Brenneis, Andreas (2024)
Metaphorologie als Archäologie. Eine philosophisch-methodologische Analyse von Metaphern moderner Technikkritik.
Technische Universität Darmstadt
doi: 10.26083/tuprints-00027732
Dissertation, Erstveröffentlichung, Verlagsversion
Kurzbeschreibung (Abstract)
Die vorliegende Arbeit untersucht Metaphern in philosophischen und wissenschaftlichen Texten mit einer neuen methodischen Herangehensweise, die sich positivistisch auf konkrete Textbefunde stützt. Im Gegensatz zu herkömmlichen Methoden, die einzelne Metaphern isoliert betrachten, ermöglicht dieser Ansatz eine vielfältigere und nuanciertere Darstellung der Rolle von Metaphern in philosophischen Diskursen. Metaphern werden als Mittel zur Artikulation von Grundproblemen und zugleich als eigenständige theoretische Herausforderungen betrachtet. Sie bieten epistemische und rhetorische Vorteile, indem sie Interpretationen ermöglichen und die Dynamik zwischen Sprache und Welt verdeutlichen.
Die Arbeit zielt darauf ab, eine „archäologische Metaphorologie“ zu entwickeln, die die Ansätze von Hans Blumenbergs Metaphorologie und Michel Foucaults Archäologie verbindet und in methodologischer Hinsicht reflektiert. Dieses Verfahren erlaubt eine systematische Erschließung und den Vergleich von Metaphern, was bisherige Lücken in der Metaphernforschung adressiert. Exemplarisch wird der Fokus auf die historische und diskursive Funktion von Metaphern in der Technikkritik des 20. Jahrhunderts gelegt. Das zugehörige Textkorpus wird für die Arbeit eigens zusammengestellt und eingehend analysiert.
Ein zentrales Anliegen der Arbeit ist es, die methodische Vorgehensweise transparent und nachvollziehbar darzustellen. Dies umfasst die Identifikation und Kategorisierung metaphorischer Aussagen sowie deren vergleichende Analyse. Die Arbeit setzt sich mit Fragen auseinander wie: Wie lassen sich Metaphern in Texten identifizieren? Welche Informationen sind notwendig, um eine metaphorische Stelle zu beschreiben? Wie lassen sich Metaphern vergleichen und typologisieren?
Der Aufbau der Arbeit gliedert sich wie folgt: Zunächst werden in der Einleitung die methodologischen Ziele vorgestellt und die Bedeutung und Motivation der Untersuchung von Metaphern erläutert. Es folgt eine Diskussion der theoretischen Grundlagen der Metapherntheorie, wobei zentrale Positionen und deren Relevanz für die Metaphernanalyse erörtert werden. Darauf aufbauend wird eine Kontextualisierung einer positivistischen Metaphorologie vorgenommen, die in die historische Epistemologie, Begriffsgeschichte und andere relevante Kontexte eingebettet wird. Im weiteren Verlauf wird eine Analyse der pragmatischen Funktionen von Metaphern nach Hans Blumenberg dargestellt, um Blumenbergs Metaphorologie zu beleuchten. Anschließend wird Michel Foucaults Archäologie erläutert, insbesondere seine Diskurs- und Aussagenanalyse, und deren Fruchtbarkeit für die Analyse von Metaphern wird aufgezeigt. Die methodische Umsetzung der archäologischen Metaphorologie wird dann im Detail entwickelt, einschließlich einer Arbeitsdefinition von Metaphern und der Methodik zur Analyse, inklusive der Basisoperationen Identifizieren, Markieren und Klassifizieren. Diese Methodik wird schließlich exemplarisch auf die Technikkritik des 20. Jahrhunderts angewendet, um die Nützlichkeit in der Praxis zu veranschaulichen und am Beispiel des Korpus die Vielgestaltigkeit metaphorischer Phänomene zu beschreiben.
Abschließend werden die Ergebnisse der Arbeit zusammengefasst, offene Fragen diskutiert und mögliche Anschlussmöglichkeiten für weitere Forschungen aufgezeigt. Der Anhang enthält eine umfassende Dokumentation der metaphorisch identifizierten Textstellen und der damit verbundenen Forschungsschritte. Die Arbeit trägt so zur Schärfung eines metaphorologischen Arbeitsprogramms bei und bietet Ansätze für eine interdisziplinäre und kollaborative Forschung.
