Kieser, Daniel (2011)
Methodenentwicklung und Synthese von fluoreszierenden Liganden für die Diagnostik von Morbus Alzheimer.
Technische Universität Darmstadt
Dissertation, Erstveröffentlichung
Kurzbeschreibung (Abstract)
Die Alzheimer Demenz (AD) ist eine der am häufigsten auftretenden Demenzen mit in Zukunft laut Prognosen steigenden Fallzahlen, was erhebliche soziale und ökonomische Auswirkungen für die Betroffenen und auch die Gesellschaft haben wird. Es ist bis jetzt keine ursächliche Therapie für die Patienten vorhanden, ebenso ist eine sichere Diagnose schwierig. Das liegt zum einen an den noch nicht vollständig aufgeklärten Ursachen der Krankheit, zum anderen daran, dass eine sichere spezifische Diagnose erst post mortem durch histologische Untersuchungen am Gehirn erfolgen kann. Die derzeit anerkannten Hypothesen gehen davon aus, dass die bei den Patienten gefundenen Abeta- und Tau-Protein-Ablagerungen in ursächlichem Zusammenhang mit der Krankheit stehen. Diese entstehen durch Fehlprozessierung des beta-Amyloid-Vorläuferproteins sowie durch Fehlfunktionen im Gleichgewicht von Phosphatasen und Kinasen. Davon ausgehend kann sowohl ein therapeutischer als auch ein diagnostischer Ansatz entwickelt werden. Im Hinblick auf einen therapeutischen Ansatz wurden im Rahmen dieser Arbeit gamma-Sekretase Modulatoren synthetisiert. Dabei standen speziell Carbonsäurederivate und medizinalchemisch isostere Strukturmotive im Vordergrund. Speziell für die wichtige Isosterenklasse der Tetrazole wurde eine neuartige, sichere und effiziente Synthesemethode in ionischen Flüssigkeiten entwickelt. Im Hinblick auf die Diagnostik sind die derzeit gängigen Untersuchungsmethoden, basierend auf kognitiven, psychologischen Tests und bildgebenden Verfahren wie Computer Tomografie (CT), Magnet Resonanz Tomografie (MRT), Positronen-Emissions-Tomografie (PET) und Einzelphotonen-Emissions-Tomografie (SPECT), nicht hinreichend. Da sowohl die Befunde mit den verwendeten verfügbaren Markern nur bedingt mit dem Schweregrad der Demenz korrelieren als auch im Hinblick auf eine Frühdiagnostik sind diese Verfahren zu kostenintensiv. Davon ausgehend wurde im Rahmen dieser Arbeit an neuen Markern und der Entwicklung von fluoreszenzbasierten diagnostischen Methoden gearbeitet. Dabei konnte eine Reihe von in vitro aktiven Fluoreszenzmarkern auf der Basis von benzoid- und pyrimidinbasierten Bisstilbenen synthetisiert werden. Zugehörige Untersuchungen hinsichtlich ihrer pharmakologischen Eigenschaften wurden sowohl histologisch evaluiert als auch mit Hilfe von Zebrafischeiern und entsprechend genetisch modifizierten Maustiermodellen untersucht. Es konnten mit Hilfe der Farbstoffe neue Erkenntnisse bezüglich des Plaquewachstums in kranial gefensterten Tg2575 Mäusen gewonnen werden sowie eine verbesserte Methode für wiederholte Bildaufnahmen in diesen Tiermodellen etabliert werden. Es konnte dadurch ebenfalls gezeigt werden, dass diese neuen Strukturmotive für eine Entwicklung eines fluoreszenzbasierten Verfahrens der Diagnose in vivo am Auge und oder der Nase geeignet sind.
