten fördern sollen und weniger solche, die ein Verhalten verbieten.

Ebenfalls Ergebnisse einer studentischen Arbeit präsentiert Lara Herford in ihrem Beitrag. Sie betrachtet dabei den Protest der Aktivist:innengruppe ‚Die letzte Generation’, bei welchem diese ein Denkmal des Grundgesetzes in Berlin mit schwarzer und roter Farbe bestreichen, aus Sicht von linguistischer Protestforschung und urban linguistics als Prozess der Resemiotisierung.

Typ des Eintrags: Buch
Erschienen: 2024
Herausgeber: Freudenberg, Johanna ; Rhein, Lisa ; Simon, Niklas
Art des Eintrags: Erstveröffentlichung
Titel: Exploring Eco-Discourses. Perspektiven - Ansätze - Methoden
Sprache: Deutsch
Publikationsjahr: 2 Dezember 2024
Ort: Darmstadt
Kollation: II, 135 Seiten
DOI: 10.26083/tuprints-00028136
URL / URN: https://tuprints.ulb.tu-darmstadt.de/28136
Zugehörige Links:
Kurzbeschreibung (Abstract):

Der Bezug zur Umwelt/Mitwelt (zum Begriff vgl. Penz/Fill 2022) ist heute in zahlreichen Diskursfeldern omnipräsent: Ob in Fragen zu Innen-, Außen- oder Wirtschaftspolitik, in der Werbung für Produkte und Dienstleistungen, in Debatten zur Bildung – immer wieder wird dabei auch diskutiert, inwieweit menschliches Handeln Auswirkungen auf Aspekte der nicht-menschlichen Umwelt haben kann (Klimaerwärmung, Artenschutz, Umweltverschmutzung). Man kann davon sprechen, dass der menschliche Umgang mit seiner Mitwelt unter den Perspektiven ‚Schaden & Schutz’ heute in weiten Teilen als ein gesamtgesellschaftliches Problem gilt. Als ein wichtiger Aspekt dieser gesamtgesellschaftlichen Auseinandersetzungen kann gesehen werden, dass sich die Mitglieder der Diskursgemeinschaft die ‚besprochene‘ Mitwelt durch die kommunikativ-diskursive Verwendung von Sprache gesellschaftlich zugänglich und verfügbar machen. Entsprechend dieser Relevanz sprachlich-kommunikativer Praktiken für die gesellschaftliche Auseinandersetzung mit ökologischen Themen und Problemen steigt auch das sozial- und geisteswissenschaftliche Interesse an der Erforschung derselben. In unserem Sammelband möchten wir einen Einstieg in dieses disziplinär und forschungsgegenständlich sehr heterogene Forschungsfeld bieten. Im Folgenden erläutern wir zunächst, was wir unter dem Motto „Exploring Eco- Discourses“ verstehen und warum wir diesen Titel für die Research School und den daraus entstandenen Tagungsband gewählt haben (Abschnitt 1). Vor diesem Hintergrund erfolgt ein kurzer Tagungsbericht (Abschnitt 2), bevor die Beiträge des Bandes vorgestellt werden (Abschnitt 3).

Im vorliegenden Band versammeln wir Beiträge von den Teilnehmenden unserer gleichnamigen Research School. Neben erfahrenen Wissenschaftler:innen befinden diese sich größtenteils am Beginn bzw. in einem frühen Stadium ihrer akademischen Laufbahn. Alle Beiträge haben einen peer-review-Prozess durchlaufen. Die Beiträge des Bandes beruhen zum Großteil auf den gehaltenen Vorträgen, setzen aber zum Teil einen anderen Fokus, weswegen wir sie hier kurz darstellen.

Jasmin Agyemang präsentiert in ihrem Beitrag erste Forschungsergebnisse aus ihrem Dissertationsprojekt. Sie untersucht darin Argumentationen (und Topoi) von Diskursakteuren in der deutschen parlamentarischen Debatte um den Atomausstieg. Dabei zeigt sie, dass öko-politische Argumente in der Debatte genutzt werden, um sowohl für als auch gegen den Atomausstieg zu argumentieren.

Martin Döring zeigt in seinem konzeptionellen/theoretischen Beitrag anhand der Entwicklungslinien innerhalb der Ökolinguistik „Leerstellen” in deren theoretischem Fundament auf. Insbesondere problematisiert er das Fehlen einer wirklich ökologischen Auffassung von Sprache. Diesem begegnet er mit der Betonung der Rolle der Sprache beim Etablieren von life-sustaining relationships zwischen Mensch und Mitwelt.

Corinna Lüdicke demonstriert in ihrem Beitrag die Anwendbarkeit bestehender literaturwissenschaftlicher Typologisierungen des Genres der ökologischen Kinder- und Jugendliteratur anhand zweier Beispieltexte, die sie dem Korpus ihres aktuellen Dissertationsprojekts entnimmt. Dabei beschreibt sie ein Kinderbuch als ‘Text zur ökologischen Aufklärung’ und eines als ‘Dystopie’.

Charlotte Dornauf präsentiert in ihrem Beitrag die Ergebnisse einer studentischen Arbeit, in der sie Dimensionen der Nachhaltigkeit auf Milchverpackungen analysiert. Demnach werden auf Milchverpackungen überwiegend Nachhaltigkeitsaspekte als Verkaufsargumente eingesetzt, die ein verändertes Verhalten fördern sollen und weniger solche, die ein Verhalten verbieten.

Ebenfalls Ergebnisse einer studentischen Arbeit präsentiert Lara Herford in ihrem Beitrag. Sie betrachtet dabei den Protest der Aktivist:innengruppe ‚Die letzte Generation’, bei welchem diese ein Denkmal des Grundgesetzes in Berlin mit schwarzer und roter Farbe bestreichen, aus Sicht von linguistischer Protestforschung und urban linguistics als Prozess der Resemiotisierung.

Status: Verlagsversion
URN: urn:nbn:de:tuda-tuprints-281362
Zusätzliche Informationen:

Die Beiträge des Bandes beruhen zum Großteil auf den gehaltenen Vorträgen, setzen aber zum Teil einen anderen Fokus: Workshop "Exploring Eco-Discourses – eine interdisziplinäre Research School", 09.10.2023-11.10.2023, Darmstadt, Germany.

Sachgruppe der Dewey Dezimalklassifikatin (DDC): 300 Sozialwissenschaften > 333.7 Natürliche Ressourcen, Energie und Umwelt
400 Sprache > 400 Sprache, Linguistik
400 Sprache > 430 Deutsch
Fachbereich(e)/-gebiet(e): 02 Fachbereich Gesellschafts- und Geschichtswissenschaften
02 Fachbereich Gesellschafts- und Geschichtswissenschaften > Institut für Sprach- und Literaturwissenschaft
02 Fachbereich Gesellschafts- und Geschichtswissenschaften > Institut für Sprach- und Literaturwissenschaft > Germanistik – Angewandte Linguistik
Hinterlegungsdatum: 02 Dez 2024 09:14
Letzte Änderung: 08 Dez 2024 10:56
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