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Auswirkungen fahrerloser Fahrzeuge auf den ÖPNV

Cheung, Stephanie Hsin-Chien (2016)
Auswirkungen fahrerloser Fahrzeuge auf den ÖPNV.
Technische Universität Darmstadt
Masterarbeit, Bibliographie

Kurzbeschreibung (Abstract)

Ziel der Arbeit ist es, die Einsatzbereiche und Einsatzzwecke fahrerloser Fahrzeuge für die Nutzung im ÖPNV zu identifizieren. Dabei sollen Konzepte erstellt und unter Berücksichtigung der betrieblichen Aspekte, der Vor- und Nachteile für Fahrgäste und ökonomischen Aspekte bewertet werden. Weiterhin soll die Nutzerakzeptanz gegenüber fahrerlosen Fahrzeugen diskutiert werden. Im ÖPNV sind Kleinbusse und fahrerlose Taxis im Probebetrieb, die ersten Großbusse sind auch schon auf einer Teststrecke gefahren. Im Schienenverkehr wird international schon längst automatisch gefahren. Durch fahrerlose Fahrzeuge im ÖPNV wird es eine grundsätzliche Veränderung geben. Das fahrerlose Fahrzeug kann im Prinzip alles sein: • Privater Pkw, • Taxi, • Bus, • Carsharing, Sammeltaxi usw., sodass die Grenzen der einzelnen Einsatzbereiche ineinander verschmelzen und somit neue Nutzungsmuster und Geschäftsmodelle entstehen werden. Im ÖPNV wird es den Linienverkehr als Bus und Schiene, die kollektiv genutzt werden, und die nicht liniengebundenen fahrerlosen Taxis sowohl als kollektives als auch individuelles Verkehrsmittel geben. Eine große Herausforderung ist, die Vorteile von IV (Unabhängigkeit und Flexibilität) mit denen des ÖV (Energieeffizienz und Raumökonomie) zu kombinieren. Der Hochleistungs-ÖPNV muss massiv ausgebaut werden, um den fahrerlosen Flotten ein Rückgrat bieten zu können und nicht unterzugehen, da Tür-zu-Tür Verbindungen sehr attraktiv für den Fahrgast ist, niemand möchte von Bahnhof-zu-Bahnhof fahren. Durch die hohe Nachfrage im innerstädtischen Bereich wird der ÖPNV weiterhin im Linienverkehr fahren, da hier Massen befördert werden und der Verkehr meist schon sehr dicht ist. Im suburbanen Raum werden weiterhin Busse als Zu- und Abbringer eingesetzt werden müssen. Fahrerlose Taxi, die als Richtungsbandbetrieb eingeführt werden, können als Alternative zum Park-and-Ride-Konzept entstehen, damit weniger MIV zu den Hauptverkehrszeiten entsteht. Im ländlichen Raum besteht eine schwache Nachfrage, trotz allem muss den Bewohnern eine Daseinsvorsorge gewährleistet werden. Dies soll durch fahrerlose Taxis, die bedarfsorientiert und flexibel angeboten werden können, mit Tür-zu-Tür-Fahrten ermöglicht werden. Durch die Wahl zwischen den herkömmlichen Linien, den Erweiterungslinien mit Kleinbussen oder fahrerlosen Taxis kann auf den Fahrgast individuell eingegangen werden. Im Allgemeinen ist der Zweck von fahrerlosen Fahrzeugen im ÖPNV, diesen zu optimieren, und den Pkw-Fahrten, indem die Attraktivität gesteigert und somit neue Kunden gewonnen werden, entgegenzuwirken. Außerdem werden alle fahrerlose öffentliche Verkehrsmittel elektrisch angetrieben, damit die Umweltbelastung sinkt. Mit fahrerlosen Fahrzeugen kann der Betrieb ihre Fahrzeuge flexibler einsetzen. Somit kann der Auslastungsgrad der