Zech, Mario (2014)
Prognosen des Verkehrsaufkommens in Deutschland.
Technische Universität Darmstadt
Bachelorarbeit, Bibliographie
Kurzbeschreibung (Abstract)
Prognosen sind Werkzeuge der Planung. Diese Bachelorarbeit beschäftigt sich mit Prognosen des Verkehrsaufkommens in Deutschland, also mit Instrumenten der Verkehrsplanung. Eng mit der Planung verbunden ist die Investition. Durch die Planung sollen mögliche Kosten einer Investition abgeschätzt werden können. Prognosen zur Ermittlung des Verkehrsaufkommens der Zukunft sind deshalb ein üblicher Arbeitsschritt der Verkehrsplanung und es existiert eine Anzahl bestehender Vorhersagen. Anhand einer Auswahl geeigneter bestehender Verkehrsprognosen, auch Fallbeispiele genannt, soll systematisch die Methodik dieser Vorhersagen analysiert werden. Dazu werden zunächst alle wichtigen Bausteine einer Verkehrsprognose vorgestellt und anschließend werden die ausgewählten Fallbeispiele inhaltlich, auf die Methodik und die Ergebnisse hin analysiert sowie verglichen. Dabei sollen sowohl der Personen- als auch der Güterverkehr betrachtet werden. Für die Erstellung einer Verkehrsprognose gibt es mehrere Methoden. Diese können quantitativ und qualitativ beschaffen sein, oder eine Kombination der beiden darstellen. Quantitative Prognosemethoden liefern „Zahlen“ als Ergebnis. Es handelt sich dabei um mathematisch-statistische Verfahren, die Entwicklungen der Vergangenheit und der Gegenwart statistisch auswerten, um dann einen mathematischen Trend (z.B. linear oder exponentiell) für die Zukunft zu erhalten. Auf diese Weise lässt sich für eine Nenngröße ein absoluter Wert in einem beliebigen Jahr in der Zukunft ermitteln. Beispiele für quantitative Prognosemethoden sind die Trendextrapolation oder Simulationsmodelle. Qualitative Methoden dagegen liefern keine Ergebnisse im mathematischen Sinn, sondern machen von der Erfahrung von Experten gebrauch. Je nach Verfahren werden hier in einoder mehrstufigen Befragungsrunden mögliche Entwicklungen und Tendenzen des Verkehrsaufkommens erarbeitet. Beispiele für die qualitativen Prognosemethoden sind das Brainstorming, die Delphi- Methode oder das Cross- Impact- Verfahren. Die dritte Variante, die Kombinationsmethoden, bilden eine Synthese der beiden zuvor genannten Methoden, welche darauf abzielt, die Nachteile der jeweiligen Methode zu minimieren. Wichtigstes Beispiel der Kombinationsmethoden ist die Szenariotechnik. Bei diesem Verfahren werden zunächst mit einer qualitativen Methode mögliche Trends der Zukunft erarbeitet. Diese Trends werden anschließend zu zwei bis drei Szenarien zusammengefasst (Trends innerhalb eines Szenarios müssen konsistent sein), wobei für jedes der Szenarien dann quantitative Ergebnisse für das gewünschte Prognosejahr errechnet werden. Durch die verschiedenen Szenarien und deren Ergebnisse entsteht ein Ergebnisraum, innerhalb dem sich die wahre Zukunft einfindet. Die genannten Trends lassen sich durch bestimmte Einflussfaktoren bestimmen. Einflussfaktoren sind Faktoren, die Einfluss auf die Entwicklung des Verkehrsaufkommens haben. Diese Faktoren lassen sich in Gruppen unterscheiden: Beispiele sind demographische oder ökonomische Faktoren. Innerhalb dieser Gruppen sind spezifische Kenngrößen zu finden. Beispiel hierfür sind das BIP oder Inflation/ Deflation für die ökonomische Gruppe. Neben den Trends gibt es auch sogenannte Trendbrüche. Trendbrüche oder auch wild cards stellen Ereignisse dar, die den Verlauf eines bisherigen Trends