Steffen, Sarah Alina (2018)
Ansätze zur Ermittlung der Akzeptanz des Systems eHighway bei Pkw-Fahrern.
Technische Universität Darmstadt
Bachelorarbeit, Bibliographie
Kurzbeschreibung (Abstract)
Prognosen zufolge soll der Güterverkehr in den kommenden Jahren weiter zunehmen. Güter werden in Deutschland hauptsächlich auf der Straße transportiert, von Transportfahrzeugen, die mit fossilen Brennstoffen betrieben werden. Daraus ergibt sich zum einen das Problem, dass diese Brennstoffe endlich sind und zur Neige gehen werden und zum anderen, dass die bei der Verbrennung entstehenden CO2-Emissionen zur Erwärmung des Klimas beitragen. Um dem entgegenzuwirken, wurde europaweit ein Abkommen zur Reduktion von Treibhausgasen geschlossen. Um dies umzusetzen, ist es notwendig, alternative Antriebstechniken zu entwickeln und zu erproben. Eine dieser alternativen Antriebstechniken ist das „eHighway-System“: Lkw werden mit Elektromotoren und Stromabnehmern, sogenannten „Pantographen“, und Batterien ausgestattet. Sie können an Oberleitungen, die an Fern-verkehrsstraßen errichtet werden, während der Fahrt Strom abnehmen. So können sie ihre Batterien aufladen, ohne dass Standzeiten erforderlich werden. Die technischen Komponenten dieses Systems werden schon seit einigen Jahren erforscht. Unbekannt ist hingegen, wie sich dieses System auf den Verkehr und seine Teilnehmer auswirkt. In dieser Arbeit liegt der Fokus auf der Untersuchung der Akzeptanz des eHighway durch die Pkw-Fahrer. Darüber hinaus soll evaluiert werden, in wie weit sich das System eHighway auf das Fahrverhalten der Pkw-Fahrer auswirkt, um anschließend Rückschlüsse auf eine Änderung des Verkehrsgeschehens ziehen zu können. Zur Ermittlung der Akzeptanz des eHighway durch Pkw-Fahrer wurde im Rahmen dieser Arbeit ein Fragebogen erstellt, der die subjektiven Empfindungen und Einschätzungen der Pkw-Fahrer zum eHighway erfasst. Dann wurde ein sogenannter Pre-Test durchgeführt. Ein Pre-Test wird vor einer umfangreichen Befragung gemacht, um einen Fragebogen auf seine Brauchbarkeit und Verständlichkeit zu überprüfen und muss nicht repräsentativ sein. Abschließend werden Empfehlungen zur Verbesserung des Fragebogens dargelegt. Im ersten Schritt beschäftigt sich die Arbeit mit der Darstellung des Systems eHighway. Es besteht aus den Komponenten Energieversorgung und Umspannstationen, Oberleitungen und Masten und Fahrzeugen (Hybrid-Oberleitungs-Lkws). Des Weiteren wird herausgearbeitet, welche infrastrukturellen Änderungen sich für den Pkw-Fahrer an der Bundesautobahn durch den eHighway ergeben und welche Konsequenzen diese für das Fahrverhalten der Pkw-Fahrer haben könnten. Diese herausgearbeiteten Änderungen der Infrastruktur werden zum späteren Zeitpunkt als Grundlage für die Ermittlung der Akzeptanzfaktoren genutzt. Im zweiten Schritt werden die Grundlagen der Akzeptanz dargestellt. Neben der Bedeutung des Begriffs der Akzeptanz wird beschrieben, in welchen Formen sie vorkommt und wie sie entsteht. Hierzu wird das Subjekt-Objekt-Modell der Sozialwissenschaftlerin Doris Lucke aufgegriffen und auf das System eHighway angewendet. Es werden Akzeptanzfaktoren ausgearbeitet und in Kategorien eingeteilt. Aus den Akzeptanzfaktoren und –kategorien werden Fragen für den Pre-Test abgeleitet. Für den Pre-Test sollen ausschließlich Personen befragt werden, die als Pkw-Fahrer oder Mitfahrer