Blees, Volker (2004)
Qualitätsmanagement in Verkehrsplanungsprozessen.
Technische Universität Darmstadt
Dissertation, Erstveröffentlichung
Kurzbeschreibung (Abstract)
Bei vielen Verkehrsplanungsprozessen treten Hemmnisse und Defizite auf, welche die Effizienz des Prozesses, die Zielerreichung und die Qualität des Planungsergebnisses beeinträchtigen. Die vorliegende Forschungsarbeit liefert anhand einer umfassenden Analyse ein differenziertes Bild von den Problemen in der Planungspraxis und entwickelt - ausgehend von den Konzepten des Qualitätsmanagements (QM) - ein System von Lösungsansätzen. Die empirische Analyse anhand von Expertengesprächen und Fallstudien zeigt, dass viele Probleme nicht auf Kenntnis- und Wissensdefizite zurückgehen, sondern auf Umsetzungsdefizite wie Mängel in Organisationsstrukturen, unklare Aufgabenstellungen und unscharfe Aufgabenverteilungen, mangelnde "Planung der Planung", fehlende Lernmechanismen sowie Defizite in den kommunikativen Kompetenzen der Planer. In Industrie und Dienstleistung hat sich Qualitätsmanagement darin bewährt, derartige Prob-leme durch systematische und ganzheitliche Handlungsansätze zu verhindern bzw. zu be-heben. Wesentliche Strategien sind dabei Klarheit und Transparenz in Zielen, Abläufen und Verantwortlichkeiten sowie kontinuierliche Reflexion der Ziele, Tätigkeiten und Ergebnisse. Die Eigenarten der Verkehrsplanung erfordern es, bestehende QM-Ansätze zu modifizieren. Zu beachten sind dabei die Integration der Akteure, die Anwendung spezifischer Verfahren zur Zieldefinition und Qualitätsmessung, die akteurs- und projektübergreifende Verbesserung und eine angemessene Balance zwischen Prozessregeln und Prozessfreiheiten. Einzelne QM-Ansätze werden auch im Bereich der Verkehrsplanung bereits angewendet, meist als unmittelbare Übertragung aus der Industrie oder in Pilotprojekten. Sie bilden vielversprechende Anknüpfungspunkte auch für eine verbreitetere Anwendung. Auf Basis der identifizierten Planungsprobleme und der bestehenden QM-Ansätze wird ein spezifisches System von QM-Instrumenten für die Verkehrsplanung entwickelt, dessen einzelne Elemente sukzessive und bedarfsorientiert realisiert werden können. Es umfasst drei Dimensionen. In der Akteursdimension (Verwaltung, Ingenieurbüros, Verkehrsdienstleister) sind mögliche Handlungsansätze u.a. die Strukturierung und Unterstützung interner Arbeitsprozesse, die konsequente Einführung von Kontrollmechanismen (z.B. Vier-Augen-Prinzip) und die ständige, verbesserungsorientierte Überprüfung der eigenen Leistungen. Die Dimension des Planungsprozesses umfasst insbesondere die systematische Planungsvorbereitung, die Koordination der Akteure und ihre Verpflichtung auf die Prozessziele sowie die obligatorische Durchführung von Wirkungskontrollen. In der akteurs- und prozessübergreifenden Dimension schließlich stehen der Erfahrungsaustausch über Institutions- und Projektgrenzen hinweg, die übergreifende Bereitstellung von Daten, Informationen und Handlungshilfen und die Tradierung von Erfahrungen im Mittelpunkt. Die beschriebenen Ansätze erscheinen geeignet, die Effizienz von Verkehrsplanungsprozessen und die Qualität und Akzeptanz ihrer Ergebnisse nachhaltig zu verbessern.
Typ des Eintrags: |
Dissertation
|
Erschienen: |
2004 |
Autor(en): |
Blees, Volker |
Art des Eintrags: |
Erstveröffentlichung |
Titel: |
Qualitätsmanagement in Verkehrsplanungsprozessen |
Sprache: |
Deutsch |
Referenten: |
Boltze, Prof. Dr.- Manfred ; Beckmann, Prof. Dr.- Klaus Joachim |
Berater: |
Boltze, Prof. Dr.- Manfred |
Publikationsjahr: |
5 Juli 2004 |
Ort: |
Darmstadt |
Verlag: |
Technische Universität |
Datum der mündlichen Prüfung: |
2 Februar 2004 |
URL / URN: |
urn:nbn:de:tuda-tuprints-4572 |
Kurzbeschreibung (Abstract): |
Bei vielen Verkehrsplanungsprozessen treten Hemmnisse und Defizite auf, welche die Effizienz des Prozesses, die Zielerreichung und die Qualität des Planungsergebnisses beeinträchtigen. Die vorliegende Forschungsarbeit liefert anhand einer umfassenden Analyse ein differenziertes Bild von den Problemen in der Planungspraxis und entwickelt - ausgehend von den Konzepten des Qualitätsmanagements (QM) - ein System von Lösungsansätzen. Die empirische Analyse anhand von Expertengesprächen und Fallstudien zeigt, dass viele Probleme nicht auf Kenntnis- und Wissensdefizite zurückgehen, sondern auf Umsetzungsdefizite wie Mängel in Organisationsstrukturen, unklare Aufgabenstellungen und unscharfe Aufgabenverteilungen, mangelnde "Planung der Planung", fehlende Lernmechanismen sowie Defizite in den kommunikativen Kompetenzen der Planer. In Industrie und Dienstleistung hat sich Qualitätsmanagement darin bewährt, derartige Prob-leme durch systematische und ganzheitliche Handlungsansätze zu verhindern bzw. zu be-heben. Wesentliche Strategien sind dabei Klarheit und Transparenz in Zielen, Abläufen und Verantwortlichkeiten sowie kontinuierliche Reflexion der Ziele, Tätigkeiten und Ergebnisse. Die Eigenarten der Verkehrsplanung erfordern es, bestehende QM-Ansätze zu modifizieren. Zu beachten sind dabei die Integration der Akteure, die Anwendung spezifischer