Rühl, Frederik (2017)
Das Konzept des Transportmanagements zur Beeinflussung der Güterverkehrsnachfrage im Rahmen der kommunalen Verkehrsplanung.
Technische Universität Darmstadt
Dissertation, Erstveröffentlichung
Kurzbeschreibung (Abstract)
Bisher reagieren deutsche Kommunen auf güterverkehrsbedingte Probleme wie Staus oder auch Fein-staub- und Stickoxidemissionen fast ausschließlich mit dem Erlass von Restriktionen für den Schwer-verkehr, ohne aber ein strategisches Gesamtkonzept zur nachhaltigen Eindämmung dieser Probleme zu verfolgen. Zugleich geraten Unternehmen durch wachsende gesellschaftliche Anforderungen zunehmend unter Druck, ihre eigenen Prozesse im Güterverkehr im Sinne der Nachhaltigkeit nicht nur an betriebswirtschaftlichen, sondern auch an sozialen und ökologischen Zielen ausrichten zu müssen. Angesichts dessen muss ein Paradigmenwechsel in der kommunalen Güterverkehrsplanung erfolgen. Kommunen sollten zukünftig auch im Güterverkehr auf eine gezielte Nachfragebeeinflussung setzen, welche als einer der wesentlichen Lösungsansätze zur Bewältigung der bestehenden Verkehrsprobleme gilt. Das Mobilitätsmanagement als der etablierte Ansatz zur Nachfragebeeinflussung im Verkehrs-management wird zwar weithin sehr erfolgreich für die Nachfragebeeinflussung im Personenverkehr eingesetzt, der Güterverkehr findet darin aber keinerlei Berücksichtigung. Demnach fehlt im Verkehrsmanagement bisher ein dem Mobilitätsmanagement gleichrangiges Konzept für das Transportmanagement. Entsprechend ist es Ziel dieser Arbeit, in enger Anlehnung an das Mobilitätsmanagement ein Konzept für die Beeinflussung der Güterverkehrsnachfrage im Rahmen des kommunalen Verkehrsmanagements in Deutschland zu entwickeln. Zu diesem Zweck werden die wesentlichen Grundsätze und Leitlinien des Mobilitätsmanagements basierend auf einer Analyse des Entwicklungsstands in Forschung und Praxis herausgearbeitet. In einem nächsten Schritt werden für die Übertragung dieses Konzepts auf den Güterverkehr Anpassungserfordernisse identifiziert, welche auf Grund der strukturellen Unter-schiede zwischen der Nachfrage im Personen- und Güterverkehr erforderlich sind. Hierauf aufbauend wird dann ein Konzept für das Transportmanagement im Rahmen des kommunalen Verkehrsmanage-ments entwickelt. Im Rahmen des Transportmanagements sollen Unternehmen durch den Einsatz von Bündeln vorrangig weicher Maßnahmen zu nachhaltigen Änderungen ihrer Produktions- und Logistikprozesse motiviert werden. Besonders vielversprechende weiche Maßnahmen zur Güterverkehrsnachfragebeeinflussung sind Zertifizierungsprogramme sowie individuelle Informations- und Beratungsangebote für Unter-nehmen. Als Ergänzung dazu kann Kommunen die Durchführung von Informations- und Marketing-kampagnen bzw. Aktionsprogrammen für nachhaltigen Transport empfohlen werden. Dennoch sollten Kommunen weiterhin auf harte Maßnahmen, wie Fahrverbote und Geschwindigkeitsbeschränkungen, zurückgreifen, um den Schutzbedürfnissen von Mensch und Umwelt gerecht werden zu können. Zudem können durch eine sogenannte harte Kontextgestaltung des Güterverkehrs Anreize für Unter-nehmen gesetzt werden, das eigene Transportverhalten im Sinne der Nachhaltigkeit zu verändern. Für die Institutionalisierung des Transportmanagements sollte die Gründung einer regionalen Trans-portmanagementzentrale angestrebt werden, welche in einer Region federführend für die Umsetzung des Konzepts verantwortlich ist. Die Transportmanagementzentrale sollte hierfür eng mit kommunalen Transportmanagementbeauftragten sowie Transportmanagementkoordinatoren in den Unternehmen zusammenarbeiten. Durch die Verabschiedung eines regionalen Transportmanagementkonzepts kann ein formeller Rahmen für die regionale Koordination des Transportmanagements geschaffen werden. Zur Überprüfung der Praxistauglichkeit wird exemplarisch ein Transportmanagementkonzept für die Metropolregion FrankfurtRheinMain entwickelt. Nach einer einführenden Beschreibung des Untersu-chungsgebiets wird der Status Quo der Güterverkehrsplanung in der Region dargestellt, welcher auf Grundlage der Ergebnisse zweier Befragungen von Kommunen und Unternehmen ermittelt wurde. Hierauf aufbauend werden dann Möglichkeiten zur Implementierung des Transportmanagements in der Region diskutiert und Handlungsempfehlungen gegeben.
