Kretz, Alexandra (2004)
Straßengestaltung innerorts und Unfallgefahren.
Technische Universität Darmstadt
Studienarbeit, Bibliographie
Kurzbeschreibung (Abstract)
Die Seminararbeit, das Ergebnis einer umfangreichen Literaturrecherche, zeigt Gestaltungsmöglichkeiten des Straßenraums innerorts auf. Sie geht auf die Wirkung dieser Elemente auf den Verkehrsteilnehmer, insbesondere auf den Kraftfahrzeugführer, sowie auf die Verkehrssicherheit ein.
Straßenraumgestaltung und Unfallgeschehen hängen eng miteinander zusammen. Zum großen Teil geschehen Unfälle aufgrund von Fehlern der Verkehrsteilnehmer, die allerdings häufig ihre Ursache in einer mangelhaften Straßenraumgestaltung haben. Örtliche Besonderheiten der Straße als auch verkehrliche Bedingungen begünstigen Unfälle. Oftmals ist die "Einheit von Bau und Betrieb" nicht gegeben. Signifikant auffällig ist innerorts das schwerpunktmäßig auftretende Unfallgeschehen auf Haupt- und Erschließungsstraßen. Besonders betroffen, auch hinsichtlich der Unfallschwere, sind die schwachen Verkehrsteilnehmer, wie Fußgänger und Radfahrer. Zur Verbesserung der Unfallsituation ist daher eine auf die Wahrnehmung der Straßenraumnutzer abgestimmte Gestaltung des Straßenraums unbedingt erforderlich. Die Kenntnis über die Wahrnehmung der Straßenverkehrsanlage auf den Fahrer und damit über das Beanspruchungsniveau, die Kenntnis der Grenzen der Wahrnehmung, den Orientierungs- und Antizipationsbedarf, das Geschwindigkeitsverhalten und letztlich das Spurverhalten ist von großer Bedeutung. Den physiologischen und psychologischen Fähigkeiten des Fahrers ist erhebliche Beachtung zu schenken. Darüber hinaus ist eine Betrachtung der Elemente Mensch, Fahrzeug und Straße als ein zusammenhängendes und von einander abhängiges System erforderlich. Mit einem unter diesen Gesichtspunkten gestalteten Straßenraum kann das Verkehrsgeschehen innerorts positiv beeinflusst werden. Verkehrsregelnde und bauliche Maßnahmen wie Versätze, Einengungen, Aufpflasterungen, optische und akustische Bremsen können zu einer Verbesserung der Raumbildung führen. Auch eine Bepflanzung kann dem Kraftfahrzeugführer Informationen über den Verlauf der Linienführung geben und Raumbildend wirken. Bei den Überlegungen zur Verbesserung der Verkehrssicherheit nimmt die Maßnahme Tempo-30-Zone eine herausragende Stellung ein. Sie wirkt sich positiv auf das Geschwindigkeitsverhalten und damit auf das Unfallgeschehen aus. Vor allem die Unfallschwere nimmt deutlich ab. Eine Verhaltensänderung soll nicht in erster Linie fahrdynamisch erzwungen werden. Beim Kraftfahrzeugführer ist ein "Zonenbewusstsein" zu erzielen, indem die Zonenregelung immer wieder durch z.B. bauliche Maßnahmen aber auch Merkzeichen in Erinnerung gerufen wird.
Für alle Maßnahmen gilt, dass ihre Anwendung eine ganzheitliche Betrachtung erfordert und nicht nur punktuell, sondern in regelmäßigen Abständen erfolgen muss.
