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Additive Fertigung von Papierprägewerkzeugen und Methoden zur Prognose des Prägebildübertrags

Feldmann, Jakob (2024)
Additive Fertigung von Papierprägewerkzeugen und Methoden zur Prognose des Prägebildübertrags.
Technische Universität Darmstadt
doi: 10.26083/tuprints-00027595
Dissertation, Erstveröffentlichung, Preprint

Kurzbeschreibung (Abstract)

Die Konzeption von Prägungen in Papier und Karton sowie die Herstellung der dafür benötigten Prägewerkzeuge sind zeit- und kostenaufwendige Prozesse. Die Auslegung der Prägewerkzeuge erfolgt oft durch empirie- und iterationsbasierte Verfahren und deren Fertigung zeichnet sich durch einen großen handwerklichen Anteil aus. Es existieren keine standardisierten Methoden zur Vorhersage des zu erwartenden Prägebildübertrags oder zur objektiven Bewertung eines Prägeresultats. Dies erschwert die Kommunikation bei der Gestaltung neuer Prägungen und verlangsamt die gesamte Prozesskette.

Zur Verkürzung der Vorstufe beim Prägen innerhalb der Druckindustrie wird ein digitaler Arbeitsprozess entwickelt, welcher die gesamte Prozesskette zur Erstellung von Prägewerkzeugen mit einbezieht. Durch additive Fertigung (3D-Druck) der Prägewerkzeuge im Vat-Photopolymerization-Verfahren wird eine hochauflösende und schnelle Herstellung neuer Prägewerkzeuge realisiert. Hierfür wird eine vorbereitende Datenverarbeitung in Python entwickelt, welche an bestehende Schnittstellen der konventionellen Prägewerkzeugfertigung anknüpft, auf 8-Bit Höhenfeldern (Heightmaps) basiert und eine direkte Fertigung zweiteiliger Prägewerkzeuge mit Matrize und Patrize in Druckereibetrieben ermöglicht. Es werden Prägewerkzeuge additiv gefertigt und bezüglich ihrer Eignung zum Prägen kleinerer bis mittlerer Auflagen in Druckereibetrieben bewertet und validiert. Um den Prägebildübertrag zwischen einer digital vorliegenden Referenz und dem im Substrat zurückbleibenden realen Prägeresultat zu charakterisieren, wird ein Testwerkzeug entwickelt. Mit diesem erstellte Prägeresultate werden durch 3D-Scanning profilometrisch erfasst und digital zur Referenz ausgerichtet. Anschließend erfolgt ein Vergleich der innerhalb der Referenz und dem Prägeresultat enthaltenen Frequenzspektren durch eine Fourieranalyse mittels FFT. Damit erfolgt eine Charakterisierung des von der Prägeelementgröße und Substratorientierung abhängigen Prägebildübertrags der gesamten Prozesskette. Der charakteristische Prägebildübertrag kann mittels Testwerkzeug im Druckereibetrieb und auf herkömmlichen Prägemaschinen erhoben werden und bildet dabei herrschende Konditionen ab. Zur Prognose eines zukünftigen Prägeresultats wird ein unter denselben Konditionen erhobener Prägebildübertrag genutzt. Für den Entwurf einer neuen Prägung lässt sich abschätzen, in welcher Qualität darin enthaltenen Ortsfrequenzanteile in das zu erwartende Prägeresultat übertragen werden. Die Prognose kann durch Anwendung einer Normalmap unter realitätsnahen virtuellen Beleuchtungssituationen visualisiert werden und somit als Vorschau für zu erwartende Prägeresultate im Sinne eines Softproofs genutzt werden.

Der entwickelte digitale Arbeitsprozess unterstützt und verkürzt erfolgreich die Gestaltung von Prägungen und die Auslegung und Fertigung von Prägewerkzeugen. Er lässt sich ohne großen Anpassungsbedarf in den bestehenden Prozess innerhalb der Druckindustrie integrieren. Der potenzielle Einfluss der Entwicklung für die Druckindustrie wird diskutiert und abschließend ein Ausblick für fortführende Arbeiten gegeben.

