Golling, Brigitte Walburga (2022)
Transformation städtischer Hauptverkehrsstraßen im Spiegel von Luhmanns Systemtheorie.
Untersuchung anhand der Theodor-Heuss-Straße in Stuttgart und der Hanauer Landstraße in Frankfurt am Main.
Technische Universität Darmstadt
doi: 10.26083/tuprints-00020245
Dissertation, Erstveröffentlichung, Verlagsversion
Kurzbeschreibung (Abstract)
Im Zentrum der Arbeit steht die Frage, welche Rolle formelle Planung, informelle Prozesse und „Ungeplantes“ bei der Transformation großer städtischer Straßen von einem monofunktionalen Straßenraum zu einem multifunktionalen Stadtraum spielen. Dies vor dem Hintergrund, dass Planungsprozesse in einer zunehmend differenzierten und schnell operierenden Gesellschaft multivarianten Einflüssen unterliegen. Sowohl aus Sicht der Planungswissenschaft als auch der Praxis führt dies oft zu einer langsamen und als mangelhaft empfundenen Umsetzung von Planungszielen. Zur Beantwortung der Forschungsfrage wurden reale Veränderungsprozesse der Theodor-Heuss-Straße in Stuttgart und der Hanauer Landstraße in Frankfurt am Main untersucht. Im ersten Schritt entwickelt die Arbeit vor dem Hingergrund des planungswissenschaftlichen Theoriebedarfs einen Modellansatz, um die multivarianten Einflüsse räumlicher Veränderungsprozesse systematisch und vergleichbar zu erfassen. Schritt zwei testet diesen Modellansatz anhand der Fallbeispiele und abstrahiert ihn im dritten Schritt zur prüfenden Anwendung für nachfolgende Untersuchungen. Das Analysemodell und die zugrundeliegenden Kategorien basieren auf der Systemtheorie nach Niklas Luhmann als systematische Beschreibung der Gesellschaft. Luhmanns Begriff der Beobachtung ist zentral für das Verständnis und die Definition von Raum und Planung in dieser Arbeit. Die fachbezogene Anwendung von Luhmanns Systemtheorie zeigt, warum räumliche Transformationsprozesse als gesellschaftliche, sich selbst organisierende, dynamische Prozesse beschrieben werden können. So wird sichtbar, warum raumverändernde Prozesse auf sich selbst steuernden, kommunikativen, evolutionären Prozessen fußen. Zugleich stellt genau dies die zielgenaue Steuerung solcher Prozesse in Frage. Die Arbeit bestätigt den Eindruck vieler Praktikerinnen und Praktiker, dass informelle Faktoren räumliche Transformationsprozesse stark beeinflussen. In den untersuchten Fallbeispielen beweisen Luhmanns „superunbezweifelbare“ Werte ihre Wirkungsmacht. Einflussreich sind auch vor oder in den Transformationsprozessen etablierte Raumsemantiken als von vielen geteilte Beobachtungen der gegenständlichen Räume. Wesentlich bei der Entstehung der Raumsemantiken erscheint die tatsächliche Sichtbarkeit/Erfahrbarkeit räumlicher Veränderung. Daraus abgeleitet empfiehlt diese Arbeit, mit gezielten Real-Experimenten die informellen Einflussfaktoren im Sinne der Planungsziele zu beeinflussen.
