Heubel, Fabian (2001)
Das Dispositiv der Kreativität.
Technische Universität Darmstadt
Dissertation, Erstveröffentlichung
Kurzbeschreibung (Abstract)
Im Zentrum dieser Studie steht die kritische Erörterung des zumal durch das Spätwerk Michel Foucaults gesteigerte Interesse an Selbstkultivierung und Lebenskunst. In der Einleitung wird Foucaults Konzeption der Selbstkultivierung als Transformation des in Max Webers Religionssoziologie aufgeworfenen Zusammenhangs von Askese und Kapitalismus interpretiert, innerhalb dessen eine Verschiebung des Akzents asketischer Kultivierung vom Religiösen zum Ästhetischen, vom Spirituellen zum Körperlich-Leiblichen behauptet wird. In den drei Hauptteilen wird sodann diese Verschiebung im Lichte der systematischen Differenz von Spiritualität, Somatik und Energetik nachgezeichnet; die Entfesselung menschlicher Kreativität in der Sphäre des Selbst wird eingebettet in die starke metaphysikkritische Tendenz moderner europäischer Philosophie und die mit ihr verflochtene Enthierarchisierung menschlicher Vermögen. Wie die auf Foucaults Wendung vom Dispositiv der Sexualität anspielende Rede vom Dispositiv der Sexualität andeutet, läuft die Studie auf die Kritik einer zwanghaften Kreativität zu, mit der die Konzeption des Selbst als ausbeutbarer Ressource einhergeht. Erarbeitet wird diese Kritik durch den Bezug auf Autoren im Umfeld der kritischen Theorie, insbesondere Adorno, Marcuse und Benjamin; sie zielt nicht zuletzt auf die Entfaltung konzeptueller und methodischer Perspektiven für Forschungen zum Thema einer transkulturellen Geschichte von Selbstkultivierung.
Typ des Eintrags: |
Dissertation
|
Erschienen: |
2001 |
Autor(en): |
Heubel, Fabian |
Art des Eintrags: |
Erstveröffentlichung |
Titel: |
Das Dispositiv der Kreativität |
Sprache: |
Deutsch |
Referenten: |
Roetz, Prof. Dr. Heiner |
Berater: |
Böhme, Prof. Dr. Gernot |
Publikationsjahr: |
29 August 2001 |
Ort: |
Darmstadt |
Verlag: |
Technische Universität |
Datum der mündlichen Prüfung: |
7 Dezember 2000 |
URL / URN: |
urn:nbn:de:tuda-tuprints-1652 |
Kurzbeschreibung (Abstract): |
Im Zentrum dieser Studie steht die kritische Erörterung des zumal durch das Spätwerk Michel Foucaults gesteigerte Interesse an Selbstkultivierung und Lebenskunst. In der Einleitung wird Foucaults Konzeption der Selbstkultivierung als Transformation des in Max Webers Religionssoziologie aufgeworfenen Zusammenhangs von Askese und Kapitalismus interpretiert, innerhalb dessen eine Verschiebung des Akzents asketischer Kultivierung vom Religiösen zum Ästhetischen, vom Spirituellen zum Körperlich-Leiblichen behauptet wird. In den drei Hauptteilen wird sodann diese Verschiebung im Lichte der systematischen Differenz von Spiritualität, Somatik und Energetik nachgezeichnet; die Entfesselung menschlicher Kreativität in der Sphäre des Selbst wird eingebettet in die starke metaphysikkritische Tendenz moderner europäischer Philosophie und die mit ihr verflochtene Enthierarchisierung menschlicher Vermögen. Wie die auf Foucaults Wendung vom Dispositiv der Sexualität anspielende Rede vom Dispositiv der Sexualität andeutet, läuft die Studie auf die Kritik einer zwanghaften Kreativität zu, mit der die Konzeption des Selbst als ausbeutbarer Ressource einhergeht. Erarbeitet wird diese Kritik durch den Bezug auf Autoren im Umfeld der kritischen Theorie, insbesondere Adorno, Marcuse und Benjamin; sie zielt nicht zuletzt auf die Entfaltung konzeptueller und methodischer Perspektiven für Forschungen zum Thema einer transkulturellen Geschichte von Selbstkultivierung. |
Alternatives oder übersetztes Abstract: |
Alternatives Abstract | Sprache |
---|
This study discusses the rising philosophical attention to self-cultivation and the art of living initiated by the work of the late Michel Foucault. The introduction interprets Foucault's conception of self-cultivation as a transformation of the interrelation between asceticism and capitalism, which is one of the main ideas of Max Weber's sociology of religion. It is assumed that ascetic cultivation as outlined by Foucault focuses on aesthetics rather than religion. The three major parts elaborate this claim by introducing the systematic difference between spirituality, somatics and energetics. Hence the unfettering of human creativity is embedded within the strong anti-metaphysical tendency of modern European philosophy and the de-hierarchiesation of human faculties. Alluding to Foucault's notion of dispositif of sexuality the term dispositif of creativity aims at developing a critique of forced creativity intertwined with the conception of the self as exploitable resource. The critique draws widely on Frankfurt School critical theory especially Adorno, Marcuse and Benjamin, trying to unfold conceptual and methodological perspectives for further research in the transcultural history of self-cultivation. | Englisch |
|
Freie Schlagworte: |
Selbstkultivierung |
Sachgruppe der Dewey Dezimalklassifikatin (DDC): |
100 Philosophie und Psychologie > 100 Philosophie |
Fachbereich(e)/-gebiet(e): |
02 Fachbereich Gesellschafts- und Geschichtswissenschaften |
Hinterlegungsdatum: |
17 Okt 2008 09:21 |
Letzte Änderung: |
26 Aug 2018 21:24 |
PPN: |
|
Referenten: |
Roetz, Prof. Dr. Heiner |
Datum der mündlichen Prüfung / Verteidigung / mdl. Prüfung: |
7 Dezember 2000 |
Export: |
|
Suche nach Titel in: |
TUfind oder in Google |
|
Frage zum Eintrag |
Optionen (nur für Redakteure)
|
Redaktionelle Details anzeigen |