Cedden, Gülay ; Onaran, Sevil (2005)
Hypothesen zur Organisation des mentalen Lexikons bei türkisch-deutsch-englischen trilingualen Jugendlichen.
In: Zeitschrift für Interkulturellen Fremdsprachenunterricht : ZIF, 10 (2)
Article, Bibliographie
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Abstract
Die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts erlebte einen enormen Durchbruch in Forschungen, deren Ziel es war, die linguistischen Regelsysteme, deren Erwerb, Störungen und Ausfall und die neuronalen Abläufe von Sprachperzeption und -produktion, zu erfassen. Die bemerkenswerten Fortschritte, die in diesen Bereichen erzielt wurden, haben gezeigt, dass die Kooperation der Fachbereiche für Neurologie und Sprachwissenschaft von großer Notwendigkeit ist. Neuere Forschungsarbeiten der letzten Jahrzehnte haben sich auf dem Gebiet von Sprache und Gehirn darauf spezialisiert, Störungen von linguistischen Komponenten in der Aphasie zu erfassen, um eine Struktur der Sprache im Gehirn erstellen zu können. Zum derzeitigen Zeitpunkt steht weitgehend fest, dass ein konkretes Aggregat von Neuronen, also eine funktionale Struktur des neuronalen Systems im menschlichen Gehirn vorhanden ist, die den Sprachperzeptions, -verarbeitungs und -produktionsmechanismus verwirklicht. Der Begriff ‘mentales Lexikon’, der sowohl diesen Mechanismus umschreibt, als auch ganz allgemein als der Speicher im Langzeitgedächtnis für die mentale Repräsentation der Wörter einer Sprache definiert werden kann, rückt jetzt immer mehr ins Zentrum sprachwissenschaftlicher und neuropsychologischer Forschungen. Die Organisation des trilingualen Lexikons ist der zentrale Punkt unserer Forschung. Der Schwerpunkt aber liegt aber auf folgender Frage: ”Wie ist es möglich, dass unterschiedliche Sprachen mit ihren eigenen Lexemen und Regelsystemen gleichzeitig abgerufen werden können?’ Könnte dies ein Hinweis darauf sein, dass unterschiedliche Sprachen miteinander vernetzt im Gehirn abgespeichert werden und nicht voneinander getrennt?’ An Fehlern, die bei mündlichen Äußerungen von trilingualen Studenten aufgetreten sind, versuchen wir darzustellen, wie eng vernetzt Sprachen gespeichert sind. In dieser Arbeit werden wir zuerst einige Modelle beschreiben, die die Funktionsweise der Mechanismen des mentalen Lexikons oder des Sprachproduktionsprozesses zu erfassen suchen. Anschließend werden wir von unserer Studie an der Middle East Technical University in Ankara (Türkei) berichten und uns im letzten Teil auf die dargestellten Modelle beziehend Schlussfolgerungen ziehen.
Item Type: | Article |
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Erschienen: | 2005 |
Creators: | Cedden, Gülay ; Onaran, Sevil |
Type of entry: | Bibliographie |
Title: | Hypothesen zur Organisation des mentalen Lexikons bei türkisch-deutsch-englischen trilingualen Jugendlichen |
Language: | German |
Date: | 2005 |
Place of Publication: | Darmstadt |
Publisher: | Universitäts- und Landesbibliothek Darmstadt |
Journal or Publication Title: | Zeitschrift für Interkulturellen Fremdsprachenunterricht : ZIF |
Volume of the journal: | 10 |
Issue Number: | 2 |
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Abstract: | Die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts erlebte einen enormen Durchbruch in Forschungen, deren Ziel es war, die linguistischen Regelsysteme, deren Erwerb, Störungen und Ausfall und die neuronalen Abläufe von Sprachperzeption und -produktion, zu erfassen. Die bemerkenswerten Fortschritte, die in diesen Bereichen erzielt wurden, haben gezeigt, dass die Kooperation der Fachbereiche für Neurologie und Sprachwissenschaft von großer Notwendigkeit ist. Neuere Forschungsarbeiten der letzten Jahrzehnte haben sich auf dem Gebiet von Sprache und Gehirn darauf spezialisiert, Störungen von linguistischen Komponenten in der Aphasie zu erfassen, um eine Struktur der Sprache im Gehirn erstellen zu können. Zum derzeitigen Zeitpunkt steht weitgehend fest, dass ein konkretes Aggregat von Neuronen, also eine funktionale Struktur des neuronalen Systems im menschlichen Gehirn vorhanden ist, die den Sprachperzeptions, -verarbeitungs und -produktionsmechanismus verwirklicht. Der Begriff ‘mentales Lexikon’, der sowohl diesen Mechanismus umschreibt, als auch ganz allgemein als der Speicher im Langzeitgedächtnis für die mentale Repräsentation der Wörter einer Sprache definiert werden kann, rückt jetzt immer mehr ins Zentrum sprachwissenschaftlicher und neuropsychologischer Forschungen. Die Organisation des trilingualen Lexikons ist der zentrale Punkt unserer Forschung. Der Schwerpunkt aber liegt aber auf folgender Frage: ”Wie ist es möglich, dass unterschiedliche Sprachen mit ihren eigenen Lexemen und Regelsystemen gleichzeitig abgerufen werden können?’ Könnte dies ein Hinweis darauf sein, dass unterschiedliche Sprachen miteinander vernetzt im Gehirn abgespeichert werden und nicht voneinander getrennt?’ An Fehlern, die bei mündlichen Äußerungen von trilingualen Studenten aufgetreten sind, versuchen wir darzustellen, wie eng vernetzt Sprachen gespeichert sind. In dieser Arbeit werden wir zuerst einige Modelle beschreiben, die die Funktionsweise der Mechanismen des mentalen Lexikons oder des Sprachproduktionsprozesses zu erfassen suchen. Anschließend werden wir von unserer Studie an der Middle East Technical University in Ankara (Türkei) berichten und uns im letzten Teil auf die dargestellten Modelle beziehend Schlussfolgerungen ziehen. |
Classification DDC: | 400 Language > 400 Language, linguistics |
Divisions: | 02 Department of History and Social Science 02 Department of History and Social Science > Institut für Sprach- und Literaturwissenschaft 02 Department of History and Social Science > Institut für Sprach- und Literaturwissenschaft > Sprachwissenschaft - Mehrsprachigkeit |
Date Deposited: | 02 Aug 2024 13:04 |
Last Modified: | 02 Aug 2024 13:04 |
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Hypothesen zur Organisation des mentalen Lexikons bei türkisch-deutsch-englischen trilingualen Jugendlichen. (deposited 28 Sep 2023 11:20)
- Hypothesen zur Organisation des mentalen Lexikons bei türkisch-deutsch-englischen trilingualen Jugendlichen. (deposited 02 Aug 2024 13:04) [Currently Displayed]
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