Fahrzeuge erhöht und die Fahrt effizienter gestaltet werden. Bei den Routenkombinationen der verschiedenen Fahrgäste im fahrerlosen Taxis müsste so geplant werden, dass nur kleine Umwege gefahren werden, damit die Zeit im Fahrzeug möglichst geringgehalten wird. Jedoch können nicht alle Verkehrsmittel mit fahrerlosen Fahrzeugen ersetzt werden, da die herkömmlichen gekauften Fahrzeuge sonst nur auf dem Werk stehen werden und der Flächenverbrauch durch die alten sowie neuen Fahrzeuge enorm hoch sein wird. Die Stellwerke müssen vergrößert werden, da das Stellwerk die Funktion eines Fahrers bekommt und die Fahrt beobachten sowie immer wissen muss, wo die Fahrzeuge sich befinden, um bei Störungen Maßnahmen treffen zu können. Durch fahrerloses Fahren werden keine Fahrer benötigt, das für den Betrieb Vorteile mit sich bringt, da kein Ersatzfahrer eingeplant werden muss, Lenkzeiten und Pausezeiten sind auch nicht mehr notwendig. Die Fahrer werden umgeschult und können anfangs als Personaler in den fahrerlosen Fahrzeugen unterwegs sein, um den Fahrgästen ein sicheres Gefühl zu geben. Eine Umschulung als Reiseassistenten für Mobilitätseingeschränkte, Servicedienstleister oder Fahrkartenkontrolleure sind dabei möglich. Für Fahrgäste bedeuten die neuen Konzepte kürzere Wege zu den Haltestellen, mehr Mobilität im ganzen Raum und die Möglichkeit von multimodaler Mobilität. Die Erreichbarkeit des ÖPNV wird durch fahrerloses Fahren gesteigert, da mehr Haltestellen im Raum verteilt sein bzw. eine Abholadresse vereinbart werden. Dadurch kann sich die gesamte Reisezeit verkürzen. Bei Kleinbussen könnten sich Fahrgäste in einem kleinen Bus nicht sicher fühlen. Daher sind Kabinen, die bei Bedarf wie ein Autofenster runtergefahren werden können, in Kleinbussen empfehlenswert. Mit fahrerlosen Taxiverkehr als Tür-zu-Tür Fahrt, kann besser auf Kundenbedürfnisse eingegangen werden und eine nachfrageorientierter ÖPNV entstehen. Ein permanenter Fahrbetrieb ist auch durch fahrerlose Taxis möglich, da keine Fahrer zur Verfügung stehen müssten. Doch gehen soziale Interaktionen, die die Fahrgäste beim Busverkehr sehr schätzen, durch fahrerlosen Fahrzeugen verloren. Für viele Fahrgäste ist der Ticketerwerb beim Fahrer auch heute noch von Vorteil. Ein weiterer Nachteil für Fahrgäste ist, dass durch fahrerloses Fahren jede angefragte und gebuchte Route gespeichert werden kann und somit zusätzliche Daten- und Informationsströme entstehen, die zu einer Erweiterung von Informations- und Unterhaltungsmöglichkeiten genutzt werden können und der Nutzer noch mehr Angebote und Werbung bekommt. Sobald der Mensch die fahrerlosen Fahrzeuge akzeptiert, bedeutet es, dass dieser die Kontrolle abgibt. Dies passiert auch jetzt schon z. B. als Beifahrer, im Bus, im Zug oder auch im Flieger. Daher wird es im Bereich ÖPNV weniger Probleme geben, da der Mensch ohnehin keine Kontrolle über das Fahrzeug hat. Zwar könnte für Fahrgäste eine Umgestaltung des ÖPNV zu Beginn irritierend sein, insbesondere die ältere Bevölkerung könnte Schwierigkeiten damit haben. Aus verschiedenen Probebetrieben hat es sich aber