Reinisch, Romy (2010)
Wahrnehmung von Verkehrszeichen und Straßenumfeld bei Nachtfahrten im übergeordneten Straßennetz.
Technische Universität Darmstadt
Dissertation, Erstveröffentlichung
Kurzbeschreibung (Abstract)
Im Straßenraum befindet sich eine Vielzahl visueller Informationen, die alle auf den Fahrer einströmen. Dazu gehören neben den relevanten Informationen, wie beispielsweise den Verkehrszeichen, auch nicht-relevante Informationen, wie beispielsweise Werbetafeln. Es wird vermutet, dass zwischen den Verkehrszeichen und den Objekten des Straßenumfeldes eine Konkurrenz hinsichtlich ihrer Auffälligkeit besteht. Dadurch werden die relevanten Informationen möglicherweise zu spät oder nicht wahrgenommen und die Verkehrssicherheit beeinträchtigt. Ziel dieser Arbeit war die Entwicklung eines Modells zur rechnerischen Bestimmung der subjektiv empfundenen Komplexität. Anhand des Modells und aus den Erfahrungen über den Einfluss der Komplexität auf die Beanspruchung des Fahrers wurde eine vorläufige Checkliste erarbeitet. Diese Checkliste kann bei der Genehmigung nicht-relevanter Informationen eingesetzt werden und somit zur Erhöhung der Verkehrssicherheit beitragen. In einem eigens dafür eingerichteten Lichtlabor wurde zunächst das subjektive Komplexitätsempfinden im Hinblick auf die Wahrnehmbarkeit von Verkehrszeichen untersucht. Dabei mussten die Probanden die Komplexität zahlreicher Szenarien deutscher Bundesautobahnen anhand einer fünfstufigen Skala (1: wenig komplex bis 5: sehr komplex) bewerten. 18 Probanden nahmen teil und wurden aufgrund ihres Alters den drei Altersgruppen jung, mittel und alt zugeordnet. Aufgrund der prognostizierten demographischen Entwicklung und angesichts des Einflusses des Alters auf den visuellen Wahrnehmungsvorgang, wurde dem Alter des Fahrers besondere Aufmerksamkeit geschenkt. Die statistische Auswertung zeigt, dass die älteren Probanden die Szenarien mit vielen Informationen signifikant komplexer einstufen als die Szenarien mit wenigen Informationen. Zwischen den Altersgruppen jung und mittel konnten keine signifikanten Unterschiede ermittelt werden. Des Weiteren wurde der Einfluss der Komplexität des Straßenumfeldes auf die Wahrnehmung von Verkehrszeichen untersucht. Dabei wurde deutlich, dass die Beanspruchung der älteren Probanden mit zunehmender Komplexität anstieg. Es konnte ein Grenzwert ermittelt werden, der nicht überschritten werden sollte. Anhand der Ergebnisse wurde ein Komplexitätsmodell zur rechnerischen Ermittlung der subjektiv empfundenen Komplexität entwickelt. Die mathematischen Zusammenhänge basieren auf Untersuchungsergebnissen und auf Annahmen. Die statistische Analyse zeigt, dass zwischen der subjektiv empfundenen und der berechneten Komplexität ein sehr guter Zusammenhang existiert. Anhand der mathematischen Zusammenhänge des Komplexitätsmodells und den Ergebnissen hinsichtlich der Beanspruchung des Fahrers wurde eine Checkliste entwickelt, die als adäquates Mittel bei der Entscheidungsfindung in den Verkehrsbehörden eingesetzt werden kann. Die vorläufige Checkliste stellt einen Beitrag zur Berücksichtigung der altersbedingten Veränderungen bei der Gestaltung des Straßenraums dar und kann somit zur Erhöhung der Verkehrssicherheit beitragen. Das Modell und die Checkliste beruhen auf Untersuchungen, die im Labor erzielt wurden. Um die Checkliste in der Verkehrsbehörde einsetzen zu können, müssen weitere umfangreiche Untersuchungen im realen Straßenraum durchgeführt werden. Anhand der gewonnenen Ergebnisse ist das Modell sowie die Checkliste zu überarbeiten.