Typ des Eintrags: | Dissertation | ||||
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Erschienen: | 2011 | ||||
Autor(en): | Kieser, Daniel | ||||
Art des Eintrags: | Erstveröffentlichung | ||||
Titel: | Methodenentwicklung und Synthese von fluoreszierenden Liganden für die Diagnostik von Morbus Alzheimer | ||||
Sprache: | Deutsch | ||||
Referenten: | Schmidt, Prof. Dr. Boris ; Kolmar, Prof. Dr. Harald ; Mall, Prof. Dr. Gerhard | ||||
Publikationsjahr: | 21 März 2011 | ||||
Datum der mündlichen Prüfung: | 2 Mai 2011 | ||||
URL / URN: | urn:nbn:de:tuda-tuprints-26088 | ||||
Zugehörige Links: | |||||
Kurzbeschreibung (Abstract): | Die Alzheimer Demenz (AD) ist eine der am häufigsten auftretenden Demenzen mit in Zukunft laut Prognosen steigenden Fallzahlen, was erhebliche soziale und ökonomische Auswirkungen für die Betroffenen und auch die Gesellschaft haben wird. Es ist bis jetzt keine ursächliche Therapie für die Patienten vorhanden, ebenso ist eine sichere Diagnose schwierig. Das liegt zum einen an den noch nicht vollständig aufgeklärten Ursachen der Krankheit, zum anderen daran, dass eine sichere spezifische Diagnose erst post mortem durch histologische Untersuchungen am Gehirn erfolgen kann. Die derzeit anerkannten Hypothesen gehen davon aus, dass die bei den Patienten gefundenen Abeta- und Tau-Protein-Ablagerungen in ursächlichem Zusammenhang mit der Krankheit stehen. Diese entstehen durch Fehlprozessierung des beta-Amyloid-Vorläuferproteins sowie durch Fehlfunktionen im Gleichgewicht von Phosphatasen und Kinasen. Davon ausgehend kann sowohl ein therapeutischer als auch ein diagnostischer Ansatz entwickelt werden. Im Hinblick auf einen therapeutischen Ansatz wurden im Rahmen dieser Arbeit gamma-Sekretase Modulatoren synthetisiert. Dabei standen speziell Carbonsäurederivate und medizinalchemisch isostere Strukturmotive im Vordergrund. Speziell für die wichtige Isosterenklasse der Tetrazole wurde eine neuartige, sichere und effiziente Synthesemethode in ionischen Flüssigkeiten entwickelt. Im Hinblick auf die Diagnostik sind die derzeit gängigen Untersuchungsmethoden, basierend auf kognitiven, psychologischen Tests und bildgebenden Verfahren wie Computer Tomografie (CT), Magnet Resonanz Tomografie (MRT), Positronen-Emissions-Tomografie (PET) und Einzelphotonen-Emissions-Tomografie (SPECT), nicht hinreichend. Da sowohl die Befunde mit den verwendeten verfügbaren Markern nur bedingt mit dem Schweregrad der Demenz korrelieren als auch im Hinblick auf eine Frühdiagnostik sind diese Verfahren zu kostenintensiv. Davon ausgehend wurde im Rahmen dieser Arbeit an neuen Markern und der Entwicklung von fluoreszenzbasierten diagnostischen Methoden gearbeitet. Dabei konnte eine Reihe von in vitro aktiven Fluoreszenzmarkern auf der Basis von benzoid- und pyrimidinbasierten Bisstilbenen synthetisiert werden. Zugehörige Untersuchungen hinsichtlich ihrer pharmakologischen Eigenschaften wurden sowohl histologisch evaluiert als auch mit Hilfe von Zebrafischeiern und entsprechend genetisch modifizierten Maustiermodellen untersucht. Es konnten mit Hilfe der Farbstoffe neue Erkenntnisse bezüglich des Plaquewachstums in kranial gefensterten Tg2575 Mäusen gewonnen werden sowie eine verbesserte Methode für wiederholte Bildaufnahmen in diesen Tiermodellen etabliert werden. Es konnte dadurch ebenfalls gezeigt werden, dass diese neuen Strukturmotive für eine Entwicklung eines fluoreszenzbasierten Verfahrens der Diagnose in vivo am Auge und oder der Nase geeignet sind. |
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Alternatives oder übersetztes Abstract: |
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Sachgruppe der Dewey Dezimalklassifikatin (DDC): | 500 Naturwissenschaften und Mathematik > 540 Chemie | ||||
Fachbereich(e)/-gebiet(e): | 07 Fachbereich Chemie > Clemens-Schöpf-Institut > Fachgebiet Organische Chemie 07 Fachbereich Chemie |
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Hinterlegungsdatum: | 31 Mai 2011 08:36 | ||||
Letzte Änderung: | 05 Mär 2013 09:48 | ||||
PPN: | |||||
Referenten: | Schmidt, Prof. Dr. Boris ; Kolmar, Prof. Dr. Harald ; Mall, Prof. Dr. Gerhard | ||||
Datum der mündlichen Prüfung / Verteidigung / mdl. Prüfung: | 2 Mai 2011 | ||||
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