herausgestellt, dass Fahrgäste nach dem Einstieg in ein fahrerloses öffentliches Verkehrsmittel doch fasziniert davon sind und sich nach einigen Metern Fahrt zurücklehnen und vergessen, dass das Fahrzeug automatisch fährt. Beim Massentransport werden Menschen eher in ein fahrerloses Fahrzeug einsteigen als wenn nur ein Fahrgast sich im Fahrzeug befindet. Vor allem könnte es Probleme im suburbanen Raum geben, da dort weniger Menschen im Fahrzeug sitzen und anders als im ländlichen Raum kennen sich diese meistens auch nicht. Zu Beginn muss zunächst in die Fahrzeuge investiert werden, sodass ein Preisaufschlag bei der Anschaffung zu erwarten ist. Zurzeit sind die Investitionskosten noch sehr hoch, dies wird sich nach Einführung der Fahrzeuge in Serie ändern. Die Personalkosten sinken durch den Ausfall von Fahrern. Vor allem im Bereich Busverkehr sind prozentual zu den Betriebskosten die Fahrerkosten sehr hoch, daher ist es gerade in diesem Bereich sinnvoll fahrerlose Fahrzeuge einzusetzen. Durch die sinkenden Betriebskosten können Fahrkarten günstiger verkauft werden, sodass auch Fahrgäste davon profitieren. Gerade in Städten könnte eine Bewohnerpauschale eingeführt werden. Dabei zahlt jeder Bewohner monatlich eine steuerliche Pauschale für den ÖPNV und kann diesen ohne weitere Kosten im Linienverkehr nutzen. Doch wird dies nicht jedem Bewohner gefallen und Proteste geben. Daher bietet sich eine Abstufung in drei Ebenen an: • preisgünstigeren Linienverkehr, • mittelpreisigen fahrerlose Taxis als Gemeinschaftsfahrt und • teure Individualtaxis. Weitere Zusatzleistungen und Ausstattungen könnten bei frühzeitiger Anfrage mit einem Aufpreis zur Verfügung gestellt werden. Die Preisregulierung sorgt für Transparenz und Anreize zum Umstieg auf effiziente Verkehrsmittel, sodass in den Hauptverkehrszeiten nicht alle mit einem fahrerlosen Taxi fahren. Mit einer Fahrtkostenstaffelung könnte sich jedoch die ärmere Bevölkerung benachteiligt fühlen, da sie sich den „Luxus-ÖPNV“ nicht leisten können. Durch fahrerloses Fahren könnte aber auch eine Existenzbedrohung für den ÖPNV bedeuten, da das Autofahren wesentlich attraktiver für Autofahrer wird, da Lebenszeit gewonnen und die Fahrt für andere Aktivitäten genutzt werden kann. Das Gefahren werden gleicht dem ÖV und die Parkplatzsuche entfällt, da fahrerlose Fahrzeuge dies tun können, wieso sollte also noch der ÖV genutzt werden? Nicht nur der private Pkw könnte eine Konkurrenz werden, auch private Unternehmen, die ihre Fahrzeuge als fahrerloses (Shared-)Taxis anbieten, könnten die Marktposition des ÖV entscheidend verändern. Jedoch sind die genauen Effekte von fahrerlosen Fahren noch nicht klar und die Entwicklung muss beobachtet werden.

Typ des Eintrags: Masterarbeit
Erschienen: 2016
Autor(en): Cheung, Stephanie Hsin-Chien
Art des Eintrags: Bibliographie
Titel: Auswirkungen fahrerloser Fahrzeuge auf den ÖPNV
Sprache: Deutsch
Referenten: Boltze, Prof. Dr. Manfred ; von Mörner, Dipl.-Ing. Moritz
Publikationsjahr: 2016
Datum der mündlichen Prüfung: 2016
URL / URN: https://www.verkehr.tu-darmstadt.de/media/verkehr/fgvv/beruf...
