Bier, Lukas (2019)
Gamification zur Vorbeugung monotoniebedingter Müdigkeit bei der Fahrzeugführung - im Vergleich zur Fahrer-Beifahrerinteraktion.
Technische Universität Darmstadt
Dissertation, Erstveröffentlichung
Kurzbeschreibung (Abstract)
Müdigkeit am Steuer kann schwerwiegende Folgen haben, denn zu häufig enden Unfälle aufgrund von Müdigkeit tödlich. Nicht selten entsteht die Müdigkeit aber erst während der Fahrt, weil Fahrerin und Fahrer unterfordert sind. Durch die steigende Automatisierung von Fahrzeugen ist vorauszusehen, dass die Anzahl durch Monotonie entstandener Unfälle zunimmt. Bisherige Forschungsansätze zielen in den Untersuchungen überwiegend auf die Frage ab, mit welchen Mitteln Müdigkeit bekämpft werden kann oder wie Müdigkeit erkannt werden kann, um Fahrerin und Fahrer rechtzeitig vor ihr zu warnen. Der gewählte Ansatz der vorliegenden Arbeit besteht hingegen darin, bereits das Aufkommen der Müdigkeit zu unterbinden, indem einer der Ursachen von Müdigkeit, namentlich der Monotonie, präventiv vorgebeugt wird. Nach dem Vorbild der Interaktion mit Beifahrerin und Beifahrer, wird eine technische Interaktion zwischen Menschen und Fahrzeug durch den Einsatz von Gamificationelementen erzeugt. Diese spielerischen Interaktionen fordern und belohnen eine besonders regelkonforme Fahr- und Verhaltensweise und sollen während einer sonst eintönigen Fahrt aus der Fahraufgabe heraus neue Reize für die Fahrzeugführer schaffen. In der vorliegenden Ausarbeitung wird zunächst auf den Stand der Forschung zum Zusammenspiel von Monotonie, Müdigkeit und Interaktion eingegangen, bevor die auf diesem Kenntnisstand aufbauende Entwicklung eines Interaktionssystems vorgestellt wird. Im Weiteren beschreibt die Arbeit den Aufbau und die Auswertung einer Fahrsimulatorstudie mit 31 Probandinnen und Probanden, in der die Wirkungsweise des Interaktionssystems gegen das Aufkommen von Müdigkeit untersucht wird. Diese Untersuchung enthält Auswertungen zur Fahrleistung und Psycho-Physiologischen Kenngrößen der Müdigkeit und beschreibt in einer ergänzenden Fragestellung das Nutzungserleben der Probandinnen und Probanden mit dem Interaktionssystem. Jede Versuchsperson ist den Versuch in randomisierter Reihenfolge dreifach durchlaufen, um das Interaktionssystem im Vergleich zu einer Alleinfahrt und einer Beifahrerfahrt zu testen. Die Ergebnisse zeigen, dass die geistige Anforderung bei Nutzung des Interaktionssystems im Vergleich zur Alleinfahrt gesteigert werden kann. Durch den Einbezug der Fahraufgabe in die Interaktion über Gamificationelemente, kann des Weiteren erreicht werden, dass die Fahrleistung der Fahrerinnen und Fahrer gesteigert wird, was sich unter anderem in einer besseren Spurhaltung und Umfeldwahrnehmung äußert. Auch ein Anstieg der subjektiv empfundenen Müdigkeit kann durch die Nutzung des Interaktionssystems reduziert werden. Im Vergleich zur Beifahrerinteraktion bestehen Unterschiede in der durch die Interaktion erzeugten mentalen Beanspruchung, die aber zu einer vergleichbaren Fahrleistung auf beiden Fahrten führen. Das System führte insgesamt zu einem positiven Nutzungserleben bei den Versuchspersonen, sodass empfohlen wird, das ausgearbeitete Konzept in zukünftigen Forschungsarbeiten weiterzuentwickeln.