schon auf dem eHighway gefahren sind. Um dies zu gewährleisten, wurde ein Passanteninterview auf der Tank-und Rastanlage in Gräfenhausen durchgeführt. Diese bietet sich an, da sie im elektrifizier-ten Abschnitt liegt und die Zielpersonen somit auf dem eHighway gefahren sind. Es wurden vier Akzeptanzkategorien ausgewählt, die einen wichtigen Einfluss auf die Akzeptanzbildung haben. Die Wahl fiel auf die Kategorien „Individuum“, „Informationsstand“, „Kosten“ und „Persönliches Sicherheitsempfinden“. Fragen der Kategorie „Individuum“ wurden gestellt, um demografische Daten zu erheben und diese mit Ergebnissen anderer Kategorien abzugleichen. Die Kategorie „Informations-stand“ wurde gewählt um zu evaluieren, wie viele Informationen bereits an die Öffentlichkeit gelangt sind und ob der Informationsstand einen Einfluss auf die Akzeptanz der Pkw-Fahrer hat. Die „Kosten“, die das Individuum tragen muss, stellten einen weiteren wichtigen Akzeptanzfaktor dar, den es zu untersuchen galt. Als letzte Kategorie wurde das „Persönliche Sicherheitsempfinden“ gewählt. Diese ist sowohl ein Faktor der Akzeptanzbildung als auch eine der möglichen Ursachen von Veränderungen des Fahrverhaltens. Die Fragen wurden in Themenblöcke eingeordnet, um den Fragebogen zu strukturieren. Der erste Themenblock sind „Einleitungsfragen“. Im weiteren Verlauf wurden die Fragen den Blöcken „Fragen zum Fahrverhalten“, „Fragen zum persönlichen Empfinden“, „Fragen zum äußeren Erscheinungsbild und zum Ausbau“ und zum Schluss den „Demografische Fragen“ zugeordnet. Um einen möglichst umfangreichen Eindruck von der gegenwärtigen Situation zu bekommen, wurde darauf geachtet, dass eine möglichst gut gemischte Stichprobe bezüglich bestimmter Eigenschaften, beispielsweise des Alters befragt wurde, sofern dies während der Befragung ausgemacht werden konnte. Nach der Durchführung der Befragung wurden die Daten in MS-Excel ausgewertet und dargestellt. Um eine Aussage zur Akzeptanz tätigen zu können, wurde für jede Frage eine Akzeptanzschwelle von 90% festgelegt. Die Thematik gilt als akzeptiert, wenn diese Schwelle überschritten wird. Der Pre-Test ergab, dass die Pkw-Fahrer ihr Fahrverhalten aufgrund des eHighway nicht geändert haben. 96% der Befragten gaben an, dass sie auf dem rechten Fahrstreifen auch mit Oberleitungen fahren würden. Dies ist wichtig, da sich dadurch der Verkehrsfluss und die Verteilung der Pkw auf den Fahrstreifen im Vergleich zu nicht-elektrifizierten Streckenabschnitten vermutlich nicht ändern wird. Es ist daher nicht mit einem erhöhten Stauaufkommen zu rechnen. Auch die weiteren Fragen, die die subjektive Einschätzung der Pkw-Fahrer zur Änderung des Fahrverhaltens beinhalteten, wurden weitgehend verneint. 96%der Befragten fühlten sich durch die Oberleitungen während des Fahrens „gar nicht“ oder „wenig“ verunsichert. Dies lässt ebenfalls darauf schließen, dass das Fahrempfinden nicht beeinträchtigt wird. Aufgrund dessen, dass die festgelegte Akzeptanzschwelle überschritten wurde, kann das System in diesem Punkt als akzeptiert gelten. 60% der Befragten haben zwei oder weniger Befürchtungen bezüglich des eHighway. Diese Thematik ist aufgrund der hohen Anzahl an Befürchtungen nur bedingt akzeptiert. Durch weitere Fragen wurde untersucht, ob die Pkw-Fahrer das System als sinnvoll erachten und ob sie einen flächendeckenden Ausbau befürworten würden. Es hat sich gezeigt, dass 50% der Befragten das System, für „eher sinnvoll“ oder „sinnvoll“ halten. 