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Die Ökonomie der Verschwendung : Philosophisch-ökonomische Studien über Georges Bataille

Köppen, Dirk (2024)
Die Ökonomie der Verschwendung : Philosophisch-ökonomische Studien über Georges Bataille.
Technische Universität Darmstadt
Dissertation, Bibliographie

Kurzbeschreibung (Abstract)

Das Buch unternimmt eine spannende Reise durch die Verschwendung. Die Reise beginnt bei den archaischen Gesellschaften und endet beim subversiven Kapitalismus der Postmoderne. Zwischendrin besucht man nicht nur die Feste der Neuzeit, sondern besichtigt auch die Sonne, deren Energie Grundlage allen Wachstums ist. Wie kommt es dazu? Das Thema des Buches sind philosophisch-ökonomische Studien zu Georges Bataille. Doch was beinhaltet grob umrissen überhaupt Batailles ökonomisches Projekt? Sein Versuch einer allgemeinen Ökonomie impliziert einen Verschwendungsimperativ, welcher sich einer allumfassenden Zweckrationalität entgegenstellt. Abgeleitet aus der Metapher einer Energiebilanz der Erde kann überschüssige Energie zunächst zum Wachstum genutzt werden. Sobald die Wachstumsgrenzen erreicht sind, muss die überschüssige Energie verschwendet werden. Der konventionellen Ökonomie unterstellt Bataille eine Negation des Verschwendungsimperativs. Unter der Maßgabe der Zweckrationalität steht die Akkumulation der Überschüsse vor der Konsumtion und damit der notwendigen Verschwendung. Wenn die Grenze des Wachstums erreicht ist und die Überschüsse nicht mehr für weiteres Wachstum investiert werden können, folgt die Verschwendung der Überschüsse in einer katastrophalen Ausprägung. Dem Autor gelingt es dabei immer wieder Batailles Philosophie in Verbindung mit der ökonomischen Theorie zu bringen. Der Blick in die Gegenwart führt einen Wandel auf den Märkten in der zeitlichen Perspektive vor Augen, welcher symptomatisch für eine Veränderung der kapitalistischen Prozesse steht, die innerhalb der Märkte wirken. Die Erosion der Abgrenzung nicht-ökonomischer Lebensbereiche wird zur Änderung der Handlungsmaßstäbe genutzt. Die soziale Lebenswelt wird ökonomisiert, indem sie der Frage des Nutzens unterworfen wird. Um der Gefahr der zweckrationalen Vereinnahmung zu entgehen, kann eine Kritik eines subversiven Kapitalismus nur als ein kompromissloses anti-ökonomisches Denken erfolgen. Die unproduktive Verausgabung ist der Prüfstein, in wieweit die Ökonomisierung der Lebenswelt fortgeschritten ist.

Typ des Eintrags: Dissertation
Erschienen: 2024
Autor(en): Köppen, Dirk
Art des Eintrags: Bibliographie
Titel: Die Ökonomie der Verschwendung : Philosophisch-ökonomische Studien über Georges Bataille
Sprache: Deutsch
Referenten: Gamm, Prof. Dr. Gerhard ; Gehring, Prof. Dr. Petra
Publikationsjahr: 2024
Ort: Hamburg
Verlag: Verlag Dr. Kovac
Reihe: BOETHIANA : Forschungsergebnisse zur Philosophie
Band einer Reihe: 194
Kollation: viii, 272 Seiten
Datum der mündlichen Prüfung: 6 Dezember 2023
Kurzbeschreibung (Abstract):

