TU Darmstadt / ULB / TUbiblio

Auswertung und Erweiterung einer Umfrage zur Akzeptanz von fahrerlosen Sammelverkehren im ländlichen Raum

Bernhard, Janis (2017)
Auswertung und Erweiterung einer Umfrage zur Akzeptanz von fahrerlosen Sammelverkehren im ländlichen Raum.
Technische Universität Darmstadt
Bachelorarbeit, Bibliographie

Kurzbeschreibung (Abstract)

Der demographische Wandel in Deutschland betrifft nicht nur die Alters– und Siedlungsstruktur, sondern in Folge dessen auch den Verkehr, der sich diesen Änderungen anpassen muss. Durch die allgemeine Landflucht, werden die ländlichen Räume immer dünner besiedelt und öffentliche Personennahverkehre werden immer ineffizienter und weniger rentabel. Die Reaktion darauf könnten fahrerlose Taxis und fahrerlose Sammeltaxis sein, die komplett selbstständig durch den Verkehr fahren können und Menschen an ihr Ziel bringen. Das Ziel dieser Bachelorarbeit ist es, die Akzeptanz der ländlichen Bevölkerung Deutschlands in Bezug auf solche fahrerlosen Taxis und Sammeltaxis zu untersuchen und mögliche Anforderungen an solche Systeme zu erfassen. Die Arbeit basiert auf der Masterthesis von Vincenzo Tedesco: “Akzeptanz von fahrerlosen Sammelverkehren im ländlichen Raum“, in der eine Umfrage durchgeführt wurde, um eben diese Akzeptanz zu ermitteln. Nach einer Literaturrecherche soll dieser gegebene Fragebogen mithilfe von analytischen Methoden analysiert werden. Anschließend folgen Verbesserungen, Erweiterungen und an anderen Stellen Kürzungen des Fragebogens und ein neuer, überarbeiteter Fragebogen wird erstellt. Dieser Fragebogen soll im ländlichen Raum angewendet und eine erneute Umfrage durchgeführt werden. Wenn die Ergebnisse vorliegen, wird eine Auswertung dieses Fragebogens vorgenommen, die Resultate dieser Auswertung bewertet, Verbesserungspotentiale aufgezeigt und ein Ausblick gegeben. Zunächst wird in einer Literaturrecherche die Grundlage für das Thema geschaffen. Dieses erste Kapitel, der Grundlagenteil, beginnt mit der Vorstellung der Automatisierungsgrade von Fahrzeugen, der aktuelle Stand der Technik und die Systeme, die bereits auf öffentlichen Straßen vorhanden sind, werden dargelegt. Im Anschluss wird das Konzept der fahrerlosen Taxis und Sammeltaxis im ländlichen Raum erklärt. Daraufhin wird kurz auf Potenziale und mögliche Gefahren von autonomen (selbstfahrenden) Fahrzeugen bzw. Taxis eingegangen. Wichtig hierbei sind z.B. moralischen Fragestellungen, die ein Dilemma und damit eine Gefahr darstellen können und oftmals noch nicht technisch gut gelöst sind. Ein Beispiel hierfür wäre: Das Fahrzeug fährt mit hoher Geschwindigkeit und plötzlich springt ein Reh auf die Fahrbahn. Soll das Auto nur bremsen, auf die Gegenfahrbahn ausweichen oder in den Wald neben der Straße lenken. Im Anschluss wird der Begriff Akzeptanz definiert und geklärt, da diese essentiell für diese Arbeit ist. Aufbauend darauf werden Einflussfaktoren auf die Akzeptanz von Mobilitätsangeboten erläutert. Zum Schluss des ersten Kapitels wird der ländliche Raum in Deutschland anhand einer Karte definiert, die den Raum festlegt, auf den sich diese Arbeit bezieht. Der Raum wird in verschiedene Siedlungsräume unterteilt, die auch kurz dargestellt werden. Im nächsten Kapitel geht es um die Erstellung von Fragebogen allgemein. Dieser Teil basiert ebenfalls auf Literaturrecherchen und befasst sich sowohl mit der Definition als auch der Vorgehensweise der Konstruktion eines Fragebogens. Die Konstruktion unterteilt sich in 8 Arbeitsschritte, die bis zur Vollendung eines hochqualitativen Fragebogens erfolgen müssen. Der Erste Schritt ist die Festlegung eines Merkmalsbereichs, bzw. einer