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Die Rolle impliziter Fähigkeitstheorien in der MINT-Studieneingangsphase: Deskriptive Analysen und Beeinflussung durch eine Online-Intervention

Diederich, Malte (2024)
Die Rolle impliziter Fähigkeitstheorien in der MINT-Studieneingangsphase: Deskriptive Analysen und Beeinflussung durch eine Online-Intervention.
Technische Universität Darmstadt
doi: 10.26083/tuprints-00028673
Dissertation, Erstveröffentlichung, Verlagsversion

Kurzbeschreibung (Abstract)

Diese Dissertation untersucht die Rolle impliziter Fähigkeitstheorien zu Beginn eines universitären MINT-Studiums. Implizite Fähigkeitstheorien, auch als „Mindset“ bezeichnet, sind Überzeugungen über die Veränderbarkeit persönlicher Eigenschaften wie Intelligenz. Dabei existieren zwei konkurrierende Theorien: Eine Unveränderbarkeitstheorie („Fixed Mindset“) geht von einer statischen Natur dieser Eigenschaften aus, während eine Wachstumstheorie („Growth Mindset“) eine stufenweise Entwickelbarkeit annimmt. Die Unveränderbarkeitstheorie ist dabei mit lernhinderlichen Auswirkungen verbunden, besonders in fordernden Situationen wie der MINT-Studieneingangsphase. Untersucht wird das Zusammenspiel von impliziten Fähigkeitstheorien mit dem fachspezifischen akademischen Selbstkonzept und Studienwechsel- sowie Studienabbruchintentionen. In einem Längsschnitt an der TU Darmstadt über zwei Monate (T1: Beginn des Semesters, T2: zwei Monate später) wurde eine Fragebogenerhebung in zwei aufeinanderfolgenden Jahren durchgeführt (335≤N≤1505). Dabei wurde eine physikspezifische Skala zur Messung impliziter Fähigkeitstheorien auf den MINT-Bereich übertragen und validiert. Mit ihr kann bei etwa einem Drittel der Studierenden eine Zustimmung zu einer Unveränderbarkeitstheorie identifiziert werden. Es werden relevante Wechselwirkungen identifiziert, die für eine Rolle der impliziten Fähigkeitstheorien bei der Entstehung von Studienwechsel- und -abbruchintentionen in der MINT-Studieneingangsphase sprechen. Die Effekte sind dabei größer in einer Subgruppe, welche bleibende inhaltliche Schwierigkeiten angibt. Zusätzlich wurde eine einstündige Online-Intervention weiterentwickelt und evaluiert. Hierfür wurde neben der Darmstädter Erhebung mit einem Prä-Post-Design ohne Kontrollgruppe zusätzlich eine Erhebung im Rotationsdesign im Physikvorkurs an der Universität Göttingen durchgeführt (N = 47). Die Ergebnisse zeigen übereinstimmend, dass die Intervention die Zustimmung zu einer Unveränderbarkeitstheorie langfristig reduzieren kann. In der Subgruppe mit bleibenden Schwierigkeiten deutet sich darüber hinaus eine Verringerung der Abbruchintentionen durch die Intervention an. Im Schlussteil der Arbeit werden neben Anregungen für weitergehende Forschungen auch Empfehlungen für die Hochschullehre diskutiert.

Typ des Eintrags: Dissertation
Erschienen: 2024
Autor(en): Diederich, Malte
Art des Eintrags: Erstveröffentlichung
Titel: Die Rolle impliziter Fähigkeitstheorien in der MINT-Studieneingangsphase: Deskriptive Analysen und Beeinflussung durch eine Online-Intervention
Sprache: Deutsch
Referenten: Spatz, Prof. Dr. Verena ; Wilhelm, Prof. Dr. Thomas
Publikationsjahr: 26 November 2024
Ort: Darmstadt
Kollation: xx, 267 Seiten
Datum der mündlichen Prüfung: 21 Oktober 2024
DOI: 10.26083/tuprints-00028673
URL / URN: https://tuprints.ulb.tu-darmstadt.de/28673
Kurzbeschreibung (Abstract):