Verfahren zur Zieldefinition und Qualitätsmessung, die akteurs- und projektübergreifende Verbesserung und eine angemessene Balance zwischen Prozessregeln und Prozessfreiheiten. Einzelne QM-Ansätze werden auch im Bereich der Verkehrsplanung bereits angewendet, meist als unmittelbare Übertragung aus der Industrie oder in Pilotprojekten. Sie bilden vielversprechende Anknüpfungspunkte auch für eine verbreitetere Anwendung. Auf Basis der identifizierten Planungsprobleme und der bestehenden QM-Ansätze wird ein spezifisches System von QM-Instrumenten für die Verkehrsplanung entwickelt, dessen einzelne Elemente sukzessive und bedarfsorientiert realisiert werden können. Es umfasst drei Dimensionen. In der Akteursdimension (Verwaltung, Ingenieurbüros, Verkehrsdienstleister) sind mögliche Handlungsansätze u.a. die Strukturierung und Unterstützung interner Arbeitsprozesse, die konsequente Einführung von Kontrollmechanismen (z.B. Vier-Augen-Prinzip) und die ständige, verbesserungsorientierte Überprüfung der eigenen Leistungen. Die Dimension des Planungsprozesses umfasst insbesondere die systematische Planungsvorbereitung, die Koordination der Akteure und ihre Verpflichtung auf die Prozessziele sowie die obligatorische Durchführung von Wirkungskontrollen. In der akteurs- und prozessübergreifenden Dimension schließlich stehen der Erfahrungsaustausch über Institutions- und Projektgrenzen hinweg, die übergreifende Bereitstellung von Daten, Informationen und Handlungshilfen und die Tradierung von Erfahrungen im Mittelpunkt. Die beschriebenen Ansätze erscheinen geeignet, die Effizienz von Verkehrsplanungsprozessen und die Qualität und Akzeptanz ihrer Ergebnisse nachhaltig zu verbessern. |
Alternatives oder übersetztes Abstract: |
Alternatives Abstract | Sprache |
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In traffic planning processes there are numerous and difficult problems, which impair the efficiency of the process and the quality of the results of planning. This research work provides a differentiated picture of the problems in the planning practice and develops – based on the concepts of Quality Management (QM) – a system of solutions. The empirical analysis of experts' meetings and case studies shows that most problems do not originate from lack of knowledge of the Planners, but on deficits of conversion, for exam-ple lack of organisational structures, unclear tasks and indistinct task distributions, lack of 'planning of planning', absence of learning mechanisms as well as incompetence in communication. In industry and service, quality management has worked satisfactorily to prevent and to solve such problems by systematic and integrated action concepts. Fundamental strategies of QM are clarity and transparency in goals, procedures and responsibilities as well as continuous reflection of the goals, activities and results. The characteristic features of traffic planning require existing concepts of QM to be modified. Such modifications are the integration of the participants of planning, application of specific procedures for the definition of goals and the quality measurement, participant- and project-spreading improvement and an adequate balance between rules and liberties of the process. Some QM-concepts are used already within the range of the traffic planning, usually as direct transmission from the industry or in pilot projects. They form promising beginnings also for a more common application. On the basis of the identified planning problems and the existing QM-concepts, a specific system of QM-instruments for traffic planning is developed in this study. Its elements are need-oriented and can be realized gradually. It covers three dimensions. In the participant dimension (administration, consultants, traffic service provider) possible action concepts are the structuring and support of internal working processes, the consistent introduction of control mechanisms (e.g. four-eye-principle) and the continuous examination of the own working outputs. The dimension of the planning process covers the systematic preliminary stage of planning, the co-ordination of the participants and their obligation to the process goals as well as the mandatory execution of effect controls. In a dimension of covering participants and processes, there is the necessity of an exchange of experience between institutions and between projects; the supply of data, information and checklists; and the delivery of experiences. The described concepts can adequately improve the efficiency of traffic planning processes and the quality and acceptance of their results. | Englisch |
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Fachbereich(e)/-gebiet(e): |
13 Fachbereich Bau- und Umweltingenieurwissenschaften |
Hinterlegungsdatum: |
17 Okt 2008 09:21 |
Letzte Änderung: |
27 Mai 2018 21:22 |
PPN: |
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Referenten: |
Boltze, Prof. Dr.- Manfred ; Beckmann, Prof. Dr.- Klaus Joachim |
Datum der mündlichen Prüfung / Verteidigung / mdl. Prüfung: |
2 Februar 2004 |
Export: |
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