60% der Befragten waren dafür, das System flächendeckend auszubauen. Hier wurde die Akzeptanzschwelle nicht überschritten, weshalb das System eHighway in diesen Punkten als nicht-akzeptiert gilt. Es ist sichttbar geworden, dass das System bezüglich des Fahrerlebnisses weitgehend akzeptiert ist. Es wäre jedoch sinnvoll, tiefer gehende Fragen bezüglich der Akzeptanzbildung zu stellen, sodass ein umfassenderes Bild entsteht. Es ist aus der Befragung nicht hervorgegangen, worin die Ursachen der Nicht-Akzeptanz bezüglich des flächendeckenden Ausbaus und dem fehlenden Empfinden, dass das System sinnvoll ist, liegen. Abhängig von diesem Ergebnis könnten gezielt Maßnahmen eingeleitet werden, um die Akzeptanz zu steigern. Aus der Befragung ist hervorgegangen, dass sich die meisten Pkw-Fahrer uninformiert fühlen. Folglich wäre eine Erhöhung der Akzeptanz vermutlich mit der Aus-gabe von Informationen möglich, um den Fahrern die Wirkungsweise und die Motivationsgründe, die hinter dem System stehen, deutlich zu machen. Es ist anzumerken, dass die Ergebnisse zum Fahrverhalten eine subjektive Einschätzung der Pkw-Fahrer des eigenen Fahrverhaltens darstellen. Folglich hängt das Ergebnis stark von der individuelle Wahrnehmung und der individuellen Definition von „Änderung des Fahrverhaltens“ ab. Dies sollte im richtigen Fragebogen näher untersucht und erläutert werden oder das Fahrverhalten objektiv, bei-spielsweise durch Videoaufnahmen oder Geschwindigkeitsmessungen, gemessen werden. Des Weiteren ist es notwendig die Befragung während des laufenden Betriebs (der eHighway befand sich zum Zeitpunkt der Befragung noch im Bau) zu wiederholen. Befürchtungen, die abgefragt wurden, beispielsweise der Funkenflug, konnten noch nicht beurteilt werden, da sie noch nicht auftraten. Auch die Hybrid-Oberleitungs-Lkw befanden sich zum Zeitpunkt der Befragung noch nicht auf der Strecke, sodass diese keinen Einfluss auf das Verkehrsgeschehen haben konnten. Es erscheint auch sinnvoll, die Befragung nicht allein bei Tageslicht, sondern auch bei Dunkelheit durchzuführen, um den Ein-fluss der Oberleitungen auf die Lesbarkeit der Beschilderung zu ermitteln. Studien zufolge ist die Les-barkeit weder bei Tageslicht noch bei Dunkelheit aufgrund von gespannten Fahrdrähten beeinträchtigt. Bei Tageslicht konnte dies bestätigt werden, es ist jedoch sinnvoll dies bei Dunkelheit ebenfalls zu verifizieren, da jeder Fahrer eine individuelle Wahrnehmung besitzt. Der letzte Teil der Arbeit beinhaltet die Bewertung und Verbesserung des Fragebogens. Es ist festzuhalten, dass mit dem Fragebogen die Akzeptanz erhoben werden kann und auch Rückschlüsse zum Fahrverhalten gezogen werden können. Bei der folgenden Befragung wäre es jedoch von Vorteil, diese nicht nur auf den Rastplätzen durchzuführen, sondern auch in Form eines Telefoninterviews oder eines Passanteninterviews an öffentlichen Plätzen in der näheren Umgebung, wie in Darmstadt oder Frankfurt. Somit könnten auch Personen befragt werden, die die Strecke öfter befahren und vom Ausbau direkt betroffen sind. Des Weiteren wäre es empfehlenswert alle Akzeptanzfaktoren in die Befragung einzubeziehen, um die genaue Ursache der Nicht-Akzeptanz bezüglich der Zukunftsfähigkeit und Sinnhaftigkeit des Systems zu ermitteln.