Kurzbeschreibung (Abstract):

Ziel der Arbeit ist es, die Einsatzbereiche und Einsatzzwecke fahrerloser Fahrzeuge für die Nutzung im ÖPNV zu identifizieren. Dabei sollen Konzepte erstellt und unter Berücksichtigung der betrieblichen Aspekte, der Vor- und Nachteile für Fahrgäste und ökonomischen Aspekte bewertet werden. Weiterhin soll die Nutzerakzeptanz gegenüber fahrerlosen Fahrzeugen diskutiert werden. Im ÖPNV sind Kleinbusse und fahrerlose Taxis im Probebetrieb, die ersten Großbusse sind auch schon auf einer Teststrecke gefahren. Im Schienenverkehr wird international schon längst automatisch gefahren. Durch fahrerlose Fahrzeuge im ÖPNV wird es eine grundsätzliche Veränderung geben. Das fahrerlose Fahrzeug kann im Prinzip alles sein: • Privater Pkw, • Taxi, • Bus, • Carsharing, Sammeltaxi usw., sodass die Grenzen der einzelnen Einsatzbereiche ineinander verschmelzen und somit neue Nutzungsmuster und Geschäftsmodelle entstehen werden. Im ÖPNV wird es den Linienverkehr als Bus und Schiene, die kollektiv genutzt werden, und die nicht liniengebundenen fahrerlosen Taxis sowohl als kollektives als auch individuelles Verkehrsmittel geben. Eine große Herausforderung ist, die Vorteile von IV (Unabhängigkeit und Flexibilität) mit denen des ÖV (Energieeffizienz und Raumökonomie) zu kombinieren. Der Hochleistungs-ÖPNV muss massiv ausgebaut werden, um den fahrerlosen Flotten ein Rückgrat bieten zu können und nicht unterzugehen, da Tür-zu-Tür Verbindungen sehr attraktiv für den Fahrgast ist, niemand möchte von Bahnhof-zu-Bahnhof fahren. Durch die hohe Nachfrage im innerstädtischen Bereich wird der ÖPNV weiterhin im Linienverkehr fahren, da hier Massen befördert werden und der Verkehr meist schon sehr dicht ist. Im suburbanen Raum werden weiterhin Busse als Zu- und Abbringer eingesetzt werden müssen. Fahrerlose Taxi, die als Richtungsbandbetrieb eingeführt werden, können als Alternative zum Park-and-Ride-Konzept entstehen, damit weniger MIV zu den Hauptverkehrszeiten entsteht. Im ländlichen Raum besteht eine schwache Nachfrage, trotz allem muss den Bewohnern eine Daseinsvorsorge gewährleistet werden. Dies soll durch fahrerlose Taxis, die bedarfsorientiert und flexibel angeboten werden können, mit Tür-zu-Tür-Fahrten ermöglicht werden. Durch die Wahl zwischen den herkömmlichen Linien, den Erweiterungslinien mit Kleinbussen oder fahrerlosen Taxis kann auf den Fahrgast individuell eingegangen werden. Im Allgemeinen ist der Zweck von fahrerlosen Fahrzeugen im ÖPNV, diesen zu optimieren, und den Pkw-Fahrten, indem die Attraktivität gesteigert und somit neue Kunden gewonnen werden, entgegenzuwirken. Außerdem werden alle fahrerlose öffentliche Verkehrsmittel elektrisch angetrieben, damit die Umweltbelastung sinkt. Mit fahrerlosen Fahrzeugen kann der Betrieb ihre Fahrzeuge flexibler einsetzen. Somit kann der Auslastungsgrad der Fahrzeuge erhöht und die Fahrt effizienter gestaltet werden. Bei den Routenkombinationen der verschiedenen Fahrgäste im fahrerlosen Taxis müsste so geplant werden, dass nur kleine Umwege gefahren werden, damit die Zeit im Fahrzeug möglichst geringgehalten wird. Jedoch können nicht alle Verkehrsmittel mit fahrerlosen Fahrzeugen ersetzt werden, da die herkömmlichen gekauften Fahrzeuge sonst nur auf dem Werk stehen werden und der Flächenverbrauch durch die alten sowie neuen Fahrzeuge enorm hoch sein wird. Die Stellwerke müssen vergrößert werden, da das Stellwerk die Funktion eines Fahrers bekommt und die Fahrt beobachten sowie immer wissen muss, wo die Fahrzeuge sich befinden, um bei Störungen Maßnahmen treffen zu können. Durch fahrerloses Fahren werden keine Fahrer benötigt, das für den Betrieb Vorteile mit sich bringt, da kein Ersatzfahrer eingeplant werden muss, Lenkzeiten und Pausezeiten sind auch nicht mehr notwendig. Die Fahrer werden umgeschult und können anfangs als Personaler in den fahrerlosen Fahrzeugen unterwegs sein, um den Fahrgästen ein sicheres Gefühl zu geben. Eine Umschulung als Reiseassistenten für Mobilitätseingeschränkte, Servicedienstleister oder Fahrkartenkontrolleure sind dabei möglich. Für Fahrgäste bedeuten die neuen Konzepte kürzere Wege zu den Haltestellen, mehr Mobilität im ganzen Raum und die Möglichkeit von multimodaler Mobilität. Die Erreichbarkeit des ÖPNV wird durch fahrerloses Fahren gesteigert, da mehr Haltestellen im Raum verteilt sein bzw. eine Abholadresse vereinbart werden. Dadurch kann sich