Kornmann, Julia Maria (2019)
Theoriegeleitete und evidenzbasierte Entwicklung und Prüfung einer integrativ-adaptiven Lernumgebung – Ein Trainingsexperiment zum Lernen des Balancierens auf der Slackline.
Technische Universität Darmstadt
Dissertation, Erstveröffentlichung
Kurzbeschreibung (Abstract)
Ziel der Arbeit war es, die Wirksamkeit einer integrativ-adaptiven Lehrstrategie im Vergleich zu direkten und indirekten Lehrstrategien auf das Lernen einer neuen und schwierigen Bewegungsaufgabe zu untersuchen. In der Instruktionspsychologie gibt es eine langjährige Forschungsdebatte darüber, ob direkte oder indirekte Lehr bzw. Instruktionsstrategien effektiver sind (Kognitivismus versus Konstruktivismus). Auf Basis der Forschungsergebnisse konnte bisher weder die Überlegenheit direkter noch indirekter Lehrstrategien bestätigt werden, allerdings gibt es erste Hinweise, dass eine Integration beider Lehrstrategien effektiver sein könnte. Die Forschungsarbeit gliedert sich in 3 Schritte: Im ersten Schritt wurde ein Erklärungsmodell, d. h. ein biomechanisch optimales Lösungsverfahren für das Balancieren auf der Slackline erarbeitet und empirisch an n = 16 Slacklinern mit unterschiedlichem Fertigkeitsniveau geprüft. Die Ergebnisse zeigen, dass die identifizierten Technikmerkmale (z. B. Lockerheit in den unteren Extremitäten) für eine stabile und ökonomische Bewegungslösung verantwortlich sind. Im zweiten Schritt wurde auf Basis des modifizierten heuristischen Rahmenkonzepts von Hänsel (2002) eine integrativ-adaptive Lernumgebung systematisch gestaltet, d. h. die konkreten Lehrinhalte, -methoden und -maßnahmen (Designparameter) evidenzbasiert festgelegt. Im dritten Schritt wurde die praktische Umsetzung und Wirksamkeit der integrativ-adaptiven Lehrstrategie im Rahmen eines Trainingsexperiments gegenüber einer direkten und indirekten Lehrstrategie geprüft. In einem Versuchsplan mit drei Gruppen (direkte, integrativ-adaptive und indirekte Lehrstrategie) und 6 Messzeitpunkten (MZP) wurde der Übungseffekt (5 MZP) sowie der Lern- und Transfereffekt (Retentions- und Transfertest nach einer Woche) von N = 36 Slackline-Anfänger_innen untersucht. Die Vpn trainierten über vier Wochen hinweg drei Mal wöchentlich (insgesamt 12 Trainingseinheiten à 20 min Nettozeit inkl. Tests) nach einer der drei Lehrstrategien. Die Slacklineleistung wurde auf verschiedenen Ebenen erfasst: (1) die qualitative und quantitative Realisierung der Technikmerkmale (2) die Stehzeit und Gehdistanz auf der Slackline (3) die Stabilität und Ökonomie beim Balancieren. Resümierend deuten die Ergebnisse auf einen Vorteil der integrativ-adaptiven Lehrstrategie für das Balancieren auf der Slackline hin. (1) Die direkte und integrativ-adaptive Gruppe realisierte die Bewegungstechnik eher im Sinne des optimalen Lösungsverfahrens. (2) Es zeigte sich ein Vorteil der integrativ-adaptiven Gruppe gegenüber der direkten und indirekten Gruppe hinsichtlich der Gehdistanz. Für die Stehzeit kann aufgrund eines Deckeneffekts keine Aussage getroffen werden. (3) Es gibt Hinweise, dass die integrativ-adaptive und indirekte Gruppe ökonomischer balanciert als die direkte Gruppe. Zum Effekt auf die Stabilität kann keine Aussage getroffen werden.