Diese Dissertation untersucht die Rolle impliziter Fähigkeitstheorien zu Beginn eines universitären MINT-Studiums. Implizite Fähigkeitstheorien, auch als „Mindset“ bezeichnet, sind Überzeugungen über die Veränderbarkeit persönlicher Eigenschaften wie Intelligenz. Dabei existieren zwei konkurrierende Theorien: Eine Unveränderbarkeitstheorie („Fixed Mindset“) geht von einer statischen Natur dieser Eigenschaften aus, während eine Wachstumstheorie („Growth Mindset“) eine stufenweise Entwickelbarkeit annimmt. Die Unveränderbarkeitstheorie ist dabei mit lernhinderlichen Auswirkungen verbunden, besonders in fordernden Situationen wie der MINT-Studieneingangsphase. Untersucht wird das Zusammenspiel von impliziten Fähigkeitstheorien mit dem fachspezifischen akademischen Selbstkonzept und Studienwechsel- sowie Studienabbruchintentionen. In einem Längsschnitt an der TU Darmstadt über zwei Monate (T1: Beginn des Semesters, T2: zwei Monate später) wurde eine Fragebogenerhebung in zwei aufeinanderfolgenden Jahren durchgeführt (335≤N≤1505). Dabei wurde eine physikspezifische Skala zur Messung impliziter Fähigkeitstheorien auf den MINT-Bereich übertragen und validiert. Mit ihr kann bei etwa einem Drittel der Studierenden eine Zustimmung zu einer Unveränderbarkeitstheorie identifiziert werden. Es werden relevante Wechselwirkungen identifiziert, die für eine Rolle der impliziten Fähigkeitstheorien bei der Entstehung von Studienwechsel- und -abbruchintentionen in der MINT-Studieneingangsphase sprechen. Die Effekte sind dabei größer in einer Subgruppe, welche bleibende inhaltliche Schwierigkeiten angibt. Zusätzlich wurde eine einstündige Online-Intervention weiterentwickelt und evaluiert. Hierfür wurde neben der Darmstädter Erhebung mit einem Prä-Post-Design ohne Kontrollgruppe zusätzlich eine Erhebung im Rotationsdesign im Physikvorkurs an der Universität Göttingen durchgeführt (N = 47). Die Ergebnisse zeigen übereinstimmend, dass die Intervention die Zustimmung zu einer Unveränderbarkeitstheorie langfristig reduzieren kann. In der Subgruppe mit bleibenden Schwierigkeiten deutet sich darüber hinaus eine Verringerung der Abbruchintentionen durch die Intervention an. Im Schlussteil der Arbeit werden neben Anregungen für weitergehende Forschungen auch Empfehlungen für die Hochschullehre diskutiert.

Alternatives oder übersetztes Abstract:
Alternatives AbstractSprache

This dissertation examines the role of implicit theories of abilities at the beginning of a university STEM program. Implicit theories of abilities, also known as "mindset," are beliefs about the malleability of personal traits such as intelligence. There are two competing beliefs: an entity theory ("fixed mindset") assumes these traits are static, while an incremental theory ("growth mindset") assumes they can be gradually developed. An entity theory is connected to learning-inhibiting effects, especially in challenging situations like the introductory phase of STEM studies. The associations between implicit theories of abilities, the subject-specific academic self-concept, and intentions to switch majors or drop out of studies is examined. In a short longitudinal study at TU Darmstadt (T1: beginning of the semester, T2: two months later), a survey was conducted over two consecutive years (335≤N≤1505). A physics-specific scale for measuring implicit theories of abilities was adapted and validated for the STEM university context. With this scale, about one-third of the students were found to agree with an entity theory. Relevant interactions were identified, indicating that implicit theories of abilities play a role in the formation of intentions to switch majors or drop out during the introductory phase of STEM studies. These effects are more pronounced in a subgroup reporting persistent content difficulties. Additionally, a one-hour online intervention was further developed and evaluated. For this, alongside the Darmstadt survey with a simple Pre-Post design without a control group, an additional survey was conducted using a rotation design in the Physics Bridging Course at the University of Göttingen (N = 47). The results consistently show that the intervention can reduce agreement with an entity theory in the long term. In the subgroup with persistent difficulties, the intervention also suggests a reduction in intentions to drop out. In the concluding part of the work, implications for higher education teaching and suggestions for further research are discussed.

Englisch
Status: Verlagsversion
URN: urn:nbn:de:tuda-tuprints-286738
Sachgruppe der Dewey Dezimalklassifikatin (DDC): 100 Philosophie und Psychologie > 150 Psychologie
500 Naturwissenschaften und Mathematik > 500 Naturwissenschaften
500 Naturwissenschaften und Mathematik > 530 Physik
600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften > 620 Ingenieurwissenschaften und Maschinenbau
Fachbereich(e)/-gebiet(e): 05 Fachbereich Physik
05 Fachbereich Physik > Didaktik der Physik
Hinterlegungsdatum: 26 Nov 2024 12:56
Letzte Änderung: 27 Nov 2024 08:45
PPN:
Referenten: Spatz, Prof. Dr. Verena ; Wilhelm, Prof. Dr. Thomas
Datum der mündlichen Prüfung / Verteidigung / mdl. Prüfung: 21 Oktober 2024
Export:
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