die gesamte Reisezeit verkürzen. Bei Kleinbussen könnten sich Fahrgäste in einem kleinen Bus nicht sicher fühlen. Daher sind Kabinen, die bei Bedarf wie ein Autofenster runtergefahren werden können, in Kleinbussen empfehlenswert. Mit fahrerlosen Taxiverkehr als Tür-zu-Tür Fahrt, kann besser auf Kundenbedürfnisse eingegangen werden und eine nachfrageorientierter ÖPNV entstehen. Ein permanenter Fahrbetrieb ist auch durch fahrerlose Taxis möglich, da keine Fahrer zur Verfügung stehen müssten. Doch gehen soziale Interaktionen, die die Fahrgäste beim Busverkehr sehr schätzen, durch fahrerlosen Fahrzeugen verloren. Für viele Fahrgäste ist der Ticketerwerb beim Fahrer auch heute noch von Vorteil. Ein weiterer Nachteil für Fahrgäste ist, dass durch fahrerloses Fahren jede angefragte und gebuchte Route gespeichert werden kann und somit zusätzliche Daten- und Informationsströme entstehen, die zu einer Erweiterung von Informations- und Unterhaltungsmöglichkeiten genutzt werden können und der Nutzer noch mehr Angebote und Werbung bekommt. Sobald der Mensch die fahrerlosen Fahrzeuge akzeptiert, bedeutet es, dass dieser die Kontrolle abgibt. Dies passiert auch jetzt schon z. B. als Beifahrer, im Bus, im Zug oder auch im Flieger. Daher wird es im Bereich ÖPNV weniger Probleme geben, da der Mensch ohnehin keine Kontrolle über das Fahrzeug hat. Zwar könnte für Fahrgäste eine Umgestaltung des ÖPNV zu Beginn irritierend sein, insbesondere die ältere Bevölkerung könnte Schwierigkeiten damit haben. Aus verschiedenen Probebetrieben hat es sich aber herausgestellt, dass Fahrgäste nach dem Einstieg in ein fahrerloses öffentliches Verkehrsmittel doch fasziniert davon sind und sich nach einigen Metern Fahrt zurücklehnen und vergessen, dass das Fahrzeug automatisch fährt. Beim Massentransport werden Menschen eher in ein fahrerloses Fahrzeug einsteigen als wenn nur ein Fahrgast sich im Fahrzeug befindet. Vor allem könnte es Probleme im suburbanen Raum geben, da dort weniger Menschen im Fahrzeug sitzen und anders als im ländlichen Raum kennen sich diese meistens auch nicht. Zu Beginn muss zunächst in die Fahrzeuge investiert werden, sodass ein Preisaufschlag bei der Anschaffung zu erwarten ist. Zurzeit sind die Investitionskosten noch sehr hoch, dies wird sich nach Einführung der Fahrzeuge in Serie ändern. Die Personalkosten sinken durch den Ausfall von Fahrern. Vor allem im Bereich Busverkehr sind prozentual zu den Betriebskosten die Fahrerkosten sehr hoch, daher ist es gerade in diesem Bereich sinnvoll fahrerlose Fahrzeuge einzusetzen. Durch die sinkenden Betriebskosten können Fahrkarten günstiger verkauft werden, sodass auch Fahrgäste davon profitieren. Gerade in Städten könnte eine Bewohnerpauschale eingeführt werden. Dabei zahlt jeder Bewohner monatlich eine steuerliche Pauschale für den ÖPNV und kann diesen ohne weitere Kosten im Linienverkehr nutzen. Doch wird dies nicht jedem Bewohner gefallen und Proteste geben. Daher bietet sich eine Abstufung in drei Ebenen an: • preisgünstigeren Linienverkehr, • mittelpreisigen fahrerlose Taxis als Gemeinschaftsfahrt und • teure Individualtaxis. Weitere Zusatzleistungen und Ausstattungen könnten bei frühzeitiger Anfrage mit einem Aufpreis zur Verfügung gestellt werden. Die Preisregulierung sorgt für Transparenz und Anreize zum Umstieg auf effiziente Verkehrsmittel, sodass in den Hauptverkehrszeiten nicht alle mit einem fahrerlosen Taxi fahren. Mit einer Fahrtkostenstaffelung könnte sich jedoch die ärmere Bevölkerung benachteiligt fühlen, da sie sich den „Luxus-ÖPNV“ nicht leisten können. Durch fahrerloses Fahren könnte aber auch eine Existenzbedrohung für den ÖPNV bedeuten, da das Autofahren wesentlich attraktiver für Autofahrer wird, da Lebenszeit gewonnen und die Fahrt für andere Aktivitäten genutzt werden kann. Das Gefahren werden gleicht dem ÖV und die Parkplatzsuche entfällt, da fahrerlose Fahrzeuge dies tun können, wieso sollte also noch der ÖV genutzt werden? Nicht nur der private Pkw könnte eine Konkurrenz werden, auch private Unternehmen, die ihre Fahrzeuge als fahrerloses (Shared-)Taxis anbieten, könnten die Marktposition des ÖV entscheidend verändern. Jedoch sind die genauen Effekte von fahrerlosen Fahren noch nicht klar und die Entwicklung muss beobachtet werden.

Alternatives oder übersetztes Abstract:
Alternatives AbstractSprache