unterbrechen. Es werden zwei Arten von Trendbrüchen unterschieden. Die erste Art der wild cards sind plötzliche, abrupte Ereignisse, die eine sofortige und starke Veränderung des bisherigen Trends bewirken. Beispiele hierfür sind Kriege oder Börsencrashs. Die zweite Art ist weniger offensichtlich. Sie verändern den Trend latent über einen langen Zeitraum. Beispiel hierfür ist eine Wirtschaftskrise eines Landes. Nach der Beschreibung der Grundlagen für Verkehrsprognosen folgt der Hauptteil der Arbeit. Zunächst werden die einzelnen Fallbeispiele schematisch vorgestellt. Anhand einer standardisierten Tabelle werden Informationen zu verschiedenen Inhalten der Studien genannt. Das Schema folgt einer Reihenfolge: Zuerst werden allgemeine Informationen zu der Studie, wie der Herausgeber oder die Anzahl beteiligter Organisationen, genannt. Anschließend wird die Methodik des Fallbeispiels (Einflussfaktoren, Prognosemethode, Trendbrüche) beschrieben, um dann im letzten Teil, die quantitativen Ergebnisse zu präsentieren. Im Anschluss an die tabellarische Beschreibung der Fallbeispiele folgt jeweils eine verbale Zusammenfassung. Dieser Prozess wird für jedes Fallbeispiel wiederholt. Nach der Vorstellung der Studien folgt eine Bewertung der Fallbeispiele. Dies geschieht mit Hilfe einer Nutzwertanalyse. Ziel dieser Teils der Arbeit ist ein Ranking der einzelnen Studien, die die Qualität gegenüberstellt und vergleicht. Vor der Auswertung werden zunächst Bewertungskriterien erstellt. Die Bewertungskriterien sind so definiert, dass sie die einzelnen Schritte bei der Erarbeitung einer Prognose bewerten, um die Qualität jedes Arbeitsschritts der Studien miteinander vergleichen zu können. Jedem Bewertungskriterium wird vor der Auswertung eine definierte Ergebnisskala zugewiesen, um eine neutrale Bewertung zu ermöglichen. Nach der Definition der Bewertungskriterien folgt die Beurteilung der einzelnen Studie. Jedes Fallbeispiel wird mit Kriterienkatalog bewertet und das Ergebnis ist eine Gesamtbeurteilung. Auf Basis dieser Gesamtbeurteilung lassen sich die Studien ranken. Die Ergebnisse der Fallbeispiele werden nach Personen- und Güterverkehr getrennt analysiert. Die Vorgehensweise ist jedoch identisch. Schrittweise werden die Ergebnisse nach den jeweiligen Verkehrskennziffern verglichen. Diese sind für den Personenverkehr der modal split, die Motorisierung, der Anzahl der PKW in Deutschland und die Verkehrsleistung in Personenkilometer. Für den Güterverkehr werden lediglich der modal split und die Verkehrsleistung in Tonnenkilometer verglichen. Zur Veranschaulichung der Ergebnisse, liegt eine graphische Auswertung der jeweiligen Kenngröße im Anhang der Arbeit vor. Auf diese Weise werden für jede Kennziffer, sowohl im Personen- als auch im Güterverkehr Trends und Erkenntnisse formuliert. Das Kapitel 6 „Fazit“ ist eine Zusammenfassung der Ergebnisse des Hauptteils. Dabei werden Aussagen zu den Studien, deren Vorgehensweise und Methodik, getroffen, aber auch allgemeine Erkenntnisse zusammengefasst. Dieser Teil kann auch als Anregung für den zukünftigen Umgang mit Prognosen des Verkehrsaufkommens verstanden werden. Der Ausblick bildet den Abschluss der Arbeit und zeigt die Zukunft der Verkehrsprognosen. Hier werden Chancen, aber auch Risiken genannt, die der Umgang mit Prognosen mit sich bringt. Außerdem wird die Verkehrsprognose in den Kontext aktueller Entwicklungen gestellt und Gefahren, die hier drohen und zukünftig berücksichtigt werden müssen, angesprochen.