Forschungsfrage. Ein Fragebogen erfasst die persönlichen Einstellungen, Meinungen und Rahmenbedingungen zum festgelegten Merkmalsbereich. Zielgruppe und Form des Fragebogens werden ebenfalls in diesem Teil gesetzt. Als nächstes wird der Merkmalsbereich in Teilbereiche gruppiert und mit Submerkmalen versehen, die in dem jeweiligen Teilbereich geprüft werden. Danach wird im 3. Schritt die Antwortdimension festgelegt, also die Antwortmöglichkeiten, wie sie skaliert sind und in welcher Art und Weise sie die Merkmale erfassen sollen. Nachdem diese Grundlagen geschaffen sind, kann nun mit dem Hauptteil der Fragebogenkonstruktion begonnen werden, der Formulierung konkreter Fragenitems. Diese können unterschiedliche Formen haben, abhängig von der Frage und dem zu untersuchenden Merkmal. Im Anschluss an diesen Hauptteil werden die Items auf sprachliche Konsistenz und Einfachheit geprüft und eine sinnvolle Reihenfolge der Fragen festgelegt. Bevor der Fragebogen herausgegeben werden kann, bedarf es eines Pretests, der in kleinem Rahmen ausgeführt wird, um Schwachstellen des Fragebogens aufzudecken. Zum Schluss werden im 8. Schritt diese Schwachstellen ausgebessert. Im folgenden Kapitel wird nun der bestehende Fragebogen analysiert und auf seine Qualität geprüft. Um diese Analyse durchführen zu können, müssen die Grundlagen dafür geschaffen werden. Daher werden zu Beginn die wichtigsten analytischen Verfahren und Qualitätsmerkmale von Fragebogen definiert und beschrieben. Dazu gehören Begriffe wie Objektivität, Itemschwierigkeit, Varianz, Standardabweichung, Validität oder Reliabilität. Im Anschluss an alle Erklärungen wird nun der Fragebogen zunächst auf die Einhaltung der Verfahrensschritte zur Erstellung von Fragebogen geprüft und im Anschluss noch als Gesamtes in Bezug auf Gestaltung und Layout betrachtet. Bei der Analyse des alten Fragebogens ist aufgefallen, dass der Merkmalsbereich nicht alle Facetten der Umfrage wiedergibt und dass die Reihenfolge der Teilgruppierungen nicht optimal gewählt wurde. Bei der Analyse der einzelnen Items gibt es eine Checkliste, die für jedes Item durchgegangen wird. Aufgefallen sind häufig zu umständliche oder unnötig lange Formulierungen. Teilweise gibt es Antwortmöglichkeiten in Items, die nicht valide oder reliabel sind und durch analytische Berechnungen mittels der Software SPSS von IBM durch gewisse Qualitätsstandards durchfallen. Diese müssen in den meisten Fällen entfernt oder angepasst werden. Manche Fragen haben, durch gesetzte Bedingungen zur Beantwortung der Frage, zu wenige Datensätze, um ausgewertet werden zu können. Dies wurde als Schwachpunkt der Umfrage erkannt. Andere Items kann man zusammenfassen oder ganz weglassen, da sie nicht zielführend sind. Bevor es mit der Anpassung des Fragebogens weitergeht, wird die Befragung geplant und Begriffe wie Grundgesamtheit und Stichprobengröße erklärt und festgelegt. Dieses Kapitel enthält auch die Befragungsart und erläutert, wie die Umfrage Ergebnisse eingeholt werden sollen. Der neue Fragebogen wird teilweise mittels Online-Umfrage und Emailverteilung, teils mittels persönlicher Haushaltsbefragung oder Telefoninterview durchgeführt. Dazu werden Dörfer im unterfränkischen Landkreis Main-Spessart ausgewählt, in denen durch persönliche Haushaltsbefragungen im Interviewstil Ergebnisse eingeholt werden. Im nächsten Kapitel folgt nun die Anpassung und Vorstellung des neuen Fragebogens. Bevor der Fragebogen im Detail gezeigt wird, muss der Merkmalsbereich angepasst werden. Die Umfrage wird auf einer Online-Plattform erstellt, auf der zunächst eine Einleitungs- und Begrüßungsseite angezeigt wird, die