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Bewertung einheimischer gegenüber exotischer Pflanzen als Nahrungsressource für Insekten auf städtischen Grünflächen

Lerch, Doris (2024)
Bewertung einheimischer gegenüber exotischer Pflanzen als Nahrungsressource für Insekten auf städtischen Grünflächen.
Technische Universität Darmstadt
doi: 10.26083/tuprints-00024509
Masterarbeit, Erstveröffentlichung, Verlagsversion

Kurzbeschreibung (Abstract)

Insektensterben und Biodiversitätsverlust sind mittlerweile Begriffe, mit denen wir täglich konfrontiert werden. Dass ein höheres Blütenangebot in öffentlichen Grünflächen den Insekten mehr Nahrung und Lebensraum bieten kann, ist unumstritten. Kontrovers wird allerdings noch die Frage diskutiert, ob heimische Wildpflanzen oder die seit jeher angepflanzten nicht heimischen Zierpflanzen und Sorten die richtige Wahl sind? Ziel unserer Arbeit war es, anhand einer Auswahl von Zier- und Wildstauden die Anzahl der mit den Pflanzen in Wechselbeziehung befindlichen Insekten zu untersuchen. Hierbei erfolgte nicht nur die Erfassung der Blütenbesucher, sondern auch der an den Blättern und Stängeln lebenden Insekten. Im Stadtgebiet Darmstadt wurden auf zehn Flächen mit einer Größe von je neun Quadratmetern 18 Pflanzenarten angepflanzt. Sie repräsentierten sechs heimische Wildpflanzenarten, sechs mit den Wildpflanzen verwandte Zierpflanzenarten und sechs exotische Zierpflanzenarten. Während der Hauptblüte der einzelnen Arten erfolgte in einem 10-minütigen Beobachtungszeitraum die Erfassung sämtlicher Blütenbesucher. Heimische Insekten, die sich nur von Pollen und Nektar ernähren, besuchten signifikant häufiger die Wildstauden. Diese Besuche erfolgten mit einem Anteil von 67 % auf den Wildstauden gegenüber 24 % auf Zierstauden und 9 % auf Exoten. Die Honigbiene (Apis mellifera) zeigte hingegen keine Präferenzen für eine der drei Pflanzengruppen und interagierte mit anderen Pflanzenarten als die Gruppe der „non-bees“ und die meisten Wildbienen. Die Auswertung des Blattschadens von je fünf Blättern pro Pflanze und Fläche ergab erneut einen signifikanten Unterschied zwischen den Wildstauden, den Zierstauden und den Exoten. Im Schnitt wurden die Wildpflanzenblätter zu 2,3 % angefressen, die Blätter der Zierstauden zu 0,8 % und die Exotenblätter zu 0,1 %. Die Studie weist darauf hin, dass heimische Wildpflanzen auf städtischen Grünflächen stärker als Nahrungsressource für blütenbesuchende und blattfressende Insekten genutzt werden als nah verwandte und exotische Zierpflanzen.

Typ des Eintrags: Masterarbeit
Erschienen: 2024
Autor(en): Lerch, Doris
Art des Eintrags: Erstveröffentlichung
Titel: Bewertung einheimischer gegenüber exotischer Pflanzen als Nahrungsressource für Insekten auf städtischen Grünflächen
Sprache: Deutsch
Publikationsjahr: 17 Januar 2024
Ort: Darmstadt
Kollation: 51, 18 Seiten
Datum der mündlichen Prüfung: 2022
DOI: 10.26083/tuprints-00024509
URL / URN: https://tuprints.ulb.tu-darmstadt.de/24509
Kurzbeschreibung (Abstract):

Insektensterben und Biodiversitätsverlust sind mittlerweile Begriffe, mit denen wir täglich konfrontiert werden. Dass ein höheres Blütenangebot in öffentlichen Grünflächen den Insekten mehr Nahrung und Lebensraum bieten kann, ist unumstritten. Kontrovers wird allerdings noch die Frage diskutiert, ob heimische Wildpflanzen oder die seit jeher angepflanzten nicht heimischen Zierpflanzen und Sorten die richtige Wahl sind? Ziel unserer Arbeit war es, anhand einer Auswahl von Zier- und Wildstauden die Anzahl der mit den Pflanzen in Wechselbeziehung befindlichen Insekten zu untersuchen. Hierbei erfolgte nicht nur die Erfassung der Blütenbesucher, sondern auch der an den Blättern und Stängeln lebenden Insekten. Im Stadtgebiet Darmstadt wurden auf zehn Flächen mit einer Größe von je neun Quadratmetern 18 Pflanzenarten angepflanzt. Sie repräsentierten sechs heimische Wildpflanzenarten, sechs mit den Wildpflanzen verwandte Zierpflanzenarten und sechs exotische Zierpflanzenarten. Während der Hauptblüte der einzelnen Arten erfolgte in einem 10-minütigen Beobachtungszeitraum die Erfassung sämtlicher Blütenbesucher. Heimische Insekten, die sich nur von Pollen und Nektar ernähren, besuchten signifikant häufiger die Wildstauden. Diese Besuche erfolgten mit einem Anteil von 67 % auf den Wildstauden gegenüber 24 % auf Zierstauden und 9 % auf Exoten. Die Honigbiene (Apis mellifera) zeigte hingegen keine Präferenzen für eine der drei Pflanzengruppen und interagierte mit anderen Pflanzenarten als die Gruppe der „non-bees“ und die meisten Wildbienen. Die Auswertung des Blattschadens von je fünf Blättern pro Pflanze und Fläche ergab erneut einen signifikanten Unterschied zwischen den Wildstauden, den Zierstauden und den Exoten. Im Schnitt wurden die Wildpflanzenblätter zu 2,3 % angefressen, die Blätter der Zierstauden zu 0,8 % und die Exotenblätter zu 0,1 %. Die Studie weist darauf hin, dass heimische Wildpflanzen auf städtischen Grünflächen stärker als Nahrungsressource für blütenbesuchende und blattfressende Insekten genutzt werden als nah verwandte und exotische Zierpflanzen.

Freie Schlagworte: heimische Wildpflanzen, Nahrungsressource für heimische Insekten, Nahrungsnetzwerk Insekten, Nahrungsnetzwerk Honigbiene, exotische Pflanzen, Nahrungsressource für heimische Insekten, Lebensraum heimische Wildpflanzen, Wildbienen, Honigbienen, Nahrungsnetzwerk
Status: Verlagsversion
URN: urn:nbn:de:tuda-tuprints-245090
Sachgruppe der Dewey Dezimalklassifikatin (DDC): 500 Naturwissenschaften und Mathematik > 570 Biowissenschaften, Biologie
500 Naturwissenschaften und Mathematik > 580 Pflanzen (Botanik)
500 Naturwissenschaften und Mathematik > 590 Tiere (Zoologie)
Fachbereich(e)/-gebiet(e): 10 Fachbereich Biologie
10 Fachbereich Biologie > Ecological Networks
Hinterlegungsdatum: 17 Jan 2024 13:16
Letzte Änderung: 18 Jan 2024 10:04
PPN:
Datum der mündlichen Prüfung / Verteidigung / mdl. Prüfung: 2022
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