Martin, Georg (2021)
Die Wälzlagerimpedanz als Werkzeug zur Untersuchung von Oberflächenabweichungen in Wälzlagern.
Technische Universität Darmstadt
doi: 10.26083/tuprints-00019712
Dissertation, Erstveröffentlichung, Verlagsversion
Kurzbeschreibung (Abstract)
In der Wälzlagerforschung ist seit langem bekannt, dass die elektrische Impedanz von Wälzlagern durch die Schmierfilmdicke, die Hertzsche Fläche sowie durch metallische Kontakte von Rauheitsspitzen im Wälzkontakt bestimmt wird. Die Frage, ob diese Zusammenhänge genutzt werden können, um anhand der Impedanz auf die Oberflächeneigenschaften zu schließen, wurde bisher nicht betrachtet. Da Wälzlagerschäden, z.B. Pittings, Abweichungen der Oberflächen von der Nenngeometrie sind, können solche Rückschlüsse genutzt werden, um Wälzlagerschäden im Sinne einer Zustandsüberwachung zu diagnostizieren. Als Grundlage für die Entwicklung dieses Ansatzes zur Zustandsüberwachung wird in dieser Arbeit untersucht, wie die Wälzlagerimpedanz mit Oberflächenabweichungen zusammenhängt. Dafür wird zunächst eine hochfrequente Messung der Lagerimpedanz entwickelt und umgesetzt. Daraufhin werden Dauerversuche mit fünf Schrägkugellagern durchgeführt, wobei die Impedanz bis zur Entstehung eines Pittings und darüber hinaus während des weiteren Fortschreitens des Schadens, gemessen wird. Es zeigen sich charakteristische Ausschläge in den Impedanzsignalen, die den entstandenen Schäden zugeordnet werden können. Um ein besseres Verständnis der Zusammenhänge zwischen Impedanz und Oberflächenabweichungen zu erlangen, wird eine weitere Versuchsreihe mit künstlich eingebrachten Strukturen durchgeführt. Dabei werden verschiedene Merkmale der Ausschläge im Impedanzsignal untersucht, davon erweisen sich zwei Merkmale als besonders aussagekräftig, um die eingebrachten Oberflächenstrukturen zu charakterisieren. Anhand der Dauer der Ausschläge kann auf die Länge der Strukturen geschlossen werden. Anhand des zeitlichen Abstands kann, durch Zuordnung zu den Überrollfrequenzen, erkannt werden kann ob eine Oberflächenabweichung auf dem Außenring, dem Innenring oder einem Wälzkörper vorliegt. Diese an künstlichen Oberflächenstrukturen gewonnenen Erkenntnisse werden abschließend auf die Daten der Dauerversuche angewandt. Die Dauer der Ausschläge stimmt bei drei von fünf Lagern gut mit der tatsächlichen Schadenslänge überein, bei zwei weiteren Lagern können keine validen Aussagen abgeleitet werden. Die Zuordnung eines Schadens zu Außenring oder Innenring - Wälzkörperschäden traten nicht auf - ist anhand der Überrollfrequenzen in allen fünf Lagern möglich. Die prinzipielle Eignung der Impedanz als Werkzeug zur Zustandsüberwachung wird damit bestätigt. Um die verbleibenden Unsicherheiten zu reduzieren, eine zuverlässige Diagnose zu erreichen und ein praktisch anwendbares Werkzeug zu entwickeln, sind weitere experimentelle oder numerische Untersuchungen nötig, die abschließend skizziert werden.