Typ des Eintrags: | Dissertation | ||||
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Erschienen: | 2022 | ||||
Autor(en): | Golling, Brigitte Walburga | ||||
Art des Eintrags: | Erstveröffentlichung | ||||
Titel: | Transformation städtischer Hauptverkehrsstraßen im Spiegel von Luhmanns Systemtheorie. Untersuchung anhand der Theodor-Heuss-Straße in Stuttgart und der Hanauer Landstraße in Frankfurt am Main. | ||||
Sprache: | Deutsch | ||||
Referenten: | Dettmar, Prof. Dr. Jörg ; Gribat, Prof. Dr. Nina | ||||
Publikationsjahr: | 2022 | ||||
Ort: | Darmstadt | ||||
Kollation: | viii, 252 Seiten | ||||
Datum der mündlichen Prüfung: | 9 Juni 2021 | ||||
DOI: | 10.26083/tuprints-00020245 | ||||
URL / URN: | https://tuprints.ulb.tu-darmstadt.de/20245 | ||||
Kurzbeschreibung (Abstract): | Im Zentrum der Arbeit steht die Frage, welche Rolle formelle Planung, informelle Prozesse und „Ungeplantes“ bei der Transformation großer städtischer Straßen von einem monofunktionalen Straßenraum zu einem multifunktionalen Stadtraum spielen. Dies vor dem Hintergrund, dass Planungsprozesse in einer zunehmend differenzierten und schnell operierenden Gesellschaft multivarianten Einflüssen unterliegen. Sowohl aus Sicht der Planungswissenschaft als auch der Praxis führt dies oft zu einer langsamen und als mangelhaft empfundenen Umsetzung von Planungszielen. Zur Beantwortung der Forschungsfrage wurden reale Veränderungsprozesse der Theodor-Heuss-Straße in Stuttgart und der Hanauer Landstraße in Frankfurt am Main untersucht. Im ersten Schritt entwickelt die Arbeit vor dem Hingergrund des planungswissenschaftlichen Theoriebedarfs einen Modellansatz, um die multivarianten Einflüsse räumlicher Veränderungsprozesse systematisch und vergleichbar zu erfassen. Schritt zwei testet diesen Modellansatz anhand der Fallbeispiele und abstrahiert ihn im dritten Schritt zur prüfenden Anwendung für nachfolgende Untersuchungen. Das Analysemodell und die zugrundeliegenden Kategorien basieren auf der Systemtheorie nach Niklas Luhmann als systematische Beschreibung der Gesellschaft. Luhmanns Begriff der Beobachtung ist zentral für das Verständnis und die Definition von Raum und Planung in dieser Arbeit. Die fachbezogene Anwendung von Luhmanns Systemtheorie zeigt, warum räumliche Transformationsprozesse als gesellschaftliche, sich selbst organisierende, dynamische Prozesse beschrieben werden können. So wird sichtbar, warum raumverändernde Prozesse auf sich selbst steuernden, kommunikativen, evolutionären Prozessen fußen. Zugleich stellt genau dies die zielgenaue Steuerung solcher Prozesse in Frage. Die Arbeit bestätigt den Eindruck vieler Praktikerinnen und Praktiker, dass informelle Faktoren räumliche Transformationsprozesse stark beeinflussen. In den untersuchten Fallbeispielen beweisen Luhmanns „superunbezweifelbare“ Werte ihre Wirkungsmacht. Einflussreich sind auch vor oder in den Transformationsprozessen etablierte Raumsemantiken als von vielen geteilte Beobachtungen der gegenständlichen Räume. Wesentlich bei der Entstehung der Raumsemantiken erscheint die tatsächliche Sichtbarkeit/Erfahrbarkeit räumlicher Veränderung. Daraus abgeleitet empfiehlt diese Arbeit, mit gezielten Real-Experimenten die informellen Einflussfaktoren im Sinne der Planungsziele zu beeinflussen. |
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Alternatives oder übersetztes Abstract: |
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Status: | Verlagsversion | ||||
URN: | urn:nbn:de:tuda-tuprints-202452 | ||||
Sachgruppe der Dewey Dezimalklassifikatin (DDC): | 300 Sozialwissenschaften > 300 Sozialwissenschaften, Soziologie 600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften > 620 Ingenieurwissenschaften und Maschinenbau 700 Künste und Unterhaltung > 710 Landschaftsgestaltung, Raumplanung |
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Fachbereich(e)/-gebiet(e): | 15 Fachbereich Architektur 15 Fachbereich Architektur > Fachgruppe E: Stadtplanung 15 Fachbereich Architektur > Fachgruppe E: Stadtplanung > Entwerfen und Freiraumplanung |
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Hinterlegungsdatum: | 01 Mär 2022 07:59 | ||||
Letzte Änderung: | 02 Mär 2022 07:03 | ||||
PPN: | |||||
Referenten: | Dettmar, Prof. Dr. Jörg ; Gribat, Prof. Dr. Nina | ||||
Datum der mündlichen Prüfung / Verteidigung / mdl. Prüfung: | 9 Juni 2021 | ||||
Export: | |||||
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