Typ des Eintrags: | Dissertation | ||||
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Erschienen: | 2017 | ||||
Autor(en): | Rühl, Frederik | ||||
Art des Eintrags: | Erstveröffentlichung | ||||
Titel: | Das Konzept des Transportmanagements zur Beeinflussung der Güterverkehrsnachfrage im Rahmen der kommunalen Verkehrsplanung | ||||
Sprache: | Deutsch | ||||
Referenten: | Boltze, Prof. Dr. Manfred ; Friedrich, Prof. Dr. Hanno | ||||
Publikationsjahr: | 2017 | ||||
Ort: | Darmstadt | ||||
Datum der mündlichen Prüfung: | 4 Juli 2017 | ||||
URL / URN: | http://tuprints.ulb.tu-darmstadt.de/7022/1/Dissertation_F.R%... | ||||
Kurzbeschreibung (Abstract): | Bisher reagieren deutsche Kommunen auf güterverkehrsbedingte Probleme wie Staus oder auch Fein-staub- und Stickoxidemissionen fast ausschließlich mit dem Erlass von Restriktionen für den Schwer-verkehr, ohne aber ein strategisches Gesamtkonzept zur nachhaltigen Eindämmung dieser Probleme zu verfolgen. Zugleich geraten Unternehmen durch wachsende gesellschaftliche Anforderungen zunehmend unter Druck, ihre eigenen Prozesse im Güterverkehr im Sinne der Nachhaltigkeit nicht nur an betriebswirtschaftlichen, sondern auch an sozialen und ökologischen Zielen ausrichten zu müssen. Angesichts dessen muss ein Paradigmenwechsel in der kommunalen Güterverkehrsplanung erfolgen. Kommunen sollten zukünftig auch im Güterverkehr auf eine gezielte Nachfragebeeinflussung setzen, welche als einer der wesentlichen Lösungsansätze zur Bewältigung der bestehenden Verkehrsprobleme gilt. Das Mobilitätsmanagement als der etablierte Ansatz zur Nachfragebeeinflussung im Verkehrs-management wird zwar weithin sehr erfolgreich für die Nachfragebeeinflussung im Personenverkehr eingesetzt, der Güterverkehr findet darin aber keinerlei Berücksichtigung. Demnach fehlt im Verkehrsmanagement bisher ein dem Mobilitätsmanagement gleichrangiges Konzept für das Transportmanagement. Entsprechend ist es Ziel dieser Arbeit, in enger Anlehnung an das Mobilitätsmanagement ein Konzept für die Beeinflussung der Güterverkehrsnachfrage im Rahmen des kommunalen Verkehrsmanagements in Deutschland zu entwickeln. Zu diesem Zweck werden die wesentlichen Grundsätze und Leitlinien des Mobilitätsmanagements basierend auf einer Analyse des Entwicklungsstands in Forschung und Praxis herausgearbeitet. In einem nächsten Schritt werden für die Übertragung dieses Konzepts auf den Güterverkehr Anpassungserfordernisse identifiziert, welche auf Grund der strukturellen Unter-schiede zwischen der Nachfrage im Personen- und Güterverkehr erforderlich sind. Hierauf aufbauend wird dann ein Konzept für das Transportmanagement im Rahmen des kommunalen Verkehrsmanage-ments entwickelt. Im Rahmen des Transportmanagements sollen Unternehmen durch den Einsatz von Bündeln vorrangig weicher Maßnahmen zu nachhaltigen Änderungen ihrer Produktions- und Logistikprozesse motiviert