Typ des Eintrags: | Bachelorarbeit | ||||
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Erschienen: | 2014 | ||||
Autor(en): | Zech, Mario | ||||
Art des Eintrags: | Bibliographie | ||||
Titel: | Prognosen des Verkehrsaufkommens in Deutschland | ||||
Sprache: | Deutsch | ||||
Referenten: | Boltze, Prof. Dr. Manfred ; Krüger, Dipl. Ing. Philip | ||||
Publikationsjahr: | 2014 | ||||
URL / URN: | https://www.verkehr.tu-darmstadt.de/media/verkehr/fgvv/beruf... | ||||
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Kurzbeschreibung (Abstract): | Prognosen sind Werkzeuge der Planung. Diese Bachelorarbeit beschäftigt sich mit Prognosen des Verkehrsaufkommens in Deutschland, also mit Instrumenten der Verkehrsplanung. Eng mit der Planung verbunden ist die Investition. Durch die Planung sollen mögliche Kosten einer Investition abgeschätzt werden können. Prognosen zur Ermittlung des Verkehrsaufkommens der Zukunft sind deshalb ein üblicher Arbeitsschritt der Verkehrsplanung und es existiert eine Anzahl bestehender Vorhersagen. Anhand einer Auswahl geeigneter bestehender Verkehrsprognosen, auch Fallbeispiele genannt, soll systematisch die Methodik dieser Vorhersagen analysiert werden. Dazu werden zunächst alle wichtigen Bausteine einer Verkehrsprognose vorgestellt und anschließend werden die ausgewählten Fallbeispiele inhaltlich, auf die Methodik und die Ergebnisse hin analysiert sowie verglichen. Dabei sollen sowohl der Personen- als auch der Güterverkehr betrachtet werden. Für die Erstellung einer Verkehrsprognose gibt es mehrere Methoden. Diese können quantitativ und qualitativ beschaffen sein, oder eine Kombination der beiden darstellen. Quantitative Prognosemethoden liefern „Zahlen“ als Ergebnis. Es handelt sich dabei um mathematisch-statistische Verfahren, die Entwicklungen der Vergangenheit und der Gegenwart statistisch auswerten, um dann einen mathematischen Trend (z.B. linear oder exponentiell) für die Zukunft zu erhalten. Auf diese Weise lässt sich für eine Nenngröße ein absoluter Wert in einem beliebigen Jahr in der Zukunft ermitteln. Beispiele für quantitative Prognosemethoden sind die Trendextrapolation oder Simulationsmodelle. Qualitative Methoden dagegen liefern keine Ergebnisse im mathematischen Sinn, sondern machen von der Erfahrung von Experten gebrauch. Je nach Verfahren werden hier in einoder mehrstufigen Befragungsrunden mögliche Entwicklungen und Tendenzen des Verkehrsaufkommens erarbeitet. Beispiele für die qualitativen Prognosemethoden sind das Brainstorming, die Delphi- Methode oder das Cross- Impact- Verfahren. Die dritte Variante, die Kombinationsmethoden, bilden eine Synthese der beiden zuvor genannten Methoden, welche darauf abzielt, die Nachteile der jeweiligen Methode zu minimieren. Wichtigstes Beispiel der Kombinationsmethoden ist die Szenariotechnik. Bei diesem Verfahren werden zunächst mit einer qualitativen Methode mögliche Trends der Zukunft erarbeitet. Diese Trends werden anschließend zu zwei bis drei Szenarien zusammengefasst (Trends innerhalb eines Szenarios müssen konsistent sein), wobei für jedes der Szenarien dann quantitative Ergebnisse für das gewünschte Prognosejahr errechnet werden. Durch die verschiedenen Szenarien und deren Ergebnisse entsteht ein Ergebnisraum, innerhalb dem sich die wahre Zukunft einfindet. Die genannten Trends lassen sich durch bestimmte Einflussfaktoren bestimmen. Einflussfaktoren sind Faktoren, die Einfluss auf die Entwicklung des Verkehrsaufkommens haben. Diese Faktoren lassen sich in Gruppen unterscheiden: Beispiele sind demographische oder ökonomische Faktoren. Innerhalb dieser Gruppen sind spezifische Kenngrößen zu finden. Beispiel hierfür sind das BIP oder Inflation/ Deflation für die ökonomische Gruppe. Neben den Trends gibt es auch sogenannte Trendbrüche. Trendbrüche oder auch wild cards stellen Ereignisse dar, die den Verlauf eines bisherigen Trends unterbrechen. Es werden zwei Arten von Trendbrüchen unterschieden. Die erste Art der wild cards sind plötzliche, abrupte Ereignisse, die eine sofortige und starke Veränderung