Klar, Andreas (2001)
Daten und Konzepte für Fußgänger.
Technische Universität Darmstadt
Studienarbeit, Bibliographie
Kurzbeschreibung (Abstract)
In der Vergangenheit wurde häufig Mobilität gleichgesetzt mit der Fahrtenhäufigkeit, und hier vorwiegend mit motorisierten Transportmitteln. Durch die absolute Zunahme der Fahrten im motorisierten Individualverkehr ließ sich somit auch leicht einen Zusammenhang zwischen der Mobilitätszunahme und dem Motorisierungsgrad herstellen. Dies hatte zur Folge, dass der nichtmotorisierte Verkehr bei der Verkehrsplanung immer häufiger in den Hintergrund gestellt wurde.
Da der Anteil des Fußgängerverkehrs an den gesamten Wegen jedoch nicht unerheblich ist, lässt sich hier die quantitative Bedeutung des Fußgängerverkehrs im Personenverkehr erkennen.
Die Unterscheidung zwischen Fußgängerverkehr und dem Kraftfahrverkehr betrifft im wesentlichen zwei Dinge: die größere Freizügigkeit und die größere Witterungsabhängigkeit der Fußgänger.
Aus diesen Gründen ist hier eine Datenerhebung ungleich schwieriger als beim Individualverkehr. Dennoch sollte eine verkehrsplanerische Maßnahme immer auch den Fußgängerverkehr berücksichtigen. Dies setzt jedoch Kenntnisse über das Aufkommen von Fußgänger und Fußgängerströmen voraus. Weiterhin sind zur Planung von Fußgängerverkehren auch die spezifischen Kenngrößen von Fußgängern von Interesse.
Um von den Verkehrsdaten zu den Verkehrskonzepten zu gelangen, beschreibt die Seminararbeit zunächst, welche Daten und Kenngrößen für Fußgänger vorhanden sind. Es werden sowohl die möglichen Verfahren zur Datenerhebung, wie auch die fußgängerspezifischen Kenngrößen erläutert. Weiterhin werden die vorhandenen Richtlinien und Vorgaben, die sich mit dem Fußgängerverkehr beschäftigen, genannt. Anhand allgemeiner Beispiele werden verschiedene Konzepte vorgestellt, die den Fußgängerverkehr und seine Planung in den Vordergrund stellen.
Um Fußgängerverkehr planen zu können, benötigt man eine Datengrundlage. Diese Grundlage bilden zum einen Kenngrößen, mit denen die Bewegung eines Fußgängers im Verkehrsraum beschrieben werden kann. Dies sind:
• Geschwindigkeit
• Bewegungsrichtung
• Dichte
• Platzbedarf
Zum anderen ist die Ermittlung eines Aufkommenspotentials für die Planung des Fußgängerverkehrs ebenfalls von zentraler Bedeutung. Neben der Zählung des Fußgängerverkehrs, wie dies auch beim motorisierten Verkehr, durchgeführt wird, können auch Videoerfassungssysteme zum Einsatz kommen. Diese Technologie erlaubt eine längerfristige Erfassung auch ohne großen Personaleinsatz.
Ein Hauptaugenmerk bei der Planung von Fußgängerverkehren liegt bei der Überquerung von Straßen. Hier ist das Konfliktpotential mit dem motorisierten Verkehr zu beachten, um den Fußgängern ein sichere Überquerung der Fahrbahn zu ermöglichen. In der betrachteten Literatur finden sich hier Vorschläge, wie der Fußgänger mit einer erhöhten Verkehrssicherheit berücksichtigt werden kann, und welche Fehler auf planerischer Seite häufig begangen werden.
Als Fazit kann festgehalten werden, dass die Bedeutung des Fußgängerverkehrs in der Verkehrsplanung mit ansteigender Motorisierung etwas in den Hintergrund geraten ist. Planungsvorgaben in den Richtlinien sind mit den Werten in der Praxis oftmals nicht übereinstimmend. Hier wäre eine Einarbeitung von neueren Beobachtungen und Messungen, die sich insbesondere mit dem Platzbedarf und der Geschwindigkeit von Fußgängern befassen, wünschenswert.
Es ist jedoch auch festzustellen, das die wünschenswerte Berücksichtigung des Fußgängerverkehrs, wie er von einigen Autoren gefordert wird, nicht realisiert wird. Die Priorität wird oftmals auf den motorisierten Verkehr gelegt, was auch erklärt, weshalb die Untersuchungen für den Fußgängerverkehr teilweise nur unzureichend vorangetrieben werden.
Auch knappe Haushaltskassen führen dazu, dass bei der Umsetzung verkehrlicher Maßnahmen gespart werden muss, und dann oftmals nur minimale Anforderungen für Fußgänger realisiert werden.
Um in der Zukunft denn Fußgängerverkehr besser zu berücksichtigen, können die Hilfsmittel neuer Technologien genutzt werden. Durch automatisierte Beobachtungen einzelner Fußgängern oder Fußgängerströmen kann dann auf spezielle Situationen, insbesondere bei der sicheren Querung von Straßen, eingegangen werden.