werden. Besonders vielversprechende weiche Maßnahmen zur Güterverkehrsnachfragebeeinflussung sind Zertifizierungsprogramme sowie individuelle Informations- und Beratungsangebote für Unter-nehmen. Als Ergänzung dazu kann Kommunen die Durchführung von Informations- und Marketing-kampagnen bzw. Aktionsprogrammen für nachhaltigen Transport empfohlen werden. Dennoch sollten Kommunen weiterhin auf harte Maßnahmen, wie Fahrverbote und Geschwindigkeitsbeschränkungen, zurückgreifen, um den Schutzbedürfnissen von Mensch und Umwelt gerecht werden zu können. Zudem können durch eine sogenannte harte Kontextgestaltung des Güterverkehrs Anreize für Unter-nehmen gesetzt werden, das eigene Transportverhalten im Sinne der Nachhaltigkeit zu verändern. Für die Institutionalisierung des Transportmanagements sollte die Gründung einer regionalen Trans-portmanagementzentrale angestrebt werden, welche in einer Region federführend für die Umsetzung des Konzepts verantwortlich ist. Die Transportmanagementzentrale sollte hierfür eng mit kommunalen Transportmanagementbeauftragten sowie Transportmanagementkoordinatoren in den Unternehmen zusammenarbeiten. Durch die Verabschiedung eines regionalen Transportmanagementkonzepts kann ein formeller Rahmen für die regionale Koordination des Transportmanagements geschaffen werden. Zur Überprüfung der Praxistauglichkeit wird exemplarisch ein Transportmanagementkonzept für die Metropolregion FrankfurtRheinMain entwickelt. Nach einer einführenden Beschreibung des Untersu-chungsgebiets wird der Status Quo der Güterverkehrsplanung in der Region dargestellt, welcher auf Grundlage der Ergebnisse zweier Befragungen von Kommunen und Unternehmen ermittelt wurde. Hierauf aufbauend werden dann Möglichkeiten zur Implementierung des Transportmanagements in der Region diskutiert und Handlungsempfehlungen gegeben. |
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Alternatives oder übersetztes Abstract: |
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URN: | urn:nbn:de:tuda-tuprints-70223 | ||||
Sachgruppe der Dewey Dezimalklassifikatin (DDC): | 600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften > 620 Ingenieurwissenschaften und Maschinenbau | ||||
Fachbereich(e)/-gebiet(e): | 13 Fachbereich Bau- und Umweltingenieurwissenschaften 13 Fachbereich Bau- und Umweltingenieurwissenschaften > Verbund Institute für Verkehr 13 Fachbereich Bau- und Umweltingenieurwissenschaften > Verbund Institute für Verkehr > Institut für Verkehrsplanung und Verkehrstechnik |
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Hinterlegungsdatum: | 07 Jan 2018 20:55 | ||||
Letzte Änderung: | 23 Jan 2019 15:09 | ||||
PPN: | |||||
Referenten: | Boltze, Prof. Dr. Manfred ; Friedrich, Prof. Dr. Hanno | ||||
Datum der mündlichen Prüfung / Verteidigung / mdl. Prüfung: | 4 Juli 2017 | ||||
Export: | |||||
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