Typ des Eintrags: | Dissertation | ||||
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Erschienen: | 2019 | ||||
Autor(en): | Bier, Lukas | ||||
Art des Eintrags: | Erstveröffentlichung | ||||
Titel: | Gamification zur Vorbeugung monotoniebedingter Müdigkeit bei der Fahrzeugführung - im Vergleich zur Fahrer-Beifahrerinteraktion | ||||
Sprache: | Deutsch | ||||
Referenten: | Bruder, Prof. Dr. Ralph ; Rötting, Prof. Dr. Matthias | ||||
Publikationsjahr: | 16 Juli 2019 | ||||
Ort: | Darmstadt | ||||
Verlag: | TUprints | ||||
Datum der mündlichen Prüfung: | 10 Juli 2019 | ||||
URL / URN: | https://tuprints.ulb.tu-darmstadt.de/8876 | ||||
Kurzbeschreibung (Abstract): | Müdigkeit am Steuer kann schwerwiegende Folgen haben, denn zu häufig enden Unfälle aufgrund von Müdigkeit tödlich. Nicht selten entsteht die Müdigkeit aber erst während der Fahrt, weil Fahrerin und Fahrer unterfordert sind. Durch die steigende Automatisierung von Fahrzeugen ist vorauszusehen, dass die Anzahl durch Monotonie entstandener Unfälle zunimmt. Bisherige Forschungsansätze zielen in den Untersuchungen überwiegend auf die Frage ab, mit welchen Mitteln Müdigkeit bekämpft werden kann oder wie Müdigkeit erkannt werden kann, um Fahrerin und Fahrer rechtzeitig vor ihr zu warnen. Der gewählte Ansatz der vorliegenden Arbeit besteht hingegen darin, bereits das Aufkommen der Müdigkeit zu unterbinden, indem einer der Ursachen von Müdigkeit, namentlich der Monotonie, präventiv vorgebeugt wird. Nach dem Vorbild der Interaktion mit Beifahrerin und Beifahrer, wird eine technische Interaktion zwischen Menschen und Fahrzeug durch den Einsatz von Gamificationelementen erzeugt. Diese spielerischen Interaktionen fordern und belohnen eine besonders regelkonforme Fahr- und Verhaltensweise und sollen während einer sonst eintönigen Fahrt aus der Fahraufgabe heraus neue Reize für die Fahrzeugführer schaffen. In der vorliegenden Ausarbeitung wird zunächst auf den Stand der Forschung zum Zusammenspiel von Monotonie, Müdigkeit und Interaktion eingegangen, bevor die auf diesem Kenntnisstand aufbauende Entwicklung eines Interaktionssystems vorgestellt wird. Im Weiteren beschreibt die Arbeit den Aufbau und die Auswertung einer Fahrsimulatorstudie mit 31 Probandinnen und Probanden, in der die Wirkungsweise des Interaktionssystems gegen das Aufkommen von Müdigkeit untersucht wird. Diese Untersuchung enthält Auswertungen zur Fahrleistung und Psycho-Physiologischen Kenngrößen der Müdigkeit und beschreibt in einer ergänzenden Fragestellung das Nutzungserleben der Probandinnen und Probanden mit dem Interaktionssystem. Jede Versuchsperson ist den Versuch in randomisierter Reihenfolge dreifach durchlaufen, um das Interaktionssystem im Vergleich zu einer Alleinfahrt und einer Beifahrerfahrt zu testen. Die Ergebnisse zeigen, dass die geistige Anforderung bei Nutzung des Interaktionssystems im Vergleich zur Alleinfahrt gesteigert werden kann. Durch den Einbezug der Fahraufgabe in die Interaktion über Gamificationelemente, kann des Weiteren erreicht werden, dass die Fahrleistung der Fahrerinnen und Fahrer gesteigert wird, was sich unter anderem in einer besseren Spurhaltung und Umfeldwahrnehmung äußert. Auch ein Anstieg der subjektiv empfundenen Müdigkeit kann durch die Nutzung des Interaktionssystems reduziert werden. Im Vergleich zur Beifahrerinteraktion bestehen Unterschiede in der durch die Interaktion erzeugten mentalen Beanspruchung, die aber zu einer vergleichbaren Fahrleistung auf beiden Fahrten führen. Das System führte insgesamt zu einem positiven Nutzungserleben bei den Versuchspersonen, sodass empfohlen wird, das ausgearbeitete Konzept in zukünftigen Forschungsarbeiten weiterzuentwickeln. |
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Alternatives oder übersetztes Abstract: |
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URN: | urn:nbn:de:tuda-tuprints-88769 | ||||
Sachgruppe der Dewey Dezimalklassifikatin (DDC): | 600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften > 620 Ingenieurwissenschaften und Maschinenbau | ||||
Fachbereich(e)/-gebiet(e): | 16 Fachbereich Maschinenbau 16 Fachbereich Maschinenbau > Institut für Arbeitswissenschaft (IAD) 16 Fachbereich Maschinenbau > Institut für Arbeitswissenschaft (IAD) > Mensch-Maschine-Interaktion & Mobilität |
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Hinterlegungsdatum: | 11 Aug 2019 19:55 | ||||
Letzte Änderung: | 11 Aug 2019 19:55 | ||||
PPN: | |||||
Referenten: | Bruder, Prof. Dr. Ralph ; Rötting, Prof. Dr. Matthias | ||||
Datum der mündlichen Prüfung / Verteidigung / mdl. Prüfung: | 10 Juli 2019 | ||||
Export: | |||||
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