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Effiziente Animation virtueller Bekleidung

Gantzert, Sebastian (2003)
Effiziente Animation virtueller Bekleidung.
Technische Universität Darmstadt
Diplom- oder Magisterarbeit, Bibliographie

Kurzbeschreibung (Abstract)

Ein Ziel der Textilsimulation ist die möglichst realistische Nachbildung von Stoffbewegungen bei minimalem Aufwand. In der physikalisch basierten Simulation bedeutet Bewegung des Stoffes numerisch die Integration der Bewegungsgleichung. Dabei erweisen sich aufgrund der Steifheit der zugrundeliegenden Differentialgleichung speziell für hochauflösende Partikelsysteme implizite Integrationsverfahren den expliziten Integrationsverfahren als überlegen. Aufwendigster Schritt der (semi-)impliziten Integration ist die Lösung eines linearen Gleichungssystems, welches derzeit durch das relativ effiziente Verfahren der konjugierten Gradienten gelöst wird. Kern dieser Arbeit ist die Einführung von Mehrgitterverfahren in den Bereich der Textilsimulation, mit denen die Lösung eben dieses linearen Gleichungssystems effizienter bestimmt werden kann. Schnellere Konvergenz wird durch erhebliche Reduktion der Zahl benötigter CG-Iterationen auf dem feinsten Gitter zur Bestimmung der Lösung erreicht. Dazu verwenden Mehrgitterverfahren Rechengitter verschiedener Diskretisierungsstufen einer Textilie innerhalb des Lösungsprozesses. Nach einer Einführung in die Grundlagen der Mehrgitterverfahren werden effiziente Algorithmen zur Arbeit mit Mehrgitterverfahren in der Textilsimulation präsentiert. Dies umfaßt sowohl die Konstruktion von Grobgittern und von Operatoren zum Gitterwechsel als auch die Einbettung in ein Simulationssystem. Die erzielte Beschleunigung ist durch Vergleich der Performanz des Standard-CG-Verfahrens und des neu entwickelten Mehrgitterverfahrens validiert. Für die Untersuchungen der Mehrgitterverfahren wurde ein auf Rechtecksgittern basierendes Textilmodell mit kubischen Federn verwendet und in eine Umgebung mit Schwerkraft und Luftwiderstand eingebunden. Durch Verwendung eines kubischen Federmodells kann das stark nichtlineare Last-Dehnungsverhalten von Stoff besser als durch ein lineares Federmodell, das in den meisten sonstigen Simulationssystemen verwendet wird, approximiert werden und es konnten stabilere und durch glattere interne Stoffbewegungen ansehnlichere Simulationen durchgeführt werden. One aim in simulating cloth is to reproduce the motion of cloth as realistic as possible with minimal effort. In physically based modeling the state of cloth is numerically changed by integrating the equation of motion. Because of the high stiffness of the underlying differential equation implicit integration methods prove to be superior to explicit integration methods. The most expensive step in (semi-)implicit integration is about solving a linear system. In most simulation systems this solution is computed by the relative efficient conjugate gradients algorithm. The core of this work is the introduction of multigrid methods into the area of textile simulation that lower the computational costs of solving precisely this linear system. The faster convergence is obtained by heavily reducing the number of expensive cg-iterations on the finest grid. Therefore multigrid methods include calculations on many grids of different discretication levels inside the solution process. After a general introduction to multigrid methods efficient algorithms for the work with multiple grids in the area of textile simulation are presented. This includes the construction of coarse grids and corresponding operators to change between these as well as the embedding into a complex simulation system. The decrease of computational costs is proven by comparing performance of the standard cg-method and the newly invented multigrid method. The experiments were done based on a rectangular discretized model of cloth connected by cubic springs that is embedded in an environment with gravity and airdrag. By using a cubic spring model instead of the commonly used linear spring model the highly nonlinear load-deflection behaviour of cloth could be better approximated and more stable and visually more pleasant simulations according to that model could be observed.

