Lier, Kilian van (2024)
Bauwerksbegrünung als Maßnahme zur Gesundheitsförderung - Bindung von Luftschadstoffen durch wandgebundene Begrünungen.
Technische Universität Darmstadt
doi: 10.26083/tuprints-00027750
Dissertation, Erstveröffentlichung, Verlagsversion
Kurzbeschreibung (Abstract)
Die Gesundheit in städtischen Gebieten ist aufgrund steigender negativer Umwelteinflüsse gefährdet. Die Folgen des Klimawandels und die Luftverschmutzung sind dabei nur zwei Themenkomplexe, die einen Einfluss auf die menschliche Gesundheit im urbanen Raum ausüben. Nach der WHO sind neun von zehn Menschen weltweit verschmutzter Atemluft ausgesetzt. Luftschadstoffe stellen insbesondere für Kinder und ältere Menschen ein erhöhtes gesundheitliches Risiko dar. Neben den global zunehmenden Urbanisierungsprozessen kommt in Deutschland, bedingt durch den demografischen Wandel, die potenziell stärker gefährdete Bevölkerungsgruppe älteren Menschen hinzu. Damit stehen die Städte vor großen Herausforderungen, um die Lebensqualität zu halten, Maßnahmen zur Gesundheitsförderung einzuleiten und Anpassungen an den Klimawandel vorzunehmen. Die Gebäudebegrünung wird als ein Baustein betrachtet, um den negativen Folgen als sekundäre Maßnahme entgegenzuwirken. Sie übt verschiedene Einflüsse auf das Gebäude und den umgebenden Stadtraum aus und kann zudem platzsparend eingesetzt werden. Diese Promotion untersucht speziell die Bindung von Luftschadstoffen durch wandgebundene Fassadenbegrünung, um Erkenntnisse über ihre Wirksamkeit im Stadtraum zu gewinnen. Nach einer umfangreichen Literaturrecherche werden Praxisversuche zur Bindung von Luftschadstoffen durch wandgebundene Begrünungen messtechnisch begleitet. Der Fokus der Betrachtung liegt auf der Bindung von partikulären Grob- und Feinstäuben. Hierbei werden unterschiedliche Methoden, aktive und passive Messverfahren zur Beurteilung der Stäube in der Umgebungsluft und auf Oberflächen angewendet. Damit soll eine Annäherung an die Leistungsfähigkeit zur Bindung von Luftschadstoffen durch Pflanzen in wandgebundenen Begrünungen erfolgen und Ansätze zur Betrachtung der Gesamtthematik „Feinstaub – Pflanze – Gesundheit“ geschaffen werden. Durch die Auswertung der Messergebnisse wurden signifikante Effekte bei der Reduzierung der Luftschadstoffe Stickstoffdioxid und Feinstaub in der unmittelbaren Umgebung der Begrünung festgestellt. Durch die bis zu achtfache Oberflächenvergrößerung bei Stauden und die 20- bis 30-fache Oberflächenvergrößerung bei Moosen bieten diese Pflanzen eine vergleichsweise große Fläche zur Abscheidung von luftgetragenem Feinstaub. Zudem wird die lokale Luftfeuchtigkeit erhöht, was ebenfalls zur Bindung von Feinstaub in der Luft beiträgt. Wandgebundene Begrünungssysteme können daher zur Verringerung der gesundheitlichen Belastungen in städtischen Gebieten beitragen und somit die städtische Luftqualität verbessern.