einen kurzen Einstieg ins Thema liefern und das Interesse des potentiellen Probanden wecken soll. Es wird die Reihenfolge der Testkapitel verändert. Die neue Reihenfolge ist: 1. Frage zu den Vorteilen von fahrerlosen Fahrzeugen 2. Fragen zum persönlichen Sicherheitsempfinden 3. Fragen zur Anmeldung des Fahrtwunsches 4. Fragen zur Nutzung von fahrerlosen Taxis 5. Fragen zur Verkehrsmittelnutzung 6. Fragen zu Ihrer Person An den Items wird das verändert, was die Analyse des alten Fragebogens ergeben hat. Zur Auswertung der Umfrageergebnisse wird zunächst eine Einführung in Auswertungsmethoden und statistische Tests gegeben. Diese unterteilt sich in graphische Datenanalyse und statistische Parameter. Zu Beginn der Auswertung wird eine Beschreibung der Stichprobe vorgenommen: Die Umfrage wurde von insgesamt 114 Probanden beantwortet. Der Frauenanteil beträgt 48,39%, der der Männer 51,61%. Der Altersschnitt liegt bei 41,54 Jahren. Das Alter ist damit nicht repräsentativ für den gesamten ländlichen Raum, da hier der Schnitt 46,7 Jahre beträgt. Dies liegt an der Onlineumfrage und den zum Großteil jungen Menschen, denen der Fragebogen im ländlichen Raum per E-Mail zugesendet wurde. Die Ergebnisse der einzelnen Items werden graphisch dargestellt und interpretiert und anschließend mittels statistischer Tests auf Abhängigkeiten zwischen verschiedenen Merkmalen geprüft, häufig zwischen einer Meinungsfrage und dem Geschlecht bzw. Alter der Probanden. Bei manchen Items wird auch der Zusammenhang zum Nettoeinkommen oder dem am häufigsten verwendeten Verkehrsmittel untersucht. Ergebnis der Umfrage ist, dass die Befragten sich nicht einig sind, was die Akzeptanz der fahrerlosen Fahrzeuge betrifft. Viele zweifeln an der Technik und können sich das System der fahrerlosen Sammeltaxis nicht vorstellen, da es solche Konzepte noch nicht gibt. Das private Taxi wird eher angenommen als das Sammeltaxi, dies hängt jedoch stark mit dem Preis zusammen. Wäre das Sammeltaxi deutlich billiger als das private Taxi, so würden sich die meisten für das Sammeltaxi entscheiden. Trotz der Tatsache, dass fast alle Probanden die Vorteile des fahrerlosen Taxis sehen, würden nur 42,76% ihr bisheriges Verkehrsmittel aufgeben, wenn es fahrerlose Taxis gäbe. Auch hieran erkennt man, dass noch sichtlich Zweifel an dem Modell bestehen. Als Anmeldesystem für eine Fahrt akzeptiert werden Smartphone-App und Telefon, die maximal akzeptierte Wartezeit nach Anmeldung sieht die Mehrheit bei höchstens 20 Minuten. Es werden auch Anforderungen an die Fahrzeuge gestellt. Es sollten verschiedene Fahrzeuggrößen zu verschiedenen Preisen zur Verfügung stehen, außerdem sollte es einen Stoppknopf zum Anhalten des Fahrzeugs, eine Sprachverbindung für Hilfestellungen und gerade in der Anfangszeit einen mitfahrenden Sicherheitsangestellten geben. Der Fragebogen hat viele Verbesserungspotentiale, vor Allem die Sicherung der Repräsentativität liegt hierbei im Vordergrund. Die Bevölkerung sieht sich momentan noch nicht in der Lage, das fahrerlose Fahren sinnvoll bewerten zu können, da teils nötige Informationen fehlen, bzw. das Vorstellungsvermögen für eine solche Technik noch fehlt. Durch mehr Transparenz bei den Technikentwicklungen und Heranführen der Bevölkerung an fahrerlose Systeme könnte in Zukunft die Akzeptanz für fahrerlose Fahrzeuge verbessert werden. Die Vorteile und Potentiale des fahrerlosen Fahrens werden bereits erkannt und akzeptiert, ob dies für die aktive Nutzung solcher Systeme derzeit reichen würde ist fraglich. In naher Zukunft, wenn die Technik in der Bevölkerung besser bekannt ist könnte sich dies allerdings schnell ändern.