Typ des Eintrags: Dissertation
Erschienen: 2024
Autor(en): Feldmann, Jakob
Art des Eintrags: Erstveröffentlichung
Titel: Additive Fertigung von Papierprägewerkzeugen und Methoden zur Prognose des Prägebildübertrags
Sprache: Deutsch
Referenten: Dörsam, Prof. Dr. Edgar ; Schleich, Prof. Dr. Benjamin ; Engisch, Prof. Dr. Lutz
Publikationsjahr: 2 September 2024
Ort: Darmstadt
Kollation: XVII, 188 Seiten
Datum der mündlichen Prüfung: 25 Juni 2024
DOI: 10.26083/tuprints-00027595
URL / URN: https://tuprints.ulb.tu-darmstadt.de/27595
Kurzbeschreibung (Abstract):

Die Konzeption von Prägungen in Papier und Karton sowie die Herstellung der dafür benötigten Prägewerkzeuge sind zeit- und kostenaufwendige Prozesse. Die Auslegung der Prägewerkzeuge erfolgt oft durch empirie- und iterationsbasierte Verfahren und deren Fertigung zeichnet sich durch einen großen handwerklichen Anteil aus. Es existieren keine standardisierten Methoden zur Vorhersage des zu erwartenden Prägebildübertrags oder zur objektiven Bewertung eines Prägeresultats. Dies erschwert die Kommunikation bei der Gestaltung neuer Prägungen und verlangsamt die gesamte Prozesskette.

Zur Verkürzung der Vorstufe beim Prägen innerhalb der Druckindustrie wird ein digitaler Arbeitsprozess entwickelt, welcher die gesamte Prozesskette zur Erstellung von Prägewerkzeugen mit einbezieht. Durch additive Fertigung (3D-Druck) der Prägewerkzeuge im Vat-Photopolymerization-Verfahren wird eine hochauflösende und schnelle Herstellung neuer Prägewerkzeuge realisiert. Hierfür wird eine vorbereitende Datenverarbeitung in Python entwickelt, welche an bestehende Schnittstellen der konventionellen Prägewerkzeugfertigung anknüpft, auf 8-Bit Höhenfeldern (Heightmaps) basiert und eine direkte Fertigung zweiteiliger Prägewerkzeuge mit Matrize und Patrize in Druckereibetrieben ermöglicht. Es werden Prägewerkzeuge additiv gefertigt und bezüglich ihrer Eignung zum Prägen kleinerer bis mittlerer Auflagen in Druckereibetrieben bewertet und validiert. Um den Prägebildübertrag zwischen einer digital vorliegenden Referenz und dem im Substrat zurückbleibenden realen Prägeresultat zu charakterisieren, wird ein Testwerkzeug entwickelt. Mit diesem erstellte Prägeresultate werden durch 3D-Scanning profilometrisch erfasst und digital zur Referenz ausgerichtet. Anschließend erfolgt ein Vergleich der innerhalb der Referenz und dem Prägeresultat enthaltenen Frequenzspektren durch eine Fourieranalyse mittels FFT. Damit erfolgt eine Charakterisierung des von der Prägeelementgröße und Substratorientierung abhängigen Prägebildübertrags der gesamten Prozesskette. Der charakteristische Prägebildübertrag kann mittels Testwerkzeug im Druckereibetrieb und auf herkömmlichen Prägemaschinen erhoben werden und bildet dabei herrschende Konditionen ab. Zur Prognose eines zukünftigen Prägeresultats wird ein unter denselben Konditionen erhobener Prägebildübertrag genutzt. Für den Entwurf einer neuen Prägung lässt sich abschätzen, in welcher Qualität darin enthaltenen Ortsfrequenzanteile in das zu erwartende Prägeresultat übertragen werden. Die Prognose kann durch Anwendung einer Normalmap unter realitätsnahen virtuellen Beleuchtungssituationen visualisiert werden und somit als Vorschau für zu erwartende Prägeresultate im Sinne eines Softproofs genutzt werden.