des bisherigen Trends bewirken. Beispiele hierfür sind Kriege oder Börsencrashs. Die zweite Art ist weniger offensichtlich. Sie verändern den Trend latent über einen langen Zeitraum. Beispiel hierfür ist eine Wirtschaftskrise eines Landes. Nach der Beschreibung der Grundlagen für Verkehrsprognosen folgt der Hauptteil der Arbeit. Zunächst werden die einzelnen Fallbeispiele schematisch vorgestellt. Anhand einer standardisierten Tabelle werden Informationen zu verschiedenen Inhalten der Studien genannt. Das Schema folgt einer Reihenfolge: Zuerst werden allgemeine Informationen zu der Studie, wie der Herausgeber oder die Anzahl beteiligter Organisationen, genannt. Anschließend wird die Methodik des Fallbeispiels (Einflussfaktoren, Prognosemethode, Trendbrüche) beschrieben, um dann im letzten Teil, die quantitativen Ergebnisse zu präsentieren. Im Anschluss an die tabellarische Beschreibung der Fallbeispiele folgt jeweils eine verbale Zusammenfassung. Dieser Prozess wird für jedes Fallbeispiel wiederholt. Nach der Vorstellung der Studien folgt eine Bewertung der Fallbeispiele. Dies geschieht mit Hilfe einer Nutzwertanalyse. Ziel dieser Teils der Arbeit ist ein Ranking der einzelnen Studien, die die Qualität gegenüberstellt und vergleicht. Vor der Auswertung werden zunächst Bewertungskriterien erstellt. Die Bewertungskriterien sind so definiert, dass sie die einzelnen Schritte bei der Erarbeitung einer Prognose bewerten, um die Qualität jedes Arbeitsschritts der Studien miteinander vergleichen zu können. Jedem Bewertungskriterium wird vor der Auswertung eine definierte Ergebnisskala zugewiesen, um eine neutrale Bewertung zu ermöglichen. Nach der Definition der Bewertungskriterien folgt die Beurteilung der einzelnen Studie. Jedes Fallbeispiel wird mit Kriterienkatalog bewertet und das Ergebnis ist eine Gesamtbeurteilung. Auf Basis dieser Gesamtbeurteilung lassen sich die Studien ranken. Die Ergebnisse der Fallbeispiele werden nach Personen- und Güterverkehr getrennt analysiert. Die Vorgehensweise ist jedoch identisch. Schrittweise werden die Ergebnisse nach den jeweiligen Verkehrskennziffern verglichen. Diese sind für den Personenverkehr der modal split, die Motorisierung, der Anzahl der PKW in Deutschland und die Verkehrsleistung in Personenkilometer. Für den Güterverkehr werden lediglich der modal split und die Verkehrsleistung in Tonnenkilometer verglichen. Zur Veranschaulichung der Ergebnisse, liegt eine graphische Auswertung der jeweiligen Kenngröße im Anhang der Arbeit vor. Auf diese Weise werden für jede Kennziffer, sowohl im Personen- als auch im Güterverkehr Trends und Erkenntnisse formuliert. Das Kapitel 6 „Fazit“ ist eine Zusammenfassung der Ergebnisse des Hauptteils. Dabei werden Aussagen zu den Studien, deren Vorgehensweise und Methodik, getroffen, aber auch allgemeine Erkenntnisse zusammengefasst. Dieser Teil kann auch als Anregung für den zukünftigen Umgang mit Prognosen des Verkehrsaufkommens verstanden werden. Der Ausblick bildet den Abschluss der Arbeit und zeigt die Zukunft der Verkehrsprognosen. Hier werden Chancen, aber auch Risiken genannt, die der Umgang mit Prognosen mit sich bringt. Außerdem wird die Verkehrsprognose in den Kontext aktueller Entwicklungen gestellt und Gefahren, die hier drohen und zukünftig berücksichtigt werden müssen, angesprochen. |
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Alternatives oder übersetztes Abstract: |
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Fachbereich(e)/-gebiet(e): | 13 Fachbereich Bau- und Umweltingenieurwissenschaften 13 Fachbereich Bau- und Umweltingenieurwissenschaften > Verbund Institute für Verkehr 13 Fachbereich Bau- und Umweltingenieurwissenschaften > Verbund Institute für Verkehr > Institut für Verkehrsplanung und Verkehrstechnik |
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Hinterlegungsdatum: | 04 Apr 2016 09:49 | ||||
Letzte Änderung: | 22 Jun 2018 13:06 | ||||
PPN: | |||||
Referenten: | Boltze, Prof. Dr. Manfred ; Krüger, Dipl. Ing. Philip | ||||
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