Typ des Eintrags: Bachelorarbeit
Erschienen: 2017
Autor(en): Bernhard, Janis
Art des Eintrags: Bibliographie
Titel: Auswertung und Erweiterung einer Umfrage zur Akzeptanz von fahrerlosen Sammelverkehren im ländlichen Raum
Sprache: Deutsch
Referenten: Boltze, Prof. Dr. Manfred ; von Mörner, Dipl.-Ing. Moritz
Publikationsjahr: 2017
Datum der mündlichen Prüfung: 2017
URL / URN: https://www.verkehr.tu-darmstadt.de/media/verkehr/fgvv/beruf...
Kurzbeschreibung (Abstract):

Der demographische Wandel in Deutschland betrifft nicht nur die Alters– und Siedlungsstruktur, sondern in Folge dessen auch den Verkehr, der sich diesen Änderungen anpassen muss. Durch die allgemeine Landflucht, werden die ländlichen Räume immer dünner besiedelt und öffentliche Personennahverkehre werden immer ineffizienter und weniger rentabel. Die Reaktion darauf könnten fahrerlose Taxis und fahrerlose Sammeltaxis sein, die komplett selbstständig durch den Verkehr fahren können und Menschen an ihr Ziel bringen. Das Ziel dieser Bachelorarbeit ist es, die Akzeptanz der ländlichen Bevölkerung Deutschlands in Bezug auf solche fahrerlosen Taxis und Sammeltaxis zu untersuchen und mögliche Anforderungen an solche Systeme zu erfassen. Die Arbeit basiert auf der Masterthesis von Vincenzo Tedesco: “Akzeptanz von fahrerlosen Sammelverkehren im ländlichen Raum“, in der eine Umfrage durchgeführt wurde, um eben diese Akzeptanz zu ermitteln. Nach einer Literaturrecherche soll dieser gegebene Fragebogen mithilfe von analytischen Methoden analysiert werden. Anschließend folgen Verbesserungen, Erweiterungen und an anderen Stellen Kürzungen des Fragebogens und ein neuer, überarbeiteter Fragebogen wird erstellt. Dieser Fragebogen soll im ländlichen Raum angewendet und eine erneute Umfrage durchgeführt werden. Wenn die Ergebnisse vorliegen, wird eine Auswertung dieses Fragebogens vorgenommen, die Resultate dieser Auswertung bewertet, Verbesserungspotentiale aufgezeigt und ein Ausblick gegeben. Zunächst wird in einer Literaturrecherche die Grundlage für das Thema geschaffen. Dieses erste Kapitel, der Grundlagenteil, beginnt mit der Vorstellung der Automatisierungsgrade von Fahrzeugen, der aktuelle Stand der Technik und die Systeme, die bereits auf öffentlichen Straßen vorhanden sind, werden dargelegt. Im Anschluss wird das Konzept der fahrerlosen Taxis und Sammeltaxis im ländlichen Raum erklärt. Daraufhin wird kurz auf Potenziale und mögliche Gefahren von autonomen (selbstfahrenden) Fahrzeugen bzw. Taxis eingegangen. Wichtig hierbei sind z.B. moralischen Fragestellungen, die ein Dilemma und damit eine Gefahr darstellen können und oftmals noch nicht technisch gut gelöst sind. Ein Beispiel hierfür wäre: Das Fahrzeug fährt mit hoher Geschwindigkeit und plötzlich springt ein Reh auf die Fahrbahn. Soll das Auto nur bremsen, auf die Gegenfahrbahn ausweichen oder in den Wald neben der Straße lenken. Im Anschluss wird der Begriff Akzeptanz definiert und geklärt, da diese essentiell für diese Arbeit ist. Aufbauend darauf werden Einflussfaktoren auf die Akzeptanz von Mobilitätsangeboten erläutert. Zum Schluss des ersten Kapitels wird der ländliche Raum in Deutschland anhand einer Karte definiert, die den Raum festlegt, auf den sich diese Arbeit bezieht. Der Raum wird in verschiedene Siedlungsräume unterteilt, die auch kurz dargestellt werden. Im nächsten Kapitel geht es um die Erstellung von Fragebogen allgemein. Dieser Teil basiert ebenfalls auf Literaturrecherchen und befasst sich sowohl mit der Definition als auch der Vorgehensweise der Konstruktion eines Fragebogens. Die Konstruktion unterteilt sich in 8 Arbeitsschritte, die bis zur Vollendung eines hochqualitativen Fragebogens