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Modellbasiertes Simulationsdatenmanagement für den Digitalen Zwilling

Röhm, Benjamin (2024)
Modellbasiertes Simulationsdatenmanagement für den Digitalen Zwilling.
Technische Universität Darmstadt
Dissertation, Bibliographie

Kurzbeschreibung (Abstract)

In dieser Dissertation wurde ein modellbasiertes Simulationsdatenmanagement für den Digitalen Zwilling (SDM-DZ) entwickelt, das die Interaktion zwischen Physischem- und Digitalem Zwilling durch die Abbildung von Sensorwerten und Simulationsdaten und die Verknüpfung mit Simulationsmodellen ermöglicht. Mit dem Konzept des Digitalen Zwillings werden vielversprechende Anwendungsfelder der Beschreibung, Diagnose, Prädiktion und Präskription verfolgt. Cyber-physische Systeme (CPS) stehen dazu mit ihrem virtuellen Gegenstück, dem Digitalen Zwilling, in einem kontinuierlichen Datenaustausch. Damit wer-den die Ziele der virtuellen Visualisierung, Absicherung und Optimierung des physischen Systemverhaltens verfolgt. Ausgehend von sensorbasierten Messwerten am CPS, die an den Digitalen Zwilling übertragen und dort in Simulations-modellen verarbeitet und ausgewertet werden, soll das aktuelle Systemverhalten analysiert und das zukünftige Systemverhalten beeinflusst werden. Die Funktionalität hängt von einer effizienten Verknüpfung von Simulationsmodellen und Sensormesswerten ab. Die vorliegende Dissertation integriert das Simulationsdatenmanagement für den Digitalen Zwilling (SDM-DZ) in das Referenzmodell Digitaler Zwilling. Die Kernaufgabe eines SDM-DZ liegt in der effizienten und flexiblen Verknüpfung von Sensormesswerten mit vorhandenen Simulationsmodellen. Eine direkte und bedingungslose Verknüpfung von Daten würde zu einer Überfrachtung an Be-rechnungsverfahren führen, deren Mehrwert im Verhältnis zum Rechenaufwand gering ist. Einfache Bedingungen für den Abgleich von Eingangsgrößen mit Schwellenwerten können auch über klassische Kontrollstrukturen realisieren werden, verfügen aber nicht über die notwendige Flexibilität. Das in dieser Dissertation entwickelte SDM-DZ basiert auf der zentralen Verwaltung von Simulationsbedingungen und der Verwendung von modellbasierten Prüfverfahren. Dafür wurden zwei Partialdatenmodelle und ein Kernmodell entwickelt. Zusätzlich wurden Methoden entwickelt, um aus vorliegenden CAE-Simulationsmodellen die Simulationsmodellparameter auszulesen. Darauf auf-bauend wurde die sogenannte Simulationswürdigkeit eingeführt. Sie berücksichtigt sowohl die Berechnungen der Produktentwicklung als auch individuelle Ein-gaben von Nutzenden. Basierend auf den Simulationsmodellparametern und der definierten Simulationswürdigkeit wurde eine Methode zur Prüfung der eingehenden Sensormesswerte entwickelt. Diese Methode stellt das Kernelement der modellbasierten Auswahl von Sensormesswerten als Simulationsdaten dar. Sie bildet die Grundlage für die modellbasierte Überprüfung der Simulationswürdigkeit. Dabei werden die eingehenden Sensormesswerte anhand der Simulationswürdigkeit geprüft und als Simulationsdaten weiterverarbeitet. Die entwickelten Methoden und das Datenmodell wurden im Rahmen eines Demonstratoraufbaus prototypisch implementiert. Dies umfasst die softwaretechnische Implementierung, die modellbasierte Validierung von Sensormesswerten und den Aufbau einer grafischen Benutzungsoberfläche. Aufbauend auf der prototypischen Implementierung wurde das entwickelte System anhand eines konkreten Anwendungsfalls aus dem Bereich der additiven Fertigung erfolgreich validiert und verifiziert. Aus den Erkenntnissen dieser Dissertation ergeben sich potenzielle Forschungsfelder in den Bereichen der Datenrepräsentation und -auswertung unter Berücksichtigung von Unsicherheiten, der Entwicklung neuer Simulationsmodelle und der Rückführung von Anforderungen an die Produktentwicklung.

