Rohmfeld, Lisa (2015)
Anwendungsmöglichkeiten von Nudging im Verkehrswesen.
Technische Universität Darmstadt
Bachelorarbeit, Bibliographie
Kurzbeschreibung (Abstract)
Der Begriff „Nudge“ oder auch „Nudging“ wurde von den Verhaltensökonomen Richard Thaler und Cass Sunstein in ihrem Buch „Nudge: Wie man kluge Entscheidungen anstößt“ in dieser Bedeutung eingeführt. Die Grundidee von Nudging ist es, die Entscheidungen von Menschen mit einem kleinen Stups in die „richtige“ Richtung zu lenken. Immer mehr Staaten setzten auf Nudging, was das steigende Interesse an Nudging verdeutlicht. Im Vereinigten Königreich hat das als „Nudge Unit“ bezeichnete Team große Erfolge mit der Anwendung von Nudging verzeichnen können. Dies zeigt das Potential der Anwendung von Nudging und daher stellt sich die Frage, wie Nudging im Verkehrswesen angewandt werden kann. Das Ziel dieser Arbeit ist es, Anwendungsmöglichkeiten von Nudging im Verkehrswesen aufzuzeigen. Hierfür wird zuerst das Konzept von Nudging allgemein vorgestellt. Thaler und Sunstein (2009, S. 15) bezeichnen mit einem Nudge „alle Maßnahmen, mit denen Entscheidungsarchitekten das Verhalten von Menschen in vorhersagbarer Weise verändern können, ohne irgendwelche Optionen auszuschließen oder wirtschaftliche Anreize stark zu verändern. Ein Nudge muss zugleich leicht und ohne großen Aufwand zu umgehen sein. Er ist nur ein Anstoß und keine Anordnung.“ Thaler und Sunstein sprechen sich für den Libertären Paternalismus aus. Dieser beruht auf der Anwendung von Nudges. Mit dem Libertären Paternalismus werden Maßnahmen von übergeordneten Autoritäten bezeichnet, die eine Verhaltensbeeinflussung mit Hilfe von Nudges zum Ziel haben und dabei auf Entscheidungsfreiheit und Freiwilligkeit setzen. Aus diesem Grund stellt der Libertäre Paternalismus in der Politik eine Alternative zur Erreichung des gewünschten Verhaltens mittels Ge- und Verbote dar. Begründet wird der Einsatz durch die Tatsache, dass Menschen in vielen Situationen schlechte Entscheidungen treffen und durch Nudging diese Entscheidungen verbessert werden können. Nudges haben zudem den Vorteil, dass sie sehr wenig kosten. Nudging beruht auf der Beeinflussung automatischer Handlungen. Daher werden im Folgenden kurz die beiden Arten des Denkens vorgestellt. Auf der einen Seite gibt es das automatische System. Dieses arbeitet automatisch und schnell. Auf der anderen Seite gibt es das reflektierende System, das bewusst, logisch und folglich auch langsamer arbeitet. Das reflektierende System entspricht dem, was mit dem Begriff „Denken“ assoziiert wird, wohingegen das automatische System auch als Intuition oder Unterbewusstsein bezeichnet werden kann. Aufgrund der Arbeitsweise des automatischen Systems kann es zu systematischen und vorhersehbaren Denkfehlern kommen. Diese Denkfehler sind für die Abweichungen vom rationalen Verhalten zuständig und somit häufig die Ursache für schlechte Entscheidungen. Die Abweichungen vom rationalen Verhalten können sowohl der Grund für die Anwendung eines Nudges sein, als auch als Nudge selbst angewandt werden.