Typ des Eintrags: | Studienarbeit |
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Erschienen: | 2004 |
Autor(en): | Kretz, Alexandra |
Art des Eintrags: | Bibliographie |
Titel: | Straßengestaltung innerorts und Unfallgefahren |
Sprache: | Deutsch |
Referenten: | Boltze, Prof. Dr. Manfred |
Publikationsjahr: | 2004 |
URL / URN: | https://www.verkehr.tu-darmstadt.de/media/verkehr/fgvv/beruf... |
Kurzbeschreibung (Abstract): | Die Seminararbeit, das Ergebnis einer umfangreichen Literaturrecherche, zeigt Gestaltungsmöglichkeiten des Straßenraums innerorts auf. Sie geht auf die Wirkung dieser Elemente auf den Verkehrsteilnehmer, insbesondere auf den Kraftfahrzeugführer, sowie auf die Verkehrssicherheit ein. Straßenraumgestaltung und Unfallgeschehen hängen eng miteinander zusammen. Zum großen Teil geschehen Unfälle aufgrund von Fehlern der Verkehrsteilnehmer, die allerdings häufig ihre Ursache in einer mangelhaften Straßenraumgestaltung haben. Örtliche Besonderheiten der Straße als auch verkehrliche Bedingungen begünstigen Unfälle. Oftmals ist die "Einheit von Bau und Betrieb" nicht gegeben. Signifikant auffällig ist innerorts das schwerpunktmäßig auftretende Unfallgeschehen auf Haupt- und Erschließungsstraßen. Besonders betroffen, auch hinsichtlich der Unfallschwere, sind die schwachen Verkehrsteilnehmer, wie Fußgänger und Radfahrer. Zur Verbesserung der Unfallsituation ist daher eine auf die Wahrnehmung der Straßenraumnutzer abgestimmte Gestaltung des Straßenraums unbedingt erforderlich. Die Kenntnis über die Wahrnehmung der Straßenverkehrsanlage auf den Fahrer und damit über das Beanspruchungsniveau, die Kenntnis der Grenzen der Wahrnehmung, den Orientierungs- und Antizipationsbedarf, das Geschwindigkeitsverhalten und letztlich das Spurverhalten ist von großer Bedeutung. Den physiologischen und psychologischen Fähigkeiten des Fahrers ist erhebliche Beachtung zu schenken. Darüber hinaus ist eine Betrachtung der Elemente Mensch, Fahrzeug und Straße als ein zusammenhängendes und von einander abhängiges System erforderlich. Mit einem unter diesen Gesichtspunkten gestalteten Straßenraum kann das Verkehrsgeschehen innerorts positiv beeinflusst werden. Verkehrsregelnde und bauliche Maßnahmen wie Versätze, Einengungen, Aufpflasterungen, optische und akustische Bremsen können zu einer Verbesserung der Raumbildung führen. Auch eine Bepflanzung kann dem Kraftfahrzeugführer Informationen über den Verlauf der Linienführung geben und Raumbildend wirken. Bei den Überlegungen zur Verbesserung der Verkehrssicherheit nimmt die Maßnahme Tempo-30-Zone eine herausragende Stellung ein. Sie wirkt sich positiv auf das Geschwindigkeitsverhalten und damit auf das Unfallgeschehen aus. Vor allem die Unfallschwere nimmt deutlich ab. Eine Verhaltensänderung soll nicht in erster Linie fahrdynamisch erzwungen werden. Beim Kraftfahrzeugführer ist ein "Zonenbewusstsein" zu erzielen, indem die Zonenregelung immer wieder durch z.B. bauliche Maßnahmen aber auch Merkzeichen in Erinnerung gerufen wird. Für alle Maßnahmen gilt, dass ihre Anwendung eine ganzheitliche Betrachtung erfordert und nicht nur punktuell, sondern in regelmäßigen Abständen erfolgen muss. |
Fachbereich(e)/-gebiet(e): | 13 Fachbereich Bau- und Umweltingenieurwissenschaften 13 Fachbereich Bau- und Umweltingenieurwissenschaften > Verbund Institute für Verkehr 13 Fachbereich Bau- und Umweltingenieurwissenschaften > Verbund Institute für Verkehr > Institut für Verkehrsplanung und Verkehrstechnik |
Hinterlegungsdatum: | 06 Okt 2016 08:26 |
Letzte Änderung: | 21 Jun 2018 14:59 |
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Referenten: | Boltze, Prof. Dr. Manfred |
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