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Kurzschlussstromberechnung in aktiven Verteilnetzen mit Erzeugungsanlagen mit Vollumrichter

Niersbach, Benjamin (2023)
Kurzschlussstromberechnung in aktiven Verteilnetzen mit Erzeugungsanlagen mit Vollumrichter.
Technische Universität Darmstadt
doi: 10.26083/tuprints-00024436
Dissertation, Erstveröffentlichung, Verlagsversion

Kurzbeschreibung (Abstract)

Bedingt durch den Zubau erneuerbarer Energien erfahren Elektrizitätsversorgungssysteme einen strukturellen Wandel. Aufgrund der häufig geringen Bemessungsleistung werden viele erneuerbare Energien im Verteilnetz angeschlossen und beeinflussen dessen Betrieb und Planung. Die Vielzahl an Erzeugungsanlagen bedingte die Einführung von Netzanschlussregeln zur Koordination ihres stationären und dynamischen Verhaltens.

Erzeugungsanlagen im Verteilnetz beteiligen sich an der dynamischen Netzstützung und beeinflussen somit die Kurzschlussströme. Deren Berechnung ist wichtig, weil maximale Kurzschlussströme dimensionierend für Betriebsmittel sind und die Grundlage für die Bewertung der Betriebssicherheit von Schaltanlagen bilden. In IEC 60909-0:2016, einer internationalen Norm zur Kurzschlussstromberechnung, wird die Modellierung der Erzeugungsanlagen mit Anschluss über Vollumrichter als konstante Stromquellen empfohlen. Durch diese Vereinfachung werden die Charakteristik der dynamischen Netzstützung und damit die tatsächlichen Einflüsse dieser Erzeugungsanlagen auf die Kurzschlussströme nicht abgebildet.

In dieser Arbeit wird ein Optimierungsverfahren vorgestellt, das die Berechnung maximaler dreipoliger Kurzschlussströme in Abhängigkeit des stationären Betriebs ermöglicht und die Charakteristik der dynamischen Netzstützung abbildet. Anhand dieses Verfahrens werden kritische Betriebspunkte und der Einfluss der Erzeugungsanlagen mit Vollumrichter auf maximale Kurzschlussströme beschrieben. Das Optimierungsverfahren dient außerdem als Referenzverfahren zur Ermittlung geeigneter vereinfachter Verfahren, die die dynamische Netzstützung abbilden und auf IEC 60909-0:2016 basieren. Dazu werden verschiedene vereinfachte Verfahren, die sich im Detailgrad und Berechnungsaufwand unterscheiden, zur Bewertung ihrer Genauigkeit gegenübergestellt und mit dem Referenzverfahren verglichen. Die Untersuchungen erfolgen in zwei generischen und einem realen Netz.

Die Erkenntnisse in dieser Arbeit liefern einen Beitrag zur Anwendung der Norm IEC 60909-0:2016 zur Berechnung von Kurzschlussströmen in Drehstromnetzen und zu deren Weiterentwicklung in der Zukunft.

Typ des Eintrags: Dissertation
Erschienen: 2023
Autor(en): Niersbach, Benjamin
Art des Eintrags: Erstveröffentlichung
Titel: Kurzschlussstromberechnung in aktiven Verteilnetzen mit Erzeugungsanlagen mit Vollumrichter
Sprache: Deutsch
Referenten: Hanson, Prof. Dr. Jutta ; Vennegeerts, Prof. Dr. Hendrik
Publikationsjahr: 22 September 2023
Ort: Darmstadt
Kollation: xxvi, 158, xxii Seiten
Datum der mündlichen Prüfung: 29 Juni 2023
DOI: 10.26083/tuprints-00024436
URL / URN: https://tuprints.ulb.tu-darmstadt.de/24436
Kurzbeschreibung (Abstract):

Bedingt durch den Zubau erneuerbarer Energien erfahren Elektrizitätsversorgungssysteme einen strukturellen Wandel. Aufgrund der häufig geringen Bemessungsleistung werden viele erneuerbare Energien im Verteilnetz angeschlossen und beeinflussen dessen Betrieb und Planung. Die Vielzahl an Erzeugungsanlagen bedingte die Einführung von Netzanschlussregeln zur Koordination ihres stationären und dynamischen Verhaltens.

