Coumont, Martin Albrecht (2022)
Dynamik und Modellierung aktiver Verteilnetze unter Berücksichtigung netzbildender Regelung.
Technische Universität Darmstadt
doi: 10.26083/tuprints-00022021
Dissertation, Erstveröffentlichung, Verlagsversion
Kurzbeschreibung (Abstract)
Die Energiewende führt zu einem starken Anstieg dezentraler Erzeugungsanlagen. Diese sind zu großen Teilen leistungselektronisch mit den Verteilnetzen gekoppelt. Die Verteilnetze wandeln sich zu aktiven Verteilnetzen. Für die Zukunft ist zu erwarten, dass sich ein Teil dieser Erzeugungsanlagen netzbildend verhält, um wichtige Beiträge zur Netzregelung erbringen zu können. Hierbei ist zum einen zu klären, welchen Einfluss dieses netzbildende Verhalten auf die Dynamik in Verteilnetzen und speziell auf die Kurzzeitdynamik bei Großsignalanregungen ausübt. Zum anderen wird es immer stärker notwendig, aktive Verteilnetze bei Studien zur Systemstabilität im Übertragungsnetz zu berücksichtigen. Eine Möglichkeit dafür besteht in der Aggregation von Netzabschnitten durch dynamische Netzäquivalente. Diese Ansätze berücksichtigen derzeit allerdings ausschließlich netzfolgendes Verhalten von Erzeugungsanlagen. Die vorliegende Arbeit adressiert beide Punkte und analysiert zunächst den Einfluss von dezentralen Erzeugungsanlagen mit VSC-Umrichtern auf die Kurzzeit-Spannungsstabilität in Verteilnetzen. Hierzu werden verschiedene Regelstrategien mit netzfolgenden und netzbildenden Merkmalen durch numerische Simulationen im Zeitbereich verglichen. Es wird gezeigt, dass netzbildendes Verhalten einen geringen positiven Einfluss auf die Kurzzeit-Spannungsstabilität hat. Dieser ist stärker in schwachen Netzen und an den Enden von Abgängen ausgeprägt. Anschließend wird ein Ersatzmodell für Erzeugungsanlagen mit VSC-Umrichtern erarbeitet, das sowohl die Kurzzeitdynamik von netzfolgendem als auch von netzbildendem Verhalten wiedergeben kann. Es wird demonstriert, dass dieses Ersatzmodell als Teil eines dynamischen Netzäquivalents für aktive Verteilnetze verwendet werden kann. Zur Bildung des dynamischen Netzäquivalents wird ein messwertbasierter Ansatz verwendet. Anhand von Untersuchungen mit unterschiedlich geregelten Erzeugungsanlagen wird der Ansatz validiert. Es wird gezeigt, dass sowohl Abgänge mit netzfolgenden Anlagen als auch Abgänge mit netzbildenden Anlagen durch das Netzäquivalent aggregiert werden können. Mit reduzierter Genauigkeit können auch Netzabschnitte aggregiert werden, in denen Anlagen mit unterschiedlichem Verhalten enthalten sind.