erfolgen müssen. Der Erste Schritt ist die Festlegung eines Merkmalsbereichs, bzw. einer Forschungsfrage. Ein Fragebogen erfasst die persönlichen Einstellungen, Meinungen und Rahmenbedingungen zum festgelegten Merkmalsbereich. Zielgruppe und Form des Fragebogens werden ebenfalls in diesem Teil gesetzt. Als nächstes wird der Merkmalsbereich in Teilbereiche gruppiert und mit Submerkmalen versehen, die in dem jeweiligen Teilbereich geprüft werden. Danach wird im 3. Schritt die Antwortdimension festgelegt, also die Antwortmöglichkeiten, wie sie skaliert sind und in welcher Art und Weise sie die Merkmale erfassen sollen. Nachdem diese Grundlagen geschaffen sind, kann nun mit dem Hauptteil der Fragebogenkonstruktion begonnen werden, der Formulierung konkreter Fragenitems. Diese können unterschiedliche Formen haben, abhängig von der Frage und dem zu untersuchenden Merkmal. Im Anschluss an diesen Hauptteil werden die Items auf sprachliche Konsistenz und Einfachheit geprüft und eine sinnvolle Reihenfolge der Fragen festgelegt. Bevor der Fragebogen herausgegeben werden kann, bedarf es eines Pretests, der in kleinem Rahmen ausgeführt wird, um Schwachstellen des Fragebogens aufzudecken. Zum Schluss werden im 8. Schritt diese Schwachstellen ausgebessert. Im folgenden Kapitel wird nun der bestehende Fragebogen analysiert und auf seine Qualität geprüft. Um diese Analyse durchführen zu können, müssen die Grundlagen dafür geschaffen werden. Daher werden zu Beginn die wichtigsten analytischen Verfahren und Qualitätsmerkmale von Fragebogen definiert und beschrieben. Dazu gehören Begriffe wie Objektivität, Itemschwierigkeit, Varianz, Standardabweichung, Validität oder Reliabilität. Im Anschluss an alle Erklärungen wird nun der Fragebogen zunächst auf die Einhaltung der Verfahrensschritte zur Erstellung von Fragebogen geprüft und im Anschluss noch als Gesamtes in Bezug auf Gestaltung und Layout betrachtet. Bei der Analyse des alten Fragebogens ist aufgefallen, dass der Merkmalsbereich nicht alle Facetten der Umfrage wiedergibt und dass die Reihenfolge der Teilgruppierungen nicht optimal gewählt wurde. Bei der Analyse der einzelnen Items gibt es eine Checkliste, die für jedes Item durchgegangen wird. Aufgefallen sind häufig zu umständliche oder unnötig lange Formulierungen. Teilweise gibt es Antwortmöglichkeiten in Items, die nicht valide oder reliabel sind und durch analytische Berechnungen mittels der Software SPSS von IBM durch gewisse Qualitätsstandards durchfallen. Diese müssen in den meisten Fällen entfernt oder angepasst werden. Manche Fragen haben, durch gesetzte Bedingungen zur Beantwortung der Frage, zu wenige Datensätze, um ausgewertet werden zu können. Dies wurde als Schwachpunkt der Umfrage erkannt. Andere Items kann man zusammenfassen oder ganz weglassen, da sie nicht zielführend sind. Bevor es mit der Anpassung des Fragebogens weitergeht, wird die Befragung geplant und Begriffe wie Grundgesamtheit und Stichprobengröße erklärt und festgelegt. Dieses Kapitel enthält auch die Befragungsart und erläutert, wie die Umfrage Ergebnisse eingeholt werden sollen. Der neue Fragebogen wird teilweise mittels Online-Umfrage und Emailverteilung, teils mittels persönlicher Haushaltsbefragung oder Telefoninterview durchgeführt. Dazu werden Dörfer im unterfränkischen Landkreis Main-Spessart ausgewählt, in denen durch persönliche Haushaltsbefragungen im Interviewstil Ergebnisse eingeholt werden. Im nächsten Kapitel folgt nun die Anpassung und Vorstellung des neuen Fragebogens. Bevor der Fragebogen im Detail gezeigt wird, muss der Merkmalsbereich angepasst werden. Die Umfrage wird auf einer Online-Plattform erstellt, auf der zunächst eine Einleitungs- und