Braun, Marc
Hrsg.: Anzinger, Heribert M. (2009)
Vergleichende Analyse der Unterkapitalisierungsregelungen in Frankreich, USA und Deutschland unter besonderer Berücksichtigung der Zinsschranke.
Buch, Erstveröffentlichung
Kurzbeschreibung (Abstract)
Das Steuerrecht verhält sich gegenüber unternehmerischen Finanzierungsentscheidungen nicht neutral. Während die Vergütungen für die Überlassung von Eigenkapital (z.B. Dividendenausschüttungen) den steuerbaren Gewinn nicht mindern dürfen, sind Fremdkapitalaufwendungen (z.B. Darlehenszinsen) als Betriebsausgaben beim Schuldner gewinnmindernd abzugsfähig. In der internationalen Steuergestaltung wird diese Asymmetrie der steuerlichen Behandlung von Eigen- und Fremdkapital (auch) gezielt zur Gewinnverlagerung in Niedrigsteuerländer genutzt. Mit Blick auf diese Steuergestaltungen haben fast alle entwickelten Industriestaaten in ihre nationalen Steuerrechtsordnungen Regelungen implementiert, die der gezielten Verlagerung von Steuersubstrat durch Fremdfinanzierungsgestaltungen ins Ausland entgegenwirken sollen. Mit diesen Regelungen beschäftigt sich die vorliegende Arbeit. In den klassischen Varianten knüpfen die gesetzlichen Abzugsbeschränkungen für Fremdkapitalaufwendungen an das Verhältnis zwischen Eigen- und Fremdkapital an. Eine jeweils gesetzlich definierte Unterkapitalisierung führt zur Versagung oder Einschränkung des Betriebsausgabenabzugs. Deshalb spricht man von "Unterkapitalisierungsregeln", "thin capitalisations rules" oder "règles de souscapitalisation". In Deutschland sind die zuvor in § 8 a KStG verankerten Unterkapitalisierungsregeln mit der Unternehmenssteuerreform 2008 durch die sog. "Zinsschranke" abgelöst worden. Diese knüpft nicht mehr allein an das Verhältnis von Eigenkapital und Fremdkapital an, ist ebenso komplex wie umstritten und gilt im internationalen Vergleich als ungewöhnlich. In seiner, im Rahmen einer Studienarbeit angefertigten Studie vergleicht Marc Braun die neuen deutschen Regelungen mit den "earning stripping rules" in den USA und den vorgenannten "règles de sous-capitalisation" in Frankreich. Herausgearbeitet werden die Tatbestandsvoraussetzungen der jeweiligen Regelungen und aufgezeigt werden Gemeinsamkeiten ebenso wie Unterschiede. Bezogen auf die Praxis werden am Beispiel der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft besondere branchenspezifische Wirkungen der Zinsschranke aufgezeigt. Ebenso problematisiert der Verfasser die Auswirkungen der Zinsschranke aus sog. Leveraged Buy-out und geht auf mögliche Ausweichgestaltungen ein. Eingegangen wird auch auf die Effekte der Zinsschranke in wirtschaftlichen Schwächephasen.
Typ des Eintrags: | Buch |
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Erschienen: | 2009 |
Herausgeber: | Anzinger, Heribert M. |
Autor(en): | Braun, Marc |
Art des Eintrags: | Erstveröffentlichung |
Titel: | Vergleichende Analyse der Unterkapitalisierungsregelungen in Frankreich, USA und Deutschland unter besonderer Berücksichtigung der Zinsschranke |
Sprache: | Deutsch |
Publikationsjahr: | 22 März 2009 |
Ort: | Darmstadt |
Verlag: | Fachbereich Rechts- und Wirtschaftswissenschaften der Technischen Universität Darmstadt |
(Heft-)Nummer: | 3 |
Reihe: | Analysen und Berichte zum Wirtschafts- und Steuerrecht |
URL / URN: | urn:nbn:de:tuda-tuprints-13468 |
Kurzbeschreibung (Abstract): | Das Steuerrecht verhält sich gegenüber unternehmerischen Finanzierungsentscheidungen nicht neutral. Während die Vergütungen für die Überlassung von Eigenkapital (z.B. Dividendenausschüttungen) den steuerbaren Gewinn nicht mindern dürfen, sind Fremdkapitalaufwendungen (z.B. Darlehenszinsen) als Betriebsausgaben beim Schuldner gewinnmindernd abzugsfähig. In der internationalen Steuergestaltung wird diese Asymmetrie der steuerlichen Behandlung von Eigen- und Fremdkapital (auch) gezielt zur Gewinnverlagerung in Niedrigsteuerländer genutzt. Mit Blick auf diese Steuergestaltungen haben fast alle entwickelten Industriestaaten in ihre nationalen Steuerrechtsordnungen Regelungen implementiert, die der gezielten Verlagerung von Steuersubstrat durch Fremdfinanzierungsgestaltungen ins Ausland entgegenwirken sollen. Mit diesen Regelungen beschäftigt sich die vorliegende Arbeit. In den klassischen Varianten knüpfen die gesetzlichen Abzugsbeschränkungen für Fremdkapitalaufwendungen an das Verhältnis zwischen Eigen- und Fremdkapital an. Eine jeweils gesetzlich definierte Unterkapitalisierung führt zur Versagung oder Einschränkung des Betriebsausgabenabzugs. Deshalb spricht man von "Unterkapitalisierungsregeln", "thin capitalisations rules" oder "règles de souscapitalisation". In Deutschland sind die zuvor in § 8 a KStG verankerten Unterkapitalisierungsregeln mit der Unternehmenssteuerreform 2008 durch die sog. "Zinsschranke" abgelöst worden. Diese knüpft nicht mehr allein an das Verhältnis von Eigenkapital und Fremdkapital an, ist ebenso komplex wie umstritten und gilt im internationalen Vergleich als ungewöhnlich. In seiner, im Rahmen einer Studienarbeit angefertigten Studie vergleicht Marc Braun die neuen deutschen Regelungen mit den "earning stripping rules" in den USA und den vorgenannten "règles de sous-capitalisation" in Frankreich. Herausgearbeitet werden die Tatbestandsvoraussetzungen der jeweiligen Regelungen und aufgezeigt werden Gemeinsamkeiten ebenso wie Unterschiede. Bezogen auf die Praxis werden am Beispiel der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft besondere branchenspezifische Wirkungen der Zinsschranke aufgezeigt. Ebenso problematisiert der Verfasser die Auswirkungen der Zinsschranke aus sog. Leveraged Buy-out und geht auf mögliche Ausweichgestaltungen ein. Eingegangen wird auch auf die Effekte der Zinsschranke in wirtschaftlichen Schwächephasen. |
Sachgruppe der Dewey Dezimalklassifikatin (DDC): | 300 Sozialwissenschaften > 330 Wirtschaft 300 Sozialwissenschaften > 340 Recht |
Fachbereich(e)/-gebiet(e): | 01 Fachbereich Rechts- und Wirtschaftswissenschaften |
Hinterlegungsdatum: | 24 Mär 2009 09:25 |
Letzte Änderung: | 05 Mär 2013 09:28 |
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