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Über Web 2.0 und GDI zur ePartizipation 2.0 - Ein GIS-basierter Ansatz zur Unterstützung der Partizipation in Verwaltungs- und Planungsprozessen von Kommunen

Blankenbach, Jörg ; Schaffert, Markus ; Wieser, Erich
Hrsg.: TU Darmstadt (2011)
Über Web 2.0 und GDI zur ePartizipation 2.0 - Ein GIS-basierter Ansatz zur Unterstützung der Partizipation in Verwaltungs- und Planungsprozessen von Kommunen.
Report, Erstveröffentlichung

Kurzbeschreibung (Abstract)

Begriffe wie Partizipation, Bürgergesellschaft, aktivierender bzw. gewährleistender Staat sind im politischen, verwaltungsrechtlichen und raumplanerischen Diskurs heute allgegenwärtig. Gemein ist diesen Ansätzen die Idee, den Bürgern in stärkerem Maße Verantwortung zur Sicherung des Gemeinwohls zu übertragen; ihnen gleichzeitig aber auch umfangreichere Teilhabe an Entscheidungsfindung und am politischen Leben zu gewähren. Aufgrund der unmittelbaren Betroffenheit und Nähe des Bürgers von bzw. zu kommunalen Verwaltungsprozessen, Planungsleistungen und Entscheidungen ist das Konzept der gesellschaftlichen Teilhabe auf Ebene der Kommunen von besonderer Relevanz. Zudem stellen Herausforderungen wie demographischer Wandel und kommunale Finanzknappheit bereits heute gängige Angebote und Leistungen von Städten und Gemeinden ebenso in Frage wie traditionelle Planungsansätze. Die für Deutschland kennzeichnenden demographischen Entwicklungstrends, insbesondere Bevölkerungsalterung und -rückgang, dürften die Herausforderungen für Städte und Gemeinden weiter steigern und deren finanzielle Spielräume einengen. Ein noch umfassenderes Einbeziehen der Zivilgesellschaft zur Sicherung des Gemeinwohls könnte einen Schlüssel zur Lösung dieses Dilemmas darstellen. Entsprechend müssten dem Bürger jedoch auch weiter reichende Partizipationsmöglichkeiten geboten werden – das Internet könnte dabei eine zentrale Rolle spielen. Dieser Annahme folgend wurden in den vergangenen zwei Jahrzehnten verschiedenste Anstrengungen unternommen, das World Wide Web (WWW) zur Unterstützung von Teilhabe in kommunalen Planungs- und Verwaltungsprozessen zu nutzen. Aufgrund der Bedeutung des Raumbezugs für kommunales Handeln spielen Geoinformationssysteme (GIS) in Zusammenhang mit Planungs- und Verwaltungsprozessen eine entscheidende Rolle. Entsprechend wurden vielfältige Partizipationswerkzeuge in Form von online Participation GIS (PGIS), Public Participatory GIS (PPGIS) oder als online Planning Support Systems (PSS) entwickelt. Die Akzeptanz dieser GIS-gestützten E-Partizipationsplattformen durch den Bürger verlief bisher allerdings weitgehend enttäuschend. Eine Reihe aktueller Entwicklungen im Umfeld des World Wide Webs bieten diesbezüglich jedoch neue Möglichkeiten. Einerseits ermöglicht das heutige Web 2.0 neue Formen der Partizipation u.a. durch Einbeziehung von Earth- bzw. Mapviewern, dem freiwilligen Organisieren in (ortsbezogenen) Social-Network-Gruppen oder durch die Nutzung von mobilen Diensten wie Twitter. Unmengen von Nutzern lassen sich vom digitalen Raum (im engeren Sinne) faszinieren und engagieren sich freiwillig. Ließe sich dieser Hype für kommunale Planungs- und Verwaltungsprozesse nutzen, könnte raumbezogene Online-Partizipation eine neue Qualität erreichen und ein nie gekanntes Nutzerpotential erschließen. Darüber hinaus wird sich der Zugang zu qualifizierten Geodatenbeständen in Europa zukünftig deutlich verbessern. Angetrieben durch die INSPIRE-Richtlinie der EU werden derzeit Geodateninfrastrukturen (GDI) auf verschiedenen Verwaltungsebenen aufgebaut, die den Zugang zu verteilt vorliegenden qualifizierten Geodaten über das Internet verbessern und mittels einheitlicher Standards die Einbindung in Anwendungen sowie Prozessen deutlich erleichtern. Die raumbezogene Planung, die zwingend qualifizierte Geoinformation verschiedener Maßstabsebenen benötigt, stellt folglich ein potenzielles Anwendungsgebiet für Geodateninfrastrukturen dar. Der vorliegende Beitrag zeigt auf, inwiefern GIS-basierte E-Partizipationsformen von Web 2.0 Technologien profitieren und wie entsprechende Werkzeuge unter Einbeziehung von Geodateninfrastrukturen und unter Verwendung von Standards aufgebaut werden können. Neben konzeptionellen Fragestellungen wird zudem die Umsetzung eines „E-Partizipation 2.0“-Werkzeugs für die kommunale Praxis skizziert.