Das Buch unternimmt eine spannende Reise durch die Verschwendung. Die Reise beginnt bei den archaischen Gesellschaften und endet beim subversiven Kapitalismus der Postmoderne. Zwischendrin besucht man nicht nur die Feste der Neuzeit, sondern besichtigt auch die Sonne, deren Energie Grundlage allen Wachstums ist. Wie kommt es dazu? Das Thema des Buches sind philosophisch-ökonomische Studien zu Georges Bataille. Doch was beinhaltet grob umrissen überhaupt Batailles ökonomisches Projekt? Sein Versuch einer allgemeinen Ökonomie impliziert einen Verschwendungsimperativ, welcher sich einer allumfassenden Zweckrationalität entgegenstellt. Abgeleitet aus der Metapher einer Energiebilanz der Erde kann überschüssige Energie zunächst zum Wachstum genutzt werden. Sobald die Wachstumsgrenzen erreicht sind, muss die überschüssige Energie verschwendet werden. Der konventionellen Ökonomie unterstellt Bataille eine Negation des Verschwendungsimperativs. Unter der Maßgabe der Zweckrationalität steht die Akkumulation der Überschüsse vor der Konsumtion und damit der notwendigen Verschwendung. Wenn die Grenze des Wachstums erreicht ist und die Überschüsse nicht mehr für weiteres Wachstum investiert werden können, folgt die Verschwendung der Überschüsse in einer katastrophalen Ausprägung. Dem Autor gelingt es dabei immer wieder Batailles Philosophie in Verbindung mit der ökonomischen Theorie zu bringen. Der Blick in die Gegenwart führt einen Wandel auf den Märkten in der zeitlichen Perspektive vor Augen, welcher symptomatisch für eine Veränderung der kapitalistischen Prozesse steht, die innerhalb der Märkte wirken. Die Erosion der Abgrenzung nicht-ökonomischer Lebensbereiche wird zur Änderung der Handlungsmaßstäbe genutzt. Die soziale Lebenswelt wird ökonomisiert, indem sie der Frage des Nutzens unterworfen wird. Um der Gefahr der zweckrationalen Vereinnahmung zu entgehen, kann eine Kritik eines subversiven Kapitalismus nur als ein kompromissloses anti-ökonomisches Denken erfolgen. Die unproduktive Verausgabung ist der Prüfstein, in wieweit die Ökonomisierung der Lebenswelt fortgeschritten ist.

Alternatives oder übersetztes Abstract:
Alternatives AbstractSprache

The book undertakes an exciting journey through waste. The journey begins with archaic societies and ends with the subversive capitalism of postmodernity. In between, we not only visit the festivals of modern times, but also the sun, whose energy is the basis of all growth. How did this come about? The subject of the book is a philosophical-economic study of Georges Bataille. But what does Bataille's economic project actually involve, roughly speaking? His attempt at a general economy implies an imperative of wastefulness, which opposes an all-encompassing rationality of purpose. Derived from the metaphor of an energy balance of the earth, surplus energy can initially be used for growth. As soon as the limits to growth are reached, the surplus energy must be wasted. Bataille assumes a negation of the waste imperative in conventional economics. According to the rationality of purpose, the accumulation of surpluses takes precedence over consumption and thus the necessary waste. When the limit of growth is reached and the surpluses can no longer be invested for further growth, the waste of surpluses follows in a catastrophic form. The author repeatedly succeeds in linking Bataille's philosophy with economic theory. A look at the present reveals a change in the markets over time, which is symptomatic of a change in the capitalist processes at work within the markets. The erosion of the demarcation of non-economic areas of life is used to change the standards of action. The social world is economized by subjecting it to the question of utility. In order to avoid the danger of being appropriated for a specific purpose, a critique of subversive capitalism can only take the form of uncompromising anti-economic thinking. Unproductive expenditure is the touchstone of the extent to which the economization of the lifeworld has progressed.

Englisch
Fachbereich(e)/-gebiet(e): 02 Fachbereich Gesellschafts- und Geschichtswissenschaften
02 Fachbereich Gesellschafts- und Geschichtswissenschaften > Institut für Philosophie
Hinterlegungsdatum: 03 Jul 2024 07:34
Letzte Änderung: 03 Jul 2024 07:34
PPN: 51937987X
Referenten: Gamm, Prof. Dr. Gerhard ; Gehring, Prof. Dr. Petra
Datum der mündlichen Prüfung / Verteidigung / mdl. Prüfung: 6 Dezember 2023
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