Typ des Eintrags: Dissertation
Erschienen: 2024
Autor(en): Röhm, Benjamin
Art des Eintrags: Bibliographie
Titel: Modellbasiertes Simulationsdatenmanagement für den Digitalen Zwilling
Sprache: Deutsch
Referenten: Anderl, Prof. Dr. Reiner ; Löwer, Prof. Dr. Manuel
Publikationsjahr: 2024
Ort: Düren
Verlag: Shaker Verlag
Reihe: Forschungsberichte aus dem Fachgebiet Datenverarbeitung in der Konstruktion
Band einer Reihe: 74
Kollation: XX, 170 Seiten
Datum der mündlichen Prüfung: 21 Februar 2024
Kurzbeschreibung (Abstract):

In dieser Dissertation wurde ein modellbasiertes Simulationsdatenmanagement für den Digitalen Zwilling (SDM-DZ) entwickelt, das die Interaktion zwischen Physischem- und Digitalem Zwilling durch die Abbildung von Sensorwerten und Simulationsdaten und die Verknüpfung mit Simulationsmodellen ermöglicht. Mit dem Konzept des Digitalen Zwillings werden vielversprechende Anwendungsfelder der Beschreibung, Diagnose, Prädiktion und Präskription verfolgt. Cyber-physische Systeme (CPS) stehen dazu mit ihrem virtuellen Gegenstück, dem Digitalen Zwilling, in einem kontinuierlichen Datenaustausch. Damit wer-den die Ziele der virtuellen Visualisierung, Absicherung und Optimierung des physischen Systemverhaltens verfolgt. Ausgehend von sensorbasierten Messwerten am CPS, die an den Digitalen Zwilling übertragen und dort in Simulations-modellen verarbeitet und ausgewertet werden, soll das aktuelle Systemverhalten analysiert und das zukünftige Systemverhalten beeinflusst werden. Die Funktionalität hängt von einer effizienten Verknüpfung von Simulationsmodellen und Sensormesswerten ab. Die vorliegende Dissertation integriert das Simulationsdatenmanagement für den Digitalen Zwilling (SDM-DZ) in das Referenzmodell Digitaler Zwilling. Die Kernaufgabe eines SDM-DZ liegt in der effizienten und flexiblen Verknüpfung von Sensormesswerten mit vorhandenen Simulationsmodellen. Eine direkte und bedingungslose Verknüpfung von Daten würde zu einer Überfrachtung an Be-rechnungsverfahren führen, deren Mehrwert im Verhältnis zum Rechenaufwand gering ist. Einfache Bedingungen für den Abgleich von Eingangsgrößen mit Schwellenwerten können auch über klassische Kontrollstrukturen realisieren werden, verfügen aber nicht über die notwendige Flexibilität. Das in dieser Dissertation entwickelte SDM-DZ basiert auf der zentralen Verwaltung von Simulationsbedingungen und der Verwendung von modellbasierten Prüfverfahren. Dafür wurden zwei Partialdatenmodelle und ein Kernmodell entwickelt. Zusätzlich wurden Methoden entwickelt, um aus vorliegenden CAE-Simulationsmodellen die Simulationsmodellparameter auszulesen. Darauf auf-bauend wurde die sogenannte Simulationswürdigkeit eingeführt. Sie berücksichtigt sowohl die Berechnungen der Produktentwicklung als auch individuelle Ein-gaben von Nutzenden. Basierend auf den Simulationsmodellparametern und der definierten Simulationswürdigkeit wurde eine Methode zur Prüfung der eingehenden Sensormesswerte entwickelt. Diese Methode stellt das Kernelement der modellbasierten Auswahl von Sensormesswerten als Simulationsdaten dar. Sie bildet die Grundlage für die modellbasierte Überprüfung der Simulationswürdigkeit. Dabei werden die eingehenden Sensormesswerte anhand der Simulationswürdigkeit geprüft und als Simulationsdaten weiterverarbeitet. Die entwickelten Methoden und das Datenmodell wurden im Rahmen eines Demonstratoraufbaus prototypisch implementiert. Dies umfasst die softwaretechnische Implementierung, die modellbasierte Validierung von Sensormesswerten und den Aufbau einer grafischen Benutzungsoberfläche. Aufbauend auf der prototypischen Implementierung wurde das entwickelte System anhand eines konkreten Anwendungsfalls aus dem Bereich der additiven Fertigung erfolgreich validiert und verifiziert. Aus den Erkenntnissen dieser Dissertation ergeben sich potenzielle Forschungsfelder in den Bereichen der Datenrepräsentation und -auswertung unter Berücksichtigung von Unsicherheiten, der Entwicklung neuer Simulationsmodelle und der Rückführung von Anforderungen an die Produktentwicklung.