Typ des Eintrags: | Dissertation | ||||
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Erschienen: | 2022 | ||||
Autor(en): | Coumont, Martin Albrecht | ||||
Art des Eintrags: | Erstveröffentlichung | ||||
Titel: | Dynamik und Modellierung aktiver Verteilnetze unter Berücksichtigung netzbildender Regelung | ||||
Sprache: | Deutsch | ||||
Referenten: | Hanson, Prof. Dr. Jutta ; Lens, Prof. Dr. Hendrik | ||||
Publikationsjahr: | 2022 | ||||
Ort: | Darmstadt | ||||
Kollation: | xxxii, 223 Seiten | ||||
Datum der mündlichen Prüfung: | 25 Mai 2022 | ||||
DOI: | 10.26083/tuprints-00022021 | ||||
URL / URN: | https://tuprints.ulb.tu-darmstadt.de/22021 | ||||
Kurzbeschreibung (Abstract): | Die Energiewende führt zu einem starken Anstieg dezentraler Erzeugungsanlagen. Diese sind zu großen Teilen leistungselektronisch mit den Verteilnetzen gekoppelt. Die Verteilnetze wandeln sich zu aktiven Verteilnetzen. Für die Zukunft ist zu erwarten, dass sich ein Teil dieser Erzeugungsanlagen netzbildend verhält, um wichtige Beiträge zur Netzregelung erbringen zu können. Hierbei ist zum einen zu klären, welchen Einfluss dieses netzbildende Verhalten auf die Dynamik in Verteilnetzen und speziell auf die Kurzzeitdynamik bei Großsignalanregungen ausübt. Zum anderen wird es immer stärker notwendig, aktive Verteilnetze bei Studien zur Systemstabilität im Übertragungsnetz zu berücksichtigen. Eine Möglichkeit dafür besteht in der Aggregation von Netzabschnitten durch dynamische Netzäquivalente. Diese Ansätze berücksichtigen derzeit allerdings ausschließlich netzfolgendes Verhalten von Erzeugungsanlagen. Die vorliegende Arbeit adressiert beide Punkte und analysiert zunächst den Einfluss von dezentralen Erzeugungsanlagen mit VSC-Umrichtern auf die Kurzzeit-Spannungsstabilität in Verteilnetzen. Hierzu werden verschiedene Regelstrategien mit netzfolgenden und netzbildenden Merkmalen durch numerische Simulationen im Zeitbereich verglichen. Es wird gezeigt, dass netzbildendes Verhalten einen geringen positiven Einfluss auf die Kurzzeit-Spannungsstabilität hat. Dieser ist stärker in schwachen Netzen und an den Enden von Abgängen ausgeprägt. Anschließend wird ein Ersatzmodell für Erzeugungsanlagen mit VSC-Umrichtern erarbeitet, das sowohl die Kurzzeitdynamik von netzfolgendem als auch von netzbildendem Verhalten wiedergeben kann. Es wird demonstriert, dass dieses Ersatzmodell als Teil eines dynamischen Netzäquivalents für aktive Verteilnetze verwendet werden kann. Zur Bildung des dynamischen Netzäquivalents wird ein messwertbasierter Ansatz verwendet. Anhand von Untersuchungen mit unterschiedlich geregelten Erzeugungsanlagen wird der Ansatz validiert. Es wird gezeigt, dass sowohl Abgänge mit netzfolgenden Anlagen als auch Abgänge mit netzbildenden Anlagen durch das Netzäquivalent aggregiert werden können. Mit reduzierter Genauigkeit können auch Netzabschnitte aggregiert werden, in denen Anlagen mit unterschiedlichem Verhalten enthalten sind. |
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Alternatives oder übersetztes Abstract: |
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Status: | Verlagsversion | ||||
URN: | urn:nbn:de:tuda-tuprints-220211 | ||||
Sachgruppe der Dewey Dezimalklassifikatin (DDC): | 600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften > 620 Ingenieurwissenschaften und Maschinenbau | ||||
Fachbereich(e)/-gebiet(e): | 18 Fachbereich Elektrotechnik und Informationstechnik 18 Fachbereich Elektrotechnik und Informationstechnik > Institut für Elektrische Energiesysteme > Elektrische Energieversorgung unter Einsatz Erneuerbarer Energien 18 Fachbereich Elektrotechnik und Informationstechnik > Institut für Elektrische Energiesysteme |
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Hinterlegungsdatum: | 24 Okt 2022 12:03 | ||||
Letzte Änderung: | 25 Okt 2022 07:42 | ||||
PPN: | |||||
Referenten: | Hanson, Prof. Dr. Jutta ; Lens, Prof. Dr. Hendrik | ||||
Datum der mündlichen Prüfung / Verteidigung / mdl. Prüfung: | 25 Mai 2022 | ||||
Export: | |||||
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