Typ des Eintrags: | Dissertation | ||||
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Erschienen: | 2019 | ||||
Autor(en): | Kornmann, Julia Maria | ||||
Art des Eintrags: | Erstveröffentlichung | ||||
Titel: | Theoriegeleitete und evidenzbasierte Entwicklung und Prüfung einer integrativ-adaptiven Lernumgebung – Ein Trainingsexperiment zum Lernen des Balancierens auf der Slackline | ||||
Sprache: | Deutsch | ||||
Referenten: | Hänsel, Prof. Dr. Frank ; Wiemeyer, Porf. Dr. Josef | ||||
Publikationsjahr: | August 2019 | ||||
Ort: | Darmstadt | ||||
Datum der mündlichen Prüfung: | 7 Februar 2019 | ||||
URL / URN: | https://tuprints.ulb.tu-darmstadt.de/9002 | ||||
Kurzbeschreibung (Abstract): | Ziel der Arbeit war es, die Wirksamkeit einer integrativ-adaptiven Lehrstrategie im Vergleich zu direkten und indirekten Lehrstrategien auf das Lernen einer neuen und schwierigen Bewegungsaufgabe zu untersuchen. In der Instruktionspsychologie gibt es eine langjährige Forschungsdebatte darüber, ob direkte oder indirekte Lehr bzw. Instruktionsstrategien effektiver sind (Kognitivismus versus Konstruktivismus). Auf Basis der Forschungsergebnisse konnte bisher weder die Überlegenheit direkter noch indirekter Lehrstrategien bestätigt werden, allerdings gibt es erste Hinweise, dass eine Integration beider Lehrstrategien effektiver sein könnte. Die Forschungsarbeit gliedert sich in 3 Schritte: Im ersten Schritt wurde ein Erklärungsmodell, d. h. ein biomechanisch optimales Lösungsverfahren für das Balancieren auf der Slackline erarbeitet und empirisch an n = 16 Slacklinern mit unterschiedlichem Fertigkeitsniveau geprüft. Die Ergebnisse zeigen, dass die identifizierten Technikmerkmale (z. B. Lockerheit in den unteren Extremitäten) für eine stabile und ökonomische Bewegungslösung verantwortlich sind. Im zweiten Schritt wurde auf Basis des modifizierten heuristischen Rahmenkonzepts von Hänsel (2002) eine integrativ-adaptive Lernumgebung systematisch gestaltet, d. h. die konkreten Lehrinhalte, -methoden und -maßnahmen (Designparameter) evidenzbasiert festgelegt. Im dritten Schritt wurde die praktische Umsetzung und Wirksamkeit der integrativ-adaptiven Lehrstrategie im Rahmen eines Trainingsexperiments gegenüber einer direkten und indirekten Lehrstrategie geprüft. In einem Versuchsplan mit drei Gruppen (direkte, integrativ-adaptive und indirekte Lehrstrategie) und 6 Messzeitpunkten (MZP) wurde der Übungseffekt (5 MZP) sowie der Lern- und Transfereffekt (Retentions- und Transfertest nach einer Woche) von N = 36 Slackline-Anfänger_innen untersucht. Die Vpn trainierten über vier Wochen hinweg drei Mal wöchentlich (insgesamt 12 Trainingseinheiten à 20 min Nettozeit inkl. Tests) nach einer der drei Lehrstrategien. Die Slacklineleistung wurde auf verschiedenen Ebenen erfasst: (1) die qualitative und quantitative Realisierung der Technikmerkmale (2) die Stehzeit und Gehdistanz auf der Slackline (3) die Stabilität und Ökonomie beim Balancieren. Resümierend deuten die Ergebnisse auf einen Vorteil der integrativ-adaptiven Lehrstrategie für das Balancieren auf der Slackline hin. (1) Die direkte und integrativ-adaptive Gruppe realisierte die Bewegungstechnik eher im Sinne des optimalen Lösungsverfahrens. (2) Es zeigte sich ein Vorteil der integrativ-adaptiven Gruppe gegenüber der direkten und indirekten Gruppe hinsichtlich der Gehdistanz. Für die Stehzeit kann aufgrund eines Deckeneffekts keine Aussage getroffen werden. (3) Es gibt Hinweise, dass die integrativ-adaptive und indirekte Gruppe ökonomischer balanciert als die direkte Gruppe. Zum Effekt auf die Stabilität kann keine Aussage getroffen werden. |
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Alternatives oder übersetztes Abstract: |
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URN: | urn:nbn:de:tuda-tuprints-90029 | ||||
Sachgruppe der Dewey Dezimalklassifikatin (DDC): | 100 Philosophie und Psychologie > 150 Psychologie 300 Sozialwissenschaften > 370 Erziehung, Schul- und Bildungswesen 700 Künste und Unterhaltung > 796 Sport |
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Fachbereich(e)/-gebiet(e): | 03 Fachbereich Humanwissenschaften 03 Fachbereich Humanwissenschaften > Institut für Sportwissenschaft 03 Fachbereich Humanwissenschaften > Institut für Sportwissenschaft > Sportpsychologie |
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Hinterlegungsdatum: | 22 Sep 2019 19:56 | ||||
Letzte Änderung: | 22 Sep 2019 19:56 | ||||
PPN: | |||||
Referenten: | Hänsel, Prof. Dr. Frank ; Wiemeyer, Porf. Dr. Josef | ||||
Datum der mündlichen Prüfung / Verteidigung / mdl. Prüfung: | 7 Februar 2019 | ||||
Export: | |||||
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