Typ des Eintrags: Diplom- oder Magisterarbeit
Erschienen: 2003
Autor(en): Gantzert, Sebastian
Art des Eintrags: Bibliographie
Titel: Effiziente Animation virtueller Bekleidung
Sprache: Deutsch
Publikationsjahr: 2003
Kurzbeschreibung (Abstract):

Ein Ziel der Textilsimulation ist die möglichst realistische Nachbildung von Stoffbewegungen bei minimalem Aufwand. In der physikalisch basierten Simulation bedeutet Bewegung des Stoffes numerisch die Integration der Bewegungsgleichung. Dabei erweisen sich aufgrund der Steifheit der zugrundeliegenden Differentialgleichung speziell für hochauflösende Partikelsysteme implizite Integrationsverfahren den expliziten Integrationsverfahren als überlegen. Aufwendigster Schritt der (semi-)impliziten Integration ist die Lösung eines linearen Gleichungssystems, welches derzeit durch das relativ effiziente Verfahren der konjugierten Gradienten gelöst wird. Kern dieser Arbeit ist die Einführung von Mehrgitterverfahren in den Bereich der Textilsimulation, mit denen die Lösung eben dieses linearen Gleichungssystems effizienter bestimmt werden kann. Schnellere Konvergenz wird durch erhebliche Reduktion der Zahl benötigter CG-Iterationen auf dem feinsten Gitter zur Bestimmung der Lösung erreicht. Dazu verwenden Mehrgitterverfahren Rechengitter verschiedener Diskretisierungsstufen einer Textilie innerhalb des Lösungsprozesses. Nach einer Einführung in die Grundlagen der Mehrgitterverfahren werden effiziente Algorithmen zur Arbeit mit Mehrgitterverfahren in der Textilsimulation präsentiert. Dies umfaßt sowohl die Konstruktion von Grobgittern und von Operatoren zum Gitterwechsel als auch die Einbettung in ein Simulationssystem. Die erzielte Beschleunigung ist durch Vergleich der Performanz des Standard-CG-Verfahrens und des neu entwickelten Mehrgitterverfahrens validiert. Für die Untersuchungen der Mehrgitterverfahren wurde ein auf Rechtecksgittern basierendes Textilmodell mit kubischen Federn verwendet und in eine Umgebung mit Schwerkraft und Luftwiderstand eingebunden. Durch Verwendung eines kubischen Federmodells kann das stark nichtlineare Last-Dehnungsverhalten von Stoff besser als durch ein lineares Federmodell, das in den meisten sonstigen Simulationssystemen verwendet wird, approximiert werden und es konnten stabilere und durch glattere interne Stoffbewegungen ansehnlichere Simulationen durchgeführt werden. One aim in simulating cloth is to reproduce the motion of cloth as realistic as possible with minimal effort. In physically based modeling the state of cloth is numerically changed by integrating the equation of motion. Because of the high stiffness of the underlying differential equation implicit integration methods prove to be superior to explicit integration methods. The most expensive step in (semi-)implicit integration is about solving a linear system. In most simulation systems this solution is computed by the relative efficient conjugate gradients algorithm. The core of this work is the introduction of multigrid methods into the area of textile simulation that lower the computational costs of solving precisely this linear system. The faster convergence is obtained by heavily reducing the number of expensive cg-iterations on the finest grid. Therefore multigrid methods include calculations on many grids of different discretication levels inside the solution process. After a general introduction to multigrid methods efficient algorithms for the work with multiple grids in the area of textile simulation are presented. This includes the construction of coarse grids and corresponding operators to change between these as well as the embedding into a complex simulation system. The decrease of computational costs is proven by comparing performance of the standard cg-method and the newly invented multigrid method. The experiments were done based on a rectangular discretized model of cloth connected by cubic springs that is embedded in an environment with gravity and airdrag. By using a cubic spring model instead of the commonly used linear spring model the highly nonlinear load-deflection behaviour of cloth could be better approximated and more stable and visually more pleasant simulations according to that model could be observed.

Freie Schlagworte: Physically based modeling, Animation, Cloth simulation, Linear systems
Zusätzliche Informationen:

124 S.

Fachbereich(e)/-gebiet(e): 20 Fachbereich Informatik
20 Fachbereich Informatik > Graphisch-Interaktive Systeme
Hinterlegungsdatum: 16 Apr 2018 09:04
Letzte Änderung: 18 Dez 2019 08:16
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