Begrüßungsseite angezeigt wird, die einen kurzen Einstieg ins Thema liefern und das Interesse des potentiellen Probanden wecken soll. Es wird die Reihenfolge der Testkapitel verändert. Die neue Reihenfolge ist: 1. Frage zu den Vorteilen von fahrerlosen Fahrzeugen 2. Fragen zum persönlichen Sicherheitsempfinden 3. Fragen zur Anmeldung des Fahrtwunsches 4. Fragen zur Nutzung von fahrerlosen Taxis 5. Fragen zur Verkehrsmittelnutzung 6. Fragen zu Ihrer Person An den Items wird das verändert, was die Analyse des alten Fragebogens ergeben hat. Zur Auswertung der Umfrageergebnisse wird zunächst eine Einführung in Auswertungsmethoden und statistische Tests gegeben. Diese unterteilt sich in graphische Datenanalyse und statistische Parameter. Zu Beginn der Auswertung wird eine Beschreibung der Stichprobe vorgenommen: Die Umfrage wurde von insgesamt 114 Probanden beantwortet. Der Frauenanteil beträgt 48,39%, der der Männer 51,61%. Der Altersschnitt liegt bei 41,54 Jahren. Das Alter ist damit nicht repräsentativ für den gesamten ländlichen Raum, da hier der Schnitt 46,7 Jahre beträgt. Dies liegt an der Onlineumfrage und den zum Großteil jungen Menschen, denen der Fragebogen im ländlichen Raum per E-Mail zugesendet wurde. Die Ergebnisse der einzelnen Items werden graphisch dargestellt und interpretiert und anschließend mittels statistischer Tests auf Abhängigkeiten zwischen verschiedenen Merkmalen geprüft, häufig zwischen einer Meinungsfrage und dem Geschlecht bzw. Alter der Probanden. Bei manchen Items wird auch der Zusammenhang zum Nettoeinkommen oder dem am häufigsten verwendeten Verkehrsmittel untersucht. Ergebnis der Umfrage ist, dass die Befragten sich nicht einig sind, was die Akzeptanz der fahrerlosen Fahrzeuge betrifft. Viele zweifeln an der Technik und können sich das System der fahrerlosen Sammeltaxis nicht vorstellen, da es solche Konzepte noch nicht gibt. Das private Taxi wird eher angenommen als das Sammeltaxi, dies hängt jedoch stark mit dem Preis zusammen. Wäre das Sammeltaxi deutlich billiger als das private Taxi, so würden sich die meisten für das Sammeltaxi entscheiden. Trotz der Tatsache, dass fast alle Probanden die Vorteile des fahrerlosen Taxis sehen, würden nur 42,76% ihr bisheriges Verkehrsmittel aufgeben, wenn es fahrerlose Taxis gäbe. Auch hieran erkennt man, dass noch sichtlich Zweifel an dem Modell bestehen. Als Anmeldesystem für eine Fahrt akzeptiert werden Smartphone-App und Telefon, die maximal akzeptierte Wartezeit nach Anmeldung sieht die Mehrheit bei höchstens 20 Minuten. Es werden auch Anforderungen an die Fahrzeuge gestellt. Es sollten verschiedene Fahrzeuggrößen zu verschiedenen Preisen zur Verfügung stehen, außerdem sollte es einen Stoppknopf zum Anhalten des Fahrzeugs, eine Sprachverbindung für Hilfestellungen und gerade in der Anfangszeit einen mitfahrenden Sicherheitsangestellten geben. Der Fragebogen hat viele Verbesserungspotentiale, vor Allem die Sicherung der Repräsentativität liegt hierbei im Vordergrund. Die Bevölkerung sieht sich momentan noch nicht in der Lage, das fahrerlose Fahren sinnvoll bewerten zu können, da teils nötige Informationen fehlen, bzw. das Vorstellungsvermögen für eine solche Technik noch fehlt. Durch mehr Transparenz bei den Technikentwicklungen und Heranführen der Bevölkerung an fahrerlose Systeme könnte in Zukunft die Akzeptanz für fahrerlose Fahrzeuge verbessert werden. Die Vorteile und Potentiale des fahrerlosen Fahrens werden bereits erkannt und akzeptiert, ob dies für die aktive Nutzung solcher Systeme derzeit reichen würde ist fraglich. In naher Zukunft, wenn die Technik in der Bevölkerung besser bekannt ist könnte sich dies allerdings schnell ändern.