Typ des Eintrags: | Dissertation | ||||
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Erschienen: | 2024 | ||||
Autor(en): | Brenneis, Andreas | ||||
Art des Eintrags: | Erstveröffentlichung | ||||
Titel: | Metaphorologie als Archäologie. Eine philosophisch-methodologische Analyse von Metaphern moderner Technikkritik | ||||
Sprache: | Deutsch | ||||
Referenten: | Gehring, Prof. Dr. Petra ; Hubig, Prof. Dr. Christoph | ||||
Publikationsjahr: | 18 Juli 2024 | ||||
Ort: | Darmstadt | ||||
Kollation: | 323, 277 Seiten | ||||
Datum der mündlichen Prüfung: | 21 Juli 2022 | ||||
DOI: | 10.26083/tuprints-00027732 | ||||
URL / URN: | https://tuprints.ulb.tu-darmstadt.de/27732 | ||||
Kurzbeschreibung (Abstract): | Die vorliegende Arbeit untersucht Metaphern in philosophischen und wissenschaftlichen Texten mit einer neuen methodischen Herangehensweise, die sich positivistisch auf konkrete Textbefunde stützt. Im Gegensatz zu herkömmlichen Methoden, die einzelne Metaphern isoliert betrachten, ermöglicht dieser Ansatz eine vielfältigere und nuanciertere Darstellung der Rolle von Metaphern in philosophischen Diskursen. Metaphern werden als Mittel zur Artikulation von Grundproblemen und zugleich als eigenständige theoretische Herausforderungen betrachtet. Sie bieten epistemische und rhetorische Vorteile, indem sie Interpretationen ermöglichen und die Dynamik zwischen Sprache und Welt verdeutlichen. Die Arbeit zielt darauf ab, eine „archäologische Metaphorologie“ zu entwickeln, die die Ansätze von Hans Blumenbergs Metaphorologie und Michel Foucaults Archäologie verbindet und in methodologischer Hinsicht reflektiert. Dieses Verfahren erlaubt eine systematische Erschließung und den Vergleich von Metaphern, was bisherige Lücken in der Metaphernforschung adressiert. Exemplarisch wird der Fokus auf die historische und diskursive Funktion von Metaphern in der Technikkritik des 20. Jahrhunderts gelegt. Das zugehörige Textkorpus wird für die Arbeit eigens zusammengestellt und eingehend analysiert. Ein zentrales Anliegen der Arbeit ist es, die methodische Vorgehensweise transparent und nachvollziehbar darzustellen. Dies umfasst die Identifikation und Kategorisierung metaphorischer Aussagen sowie deren vergleichende Analyse. Die Arbeit setzt sich mit Fragen auseinander wie: Wie lassen sich Metaphern in Texten identifizieren? Welche Informationen sind notwendig, um eine metaphorische Stelle zu beschreiben? Wie lassen sich Metaphern vergleichen und typologisieren? Der Aufbau der Arbeit gliedert sich wie folgt: Zunächst werden in der Einleitung die methodologischen Ziele vorgestellt und die Bedeutung und Motivation der Untersuchung von Metaphern erläutert. Es folgt eine Diskussion der theoretischen Grundlagen der Metapherntheorie, wobei zentrale Positionen und deren Relevanz für die Metaphernanalyse erörtert werden. Darauf aufbauend wird eine Kontextualisierung einer positivistischen Metaphorologie vorgenommen, die in die historische Epistemologie, Begriffsgeschichte und andere relevante Kontexte eingebettet wird. Im weiteren Verlauf wird eine Analyse der pragmatischen Funktionen von Metaphern nach Hans Blumenberg dargestellt, um Blumenbergs Metaphorologie zu beleuchten. Anschließend wird Michel Foucaults Archäologie erläutert, insbesondere seine Diskurs- und Aussagenanalyse, und deren Fruchtbarkeit für die Analyse von Metaphern wird aufgezeigt. Die methodische Umsetzung der archäologischen Metaphorologie wird dann im Detail entwickelt, einschließlich einer Arbeitsdefinition von Metaphern und der Methodik zur Analyse, inklusive der Basisoperationen Identifizieren, Markieren und Klassifizieren. Diese Methodik wird schließlich exemplarisch auf die Technikkritik des 20. Jahrhunderts angewendet, um die Nützlichkeit in der Praxis zu veranschaulichen und am Beispiel des Korpus die Vielgestaltigkeit metaphorischer Phänomene zu beschreiben. Abschließend werden die Ergebnisse der Arbeit zusammengefasst, offene Fragen diskutiert und mögliche Anschlussmöglichkeiten für weitere Forschungen aufgezeigt. Der Anhang enthält eine umfassende Dokumentation der metaphorisch identifizierten Textstellen und der damit verbundenen Forschungsschritte. Die Arbeit trägt so zur Schärfung eines metaphorologischen Arbeitsprogramms bei und bietet Ansätze für eine interdisziplinäre und kollaborative Forschung. |
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Alternatives oder übersetztes Abstract: |
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Status: | Verlagsversion | ||||
URN: | urn:nbn:de:tuda-tuprints-277321 | ||||
Sachgruppe der Dewey Dezimalklassifikatin (DDC): | 000 Allgemeines, Informatik, Informationswissenschaft > 000 Allgemeines, Wissenschaft 100 Philosophie und Psychologie > 100 Philosophie 400 Sprache > 400 Sprache, Linguistik 400 Sprache > 430 Deutsch 600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften > 600 Technik 800 Literatur > 800 Literatur, Rhetorik, Literaturwissenschaft |
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Fachbereich(e)/-gebiet(e): | 02 Fachbereich Gesellschafts- und Geschichtswissenschaften 02 Fachbereich Gesellschafts- und Geschichtswissenschaften > Institut für Philosophie |
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Hinterlegungsdatum: | 18 Jul 2024 12:12 | ||||
Letzte Änderung: | 21 Jul 2024 15:11 | ||||
PPN: | |||||
Referenten: | Gehring, Prof. Dr. Petra ; Hubig, Prof. Dr. Christoph | ||||
Datum der mündlichen Prüfung / Verteidigung / mdl. Prüfung: | 21 Juli 2022 | ||||
Export: | |||||
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