Keesser, Sina (2019)
Mediengesellschaft und Nachkriegsmoderne.
Eine Professionsgeschichte des Architekten zwischen 1950–1980 in Großbritannien und den Vereinigten Staaten von Amerika.
Technische Universität Darmstadt
Dissertation, Erstveröffentlichung
Kurzbeschreibung (Abstract)
Die Arbeit greift eine These der Architekturtheorie auf, die besagt, dass sich das Verhältnis von Architektur und Massenmedien im 20. Jahrhundert durch das Aufkommen von Fotografie, illustrierten Magazinen oder Filmtechnik fundamental verändert habe. Diese Einschätzung wird einer historischen Überprüfung unterzogen. Dazu befasst sich der erste Teil der Arbeit mit dem Werbeverbot von Architekten am Beispiel des Royal Institute of British Architects (RIBA), wo es von 1909-1978 Verbindlichkeit hatte. Verstöße wurden geahndet und konnten zum Entzug des Architektentitels führen, wobei heute gängige Praktiken bemerkenswert restriktiv verfolgt wurden. Im zweiten Teil werden Architekturzeichnungen in der Tagespresse untersucht, wobei das Barbican in London und die Boston City Hall als Fallbeispiele dienen. Architekten werden hier als ‚Bildproduzenten‘ untersucht, mit deren Werken besonders medienwirksam auf lokale Planungsdebatten eingewirkt wie auch besonders effektives Stadtmarketing betrieben werden konnte. Der dritte Teil befasst sich mit der Öffentlichkeitsarbeit der Professionsorganisationen von Architekten am Beispiel des American Institute of Architects (AIA), dass seit 1950 externe PR Agenten unter Vertrag hatte. Diese schulten die Mitglieder in PR-Fragen, betätigten sich als ‚Spin Doctors‘ in Zeitungen und Fernsehen und entwickelten Werbekampagnen, die die Vorzüge von Architekten gegenüber ihrer Marktkonkurrenz herausstreichen sollten. Für sich genommen präsentieren die drei Kapitel über das Werbeverbot von Architekten, die Öffentlichkeitsarbeit ihrer Professionsorganisationen und die Rolle von Architekturzeichnungen in der Tagespresse jeweils originäre Forschungsergebnisse. In ihrer Synthese leisten sie darüber hinaus einen wichtigen Beitrag zu einer Mediengeschichte der Architektur, in der Massenmedien ein Forschungsdesiderat darstellen.
Typ des Eintrags: | Dissertation | ||||
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Erschienen: | 2019 | ||||
Autor(en): | Keesser, Sina | ||||
Art des Eintrags: | Erstveröffentlichung | ||||
Titel: | Mediengesellschaft und Nachkriegsmoderne. Eine Professionsgeschichte des Architekten zwischen 1950–1980 in Großbritannien und den Vereinigten Staaten von Amerika. | ||||
Sprache: | Deutsch | ||||
Referenten: | Schott, Prof. Dr. Dieter ; Salge, Prof. Dr. Christiane | ||||
Publikationsjahr: | 2019 | ||||
Ort: | Darmstadt | ||||
Datum der mündlichen Prüfung: | 28 November 2018 | ||||
URL / URN: | https://tuprints.ulb.tu-darmstadt.de/9267 | ||||
Kurzbeschreibung (Abstract): | Die Arbeit greift eine These der Architekturtheorie auf, die besagt, dass sich das Verhältnis von Architektur und Massenmedien im 20. Jahrhundert durch das Aufkommen von Fotografie, illustrierten Magazinen oder Filmtechnik fundamental verändert habe. Diese Einschätzung wird einer historischen Überprüfung unterzogen. Dazu befasst sich der erste Teil der Arbeit mit dem Werbeverbot von Architekten am Beispiel des Royal Institute of British Architects (RIBA), wo es von 1909-1978 Verbindlichkeit hatte. Verstöße wurden geahndet und konnten zum Entzug des Architektentitels führen, wobei heute gängige Praktiken bemerkenswert restriktiv verfolgt wurden. Im zweiten Teil werden Architekturzeichnungen in der Tagespresse untersucht, wobei das Barbican in London und die Boston City Hall als Fallbeispiele dienen. Architekten werden hier als ‚Bildproduzenten‘ untersucht, mit deren Werken besonders medienwirksam auf lokale Planungsdebatten eingewirkt wie auch besonders effektives Stadtmarketing betrieben werden konnte. Der dritte Teil befasst sich mit der Öffentlichkeitsarbeit der Professionsorganisationen von Architekten am Beispiel des American Institute of Architects (AIA), dass seit 1950 externe PR Agenten unter Vertrag hatte. Diese schulten die Mitglieder in PR-Fragen, betätigten sich als ‚Spin Doctors‘ in Zeitungen und Fernsehen und entwickelten Werbekampagnen, die die Vorzüge von Architekten gegenüber ihrer Marktkonkurrenz herausstreichen sollten. Für sich genommen präsentieren die drei Kapitel über das Werbeverbot von Architekten, die Öffentlichkeitsarbeit ihrer Professionsorganisationen und die Rolle von Architekturzeichnungen in der Tagespresse jeweils originäre Forschungsergebnisse. In ihrer Synthese leisten sie darüber hinaus einen wichtigen Beitrag zu einer Mediengeschichte der Architektur, in der Massenmedien ein Forschungsdesiderat darstellen. |
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Alternatives oder übersetztes Abstract: |
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URN: | urn:nbn:de:tuda-tuprints-92672 | ||||
Sachgruppe der Dewey Dezimalklassifikatin (DDC): | 700 Künste und Unterhaltung > 720 Architektur 900 Geschichte und Geografie > 900 Geschichte |
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Fachbereich(e)/-gebiet(e): | 02 Fachbereich Gesellschafts- und Geschichtswissenschaften 02 Fachbereich Gesellschafts- und Geschichtswissenschaften > Institut für Geschichte 02 Fachbereich Gesellschafts- und Geschichtswissenschaften > Institut für Geschichte > Neuere und Neueste Geschichte |
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Hinterlegungsdatum: | 01 Dez 2019 20:55 | ||||
Letzte Änderung: | 01 Dez 2019 20:55 | ||||
PPN: | |||||
Referenten: | Schott, Prof. Dr. Dieter ; Salge, Prof. Dr. Christiane | ||||
Datum der mündlichen Prüfung / Verteidigung / mdl. Prüfung: | 28 November 2018 | ||||
Export: | |||||
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