Typ des Eintrags: | Bachelorarbeit | ||||
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Erschienen: | 2018 | ||||
Autor(en): | Steffen, Sarah Alina | ||||
Art des Eintrags: | Bibliographie | ||||
Titel: | Ansätze zur Ermittlung der Akzeptanz des Systems eHighway bei Pkw-Fahrern | ||||
Sprache: | Deutsch | ||||
Referenten: | Boltze, Prof. Dr. Manfred ; Wauri, M.Sc. Danny | ||||
Publikationsjahr: | 23 Oktober 2018 | ||||
Datum der mündlichen Prüfung: | 2018 | ||||
URL / URN: | https://www.verkehr.tu-darmstadt.de/media/verkehr/fgvv/beruf... | ||||
Kurzbeschreibung (Abstract): | Prognosen zufolge soll der Güterverkehr in den kommenden Jahren weiter zunehmen. Güter werden in Deutschland hauptsächlich auf der Straße transportiert, von Transportfahrzeugen, die mit fossilen Brennstoffen betrieben werden. Daraus ergibt sich zum einen das Problem, dass diese Brennstoffe endlich sind und zur Neige gehen werden und zum anderen, dass die bei der Verbrennung entstehenden CO2-Emissionen zur Erwärmung des Klimas beitragen. Um dem entgegenzuwirken, wurde europaweit ein Abkommen zur Reduktion von Treibhausgasen geschlossen. Um dies umzusetzen, ist es notwendig, alternative Antriebstechniken zu entwickeln und zu erproben. Eine dieser alternativen Antriebstechniken ist das „eHighway-System“: Lkw werden mit Elektromotoren und Stromabnehmern, sogenannten „Pantographen“, und Batterien ausgestattet. Sie können an Oberleitungen, die an Fern-verkehrsstraßen errichtet werden, während der Fahrt Strom abnehmen. So können sie ihre Batterien aufladen, ohne dass Standzeiten erforderlich werden. Die technischen Komponenten dieses Systems werden schon seit einigen Jahren erforscht. Unbekannt ist hingegen, wie sich dieses System auf den Verkehr und seine Teilnehmer auswirkt. In dieser Arbeit liegt der Fokus auf der Untersuchung der Akzeptanz des eHighway durch die Pkw-Fahrer. Darüber hinaus soll evaluiert werden, in wie weit sich das System eHighway auf das Fahrverhalten der Pkw-Fahrer auswirkt, um anschließend Rückschlüsse auf eine Änderung des Verkehrsgeschehens ziehen zu können. Zur Ermittlung der Akzeptanz des eHighway durch Pkw-Fahrer wurde im Rahmen dieser Arbeit ein Fragebogen erstellt, der die subjektiven Empfindungen und Einschätzungen der Pkw-Fahrer zum eHighway erfasst. Dann wurde ein sogenannter Pre-Test durchgeführt. Ein Pre-Test wird vor einer umfangreichen Befragung gemacht, um einen Fragebogen auf seine Brauchbarkeit und Verständlichkeit zu überprüfen und muss nicht repräsentativ sein. Abschließend werden Empfehlungen zur Verbesserung des Fragebogens dargelegt. Im ersten Schritt beschäftigt sich die Arbeit mit der Darstellung des Systems eHighway. Es besteht aus den Komponenten Energieversorgung und Umspannstationen, Oberleitungen und Masten und Fahrzeugen (Hybrid-Oberleitungs-Lkws). Des Weiteren wird herausgearbeitet, welche infrastrukturellen Änderungen sich für den Pkw-Fahrer an der Bundesautobahn durch den eHighway ergeben und welche Konsequenzen diese für das Fahrverhalten der Pkw-Fahrer haben könnten. Diese herausgearbeiteten Änderungen der Infrastruktur werden zum späteren Zeitpunkt als Grundlage für die Ermittlung der Akzeptanzfaktoren genutzt. Im zweiten Schritt werden die Grundlagen der Akzeptanz dargestellt. Neben der Bedeutung des Begriffs der Akzeptanz wird beschrieben, in welchen Formen sie vorkommt und wie sie entsteht. Hierzu wird das Subjekt-Objekt-Modell der Sozialwissenschaftlerin Doris Lucke aufgegriffen und auf das System eHighway angewendet. Es werden Akzeptanzfaktoren ausgearbeitet und in Kategorien eingeteilt. Aus den Akzeptanzfaktoren und –kategorien werden Fragen für den Pre-Test abgeleitet. Für den Pre-Test sollen ausschließlich Personen befragt werden, die als Pkw-Fahrer oder Mitfahrer schon