Janssen, Henning (2021)
Über die Bewegung kontrahierter Lichtbögen in Vakuumschaltröhren.
Technische Universität Darmstadt
doi: 10.26083/tuprints-00017494
Dissertation, Erstveröffentlichung, Verlagsversion
Kurzbeschreibung (Abstract)
Die Vakuumschalttechnik wird in der Mittelspannungsebene der elektrischen Energieversorgung als die Standardtechnologie eingesetzt. Die plasmaphysikalischen Gesetzmäßigkeiten zum Verhalten eines Lichtbogens während eines Ausschaltstromes wurden ausführlich an Modellanordnungen untersucht und bilden die Grundlagen für die Entwicklung der Vakuumschaltröhren. So ist die Bewegung von rotierenden kontrahierten Lichtbögen mit Hochgeschwindigkeitskameras mithilfe von Einblickfenstern aufgenommen und analysiert worden. Es wurden bis jetzt jedoch keine vergleichenden Untersuchungen zur Lichtbogenbewegung in unterschiedlichen konventionellen Vakuumschaltröhren durchgeführt, die üblicherweise ein intransparentes Gehäuse besitzen. Im Rahmen dieser Arbeit wird ein neuartiges Messverfahren verwendet, das nichtinvasiv mit Hall-Sensoren die magnetischen Felder aufnimmt und dadurch trotz opaker Isolierkeramik und Dampfschirm auf das Bewegungsverhalten des Lichtbogens schließen lässt. Sowohl mit Simulationen als auch Messungen wurde untersucht, dass höher leitfähige Dampfschirmmaterialien die zu messenden Magnetfelder in stärkerem Maße dämpfen. Es wird gezeigt, dass der Lichtbogen bei Spiralarmkontakten sich gegenüber Radial-Magnetfeld-(RMF-)Topfkontakten schneller bewegt, was sich jedoch mit fortschreitendem Alter der Schaltkontakte umkehrt, da der Lichtbogen die Magnetfeld erzeugende Kontaktformen unterschiedlich stark beeinflusst. Eine neue Erkenntnis ist zudem, dass das die Kontakte umgebende Gehäuse der Vakuumschaltröhre einen Einfluss auf die Lichtbogenbewegung ausübt. In engeren Gehäusen kann temporär eine höhere Dampfdichte erzeugt werden. Dadurch kann der Lichtbogen sich schneller bewegen, da sich das Entladungsplasma nicht ausschließlich aus neuem Kontaktmaterial speisen muss. Außerdem wurde der Einfluss von Wirbelströmen im Dampfschirm auf die Lichtbogenbewegung selber diskutiert. All diese Aspekte konnten in bisherigen Modellschaltern nicht untersucht werden.
Typ des Eintrags: | Dissertation | ||||
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Erschienen: | 2021 | ||||
Autor(en): | Janssen, Henning | ||||
Art des Eintrags: | Erstveröffentlichung | ||||
Titel: | Über die Bewegung kontrahierter Lichtbögen in Vakuumschaltröhren | ||||
Sprache: | Deutsch | ||||
Referenten: | Hinrichsen, Prof. Dr. Volker ; Kurrat, Prof. Dr. Michael | ||||
Publikationsjahr: | 1 Februar 2021 | ||||
Ort: | Darmstadt | ||||
Kollation: | xix, 141, XIV Seiten | ||||
Datum der mündlichen Prüfung: | 15 Januar 2021 | ||||
DOI: | 10.26083/tuprints-00017494 | ||||
URL / URN: | https://tuprints.ulb.tu-darmstadt.de/17494 | ||||
Kurzbeschreibung (Abstract): | Die Vakuumschalttechnik wird in der Mittelspannungsebene der elektrischen Energieversorgung als die Standardtechnologie eingesetzt. Die plasmaphysikalischen Gesetzmäßigkeiten zum Verhalten eines Lichtbogens während eines Ausschaltstromes wurden ausführlich an Modellanordnungen untersucht und bilden die Grundlagen für die Entwicklung der Vakuumschaltröhren. So ist die Bewegung von rotierenden kontrahierten Lichtbögen mit Hochgeschwindigkeitskameras mithilfe von Einblickfenstern aufgenommen und analysiert worden. Es wurden bis jetzt jedoch keine vergleichenden Untersuchungen zur Lichtbogenbewegung in unterschiedlichen konventionellen Vakuumschaltröhren durchgeführt, die üblicherweise ein intransparentes Gehäuse besitzen. Im Rahmen dieser Arbeit wird ein neuartiges Messverfahren verwendet, das nichtinvasiv mit Hall-Sensoren die magnetischen Felder aufnimmt und dadurch trotz opaker Isolierkeramik und Dampfschirm auf das Bewegungsverhalten des Lichtbogens schließen lässt. Sowohl mit Simulationen als auch Messungen wurde untersucht, dass höher leitfähige Dampfschirmmaterialien die zu messenden Magnetfelder in stärkerem Maße dämpfen. Es wird gezeigt, dass der Lichtbogen bei Spiralarmkontakten sich gegenüber Radial-Magnetfeld-(RMF-)Topfkontakten schneller bewegt, was sich jedoch mit fortschreitendem Alter der Schaltkontakte umkehrt, da der Lichtbogen die Magnetfeld erzeugende Kontaktformen unterschiedlich stark beeinflusst. Eine neue Erkenntnis ist zudem, dass das die Kontakte umgebende Gehäuse der Vakuumschaltröhre einen Einfluss auf die Lichtbogenbewegung ausübt. In engeren Gehäusen kann temporär eine höhere Dampfdichte erzeugt werden. Dadurch kann der Lichtbogen sich schneller bewegen, da sich das Entladungsplasma nicht ausschließlich aus neuem Kontaktmaterial speisen muss. Außerdem wurde der Einfluss von Wirbelströmen im Dampfschirm auf die Lichtbogenbewegung selber diskutiert. All diese Aspekte konnten in bisherigen Modellschaltern nicht untersucht werden. |
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Alternatives oder übersetztes Abstract: |
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Status: | Verlagsversion | ||||
URN: | urn:nbn:de:tuda-tuprints-174946 | ||||
Sachgruppe der Dewey Dezimalklassifikatin (DDC): | 600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften > 620 Ingenieurwissenschaften und Maschinenbau | ||||
Fachbereich(e)/-gebiet(e): | 18 Fachbereich Elektrotechnik und Informationstechnik 18 Fachbereich Elektrotechnik und Informationstechnik > Institut für Elektrische Energiesysteme > Hochspannungstechnik 18 Fachbereich Elektrotechnik und Informationstechnik > Institut für Elektrische Energiesysteme |
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Hinterlegungsdatum: | 01 Mär 2021 15:33 | ||||
Letzte Änderung: | 09 Mär 2021 08:48 | ||||
PPN: | |||||
Referenten: | Hinrichsen, Prof. Dr. Volker ; Kurrat, Prof. Dr. Michael | ||||
Datum der mündlichen Prüfung / Verteidigung / mdl. Prüfung: | 15 Januar 2021 | ||||
Export: | |||||
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