Typ des Eintrags: | Dissertation | ||||
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Erschienen: | 2021 | ||||
Autor(en): | Martin, Georg | ||||
Art des Eintrags: | Erstveröffentlichung | ||||
Titel: | Die Wälzlagerimpedanz als Werkzeug zur Untersuchung von Oberflächenabweichungen in Wälzlagern | ||||
Sprache: | Deutsch | ||||
Referenten: | Kirchner, Prof. Dr. Eckhard ; Rinderknecht, Prof. Dr. Stephan | ||||
Publikationsjahr: | 2021 | ||||
Ort: | Darmstadt | ||||
Kollation: | 130, XLVII Seiten | ||||
Datum der mündlichen Prüfung: | 27 April 2021 | ||||
DOI: | 10.26083/tuprints-00019712 | ||||
URL / URN: | https://tuprints.ulb.tu-darmstadt.de/19712 | ||||
Kurzbeschreibung (Abstract): | In der Wälzlagerforschung ist seit langem bekannt, dass die elektrische Impedanz von Wälzlagern durch die Schmierfilmdicke, die Hertzsche Fläche sowie durch metallische Kontakte von Rauheitsspitzen im Wälzkontakt bestimmt wird. Die Frage, ob diese Zusammenhänge genutzt werden können, um anhand der Impedanz auf die Oberflächeneigenschaften zu schließen, wurde bisher nicht betrachtet. Da Wälzlagerschäden, z.B. Pittings, Abweichungen der Oberflächen von der Nenngeometrie sind, können solche Rückschlüsse genutzt werden, um Wälzlagerschäden im Sinne einer Zustandsüberwachung zu diagnostizieren. Als Grundlage für die Entwicklung dieses Ansatzes zur Zustandsüberwachung wird in dieser Arbeit untersucht, wie die Wälzlagerimpedanz mit Oberflächenabweichungen zusammenhängt. Dafür wird zunächst eine hochfrequente Messung der Lagerimpedanz entwickelt und umgesetzt. Daraufhin werden Dauerversuche mit fünf Schrägkugellagern durchgeführt, wobei die Impedanz bis zur Entstehung eines Pittings und darüber hinaus während des weiteren Fortschreitens des Schadens, gemessen wird. Es zeigen sich charakteristische Ausschläge in den Impedanzsignalen, die den entstandenen Schäden zugeordnet werden können. Um ein besseres Verständnis der Zusammenhänge zwischen Impedanz und Oberflächenabweichungen zu erlangen, wird eine weitere Versuchsreihe mit künstlich eingebrachten Strukturen durchgeführt. Dabei werden verschiedene Merkmale der Ausschläge im Impedanzsignal untersucht, davon erweisen sich zwei Merkmale als besonders aussagekräftig, um die eingebrachten Oberflächenstrukturen zu charakterisieren. Anhand der Dauer der Ausschläge kann auf die Länge der Strukturen geschlossen werden. Anhand des zeitlichen Abstands kann, durch Zuordnung zu den Überrollfrequenzen, erkannt werden kann ob eine Oberflächenabweichung auf dem Außenring, dem Innenring oder einem Wälzkörper vorliegt. Diese an künstlichen Oberflächenstrukturen gewonnenen Erkenntnisse werden abschließend auf die Daten der Dauerversuche angewandt. Die Dauer der Ausschläge stimmt bei drei von fünf Lagern gut mit der tatsächlichen Schadenslänge überein, bei zwei weiteren Lagern können keine validen Aussagen abgeleitet werden. Die Zuordnung eines Schadens zu Außenring oder Innenring - Wälzkörperschäden traten nicht auf - ist anhand der Überrollfrequenzen in allen fünf Lagern möglich. Die prinzipielle Eignung der Impedanz als Werkzeug zur Zustandsüberwachung wird damit bestätigt. Um die verbleibenden Unsicherheiten zu reduzieren, eine zuverlässige Diagnose zu erreichen und ein praktisch anwendbares Werkzeug zu entwickeln, sind weitere experimentelle oder numerische Untersuchungen nötig, die abschließend skizziert werden. |
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Alternatives oder übersetztes Abstract: |
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Status: | Verlagsversion | ||||
URN: | urn:nbn:de:tuda-tuprints-197120 | ||||
Sachgruppe der Dewey Dezimalklassifikatin (DDC): | 600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften > 620 Ingenieurwissenschaften und Maschinenbau | ||||
Fachbereich(e)/-gebiet(e): | 16 Fachbereich Maschinenbau 16 Fachbereich Maschinenbau > Fachgebiet Produktentwicklung und Maschinenelemente (pmd) |
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Hinterlegungsdatum: | 04 Nov 2021 13:13 | ||||
Letzte Änderung: | 05 Nov 2021 07:46 | ||||
PPN: | |||||
Referenten: | Kirchner, Prof. Dr. Eckhard ; Rinderknecht, Prof. Dr. Stephan | ||||
Datum der mündlichen Prüfung / Verteidigung / mdl. Prüfung: | 27 April 2021 | ||||
Export: | |||||
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