Alternatives oder übersetztes Abstract:
Alternatives AbstractSprache

The demographic change in Germany doesn’t only relate to the age- and settlement structure, but, as a consequence, also to traffic, which has to adapt to these changes. There is a general urbanization, which means the rural areas will get a thinner settlement and local public transports will get more and more inefficient and less profitable. A reaction to this problem could be a concept of automatic guided taxis and automatic guided shared taxis, which steer completely on their own and bring people to their destinations. The target of this bachelor thesis is to investigate the acceptance of those automatic guided taxis and shared taxis in rural areas in Germany and to understand possible requirements for such a concept. The paper is based on Vincenzo Tedescos master thesis: „Acceptance of automatic guided share traffics in rural areas“, wherein a survey is conducted to identify this acceptance. This given questionnaire has to be evaluated with analytic methods, after conducting a literature research. Subsequently there will be improvements, additions and also shortenings, which all results in a new questionnaire. This new questionnaire has to be applied to rural areas once again. After the survey there will be an evaluation of the outcome, an assessment thereof, showing of potential improvements as well as a future vision. Initially the basics are given by means of a literature research. The first chapter – the foundation - starts with an explanation of different grades of automation of cars and the current state of the art. Subsequently the concept of automatic guided shared taxis in rural areas is presented. Furthermore the potentials and dangers of automatic guided vehicles are explained. Of importance are moral dilemmas, which are technically not solved yet. For example: A fast driving car is confronted by a deer suddenly crossing the road. Is the car supposed to just brake, steer towards the oncoming lane or towards the other direction into the forest. Then the term acceptance is defined as it is essential for this thesis. Based on this the influencing factors of acceptance of mobility offers will be shown. Concluding the first chapter, Germanys rural areas are defined by means of a map, specifying the areas this thesis refers to. This area is subdivided into different settlement structures, which will be also explained briefly. The next chapter, also based on literature research, deals with the development of questionnaires including a definition as well as the approach to constructing a survey. The construction process is divided into eight tasks, which have to be completed to get a high quality questionnaire. The first step is to set define the range of features respectively the research question. A questionnaire captures personal attitudes, opinions and parameters of the given range of features. Target group and form of the questionnaire are also considered. Next, the range of features is parted into different subtests, with different range of features. Subsequently the dimensions of the answers are set, that means how a question is scaled and how the features are collected. After establishing the foundation, the main part of creating a questionnaire begins: the creation of items. These can have different appearances, depending on feature and question. After the main part is completed, those items will be reviewed for speech consistency and simplicity. Then a meaningful order of the items is determined. Before the survey can be used, there must be a few pretests to reveal weaknesses in the questionnaire. In the following chapter, the old questionnaire will be analyzed and checked for quality. To conduct the analysis, a foundation has to be established, showing the most important procedures and quality aspects, for example objectivity, item difficulty, item variance, standard deviation, validity or reliability. Subsequently the questionnaire is examined as to ascertain whether all procedure steps of creating a survey are complied with. After that, layout and design is considered. Analyzing the old questionnaire, it is remarkable that the range of feature is not set that precise and that the order of subtests is not optimal. Analyzing individual items a checklist containing all important steps has to be complied with. Some questions attracted attention, being too long or awkward. Parts of answers are not valid or reliable, because they did not pass analytic tests in the SPSS software. Those have to be deleted in most cases. Some questions do not have enough datasets and therefore cannot be evaluated. This is identified as a weak spot of the old questionnaire. Other items can be combined or omitted, because they are