Typ des Eintrags: Report
Erschienen: 2011
Autor(en): Blankenbach, Jörg ; Schaffert, Markus ; Wieser, Erich
Art des Eintrags: Erstveröffentlichung
Titel: Über Web 2.0 und GDI zur ePartizipation 2.0 - Ein GIS-basierter Ansatz zur Unterstützung der Partizipation in Verwaltungs- und Planungsprozessen von Kommunen
Sprache: Deutsch
Publikationsjahr: 26 Juli 2011
URL / URN: urn:nbn:de:tuda-tuprints-26929
Kurzbeschreibung (Abstract):

Begriffe wie Partizipation, Bürgergesellschaft, aktivierender bzw. gewährleistender Staat sind im politischen, verwaltungsrechtlichen und raumplanerischen Diskurs heute allgegenwärtig. Gemein ist diesen Ansätzen die Idee, den Bürgern in stärkerem Maße Verantwortung zur Sicherung des Gemeinwohls zu übertragen; ihnen gleichzeitig aber auch umfangreichere Teilhabe an Entscheidungsfindung und am politischen Leben zu gewähren. Aufgrund der unmittelbaren Betroffenheit und Nähe des Bürgers von bzw. zu kommunalen Verwaltungsprozessen, Planungsleistungen und Entscheidungen ist das Konzept der gesellschaftlichen Teilhabe auf Ebene der Kommunen von besonderer Relevanz. Zudem stellen Herausforderungen wie demographischer Wandel und kommunale Finanzknappheit bereits heute gängige Angebote und Leistungen von Städten und Gemeinden ebenso in Frage wie traditionelle Planungsansätze. Die für Deutschland kennzeichnenden demographischen Entwicklungstrends, insbesondere Bevölkerungsalterung und -rückgang, dürften die Herausforderungen für Städte und Gemeinden weiter steigern und deren finanzielle Spielräume einengen. Ein noch umfassenderes Einbeziehen der Zivilgesellschaft zur Sicherung des Gemeinwohls könnte einen Schlüssel zur Lösung dieses Dilemmas darstellen. Entsprechend müssten dem Bürger jedoch auch weiter reichende Partizipationsmöglichkeiten geboten werden – das Internet könnte dabei eine zentrale Rolle spielen. Dieser Annahme folgend wurden in den vergangenen zwei Jahrzehnten verschiedenste Anstrengungen unternommen, das World Wide Web (WWW) zur Unterstützung von Teilhabe in kommunalen Planungs- und Verwaltungsprozessen zu nutzen. Aufgrund der Bedeutung des Raumbezugs für kommunales Handeln spielen Geoinformationssysteme (GIS) in Zusammenhang mit Planungs- und Verwaltungsprozessen eine entscheidende Rolle. Entsprechend wurden vielfältige Partizipationswerkzeuge in Form von online Participation GIS (PGIS), Public Participatory GIS (PPGIS) oder als online Planning Support Systems (PSS) entwickelt. Die Akzeptanz dieser GIS-gestützten E-Partizipationsplattformen durch den Bürger verlief bisher allerdings weitgehend enttäuschend. Eine Reihe aktueller Entwicklungen im Umfeld des World Wide Webs bieten diesbezüglich jedoch neue Möglichkeiten. Einerseits ermöglicht das heutige Web 2.0 neue Formen der Partizipation u.a. durch Einbeziehung von Earth- bzw. Mapviewern, dem freiwilligen Organisieren in (ortsbezogenen) Social-Network-Gruppen oder durch die Nutzung von mobilen Diensten wie Twitter. Unmengen von Nutzern lassen sich vom digitalen Raum (im engeren Sinne) faszinieren und engagieren sich freiwillig. Ließe sich dieser Hype für kommunale Planungs- und Verwaltungsprozesse nutzen, könnte raumbezogene Online-Partizipation eine neue Qualität erreichen und ein nie gekanntes Nutzerpotential erschließen. Darüber hinaus wird sich der Zugang zu qualifizierten Geodatenbeständen in Europa zukünftig deutlich verbessern. Angetrieben durch die INSPIRE-Richtlinie der EU werden derzeit Geodateninfrastrukturen (GDI) auf verschiedenen Verwaltungsebenen aufgebaut, die den Zugang zu verteilt vorliegenden qualifizierten Geodaten über das Internet verbessern und mittels einheitlicher Standards die Einbindung in Anwendungen sowie Prozessen deutlich erleichtern. Die raumbezogene Planung, die zwingend qualifizierte Geoinformation verschiedener Maßstabsebenen benötigt, stellt folglich ein potenzielles Anwendungsgebiet für Geodateninfrastrukturen dar. Der vorliegende Beitrag zeigt auf, inwiefern GIS-basierte E-Partizipationsformen von Web 2.0 Technologien profitieren und wie entsprechende Werkzeuge unter Einbeziehung von Geodateninfrastrukturen und unter Verwendung von Standards aufgebaut werden können. Neben konzeptionellen Fragestellungen wird zudem die Umsetzung eines „E-Partizipation 2.0“-Werkzeugs für die kommunale Praxis skizziert.

Schlagworte:
Einzelne SchlagworteSprache
Partizipations-GIS, E-Partizipation, Web 2.0, GDIDeutsch
Sachgruppe der Dewey Dezimalklassifikatin (DDC): 000 Allgemeines, Informatik, Informationswissenschaft > 004 Informatik
300 Sozialwissenschaften > 350 Öffentliche Verwaltung
600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften > 620 Ingenieurwissenschaften und Maschinenbau
Fachbereich(e)/-gebiet(e): 13 Fachbereich Bau- und Umweltingenieurwissenschaften > Institut für Geodäsie
13 Fachbereich Bau- und Umweltingenieurwissenschaften
Hinterlegungsdatum: 03 Aug 2011 07:16
Letzte Änderung: 05 Mär 2013 09:51
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Partizipations-GIS, E-Partizipation, Web 2.0, GDIDeutsch
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