Walter, Jonas (2021)
Analyse des Einflusses der Datenpreisgabe und der Informationskontrolle auf die Akzeptanz von vernetzten Diensten im Automobil.
Technische Universität Darmstadt
doi: 10.26083/tuprints-00017896
Dissertation, Erstveröffentlichung, Verlagsversion
Kurzbeschreibung (Abstract)
Die Vernetzung von Verkehrsmitteln ist einer der zentralen Grundlagen zukünftiger Transportsysteme. So verspicht die Erfassung, Verarbeitung und der Austausch von Daten auch im Automobil ein Mehr an Sicherheit, Effizienz und Komfort. Obwohl Nutzende diesen Mehrwert wahrnehmen und schätzen, hegen sie gleichzeitig Privatheitsbedenken, die durch die vorhandenen Datenschutzpraktiken nicht ausreichend bedient werden. Vielmehr wünschen sich Nutzende ein Mehr an Transparenz und Kontrolle bezüglich der Datenpreisgabe. Während die Privatheit im vernetzten Automobil bisher vor allem aus technischer Perspektive betrachtet wurde, liegen bisher aus Nutzendensicht lediglich Befragungsstudien vor. Daher ist ein Ziel dieser Arbeit modelltheoretisch zu klären, ob die Datenpreisgabe die Akzeptanz von vernetzten Diensten im Automobil beeinflusst und wie sich die Akzeptanz von vernetzten Diensten verändert, wenn eine selbstbestimmte Datenpreisgabe ermöglicht wird. Entsprechend wird in dieser Arbeit ein Akzeptanzmodell für vernetzte Dienste im Automobil unter Berücksichtigung privatheitsrelevanter Faktoren entwickelt und über drei Studien hinweg an je einem komfortbezogenen, effizienzbezogenen und sicherheitsbezogenen Dienst validiert. Für jede Studie wird in Anlehnung an bestehende Konzepte ein vernetzter Mehrwertdienst als Click-Dummy oder als animiertes Video visualisiert und zugänglich gemacht. Gleichzeitig wird in Studie 1 der Einfluss der tatsächlichen Informationskontrolle auf die Akzeptanz von vernetzten Diensten im Automobil beleuchtet. Die Ergebnisse zeigen, dass privatheitsrelevante Faktoren über alle betrachteten Funktionsklassen hinweg einen signifikanten Einfluss zur Vorhersage der Nutzungsintention von vernetzten Mehrwertdiensten haben. Im Einklang mit der Kontextabhängigkeit des Konzepts der Privatheit variiert jedoch je nach Anwendungskontext die Rolle einzelner Faktoren wie das wahrgenommene Privatheitsrisiko oder das Vertrauen in den Anbieter eines vernetzten Dienstes. Weiterhin kann gezeigt werden, dass die Möglichkeit zu einer tatsächlichen Informationskontrolle zu einer signifikanten Senkung des wahrgenommenen Privatheitsrisikos sowie einer Verbesserung der Einstellung gegenüber der Nutzung eines vernetzten Dienstes führt. Eine signifikante Veränderung der Nutzungsintention von vernetzten Diensten im Automobil kann durch die Möglichkeit zu einer tatsächlichen Informationskontrolle jedoch nicht nachgewiesen werden. Auf der Basis eines Vergleichs der unterschiedlichen Untersuchungskontexte der drei Studien wird ein Erklärungsansatz für die variierenden Rollen der betrachteten privatheitsrelevanten Faktoren entwickelt. Neben Implikationen für die Praxis werden abschließend detaillierte Untersuchungskonzepte für weitere Untersuchungen zur Rolle der informationellen Privatheit bei der Akzeptanz von vernetzten Diensten im Automobil abgeleitet.