Typ des Eintrags: | Bachelorarbeit | ||||
---|---|---|---|---|---|
Erschienen: | 2015 | ||||
Autor(en): | Rohmfeld, Lisa | ||||
Art des Eintrags: | Bibliographie | ||||
Titel: | Anwendungsmöglichkeiten von Nudging im Verkehrswesen | ||||
Sprache: | Deutsch | ||||
Referenten: | Boltze, Prof. Dr. Manfred ; Rühl, Dipl.W.Ing Frederik | ||||
Publikationsjahr: | 2015 | ||||
URL / URN: | https://www.verkehr.tu-darmstadt.de/media/verkehr/fgvv/beruf... | ||||
Zugehörige Links: | |||||
Kurzbeschreibung (Abstract): | Der Begriff „Nudge“ oder auch „Nudging“ wurde von den Verhaltensökonomen Richard Thaler und Cass Sunstein in ihrem Buch „Nudge: Wie man kluge Entscheidungen anstößt“ in dieser Bedeutung eingeführt. Die Grundidee von Nudging ist es, die Entscheidungen von Menschen mit einem kleinen Stups in die „richtige“ Richtung zu lenken. Immer mehr Staaten setzten auf Nudging, was das steigende Interesse an Nudging verdeutlicht. Im Vereinigten Königreich hat das als „Nudge Unit“ bezeichnete Team große Erfolge mit der Anwendung von Nudging verzeichnen können. Dies zeigt das Potential der Anwendung von Nudging und daher stellt sich die Frage, wie Nudging im Verkehrswesen angewandt werden kann. Das Ziel dieser Arbeit ist es, Anwendungsmöglichkeiten von Nudging im Verkehrswesen aufzuzeigen. Hierfür wird zuerst das Konzept von Nudging allgemein vorgestellt. Thaler und Sunstein (2009, S. 15) bezeichnen mit einem Nudge „alle Maßnahmen, mit denen Entscheidungsarchitekten das Verhalten von Menschen in vorhersagbarer Weise verändern können, ohne irgendwelche Optionen auszuschließen oder wirtschaftliche Anreize stark zu verändern. Ein Nudge muss zugleich leicht und ohne großen Aufwand zu umgehen sein. Er ist nur ein Anstoß und keine Anordnung.“ Thaler und Sunstein sprechen sich für den Libertären Paternalismus aus. Dieser beruht auf der Anwendung von Nudges. Mit dem Libertären Paternalismus werden Maßnahmen von übergeordneten Autoritäten bezeichnet, die eine Verhaltensbeeinflussung mit Hilfe von Nudges zum Ziel haben und dabei auf Entscheidungsfreiheit und Freiwilligkeit setzen. Aus diesem Grund stellt der Libertäre Paternalismus in der Politik eine Alternative zur Erreichung des gewünschten Verhaltens mittels Ge- und Verbote dar. Begründet wird der Einsatz durch die Tatsache, dass Menschen in vielen Situationen schlechte Entscheidungen treffen und durch Nudging diese Entscheidungen verbessert werden können. Nudges haben zudem den Vorteil, dass sie sehr wenig kosten. Nudging beruht auf der Beeinflussung automatischer Handlungen. Daher werden im Folgenden kurz die beiden Arten des Denkens vorgestellt. Auf der einen Seite gibt es das automatische System. Dieses arbeitet automatisch und schnell. Auf der anderen Seite gibt es das reflektierende System, das bewusst, logisch und folglich auch langsamer arbeitet. Das reflektierende System entspricht dem, was mit dem Begriff „Denken“ assoziiert wird, wohingegen das automatische System auch als Intuition oder Unterbewusstsein bezeichnet werden kann. Aufgrund der Arbeitsweise des automatischen Systems kann es zu systematischen und vorhersehbaren Denkfehlern kommen. Diese Denkfehler sind für die Abweichungen vom rationalen Verhalten zuständig und somit häufig die Ursache für schlechte Entscheidungen. Die Abweichungen vom rationalen Verhalten können sowohl der Grund für die Anwendung eines Nudges sein, als auch als Nudge selbst angewandt werden. |
||||
Alternatives oder übersetztes Abstract: |
|
||||
Fachbereich(e)/-gebiet(e): | 13 Fachbereich Bau- und Umweltingenieurwissenschaften 13 Fachbereich Bau- und Umweltingenieurwissenschaften > Verbund Institute für Verkehr 13 Fachbereich Bau- und Umweltingenieurwissenschaften > Verbund Institute für Verkehr > Institut für Verkehrsplanung und Verkehrstechnik |
||||
Hinterlegungsdatum: | 04 Apr 2016 09:09 | ||||
Letzte Änderung: | 22 Jun 2018 12:55 | ||||
PPN: | |||||
Referenten: | Boltze, Prof. Dr. Manfred ; Rühl, Dipl.W.Ing Frederik | ||||
Export: | |||||
Suche nach Titel in: | TUfind oder in Google |
Frage zum Eintrag |
Optionen (nur für Redakteure)
Redaktionelle Details anzeigen |