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Das Bankhaus H. Aufhäuser 1870-1938: Netzwerkbildung und ihre Auswirkung auf die Verdrängungsbestrebungen und "Arisierung" im Nationalsozialismus

Balbaschewski, Marc (2015)
Das Bankhaus H. Aufhäuser 1870-1938: Netzwerkbildung und ihre Auswirkung auf die Verdrängungsbestrebungen und "Arisierung" im Nationalsozialismus.
Technische Universität Darmstadt
Dissertation, Erstveröffentlichung

Kurzbeschreibung (Abstract)

Die zentrale Frage, die hinter dieser Arbeit steht, lautet: Wie war es möglich, dass ein jüdisches Bankhaus sechs Jahre unter nationalsozialistischer Herrschaft bestehen und relativ erträglich wirtschaften konnte. Nimmt man als Basis die nationalsozialistische Ideologie, hätten sie besonderen Repressalien seitens der Reichsführung ausgesetzt sein müssen – eher das Gegenteil war der Fall.

Die Ausgangsthese besagt, dass die dichte ökonomische und soziale Vernetzung der Bank bzw. ihrer Inhaber eine schnelle „Arisierung“ oder gar Liquidation verhinderte. Wesentlich sollten die Verknüpfungen des Bankhauses H. Aufhäuser zu ausländischen Banken sein, insbesondere zur City of London. Zu prüfen ist darüber hinaus die Relevanz der nationalen Verflechtungen der Bank für die zögerliche Haltung der nationalsozialistischen Führung.

Als methodisch-analytischer Leitfaden dient die Netzwerkanalyse in Verbindung mit den Kapitalsorten nach Pierre Bourdieu. Im Zuge persönlich und parteipolitisch motivierter Angriffe ab 1934 gegen das Bankhaus H. Aufhäuser entwickelte darauf aufbauend der Senior-Chef der Bank, Martin Aufhäuser, eine Abwehrstrategie: Aus der jüdischen Privatbank sollte ein weitgehend „arisches“ Unternehmen gemacht werden. Nach dem Scheitern dieses Vorhabens versuchte er 1938, die Bank unter seiner weiteren Beteiligung und Einflussnahme zu überführen.

Typ des Eintrags: Dissertation
Erschienen: 2015
Autor(en): Balbaschewski, Marc
Art des Eintrags: Erstveröffentlichung
Titel: Das Bankhaus H. Aufhäuser 1870-1938: Netzwerkbildung und ihre Auswirkung auf die Verdrängungsbestrebungen und "Arisierung" im Nationalsozialismus
Sprache: Deutsch
Referenten: Engels, Prof. Dr. Jens Ivo ; Plumpe, Prof. Dr. Werner
Publikationsjahr: 2015
Datum der mündlichen Prüfung: 16 April 2015
URL / URN: http://tuprints.ulb.tu-darmstadt.de/4585
Kurzbeschreibung (Abstract):

Die zentrale Frage, die hinter dieser Arbeit steht, lautet: Wie war es möglich, dass ein jüdisches Bankhaus sechs Jahre unter nationalsozialistischer Herrschaft bestehen und relativ erträglich wirtschaften konnte. Nimmt man als Basis die nationalsozialistische Ideologie, hätten sie besonderen Repressalien seitens der Reichsführung ausgesetzt sein müssen – eher das Gegenteil war der Fall.

Die Ausgangsthese besagt, dass die dichte ökonomische und soziale Vernetzung der Bank bzw. ihrer Inhaber eine schnelle „Arisierung“ oder gar Liquidation verhinderte. Wesentlich sollten die Verknüpfungen des Bankhauses H. Aufhäuser zu ausländischen Banken sein, insbesondere zur City of London. Zu prüfen ist darüber hinaus die Relevanz der nationalen Verflechtungen der Bank für die zögerliche Haltung der nationalsozialistischen Führung.

Als methodisch-analytischer Leitfaden dient die Netzwerkanalyse in Verbindung mit den Kapitalsorten nach Pierre Bourdieu. Im Zuge persönlich und parteipolitisch motivierter Angriffe ab 1934 gegen das Bankhaus H. Aufhäuser entwickelte darauf aufbauend der Senior-Chef der Bank, Martin Aufhäuser, eine Abwehrstrategie: Aus der jüdischen Privatbank sollte ein weitgehend „arisches“ Unternehmen gemacht werden. Nach dem Scheitern dieses Vorhabens versuchte er 1938, die Bank unter seiner weiteren Beteiligung und Einflussnahme zu überführen.

Alternatives oder übersetztes Abstract:
Alternatives AbstractSprache

The pertinent question of this work is: How was it possible that a Jewish banking house could survive six years under Nazi rule and with relatively good economic success. Considering the Nazi ideology, you would expect that they would have been exposed to the upmost reprisals from the leaders of Nazi Germany; however the opposite was the case.

The initial hypothesis highlights that due to the tight economic and social networking of the bank, its owners were able to prevent an "Aryanization" or even liquidation. Essential for Bankhaus H. Aufhäuser was to be the connection to foreign banks, in particular in the City of London. Furthermore the relevance of the national linkages of the Bank for the hesitant policy of the National Socialist leadership is to be examined.

As a methodological and analytical guide network analysis is used in connection with the capital sorts defined by Pierre Bourdieu. Since 1934, as a result of personal and politically motivated attacks against Bankhaus H. Aufhäuser, the senior partner of the Bank, Martin Aufhäuser, developed a defensive strategy based upon his network: To transform the Jewish private bank into a widely "Aryan" enterprise. After the failure of this attempt, he tried in 1938 to transfer the bank by still holding a participating interest and exerting influence.

Englisch
URN: urn:nbn:de:tuda-tuprints-45859
Sachgruppe der Dewey Dezimalklassifikatin (DDC): 300 Sozialwissenschaften > 320 Politik
300 Sozialwissenschaften > 330 Wirtschaft
900 Geschichte und Geografie > 900 Geschichte
900 Geschichte und Geografie > 943 Geschichte Deutschlands
Fachbereich(e)/-gebiet(e): 02 Fachbereich Gesellschafts- und Geschichtswissenschaften > Institut für Geschichte
02 Fachbereich Gesellschafts- und Geschichtswissenschaften
Hinterlegungsdatum: 19 Jul 2015 19:55
Letzte Änderung: 19 Jul 2015 19:55
PPN:
Referenten: Engels, Prof. Dr. Jens Ivo ; Plumpe, Prof. Dr. Werner
Datum der mündlichen Prüfung / Verteidigung / mdl. Prüfung: 16 April 2015
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