Löbig, Peter (1997)
Analyse Stand der Technik in der Demontage von Elektrogeräten.
Technische Universität Darmstadt
Studienarbeit, Bibliographie
Kurzbeschreibung (Abstract)
Zusammenfassung:
Die vorliegende Arbeit beschreibt den Stand der Technik in der Demontage elektrischer Altgeräte kurz nach dem Inkrafttreten des Kreislaufwirtschaftsgesetzes im Oktober 1996. Zur Ermittlung der Demontagepraxis wurden eine Reihe von Zerlegebetrieben befragt und einige Anlagen besucht. Die Ergebnisse der Umfrage sind in tabellarischer Form festgehalten. Dabei wurde eine Einteilung der Unternehmen in mehrere Gruppen vorgenommen. Auffällig ist die zunehmende Konzentration der Betriebe. Seit ca. 10 Jahren drängen grosse Energiekonzerne in den Entsorgungssektor, die mit zahlreichen Firmenübernahmen eine dominierende Position anstreben.
Schätzungen des ZVEI gehen von jährlich 1,5 Millionen Tonnen anfallender Elektrogeräte aus. Durchgeführte Probesammlungen blieben in ihren Ergebnissen deutlich hinter den Prognosen zurück. Das unerwartet niedrige Altgeräteaufkommen bringt einige Demontagebetriebe in wirtschaftliche Schwierigkeiten, da die Anlagen nicht die benötigte Auslastung erreichen. Die Differenz lässt auf stetig wachsende Bestände in privaten Haushalten schliessen. Bis zur Entsorgung dieser aufgrund ihres Alters z.T. stark schadstoffbelasteten Geräte, sollte ein leistungsfähiges Redistributionsmodell installiert sein. Entscheidend ist dabei Bürgernähe und Bequemlichkeit, damit es zu einer grossen Akzeptanz in der Bevölkerung kommt. Gegenwärtig wird die Demontage elektr(on)ischer Altgeräte überwiegend mit Hilfe einfacher Werkzeuge, z.B. Akkuschrauber, Hammer, Zange, Schraubenschlüssel usw., manuell durchgeführt. Die Spanne der zu zerlegenden Geräte reicht von Haushaltsgeräten über Unterhaltungselektronik bis zu Geräten der EDV. Priorität besitzt das Entfernen schadstoffhaltiger Bauteile, bspw. PCB-haltige Kondensatoren oder Quecksilberschalter. Durch das Zerlegen in Einzelbestandteile lassen sich sortenreine Ausgangsfraktionen bilden, die ein werkstoffliches Recycling auf hohem Wertniveau erlauben. Die entstandenen Fraktionen werden an spezialisierte Verwertungsunternehmen verkauft. Die werkstoffliche Verwertung von Kunststoffen gestaltet sich schwierig. Die grosse Sortenvielfalt und der Einsatz von Flammschutzmitteln in bestimmten Anwendungsbereichen lassen oftmals nur eine thermische Verwertung zu. Reststoffe zur Entsorgung werden ebenfalls thermisch verwertet oder deponiert. Ein Trend zu einer der beiden Lösungen konnte nicht festgestellt werden. Schadstoffe werden üblicherweise in Untertagedeponien verbracht. Eine Wiederverwendung von Produkten oder Bauteilen findet nur in sehr geringem Umfang mit Prozessoren, Speicherbausteinen oder EPROMS statt. Im Gegensatz zur Kfz-Industrie, in der die Aufarbeitung z.B. von Startern oder Generatoren seit vielen Jahren üblich ist, lohnt sich der Aufwand für die zumeist kostengünstigen und teilweise schnell veralteten Bauteile in der Elektro-Industrie nur selten.