Typ des Eintrags: | Dissertation | ||||
---|---|---|---|---|---|
Erschienen: | 2021 | ||||
Autor(en): | Walter, Jonas | ||||
Art des Eintrags: | Erstveröffentlichung | ||||
Titel: | Analyse des Einflusses der Datenpreisgabe und der Informationskontrolle auf die Akzeptanz von vernetzten Diensten im Automobil | ||||
Sprache: | Deutsch | ||||
Referenten: | Bruder, Prof. Dr. Ralph ; Ziefle, Prof. Dr. Martina | ||||
Publikationsjahr: | 2021 | ||||
Ort: | Darmstadt | ||||
Kollation: | IX, 148, xxviii Seiten | ||||
Datum der mündlichen Prüfung: | 15 Dezember 2020 | ||||
DOI: | 10.26083/tuprints-00017896 | ||||
URL / URN: | https://tuprints.ulb.tu-darmstadt.de/17896 | ||||
Kurzbeschreibung (Abstract): | Die Vernetzung von Verkehrsmitteln ist einer der zentralen Grundlagen zukünftiger Transportsysteme. So verspicht die Erfassung, Verarbeitung und der Austausch von Daten auch im Automobil ein Mehr an Sicherheit, Effizienz und Komfort. Obwohl Nutzende diesen Mehrwert wahrnehmen und schätzen, hegen sie gleichzeitig Privatheitsbedenken, die durch die vorhandenen Datenschutzpraktiken nicht ausreichend bedient werden. Vielmehr wünschen sich Nutzende ein Mehr an Transparenz und Kontrolle bezüglich der Datenpreisgabe. Während die Privatheit im vernetzten Automobil bisher vor allem aus technischer Perspektive betrachtet wurde, liegen bisher aus Nutzendensicht lediglich Befragungsstudien vor. Daher ist ein Ziel dieser Arbeit modelltheoretisch zu klären, ob die Datenpreisgabe die Akzeptanz von vernetzten Diensten im Automobil beeinflusst und wie sich die Akzeptanz von vernetzten Diensten verändert, wenn eine selbstbestimmte Datenpreisgabe ermöglicht wird. Entsprechend wird in dieser Arbeit ein Akzeptanzmodell für vernetzte Dienste im Automobil unter Berücksichtigung privatheitsrelevanter Faktoren entwickelt und über drei Studien hinweg an je einem komfortbezogenen, effizienzbezogenen und sicherheitsbezogenen Dienst validiert. Für jede Studie wird in Anlehnung an bestehende Konzepte ein vernetzter Mehrwertdienst als Click-Dummy oder als animiertes Video visualisiert und zugänglich gemacht. Gleichzeitig wird in Studie 1 der Einfluss der tatsächlichen Informationskontrolle auf die Akzeptanz von vernetzten Diensten im Automobil beleuchtet. Die Ergebnisse zeigen, dass privatheitsrelevante Faktoren über alle betrachteten Funktionsklassen hinweg einen signifikanten Einfluss zur Vorhersage der Nutzungsintention von vernetzten Mehrwertdiensten haben. Im Einklang mit der Kontextabhängigkeit des Konzepts der Privatheit variiert jedoch je nach Anwendungskontext die Rolle einzelner Faktoren wie das wahrgenommene Privatheitsrisiko oder das Vertrauen in den Anbieter eines vernetzten Dienstes. Weiterhin kann gezeigt werden, dass die Möglichkeit zu einer tatsächlichen Informationskontrolle zu einer signifikanten Senkung des wahrgenommenen Privatheitsrisikos sowie einer Verbesserung der Einstellung gegenüber der Nutzung eines vernetzten Dienstes führt. Eine signifikante Veränderung der Nutzungsintention von vernetzten Diensten im Automobil kann durch die Möglichkeit zu einer tatsächlichen Informationskontrolle jedoch nicht nachgewiesen werden. Auf der Basis eines Vergleichs der unterschiedlichen Untersuchungskontexte der drei Studien wird ein Erklärungsansatz für die variierenden Rollen der betrachteten privatheitsrelevanten Faktoren entwickelt. Neben Implikationen für die Praxis werden abschließend detaillierte Untersuchungskonzepte für weitere Untersuchungen zur Rolle der informationellen Privatheit bei der Akzeptanz von vernetzten Diensten im Automobil abgeleitet. |
||||
Alternatives oder übersetztes Abstract: |
|
||||
Status: | Verlagsversion | ||||
URN: | urn:nbn:de:tuda-tuprints-178969 | ||||
Sachgruppe der Dewey Dezimalklassifikatin (DDC): | 600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften > 620 Ingenieurwissenschaften und Maschinenbau | ||||
Fachbereich(e)/-gebiet(e): | 16 Fachbereich Maschinenbau 16 Fachbereich Maschinenbau > Institut für Arbeitswissenschaft (IAD) |
||||
Hinterlegungsdatum: | 01 Jun 2021 07:35 | ||||
Letzte Änderung: | 08 Jun 2021 05:19 | ||||
PPN: | |||||
Referenten: | Bruder, Prof. Dr. Ralph ; Ziefle, Prof. Dr. Martina | ||||
Datum der mündlichen Prüfung / Verteidigung / mdl. Prüfung: | 15 Dezember 2020 | ||||
Export: | |||||
Suche nach Titel in: | TUfind oder in Google |
Frage zum Eintrag |
Optionen (nur für Redakteure)
Redaktionelle Details anzeigen |