Erzeugungsanlagen im Verteilnetz beteiligen sich an der dynamischen Netzstützung und beeinflussen somit die Kurzschlussströme. Deren Berechnung ist wichtig, weil maximale Kurzschlussströme dimensionierend für Betriebsmittel sind und die Grundlage für die Bewertung der Betriebssicherheit von Schaltanlagen bilden. In IEC 60909-0:2016, einer internationalen Norm zur Kurzschlussstromberechnung, wird die Modellierung der Erzeugungsanlagen mit Anschluss über Vollumrichter als konstante Stromquellen empfohlen. Durch diese Vereinfachung werden die Charakteristik der dynamischen Netzstützung und damit die tatsächlichen Einflüsse dieser Erzeugungsanlagen auf die Kurzschlussströme nicht abgebildet.

In dieser Arbeit wird ein Optimierungsverfahren vorgestellt, das die Berechnung maximaler dreipoliger Kurzschlussströme in Abhängigkeit des stationären Betriebs ermöglicht und die Charakteristik der dynamischen Netzstützung abbildet. Anhand dieses Verfahrens werden kritische Betriebspunkte und der Einfluss der Erzeugungsanlagen mit Vollumrichter auf maximale Kurzschlussströme beschrieben. Das Optimierungsverfahren dient außerdem als Referenzverfahren zur Ermittlung geeigneter vereinfachter Verfahren, die die dynamische Netzstützung abbilden und auf IEC 60909-0:2016 basieren. Dazu werden verschiedene vereinfachte Verfahren, die sich im Detailgrad und Berechnungsaufwand unterscheiden, zur Bewertung ihrer Genauigkeit gegenübergestellt und mit dem Referenzverfahren verglichen. Die Untersuchungen erfolgen in zwei generischen und einem realen Netz.

Die Erkenntnisse in dieser Arbeit liefern einen Beitrag zur Anwendung der Norm IEC 60909-0:2016 zur Berechnung von Kurzschlussströmen in Drehstromnetzen und zu deren Weiterentwicklung in der Zukunft.

Alternatives oder übersetztes Abstract:
Alternatives AbstractSprache

Due to the increase in renewable energies, electric power systems are undergoing a structural change. Renewable energies typically have a low rated power and are often connected to distribution grids, where they influence the grid operation and planning. The high amount of such power plants necessitated the introduction of grid codes to coordinate their steady-state and dynamic behaviour.

According to German grid codes, power plants in distribution grids provide a fast fault current and influence the short-circuit level. Short-circuit current calculations are important because maximum short-circuit currents are used to dimension network equipment and assess the operational safety of substations. IEC 60909-0:2016, an international standard for calculating short-circuit currents, recommends modelling power plants with full-size converters as constant current sources. With this simplification, the characteristics of the fast fault current are not modelled; therefore, the actual influence of these power plants cannot be determined.

This thesis presents an optimisation method that enables calculating actual maximum short-circuit currents depending on the steady-state operation of the grid while considering the characteristics of the fast fault current. With this method, critical operating points and the influence of power plants with full-size converters on maximum short-circuit currents are analysed. The optimisation method also serves as a reference method for determining suitable simplified methods that consider the fast fault current and are based on IEC 60909-0:2016. For this purpose, various simplified methods that differ in the level of detail and computational effort are compared with the reference method to evaluate their accuracy. The investigations are carried out in two generic and one real network.

The findings in this thesis contribute to the application of the standard IEC 60909-0:2016 and to its further development in the future.

Englisch
Status: Verlagsversion
URN: urn:nbn:de:tuda-tuprints-244365
Sachgruppe der Dewey Dezimalklassifikatin (DDC): 600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften > 621.3 Elektrotechnik, Elektronik
Fachbereich(e)/-gebiet(e): 18 Fachbereich Elektrotechnik und Informationstechnik
18 Fachbereich Elektrotechnik und Informationstechnik > Elektrische Energieversorgung
Hinterlegungsdatum: 22 Sep 2023 12:30
Letzte Änderung: 25 Sep 2023 10:31
PPN:
Referenten: Hanson, Prof. Dr. Jutta ; Vennegeerts, Prof. Dr. Hendrik
Datum der mündlichen Prüfung / Verteidigung / mdl. Prüfung: 29 Juni 2023
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