auf dem eHighway gefahren sind. Um dies zu gewährleisten, wurde ein Passanteninterview auf der Tank-und Rastanlage in Gräfenhausen durchgeführt. Diese bietet sich an, da sie im elektrifizier-ten Abschnitt liegt und die Zielpersonen somit auf dem eHighway gefahren sind. Es wurden vier Akzeptanzkategorien ausgewählt, die einen wichtigen Einfluss auf die Akzeptanzbildung haben. Die Wahl fiel auf die Kategorien „Individuum“, „Informationsstand“, „Kosten“ und „Persönliches Sicherheitsempfinden“. Fragen der Kategorie „Individuum“ wurden gestellt, um demografische Daten zu erheben und diese mit Ergebnissen anderer Kategorien abzugleichen. Die Kategorie „Informations-stand“ wurde gewählt um zu evaluieren, wie viele Informationen bereits an die Öffentlichkeit gelangt sind und ob der Informationsstand einen Einfluss auf die Akzeptanz der Pkw-Fahrer hat. Die „Kosten“, die das Individuum tragen muss, stellten einen weiteren wichtigen Akzeptanzfaktor dar, den es zu untersuchen galt. Als letzte Kategorie wurde das „Persönliche Sicherheitsempfinden“ gewählt. Diese ist sowohl ein Faktor der Akzeptanzbildung als auch eine der möglichen Ursachen von Veränderungen des Fahrverhaltens. Die Fragen wurden in Themenblöcke eingeordnet, um den Fragebogen zu strukturieren. Der erste Themenblock sind „Einleitungsfragen“. Im weiteren Verlauf wurden die Fragen den Blöcken „Fragen zum Fahrverhalten“, „Fragen zum persönlichen Empfinden“, „Fragen zum äußeren Erscheinungsbild und zum Ausbau“ und zum Schluss den „Demografische Fragen“ zugeordnet. Um einen möglichst umfangreichen Eindruck von der gegenwärtigen Situation zu bekommen, wurde darauf geachtet, dass eine möglichst gut gemischte Stichprobe bezüglich bestimmter Eigenschaften, beispielsweise des Alters befragt wurde, sofern dies während der Befragung ausgemacht werden konnte. Nach der Durchführung der Befragung wurden die Daten in MS-Excel ausgewertet und dargestellt. Um eine Aussage zur Akzeptanz tätigen zu können, wurde für jede Frage eine Akzeptanzschwelle von 90% festgelegt. Die Thematik gilt als akzeptiert, wenn diese Schwelle überschritten wird. Der Pre-Test ergab, dass die Pkw-Fahrer ihr Fahrverhalten aufgrund des eHighway nicht geändert haben. 96% der Befragten gaben an, dass sie auf dem rechten Fahrstreifen auch mit Oberleitungen fahren würden. Dies ist wichtig, da sich dadurch der Verkehrsfluss und die Verteilung der Pkw auf den Fahrstreifen im Vergleich zu nicht-elektrifizierten Streckenabschnitten vermutlich nicht ändern wird. Es ist daher nicht mit einem erhöhten Stauaufkommen zu rechnen. Auch die weiteren Fragen, die die subjektive Einschätzung der Pkw-Fahrer zur Änderung des Fahrverhaltens beinhalteten, wurden weitgehend verneint. 96%der Befragten fühlten sich durch die Oberleitungen während des Fahrens „gar nicht“ oder „wenig“ verunsichert. Dies lässt ebenfalls darauf schließen, dass das Fahrempfinden nicht beeinträchtigt wird. Aufgrund dessen, dass die festgelegte Akzeptanzschwelle überschritten wurde, kann das System in diesem Punkt als akzeptiert gelten. 60% der Befragten haben zwei oder weniger Befürchtungen bezüglich des eHighway. Diese Thematik ist aufgrund der hohen Anzahl an Befürchtungen nur bedingt akzeptiert. Durch weitere Fragen wurde untersucht, ob die Pkw-Fahrer das System als sinnvoll erachten und ob sie einen flächendeckenden Ausbau befürworten würden. Es hat sich gezeigt, dass 50% der Befragten das System, für „eher sinnvoll“ oder „sinnvoll“ halten. 