The aim of this work is to identify the areas of use and operation purposes of driverless vehicles for public transport. Concepts should be created, considering the operational aspects, the advantages and disadvantages for the passengers, and the financial aspects. Furthermore, the user acceptance towards driverless vehicles should be discussed. In public transport, small buses and driverless cabs are in the test operation, the first large buses are also driven on a test track. In the case of rail transport, there are already automatically driverless systems in the whole world. By using driverless vehicles in public transport, there will be a fundamental change. The driverless vehicles can be, in principle, everything: • Private Cars, • Cab, • Bus, • Carsharing, • Shared cabs etc., so, the boundaries of the areas of application will be merge into each other, therefore new patterns of utilization and business models will originate. In public transport, will be a regular service of bus and rail, which are collectively used, and non-regular driverless cabs both as collective as well as individual transport. A major challenge is to combine the advantages of the individual transport (independence and flexibility) with those of public transport (energy efficiency and economy of space). The high-performance public transport should be developed to be able to give to driverless fleets a backbone and not go down, because door-to-door connections are very attractive for the passengers, no one would like to travel from station-to-station. Due the high demand in the urban areas, public transport will continue in line transport, as masses are to be transported and the traffic is usually very dense. In suburban areas, buses still be shuttle feeders and connection services. Driverless cabs, which will be introduced as a semi-fixed route as an alternative to park-and-ride-concepts, to reduce the motorized individual transport in the main traffic times. In rural areas, where the demand of public transportation is weak, must be a basic existence of transport for the residents. This is to be enabled with door-to-door trips by driverless cabs, which could be demand-oriented and flexibly offered. By the choice between the conventional lines, the extension lines with small buses or driverless cabs, there can be an individual offer for each passenger. In General, the purpose of driverless vehicles in the public transport is to optimize it and to counteract car traffic as to increase the attractiveness of public transport, and thus, new customers can be gained. In addition, all driverless vehicles are driving electrically, so the environmental impact decreases. With driverless vehicles, the operation may use their vehicles more flexible. Thus, the utilization degree of the vehicles can be increased and the journey can be made more efficient. The route combinations of the various passengers in the driverless cabs would have to be planned in a way that only small detours are driven, so that the time in the vehicle is kept as low as possible. However, not all means of transport can be replaced by driverless vehicles since the traditional purchased vehicles are otherwise only on the plant and the land consumption by the old as well as new vehicles will be extremely high. The control centers must be increased, since they get the function of a driver and to watch the journey because they always need to know where the vehicles are located, in case arrangements of an incident need to be decided. By driverless driving, no drivers are required. This is a benefit for the operation, as no replacement driver must be scheduled, driving and break periods are also not necessary. The drivers will be retrained and can be staffs in the driverless vehicles on the road to give the passengers a feeling of safety. Retraining as a travel assistant for mobilityimpaired, service provider, or ticket checkers are also possible. For passengers, the new concepts mean shorter paths to more mobility in the whole region and the possibility of multi-modal mobility. The accessibility of public transport will be increased by driverless driving because more stops will be distributed in the space or pick-up addresses could be agreed. Thus, the entire trip can be shortened. In the case of minibuses driving guests could not feel safe in those. Therefore, booths, such as a car window, which you can move up and down if necessary, are recommended in small buses. With a