Alternatives oder übersetztes Abstract:
Alternatives AbstractSprache

In this dissertation, a model-based Simulation Data Management for the Digital Twin (SDM-DZ) was developed, which enables the interaction between the Phy-sical and Digital Twin by mapping sensor values and simulation data and linking them to simulation models. With the concept of the Digital Twin, promising ap-plication fields of description, diagnosis, prediction and prescription are being pursued. For this purpose, cyber-physical systems (CPS) continuously exchange data with their virtual counterpart, the Digital Twin. This pursues virtual visualisation's objectives, safeguarding and optimising the physical system behaviour. Based on sensor-based measured values on the CPS, which are transmitted to the digital twin and processed and evaluated there in simulation models, the current system behaviour is to be analysed and the future system behaviour is optimised and influenced. The functionality depends on efficiently linking simulation mo-dels and sensor measurement values. This dissertation integrates the Simulation Data Management for the Digital Twin (SDM-DZ) into the Digital Twin reference model. The core task of an SDM-DZ lies in the efficient and flexible linking of sensor measurements with existing si-mulation models. A direct and unconditional linking of data would lead to an overload of calculation procedures whose added value is low compared to the computational effort. Simple conditions for comparing input variables with threshold values can also be realised with classical control structures. However, these have to be implemented in the respective simulation model, which means a decentralised administrative effort that does not contribute to the flexible application area of the Digital Twin. The SDM-DZ developed in this dissertation is based on central simulation condi-tions management and model-based test procedures. Two partial data models and a core model were developed for this purpose. In the methods developed, the simulation model parameters are read out starting from CAE simulation mo-dels from product development. Based on this, the so-called simulation worthin-ess was introduced and developed, which, on the one hand, takes into account the calculations of the product development phase and, on the other hand, includes individual inputs from users. A method for checking the incoming sensor data was developed based on the simulation model parameters and the defined simulation validity. This method represents the core element of the model-based selection of sensor readings as simulation data by forming the basis for the model-based verification of simulation worthiness. In this process, the incoming sensor data are checked based on the simulation validity and processed as simulation data. The developed methods and the data model were implemented prototypically within the framework of a 3D printing demonstrator setup. In addition to the software implementation, the model-based validation of sensor readings and the implemented methods, this also includes the development of a graphical user interface. This can be used to individualise the simulation value and to reproduce the entire process. Based on the prototypical implementation, the developed sys-tem was successfully validated and verified using a concrete use case from the field of additive manufacturing. The findings of this dissertation result in potential research fields in data re-presentation and evaluation, taking into account uncertainties, the development of new simulation models and the feedback of requirements to product development.

Englisch
Fachbereich(e)/-gebiet(e): 16 Fachbereich Maschinenbau
16 Fachbereich Maschinenbau > Fachgebiet Product Life Cycle Management (PLCM)
Hinterlegungsdatum: 20 Nov 2024 07:04
Letzte Änderung: 20 Nov 2024 07:04
PPN: 523498888
Referenten: Anderl, Prof. Dr. Reiner ; Löwer, Prof. Dr. Manuel
Datum der mündlichen Prüfung / Verteidigung / mdl. Prüfung: 21 Februar 2024
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