Typ des Eintrags: |
Dissertation
|
Erschienen: |
2010 |
Autor(en): |
Reinisch, Romy |
Art des Eintrags: |
Erstveröffentlichung |
Titel: |
Wahrnehmung von Verkehrszeichen und Straßenumfeld bei Nachtfahrten im übergeordneten Straßennetz |
Sprache: |
Deutsch |
Referenten: |
Bald, Prof. Dr.- J. Stefan ; Khanh, Prof. Dr. Tran Quoc |
Publikationsjahr: |
23 Juni 2010 |
Datum der mündlichen Prüfung: |
19 März 2010 |
URL / URN: |
urn:nbn:de:tuda-tuprints-22085 |
Kurzbeschreibung (Abstract): |
Im Straßenraum befindet sich eine Vielzahl visueller Informationen, die alle auf den Fahrer einströmen. Dazu gehören neben den relevanten Informationen, wie beispielsweise den Verkehrszeichen, auch nicht-relevante Informationen, wie beispielsweise Werbetafeln. Es wird vermutet, dass zwischen den Verkehrszeichen und den Objekten des Straßenumfeldes eine Konkurrenz hinsichtlich ihrer Auffälligkeit besteht. Dadurch werden die relevanten Informationen möglicherweise zu spät oder nicht wahrgenommen und die Verkehrssicherheit beeinträchtigt. Ziel dieser Arbeit war die Entwicklung eines Modells zur rechnerischen Bestimmung der subjektiv empfundenen Komplexität. Anhand des Modells und aus den Erfahrungen über den Einfluss der Komplexität auf die Beanspruchung des Fahrers wurde eine vorläufige Checkliste erarbeitet. Diese Checkliste kann bei der Genehmigung nicht-relevanter Informationen eingesetzt werden und somit zur Erhöhung der Verkehrssicherheit beitragen. In einem eigens dafür eingerichteten Lichtlabor wurde zunächst das subjektive Komplexitätsempfinden im Hinblick auf die Wahrnehmbarkeit von Verkehrszeichen untersucht. Dabei mussten die Probanden die Komplexität zahlreicher Szenarien deutscher Bundesautobahnen anhand einer fünfstufigen Skala (1: wenig komplex bis 5: sehr komplex) bewerten. 18 Probanden nahmen teil und wurden aufgrund ihres Alters den drei Altersgruppen jung, mittel und alt zugeordnet. Aufgrund der prognostizierten demographischen Entwicklung und angesichts des Einflusses des Alters auf den visuellen Wahrnehmungsvorgang, wurde dem Alter des Fahrers besondere Aufmerksamkeit geschenkt. Die statistische Auswertung zeigt, dass die älteren Probanden die Szenarien mit vielen Informationen signifikant komplexer einstufen als die Szenarien mit wenigen Informationen. Zwischen den Altersgruppen jung und mittel konnten keine signifikanten Unterschiede ermittelt werden. Des Weiteren wurde der Einfluss der Komplexität des Straßenumfeldes auf die Wahrnehmung von Verkehrszeichen untersucht. Dabei wurde deutlich, dass die Beanspruchung der älteren Probanden mit zunehmender Komplexität anstieg. Es konnte ein Grenzwert ermittelt werden, der nicht überschritten werden sollte. Anhand der Ergebnisse wurde ein Komplexitätsmodell zur rechnerischen Ermittlung der subjektiv empfundenen Komplexität entwickelt. Die mathematischen Zusammenhänge basieren auf Untersuchungsergebnissen und auf Annahmen. Die statistische Analyse zeigt, dass zwischen der subjektiv empfundenen und der berechneten Komplexität ein sehr guter Zusammenhang existiert. Anhand der mathematischen Zusammenhänge des Komplexitätsmodells und den Ergebnissen hinsichtlich der Beanspruchung des Fahrers wurde eine Checkliste entwickelt, die als adäquates Mittel bei der Entscheidungsfindung in den Verkehrsbehörden eingesetzt werden kann. Die vorläufige Checkliste stellt einen Beitrag zur Berücksichtigung der altersbedingten Veränderungen bei der Gestaltung des Straßenraums dar und kann somit zur Erhöhung der Verkehrssicherheit beitragen. Das Modell und die Checkliste beruhen auf Untersuchungen, die im Labor erzielt wurden. Um die Checkliste in der Verkehrsbehörde einsetzen zu können, müssen weitere umfangreiche Untersuchungen im realen Straßenraum durchgeführt werden. Anhand der gewonnenen Ergebnisse ist das Modell sowie die Checkliste zu überarbeiten. |
Alternatives oder übersetztes Abstract: |
Alternatives Abstract | Sprache |
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In the street space there is a huge number of visual information and all of these have an effect on the driver. The relevant information, as for example the traffic signs, and non-relevant information, as for example advertising notice boards belongs to it. One supposes that between the traffic signs and the properties of the street space a competition exists concerning her conspicuity. The relevant information is thereby possibly getting to late or not perceived and the road safety is affected. The aim of this work was the development of a model to calculation of the subjectively felt complexity. With the help of the model and from the experiences about the influence of the complexity on the demand of the driver a temporary check list was developed. This check list can be used during the approval of nonrelevant information and contribute therefore to the rise of the road safety. In a lab specially furnished for it the subjective complexity feeling was examined in view of the perceptibility of traffic sign. The test persons had to value the complexity of numerous pictures of German federal motorways with the help of a 5-stage scale (1: little complicated until 5: very complicated). 18 test persons took part and were assigned on account of her age to the three age groups young, medium and old. On account of the forecast of the demographic development and in view of the influence of the age on the perception process, special attention was given to the age of the driver. The statistical evaluation shows that the older test persons classify the pictures with a lot of information significantly more complicated than the pictures with few information. Between the age groups young and medium no significant differences could be determined. Moreover the influence of the complexity of the street sphere on the perception of traffic sign was examined. It became clear that the demand of the older test persons with increasing complexity rose. A limit value which should not be crossed could be determined. With the help of the results a complexity model was developed to calculation of the subjectively felt complexity. The mathematical connections are based on investigation results and on acceptances. The statistical analysis shows that between the subjectively felt ones and the calculated complexity a very good connection exists. With the help of the mathematical connections of the complexity model and the results concerning the demand of the driver a check list which can be used as adequate means with the decision-making in the traffic authorities was developed. The temporary check list is a contribution to the consideration of the age-conditioned changes with the creation of the street space and can contribute therefore to the rise of the road safety. The model and the temporary check list are based on investigations which were achieved in the lab. To be able to use the check list in the traffic authority, other extensive investigations must be carried out in the real street space. With the help of the won results the model as well as the check list is to be reworked. | Englisch |
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Sachgruppe der Dewey Dezimalklassifikatin (DDC): |
600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften > 620 Ingenieurwissenschaften und Maschinenbau |
Fachbereich(e)/-gebiet(e): |
13 Fachbereich Bau- und Umweltingenieurwissenschaften |
Hinterlegungsdatum: |
30 Jun 2010 10:34 |
Letzte Änderung: |
05 Mär 2013 09:35 |
PPN: |
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Referenten: |
Bald, Prof. Dr.- J. Stefan ; Khanh, Prof. Dr. Tran Quoc |
Datum der mündlichen Prüfung / Verteidigung / mdl. Prüfung: |
19 März 2010 |
Export: |
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