Typ des Eintrags: | Dissertation | ||||
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Erschienen: | 2024 | ||||
Autor(en): | Lier, Kilian van | ||||
Art des Eintrags: | Erstveröffentlichung | ||||
Titel: | Bauwerksbegrünung als Maßnahme zur Gesundheitsförderung - Bindung von Luftschadstoffen durch wandgebundene Begrünungen | ||||
Sprache: | Deutsch | ||||
Referenten: | Dettmar, Prof. Dr. Jörg ; Pfoser, Prof. Dr. Nicole | ||||
Publikationsjahr: | 23 Juli 2024 | ||||
Ort: | Darmstadt | ||||
Kollation: | 185 Seiten | ||||
Datum der mündlichen Prüfung: | 27 Juni 2024 | ||||
DOI: | 10.26083/tuprints-00027750 | ||||
URL / URN: | https://tuprints.ulb.tu-darmstadt.de/27750 | ||||
Kurzbeschreibung (Abstract): | Die Gesundheit in städtischen Gebieten ist aufgrund steigender negativer Umwelteinflüsse gefährdet. Die Folgen des Klimawandels und die Luftverschmutzung sind dabei nur zwei Themenkomplexe, die einen Einfluss auf die menschliche Gesundheit im urbanen Raum ausüben. Nach der WHO sind neun von zehn Menschen weltweit verschmutzter Atemluft ausgesetzt. Luftschadstoffe stellen insbesondere für Kinder und ältere Menschen ein erhöhtes gesundheitliches Risiko dar. Neben den global zunehmenden Urbanisierungsprozessen kommt in Deutschland, bedingt durch den demografischen Wandel, die potenziell stärker gefährdete Bevölkerungsgruppe älteren Menschen hinzu. Damit stehen die Städte vor großen Herausforderungen, um die Lebensqualität zu halten, Maßnahmen zur Gesundheitsförderung einzuleiten und Anpassungen an den Klimawandel vorzunehmen. Die Gebäudebegrünung wird als ein Baustein betrachtet, um den negativen Folgen als sekundäre Maßnahme entgegenzuwirken. Sie übt verschiedene Einflüsse auf das Gebäude und den umgebenden Stadtraum aus und kann zudem platzsparend eingesetzt werden. Diese Promotion untersucht speziell die Bindung von Luftschadstoffen durch wandgebundene Fassadenbegrünung, um Erkenntnisse über ihre Wirksamkeit im Stadtraum zu gewinnen. Nach einer umfangreichen Literaturrecherche werden Praxisversuche zur Bindung von Luftschadstoffen durch wandgebundene Begrünungen messtechnisch begleitet. Der Fokus der Betrachtung liegt auf der Bindung von partikulären Grob- und Feinstäuben. Hierbei werden unterschiedliche Methoden, aktive und passive Messverfahren zur Beurteilung der Stäube in der Umgebungsluft und auf Oberflächen angewendet. Damit soll eine Annäherung an die Leistungsfähigkeit zur Bindung von Luftschadstoffen durch Pflanzen in wandgebundenen Begrünungen erfolgen und Ansätze zur Betrachtung der Gesamtthematik „Feinstaub – Pflanze – Gesundheit“ geschaffen werden. Durch die Auswertung der Messergebnisse wurden signifikante Effekte bei der Reduzierung der Luftschadstoffe Stickstoffdioxid und Feinstaub in der unmittelbaren Umgebung der Begrünung festgestellt. Durch die bis zu achtfache Oberflächenvergrößerung bei Stauden und die 20- bis 30-fache Oberflächenvergrößerung bei Moosen bieten diese Pflanzen eine vergleichsweise große Fläche zur Abscheidung von luftgetragenem Feinstaub. Zudem wird die lokale Luftfeuchtigkeit erhöht, was ebenfalls zur Bindung von Feinstaub in der Luft beiträgt. Wandgebundene Begrünungssysteme können daher zur Verringerung der gesundheitlichen Belastungen in städtischen Gebieten beitragen und somit die städtische Luftqualität verbessern. |
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Alternatives oder übersetztes Abstract: |
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Status: | Verlagsversion | ||||
URN: | urn:nbn:de:tuda-tuprints-277501 | ||||
Sachgruppe der Dewey Dezimalklassifikatin (DDC): | 700 Künste und Unterhaltung > 720 Architektur | ||||
Fachbereich(e)/-gebiet(e): | 15 Fachbereich Architektur 15 Fachbereich Architektur > Fachgruppe E: Stadtplanung 15 Fachbereich Architektur > Fachgruppe E: Stadtplanung > Entwerfen und Freiraumplanung |
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Hinterlegungsdatum: | 23 Jul 2024 12:11 | ||||
Letzte Änderung: | 24 Jul 2024 07:27 | ||||
PPN: | |||||
Referenten: | Dettmar, Prof. Dr. Jörg ; Pfoser, Prof. Dr. Nicole | ||||
Datum der mündlichen Prüfung / Verteidigung / mdl. Prüfung: | 27 Juni 2024 | ||||
Export: | |||||
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