driverless cab as a door-to-door transport, there can be a better management of customer needs and a demand-oriented public transport. A permanent driving operation by driverless cabs is also possible, as there is no need for drivers to be available. However, social interactions that the passengers appreciate in buses are getting lost by driverless vehicles. For many passengers, buying a ticket from the driver is still an advantage. Another disadvantage for passengers is that by driverless driving each asked and booked route can be stored and, thus, additional data and information flows can be used to an expansion of information and entertainment options and the users are getting more offers and advertising. As soon as people accept the driverless vehicles, it means that they are relinquishing control. This happens even now, for example, as a passenger, in the Bus, in the train or on the plane. Therefore, it will be in the area of public transport less of a problem, since the human has no control over the vehicle. Although in the beginning passengers could be irritated by a redesign of the public transport and the elderly population may have difficulty with it. From a variety of test runs, it has been found, however, that passengers are fascinated after getting into a driverless public transport and after a few meters of travel, they sit back and forget that the vehicle is driving automatically. The mass transport of people will get rather a driverless car than when just one passenger is in the vehicle. Above all, it could be a problem in suburban areas because there are fewer people sitting in the vehicles and otherwise than in rural areas, mostly these do not know each other. In the beginning, there must be invested in the vehicles, so a price premium is to be expected at the time of purchase. Currently, the investment costs are still very high, this will change after the introduction of the vehicles in the series. Personnel costs are reduced due to the outfall of drivers. Especially in bus transportation the operating costs, driver costs as a percentage of operating costs are very high, therefore, it makes sense to use driverless vehicles as buses. By the decrease of operating costs, tickets can be cheaper sold, so that passengers benefit from it, too. Especially in cities, a residents ' fee could be introduced. Each resident pays a monthly tax fee for the transport and can use it without further cost in the line transport. However, this will not please all residents and it could lead to protests. Therefore, a gradation in three levels: • lower-priced line transport, • medium-priced driverless cabs, as a community travel and • expensive individual cabs. Additional services and facilities could be put in an early request with an extra charge. The price regulation provides transparency and incentives to switch to efficient means of transport, so that in the peak hours not all are driving with a driverless cab. With a gradation of ticket costs the poorer sections of the population could feel a disadvantage because they can't afford the "luxury transport". Driverless driving could also mean a threat to the existence for the public transport because driving a car could be much more attractive because life time could be won and travel time could be used for other activities. Taking public transport would be the same as driving itself, also searching for a parking spot is not necessary anymore, since driverless vehicles can do this, so why should the public transport be used? Not only the private car could be a competition, also private companies that offer their vehicles as driverless (shared) cabs. This could change the market position of public transport. However, the specific effects of driverless driving are still not clear and the development has to be observed.

Englisch
Fachbereich(e)/-gebiet(e): 13 Fachbereich Bau- und Umweltingenieurwissenschaften
13 Fachbereich Bau- und Umweltingenieurwissenschaften > Verbund Institute für Verkehr
13 Fachbereich Bau- und Umweltingenieurwissenschaften > Verbund Institute für Verkehr > Institut für Verkehrsplanung und Verkehrstechnik
Hinterlegungsdatum: 28 Jan 2018 14:03
Letzte Änderung: 22 Jun 2018 14:49
PPN:
Referenten: Boltze, Prof. Dr. Manfred ; von Mörner, Dipl.-Ing. Moritz
Datum der mündlichen Prüfung / Verteidigung / mdl. Prüfung: 2016
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