Typ des Eintrags: | Studienarbeit |
---|---|
Erschienen: | 2001 |
Autor(en): | Klar, Andreas |
Art des Eintrags: | Bibliographie |
Titel: | Daten und Konzepte für Fußgänger |
Sprache: | Deutsch |
Referenten: | Boltze, Prof. Dr. Manfred |
Publikationsjahr: | 2001 |
URL / URN: | https://www.verkehr.tu-darmstadt.de/media/verkehr/fgvv/beruf... |
Kurzbeschreibung (Abstract): | In der Vergangenheit wurde häufig Mobilität gleichgesetzt mit der Fahrtenhäufigkeit, und hier vorwiegend mit motorisierten Transportmitteln. Durch die absolute Zunahme der Fahrten im motorisierten Individualverkehr ließ sich somit auch leicht einen Zusammenhang zwischen der Mobilitätszunahme und dem Motorisierungsgrad herstellen. Dies hatte zur Folge, dass der nichtmotorisierte Verkehr bei der Verkehrsplanung immer häufiger in den Hintergrund gestellt wurde. Da der Anteil des Fußgängerverkehrs an den gesamten Wegen jedoch nicht unerheblich ist, lässt sich hier die quantitative Bedeutung des Fußgängerverkehrs im Personenverkehr erkennen. Die Unterscheidung zwischen Fußgängerverkehr und dem Kraftfahrverkehr betrifft im wesentlichen zwei Dinge: die größere Freizügigkeit und die größere Witterungsabhängigkeit der Fußgänger. Aus diesen Gründen ist hier eine Datenerhebung ungleich schwieriger als beim Individualverkehr. Dennoch sollte eine verkehrsplanerische Maßnahme immer auch den Fußgängerverkehr berücksichtigen. Dies setzt jedoch Kenntnisse über das Aufkommen von Fußgänger und Fußgängerströmen voraus. Weiterhin sind zur Planung von Fußgängerverkehren auch die spezifischen Kenngrößen von Fußgängern von Interesse. Um von den Verkehrsdaten zu den Verkehrskonzepten zu gelangen, beschreibt die Seminararbeit zunächst, welche Daten und Kenngrößen für Fußgänger vorhanden sind. Es werden sowohl die möglichen Verfahren zur Datenerhebung, wie auch die fußgängerspezifischen Kenngrößen erläutert. Weiterhin werden die vorhandenen Richtlinien und Vorgaben, die sich mit dem Fußgängerverkehr beschäftigen, genannt. Anhand allgemeiner Beispiele werden verschiedene Konzepte vorgestellt, die den Fußgängerverkehr und seine Planung in den Vordergrund stellen. Um Fußgängerverkehr planen zu können, benötigt man eine Datengrundlage. Diese Grundlage bilden zum einen Kenngrößen, mit denen die Bewegung eines Fußgängers im Verkehrsraum beschrieben werden kann. Dies sind: • Geschwindigkeit • Bewegungsrichtung • Dichte • Platzbedarf Zum anderen ist die Ermittlung eines Aufkommenspotentials für die Planung des Fußgängerverkehrs ebenfalls von zentraler Bedeutung. Neben der Zählung des Fußgängerverkehrs, wie dies auch beim motorisierten Verkehr, durchgeführt wird, können auch Videoerfassungssysteme zum Einsatz kommen. Diese Technologie erlaubt eine längerfristige Erfassung auch ohne großen Personaleinsatz. Ein Hauptaugenmerk bei der Planung von Fußgängerverkehren liegt bei der Überquerung von Straßen. Hier ist das Konfliktpotential mit dem motorisierten Verkehr zu beachten, um den Fußgängern ein sichere Überquerung der Fahrbahn zu ermöglichen. In der betrachteten Literatur finden sich hier Vorschläge, wie der Fußgänger mit einer erhöhten Verkehrssicherheit berücksichtigt werden kann, und welche Fehler auf planerischer Seite häufig begangen werden. Als Fazit kann festgehalten werden, dass die Bedeutung des Fußgängerverkehrs in der Verkehrsplanung mit ansteigender Motorisierung etwas in den Hintergrund geraten ist. Planungsvorgaben in den Richtlinien sind mit den Werten in der Praxis oftmals nicht übereinstimmend. Hier wäre eine Einarbeitung von neueren Beobachtungen und Messungen, die sich insbesondere mit dem Platzbedarf und der Geschwindigkeit von Fußgängern befassen, wünschenswert. Es ist jedoch auch festzustellen, das die wünschenswerte Berücksichtigung des Fußgängerverkehrs, wie er von einigen Autoren gefordert wird, nicht realisiert wird. Die Priorität wird oftmals auf den motorisierten Verkehr gelegt, was auch erklärt, weshalb die Untersuchungen für den Fußgängerverkehr teilweise nur unzureichend vorangetrieben werden. Auch knappe Haushaltskassen führen dazu, dass bei der Umsetzung verkehrlicher Maßnahmen gespart werden muss, und dann oftmals nur minimale Anforderungen für Fußgänger realisiert werden. Um in der Zukunft denn Fußgängerverkehr besser zu berücksichtigen, können die Hilfsmittel neuer Technologien genutzt werden. Durch automatisierte Beobachtungen einzelner Fußgängern oder Fußgängerströmen kann dann auf spezielle Situationen, insbesondere bei der sicheren Querung von Straßen, eingegangen werden. |
Fachbereich(e)/-gebiet(e): | 13 Fachbereich Bau- und Umweltingenieurwissenschaften 13 Fachbereich Bau- und Umweltingenieurwissenschaften > Verbund Institute für Verkehr 13 Fachbereich Bau- und Umweltingenieurwissenschaften > Verbund Institute für Verkehr > Institut für Verkehrsplanung und Verkehrstechnik |
Hinterlegungsdatum: | 06 Okt 2016 12:15 |
Letzte Änderung: | 21 Jun 2018 15:21 |
PPN: | |
Referenten: | Boltze, Prof. Dr. Manfred |
Export: | |
Suche nach Titel in: | TUfind oder in Google |
Frage zum Eintrag |
Optionen (nur für Redakteure)
Redaktionelle Details anzeigen |