Typ des Eintrags: | Studienarbeit |
---|---|
Erschienen: | 1997 |
Autor(en): | Löbig, Peter |
Art des Eintrags: | Bibliographie |
Titel: | Analyse Stand der Technik in der Demontage von Elektrogeräten |
Sprache: | Deutsch |
Referenten: | Wolf, Dipl.-Ing. Burkhard ; Weißmantel, Prof. Dr.- Heinz |
Publikationsjahr: | 26 August 1997 |
Zugehörige Links: | |
Kurzbeschreibung (Abstract): | Zusammenfassung: Die vorliegende Arbeit beschreibt den Stand der Technik in der Demontage elektrischer Altgeräte kurz nach dem Inkrafttreten des Kreislaufwirtschaftsgesetzes im Oktober 1996. Zur Ermittlung der Demontagepraxis wurden eine Reihe von Zerlegebetrieben befragt und einige Anlagen besucht. Die Ergebnisse der Umfrage sind in tabellarischer Form festgehalten. Dabei wurde eine Einteilung der Unternehmen in mehrere Gruppen vorgenommen. Auffällig ist die zunehmende Konzentration der Betriebe. Seit ca. 10 Jahren drängen grosse Energiekonzerne in den Entsorgungssektor, die mit zahlreichen Firmenübernahmen eine dominierende Position anstreben. Schätzungen des ZVEI gehen von jährlich 1,5 Millionen Tonnen anfallender Elektrogeräte aus. Durchgeführte Probesammlungen blieben in ihren Ergebnissen deutlich hinter den Prognosen zurück. Das unerwartet niedrige Altgeräteaufkommen bringt einige Demontagebetriebe in wirtschaftliche Schwierigkeiten, da die Anlagen nicht die benötigte Auslastung erreichen. Die Differenz lässt auf stetig wachsende Bestände in privaten Haushalten schliessen. Bis zur Entsorgung dieser aufgrund ihres Alters z.T. stark schadstoffbelasteten Geräte, sollte ein leistungsfähiges Redistributionsmodell installiert sein. Entscheidend ist dabei Bürgernähe und Bequemlichkeit, damit es zu einer grossen Akzeptanz in der Bevölkerung kommt. Gegenwärtig wird die Demontage elektr(on)ischer Altgeräte überwiegend mit Hilfe einfacher Werkzeuge, z.B. Akkuschrauber, Hammer, Zange, Schraubenschlüssel usw., manuell durchgeführt. Die Spanne der zu zerlegenden Geräte reicht von Haushaltsgeräten über Unterhaltungselektronik bis zu Geräten der EDV. Priorität besitzt das Entfernen schadstoffhaltiger Bauteile, bspw. PCB-haltige Kondensatoren oder Quecksilberschalter. Durch das Zerlegen in Einzelbestandteile lassen sich sortenreine Ausgangsfraktionen bilden, die ein werkstoffliches Recycling auf hohem Wertniveau erlauben. Die entstandenen Fraktionen werden an spezialisierte Verwertungsunternehmen verkauft. Die werkstoffliche Verwertung von Kunststoffen gestaltet sich schwierig. Die grosse Sortenvielfalt und der Einsatz von Flammschutzmitteln in bestimmten Anwendungsbereichen lassen oftmals nur eine thermische Verwertung zu. Reststoffe zur Entsorgung werden ebenfalls thermisch verwertet oder deponiert. Ein Trend zu einer der beiden Lösungen konnte nicht festgestellt werden. Schadstoffe werden üblicherweise in Untertagedeponien verbracht. Eine Wiederverwendung von Produkten oder Bauteilen findet nur in sehr geringem Umfang mit Prozessoren, Speicherbausteinen oder EPROMS statt. Im Gegensatz zur Kfz-Industrie, in der die Aufarbeitung z.B. von Startern oder Generatoren seit vielen Jahren üblich ist, lohnt sich der Aufwand für die zumeist kostengünstigen und teilweise schnell veralteten Bauteile in der Elektro-Industrie nur selten. |
Freie Schlagworte: | Elektromechanische Konstruktionen, Mikro- und Feinwerktechnik, Demontage, Elektronikschrott, Recyclingfreundlichkeit, Recyclinglogistik |
ID-Nummer: | 17/24 EMKS 1360 |
Zusätzliche Informationen: | EMK-spezifische Daten: Lagerort Dokument: Archiv EMK, Kontakt über Sekretariate, Bibliotheks-Sigel: 17/24 EMKS 1360 Art der Arbeit: Studienarbeit Beginn Datum: 09-12-1996 Ende Datum: 26-08-1997 Querverweis: keiner Studiengang: Elektrotechnik (ET) Vertiefungsrichtung: Elektromechanische Konstruktionen (Dipl.) Abschluss: Diplom (EMK) |
Fachbereich(e)/-gebiet(e): | 18 Fachbereich Elektrotechnik und Informationstechnik 18 Fachbereich Elektrotechnik und Informationstechnik > Institut für Elektromechanische Konstruktionen (aufgelöst 18.12.2018) |
Hinterlegungsdatum: | 13 Sep 2011 07:11 |
Letzte Änderung: | 05 Mär 2013 09:53 |
PPN: | |
Referenten: | Wolf, Dipl.-Ing. Burkhard ; Weißmantel, Prof. Dr.- Heinz |
Export: | |
Suche nach Titel in: | TUfind oder in Google |
Frage zum Eintrag |
Optionen (nur für Redakteure)
Redaktionelle Details anzeigen |