60% der Befragten waren dafür, das System flächendeckend auszubauen. Hier wurde die Akzeptanzschwelle nicht überschritten, weshalb das System eHighway in diesen Punkten als nicht-akzeptiert gilt. Es ist sichttbar geworden, dass das System bezüglich des Fahrerlebnisses weitgehend akzeptiert ist. Es wäre jedoch sinnvoll, tiefer gehende Fragen bezüglich der Akzeptanzbildung zu stellen, sodass ein umfassenderes Bild entsteht. Es ist aus der Befragung nicht hervorgegangen, worin die Ursachen der Nicht-Akzeptanz bezüglich des flächendeckenden Ausbaus und dem fehlenden Empfinden, dass das System sinnvoll ist, liegen. Abhängig von diesem Ergebnis könnten gezielt Maßnahmen eingeleitet werden, um die Akzeptanz zu steigern. Aus der Befragung ist hervorgegangen, dass sich die meisten Pkw-Fahrer uninformiert fühlen. Folglich wäre eine Erhöhung der Akzeptanz vermutlich mit der Aus-gabe von Informationen möglich, um den Fahrern die Wirkungsweise und die Motivationsgründe, die hinter dem System stehen, deutlich zu machen. Es ist anzumerken, dass die Ergebnisse zum Fahrverhalten eine subjektive Einschätzung der Pkw-Fahrer des eigenen Fahrverhaltens darstellen. Folglich hängt das Ergebnis stark von der individuelle Wahrnehmung und der individuellen Definition von „Änderung des Fahrverhaltens“ ab. Dies sollte im richtigen Fragebogen näher untersucht und erläutert werden oder das Fahrverhalten objektiv, bei-spielsweise durch Videoaufnahmen oder Geschwindigkeitsmessungen, gemessen werden. Des Weiteren ist es notwendig die Befragung während des laufenden Betriebs (der eHighway befand sich zum Zeitpunkt der Befragung noch im Bau) zu wiederholen. Befürchtungen, die abgefragt wurden, beispielsweise der Funkenflug, konnten noch nicht beurteilt werden, da sie noch nicht auftraten. Auch die Hybrid-Oberleitungs-Lkw befanden sich zum Zeitpunkt der Befragung noch nicht auf der Strecke, sodass diese keinen Einfluss auf das Verkehrsgeschehen haben konnten. Es erscheint auch sinnvoll, die Befragung nicht allein bei Tageslicht, sondern auch bei Dunkelheit durchzuführen, um den Ein-fluss der Oberleitungen auf die Lesbarkeit der Beschilderung zu ermitteln. Studien zufolge ist die Les-barkeit weder bei Tageslicht noch bei Dunkelheit aufgrund von gespannten Fahrdrähten beeinträchtigt. Bei Tageslicht konnte dies bestätigt werden, es ist jedoch sinnvoll dies bei Dunkelheit ebenfalls zu verifizieren, da jeder Fahrer eine individuelle Wahrnehmung besitzt. Der letzte Teil der Arbeit beinhaltet die Bewertung und Verbesserung des Fragebogens. Es ist festzuhalten, dass mit dem Fragebogen die Akzeptanz erhoben werden kann und auch Rückschlüsse zum Fahrverhalten gezogen werden können. Bei der folgenden Befragung wäre es jedoch von Vorteil, diese nicht nur auf den Rastplätzen durchzuführen, sondern auch in Form eines Telefoninterviews oder eines Passanteninterviews an öffentlichen Plätzen in der näheren Umgebung, wie in Darmstadt oder Frankfurt. Somit könnten auch Personen befragt werden, die die Strecke öfter befahren und vom Ausbau direkt betroffen sind. Des Weiteren wäre es empfehlenswert alle Akzeptanzfaktoren in die Befragung einzubeziehen, um die genaue Ursache der Nicht-Akzeptanz bezüglich der Zukunftsfähigkeit und Sinnhaftigkeit des Systems zu ermitteln. |
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Alternatives oder übersetztes Abstract: |
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Fachbereich(e)/-gebiet(e): | 13 Fachbereich Bau- und Umweltingenieurwissenschaften 13 Fachbereich Bau- und Umweltingenieurwissenschaften > Verbund Institute für Verkehr 13 Fachbereich Bau- und Umweltingenieurwissenschaften > Verbund Institute für Verkehr > Institut für Verkehrsplanung und Verkehrstechnik |
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Hinterlegungsdatum: | 09 Jan 2019 12:53 | ||||
Letzte Änderung: | 09 Jan 2019 12:53 | ||||
PPN: | |||||
Referenten: | Boltze, Prof. Dr. Manfred ; Wauri, M.Sc. Danny | ||||
Datum der mündlichen Prüfung / Verteidigung / mdl. Prüfung: | 2018 | ||||
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