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Transklassische maschinelle Systeme : Ein Beitrag zur inhaltlichen Bestimmung von Luhmanns "Unbestimmtheitsstelle" für "Computer"

Hippe, Seline (2024)
Transklassische maschinelle Systeme : Ein Beitrag zur inhaltlichen Bestimmung von Luhmanns "Unbestimmtheitsstelle" für "Computer".
Technische Universität Darmstadt
doi: 10.26083/tuprints-00024102
Dissertation, Erstveröffentlichung, Verlagsversion

WarnungEs ist eine neuere Version dieses Eintrags verfügbar.

Kurzbeschreibung (Abstract)

Ziel dieser Arbeit ist es, eine partikulare und in ihrem Zugang originäre (technik-)philosophische Präzisierung, wenn nicht gar punktuelle Fortschreibung der Systemtheorie nach Niklas Luhmann vorzulegen.

Den Ausgangspunkt bildet die von Luhmann in seiner Theoriearchitektur ausdrücklich offengehaltene Unbestimmtheitsstelle für Computer und deren potentielle strukturelle Kopplung mit anderen Systemen, namentlich mit Kommunikations- und Bewusstseinssystemen. Aus Gründen der Komplexitätsreduktion richtet sich der Fokus in dieser Arbeit auf die strukturellen Kopplungen mit Kommunikationssystemen.

Besondere Berücksichtigung findet Luhmanns expliziter Rückgriff auf Gotthard Günthers Konzept der trans-klassischen Maschine.

Als Ergebnis zeigt sich, dass Luhmanns Entscheidung, mit Bezug auf Computer im Rückgriff auf Günther von transklassischen Maschinen zu schreiben, dann gerechtfertigt ist, wenn mit 'Computer' ‚intelligente‘, d. h. kontextsensitive (oder: adaptive), auf maschinellem Lernen basierende Systeme bezeichnet werden. Für sie wird in dieser Arbeit der Terminus 'transklassische maschinelle Systeme' gewählt und in den systemtheoretischen Kontext eingeführt. Im Weiteren wird deutlich, dass geschriebene formale Sprache, kurz: formale Schrift, als grundlegendes Medium der strukturellen Kopplung von sozialen Systemen (Kommunikationssystemen) und transklassischen maschinellen Systemen fungiert. Besonders erwähnenswert: Transklassische maschinelle Systeme operieren nicht gänzlich ohne Sinngebrauch (Luhmann), sondern verfügen über begrenzte Wahlmöglichkeiten, innerhalb derer sie proto-kontingent zu selegieren vermögen.

Offensichtlich ist, dass Luhmann, nicht zuletzt zeithistorisch bedingt, in seinen Ausführungen von digital operierenden Computern bzw. Systemen ausgeht. Mit seinem Rückgriff auf Günthers Konzept der trans-klassischen Maschine zur Kennzeichnung von Computern, ebnet er, so die These, für die soziologische Systemtheorie den Weg für eine weitere Öffnung, d. h. für den unmittelbaren theoretischen bzw. diskursiven Anschluss an die nächste Computergeneration des Quantencomputings.

Die hier vorliegende Arbeit bezieht sich auf kontextsensitive digitale Computersysteme. Nicht auszuschließen ist, dass sich wesentliche Erkenntnisse – dank ihres Abstraktionsgrades – auch auf künftige bzw. sich in der Entwicklung befindliche Systeme, wie etwa Quantencomputer, übertragen lassen.

Schlüsselwörter (Keywords): Systemtheorie (Luhmann), Computer, transklassische maschinelle Systeme, trans-klassische Maschine (Günther), Unbestimmtheitsstelle (Luhmann), Sinn (Luhmann), Technik (Luhmann), strukturelle Kopplung (Maturana; Luhmann), formale Schriften, operative Schriften (Krämer), autooperative Schrift (Grube), menschliche und maschinelle Schreibe (Mahr), Programmcodes, technisierte Sinn-Form, Proto-Sinn (Lorentzen), Proto-Kontingenz, proto-kontingente Selektionen

Typ des Eintrags: Dissertation
Erschienen: 2024
Autor(en): Hippe, Seline
Art des Eintrags: Erstveröffentlichung
Titel: Transklassische maschinelle Systeme : Ein Beitrag zur inhaltlichen Bestimmung von Luhmanns "Unbestimmtheitsstelle" für "Computer"
Sprache: Deutsch
Referenten: Hubig, Prof. Dr. Christoph ; Gehring, Prof. Dr. Petra
Publikationsjahr: 29 Januar 2024
Ort: Darmstadt
Kollation: 321 Seiten in verschiedenen Zählungen
Datum der mündlichen Prüfung: 5 Juli 2021
DOI: 10.26083/tuprints-00024102
URL / URN: https://tuprints.ulb.tu-darmstadt.de/24102
Kurzbeschreibung (Abstract):

Ziel dieser Arbeit ist es, eine partikulare und in ihrem Zugang originäre (technik-)philosophische Präzisierung, wenn nicht gar punktuelle Fortschreibung der Systemtheorie nach Niklas Luhmann vorzulegen.

Den Ausgangspunkt bildet die von Luhmann in seiner Theoriearchitektur ausdrücklich offengehaltene Unbestimmtheitsstelle für Computer und deren potentielle strukturelle Kopplung mit anderen Systemen, namentlich mit Kommunikations- und Bewusstseinssystemen. Aus Gründen der Komplexitätsreduktion richtet sich der Fokus in dieser Arbeit auf die strukturellen Kopplungen mit Kommunikationssystemen.