not constructive. Before the new questionnaire is set up, the survey has to be planned. Therefore some terms, like parent population or sample size have to be defined. This chapter also contains the nature of the questioning and how the results will be gained. The new questionnaire is conducted with an online-survey per Email, as well as personal household interviews or telephone interviews. Therefore some villages in the “unterfränkisch” county Main-Spessart are chosen for the personal interviews. The next chapter deals with the improvements of the new questionnaire. Before this is shown in detail, the range of feature has to be set. The survey is generated on an online platform with a short introduction that should attract the probands interest. The order of subtest will be changed. The new order is: 1. Question about the advantages of automatic guided vehicles 2. Questions about personal perception of safety 3. Questions about the registration for a ride 4. Questions about the use of automatic guided taxis 5. Questions about the use of means of transportation 6. Questions about the surveyed person

Every item is changed in terms of what has attracted negative attention in the analysis of the old questionnaire. At the beginning of the survey evaluation, there will be an introduction of all used evaluation methods. This is divided into graphical data analysis and statistic parameters. First, a description of the random sample is done. The survey was conducted by 114 people. 48,39% are female, 51,61% are male participants. 41,54 years is the average age. Therefore the age structure is not representative for all rural areas in Germany, because there the average age structure is 46,7 years. The reason for this is probably the online-survey, the major part of the participants are between 20 and 30. The results of the single items are shown graphically and are interpreted afterwards. Subsequently the items are investigated about correlations between different elements. Mostly the items are compared to age and gender structure. Some items are linked with net income or most used means of transportations. The result of the survey is that the probands don’t share the same opinion. Many cannot imagine the concept of automatic guided taxis and have no trust in the technology involved, because there are no such vehicles on public roads at the moment. The private taxi is rather accepted than the shared taxi, but that highly depends on the price. If the price is noticeable lower than the one of the private taxis, most participants would take the shared taxi. Although almost all probands see the advantages of self-guided taxis, only 46,76% would give up their means of transportation. This is another proof that people have doubts about the technology and model. A booking of a ride via smartphone-app or telephone calls should be possible. The maximum waiting time most of the participants are willing to accept for a spontaneous ride is 20 minutes. There are also requirements for automatic guided taxis. For example, different vehicle sizes for different prices should be available. Furthermore there should be a stop-button, a speech connection for quick help and security staff in the taxis especially in the beginning of such a concept. This new questionnaire has potential for improvement, especially in regard to representativeness. The population of Germany doesn’t feel in the position to appraise the system of automatic guided taxis in a meaningful way, due to the lack of needed information or due to the lack of imaginative power. A way to improve the acceptance of self-guided vehicles would be to give more transparency about the technology involved and the concept of such cars. The advantages and potentials of automatic guided vehicles are recognized and accepted by the population, but if this would currently be sufficient for an active usage of these systems is doubtful. However, in the near future, when the technology is better known and cars with these systems are on public roads, this could change very quickly.

Englisch
Fachbereich(e)/-gebiet(e): 13 Fachbereich Bau- und Umweltingenieurwissenschaften
13 Fachbereich Bau- und Umweltingenieurwissenschaften > Verbund Institute für Verkehr
13 Fachbereich Bau- und Umweltingenieurwissenschaften > Verbund Institute für Verkehr > Institut für Verkehrsplanung und Verkehrstechnik
Hinterlegungsdatum: 25 Jan 2018 10:01
Letzte Änderung: 14 Jun 2018 14:52
PPN:
Referenten: Boltze, Prof. Dr. Manfred ; von Mörner, Dipl.-Ing. Moritz
Datum der mündlichen Prüfung / Verteidigung / mdl. Prüfung: 2017
Export:
Suche nach Titel in: TUfind oder in Google
Frage zum Eintrag Frage zum Eintrag

Optionen (nur für Redakteure)
Redaktionelle Details anzeigen Redaktionelle Details anzeigen