Der entwickelte digitale Arbeitsprozess unterstützt und verkürzt erfolgreich die Gestaltung von Prägungen und die Auslegung und Fertigung von Prägewerkzeugen. Er lässt sich ohne großen Anpassungsbedarf in den bestehenden Prozess innerhalb der Druckindustrie integrieren. Der potenzielle Einfluss der Entwicklung für die Druckindustrie wird diskutiert und abschließend ein Ausblick für fortführende Arbeiten gegeben.

Alternatives oder übersetztes Abstract:
Alternatives AbstractSprache

The design of embossments in paper and cardboard and the fabrication of the embossing tools required for this purpose are time-consuming and costly processes. Embossing tools are often designed using empirical and iteration-based methods and their production is characterized by a high degree of manual work. There are no standardized methods to predict the expected embossing image transfer or for objective evaluation of an embossing result. This complicates communication when designing new embossings and slows down the entire process chain.

To shorten the prepress of embossing within the printing industry, a digital work process is developed that includes the entire process chain for creating embossing tools. Highresolution and fast production of new embossing tools is achieved by additive manufacturing (3D printing) using the vat-photopolymerization process. For this purpose, a preparatory data processing system is being developed in Python that links to existing interfaces of conventional embossing tool fabrication. It uses 8-bit heightmaps and enables the direct fabrication of directly functional two-part embossing tools with female and male die in printing companies. Embossing tools are additively manufactured and evaluated and validated with regard to their suitability for embossing small to medium production volumes. A test tool is developed to characterize the embossing image transfer between a digital reference and the real embossing result left in the substrate. Embossing results created with this tool are profilometrically mapped by 3D scanning and digitally aligned with the reference. The frequency spectra contained within the reference and the embossing result are then compared using a Fourier analysis using FFT. This allows the characterization of the embossing image transfer of the entire process chain, which is dependent on the embossing element size and substrate orientation. The characteristic embossing image transfer can be determined using a test tool in the environment of a print workshop and on conventional embossing machines and thereby depicts the given conditions. An embossing image transfer obtained under the same conditions is used to prognose the result of a future embossing. This allows a new embossing design to be evaluated for the quality of the transfer of the contained spatial frequencies to an expected embossing result. The prognosis can be visualized under realistic, virtual lighting situations with the aid of a normal map and can thus be used as a preview for expected embossing results in the sense of a softproof.

The developed digital work process successfully facilitates and shortens the design of embossments and the layout and fabrication of embossing tools. It can be integrated into the existing process within the printing industry without the need for major adjustments. The potential influence of the development for the printing industry is discussed and an outlook for further work is given.

Englisch
Status: Preprint
URN: urn:nbn:de:tuda-tuprints-275950
Sachgruppe der Dewey Dezimalklassifikatin (DDC): 600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften > 600 Technik
600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften > 620 Ingenieurwissenschaften und Maschinenbau
600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften > 670 Industrielle und handwerkliche Fertigung
700 Künste und Unterhaltung > 760 Druckgrafik, Drucke
Fachbereich(e)/-gebiet(e): 16 Fachbereich Maschinenbau
16 Fachbereich Maschinenbau > Institut für Druckmaschinen und Druckverfahren (IDD)
Hinterlegungsdatum: 02 Sep 2024 09:15
Letzte Änderung: 03 Sep 2024 05:39
PPN:
Referenten: Dörsam, Prof. Dr. Edgar ; Schleich, Prof. Dr. Benjamin ; Engisch, Prof. Dr. Lutz
Datum der mündlichen Prüfung / Verteidigung / mdl. Prüfung: 25 Juni 2024
Export:
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