Besondere Berücksichtigung findet Luhmanns expliziter Rückgriff auf Gotthard Günthers Konzept der trans-klassischen Maschine.

Als Ergebnis zeigt sich, dass Luhmanns Entscheidung, mit Bezug auf Computer im Rückgriff auf Günther von transklassischen Maschinen zu schreiben, dann gerechtfertigt ist, wenn mit 'Computer' ‚intelligente‘, d. h. kontextsensitive (oder: adaptive), auf maschinellem Lernen basierende Systeme bezeichnet werden. Für sie wird in dieser Arbeit der Terminus 'transklassische maschinelle Systeme' gewählt und in den systemtheoretischen Kontext eingeführt. Im Weiteren wird deutlich, dass geschriebene formale Sprache, kurz: formale Schrift, als grundlegendes Medium der strukturellen Kopplung von sozialen Systemen (Kommunikationssystemen) und transklassischen maschinellen Systemen fungiert. Besonders erwähnenswert: Transklassische maschinelle Systeme operieren nicht gänzlich ohne Sinngebrauch (Luhmann), sondern verfügen über begrenzte Wahlmöglichkeiten, innerhalb derer sie proto-kontingent zu selegieren vermögen.

Offensichtlich ist, dass Luhmann, nicht zuletzt zeithistorisch bedingt, in seinen Ausführungen von digital operierenden Computern bzw. Systemen ausgeht. Mit seinem Rückgriff auf Günthers Konzept der trans-klassischen Maschine zur Kennzeichnung von Computern, ebnet er, so die These, für die soziologische Systemtheorie den Weg für eine weitere Öffnung, d. h. für den unmittelbaren theoretischen bzw. diskursiven Anschluss an die nächste Computergeneration des Quantencomputings.

Die hier vorliegende Arbeit bezieht sich auf kontextsensitive digitale Computersysteme. Nicht auszuschließen ist, dass sich wesentliche Erkenntnisse – dank ihres Abstraktionsgrades – auch auf künftige bzw. sich in der Entwicklung befindliche Systeme, wie etwa Quantencomputer, übertragen lassen.

Schlüsselwörter (Keywords): Systemtheorie (Luhmann), Computer, transklassische maschinelle Systeme, trans-klassische Maschine (Günther), Unbestimmtheitsstelle (Luhmann), Sinn (Luhmann), Technik (Luhmann), strukturelle Kopplung (Maturana; Luhmann), formale Schriften, operative Schriften (Krämer), autooperative Schrift (Grube), menschliche und maschinelle Schreibe (Mahr), Programmcodes, technisierte Sinn-Form, Proto-Sinn (Lorentzen), Proto-Kontingenz, proto-kontingente Selektionen

Alternatives oder übersetztes Abstract:
Alternatives AbstractSprache

This investigation aims to provide a selective continuation, if not a distinctive (techno-)philosophical specification, of Niklas Luhmann's systems theory. Its starting point is the indeterminacy position for computers and their potential structural coupling with other systems, specifically with communication and consciousness systems, that Luhmann deliberately left open in his work. To reduce complexity, the research presented here focuses on the structural coupling with communication systems.

Special consideration is given to Luhmann's explicit reference to Gotthard Guenther's concept of the trans-classical machine.

This study asserts that Luhmann's use of the term 'transclassical machines' to refer to computers is justified if 'computer' is interpreted to denote so called intelligent, i.e. context-aware (or adaptive) systems based on machine learning. Consequently, this work introduces the term 'transclassical machine systems' into the context of systems theory. Furthermore, this investigation shows that written formal language, in short: formal writing, serves as a fundamental medium for the structural coupling of social systems (communication systems) and transclassical machine systems. One particularly noteworthy result is that, contrary to Luhmann's claim, transclassical machine systems do not operate entirely devoid of meaning, but rather have access to a limited range of choices within which they can make proto-contingent selections.

While Luhmann, primarily for historical reasons, assumes the use of digital computer systems in his explanations, his recourse to Guenther's concept of the trans-classical machine to reference computers, enables sociological systems theory to extend its discursive reach to the next generation of computers, i.e. quantum computers.

The research presented here focuses on context-aware digital computing systems. However, due to their level of abstraction, some of its key findings may also apply to upcoming or developing systems, such as quantum computers.

Keywords: Systems theory (Luhmann), computer, trans-classical machine systems, trans-classical machine (Guenther), indeterminacy position (Luhmann), sense (Luhmann), technology (Luhmann), structural coupling (Maturana; Luhmann), formal writing, operative writing (Kraemer), autooperative writing (Grube), human and machine writing (Mahr), programme codes, technicised forms of meaning, proto-sense (Lorentzen), proto-contingency, proto-contingent selections

Englisch
Status: Verlagsversion
URN: urn:nbn:de:tuda-tuprints-241029
Sachgruppe der Dewey Dezimalklassifikatin (DDC): 100 Philosophie und Psychologie > 100 Philosophie
300 Sozialwissenschaften > 300 Sozialwissenschaften, Soziologie
Fachbereich(e)/-gebiet(e): 02 Fachbereich Gesellschafts- und Geschichtswissenschaften
02 Fachbereich Gesellschafts- und Geschichtswissenschaften > Institut für Philosophie
Hinterlegungsdatum: 29 Jan 2024 12:32
Letzte Änderung: 01 Aug 2024 11:27
PPN:
Referenten: Hubig, Prof. Dr. Christoph ; Gehring, Prof. Dr. Petra
Datum der mündlichen Prüfung / Verteidigung / mdl. Prüfung: 5 Juli 2021
Export:
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