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Berufliche Aspirationen von Jugendlichen der gymnasialen Mittelstufe. Eingrenzung und Konstitution im Kontext von persönlicher Bindung, beruflicher Exploration und beruflicher Identität

Engin, Gaby (2016)
Berufliche Aspirationen von Jugendlichen der gymnasialen Mittelstufe. Eingrenzung und Konstitution im Kontext von persönlicher Bindung, beruflicher Exploration und beruflicher Identität.
Technische Universität Darmstadt
Dissertation, Erstveröffentlichung

Kurzbeschreibung (Abstract)

Zur Überprüfung der Eingrenzung und Konstitution beruflicher Aspirationen und des Einflusses von persönlicher Bindung wurde eine Befragung von insgesamt n = 730 Gymnasiastinnen und Gymnasiasten der 7. bis 10. Klassenstufe im Querschnittdesign durchgeführt. Berufliche Aspirationen wurden über eine Liste mit insgesamt 60 Berufen erfasst, die den Jugendlichen zur Einschätzung hinsichtlich Bekanntheit, Geschlechtstyp, Prestige und Passung vorgelegt wurden. Darüber hinaus beinhaltet der Fragebogen Instrumente zu persönlichen Bindungsrepräsentationen, beruflicher Exploration und beruflicher Identität. Die abgeleiteten Forschungshypothesen beruhen auf den theoretischen Annahmen von Gottfredson (1981) sowie den Erkenntnissen zum Einfluss von Bindung auf berufliche Entwicklungsprozesse im Jugend- und jungen Erwachsenenalter. Entgegen Gottfredsons Modell zeigen sich keine Unterschiede in der Eingrenzung des beruflichen Aspirationsfeldes in Abhängigkeit von der Entwicklungsstufe. In Übereinstimmung mit gegenwärtigen Forschungsbefunden zeigen sich jedoch prägnante Geschlechtsunterschiede. Demnach weisen weibliche Jugendliche im Vergleich zu männlichen Jugendlichen ein größeres berufliches Aspirationsfeld auf, das sich durch größere Akzeptanzspannen auf der Geschlechts- und Prestigedimension bestimmt. Darüber hinaus setzen weibliche Jugendliche ihr Mindestmaß an Berufsprestige niedriger an als männliche Jugendliche. In Bezug auf die Konstitution beruflicher Aspirationen entlang der RIASEC-Typen nach Holland (1997) deuten die Befunde auf eine stärkere Personenorientierung von weiblichen gegenüber männlichen Jugendlichen hin. Eine vergleichsweise geringere Sachorientierung von weiblichen lässt sich übergreifend hingegen nicht bekräftigen. Die Befunde zum Einfluss persönlicher Bindungsrepräsentationen erweisen sich teilweise als uneinheitlich. In Bezug auf das berufliche Aspirationsfeld scheint eine höhere Bindungsvermeidung in der Tendenz eine stärkere Eingrenzung zu begünstigen, während sich ein entgegengesetzter Effekt bei höherer Bindungsangst zeigt. Darüber hinaus indizieren die Ergebnisse, dass eine höhere Bindungsvermeidung eine geringere Personenorientierung und eine höhere Bindungsangst eine stärkere Personenorientierung begünstigen. Des Weiteren zeigt sich, dass eine höhere Bindungsangst mit einer weniger klaren beruflichen Identität einhergeht. Über berufliche Exploration und berufliche Identität vermittelte Effekte von persönlicher Bindung auf die Eingrenzung und Konstitution beruflicher Aspiration konnten nicht aufgezeigt werden.

Typ des Eintrags: Dissertation
Erschienen: 2016
Autor(en): Engin, Gaby
Art des Eintrags: Erstveröffentlichung
Titel: Berufliche Aspirationen von Jugendlichen der gymnasialen Mittelstufe. Eingrenzung und Konstitution im Kontext von persönlicher Bindung, beruflicher Exploration und beruflicher Identität
Sprache: Deutsch
Referenten: Ziegler, Prof. Dr. Birgit ; Ratschinski, Prof. Dr. Günter
Publikationsjahr: 2016
Ort: Darmstadt
Datum der mündlichen Prüfung: 1 August 2016
URL / URN: http://tuprints.ulb.tu-darmstadt.de/5695
Kurzbeschreibung (Abstract):

Zur Überprüfung der Eingrenzung und Konstitution beruflicher Aspirationen und des Einflusses von persönlicher Bindung wurde eine Befragung von insgesamt n = 730 Gymnasiastinnen und Gymnasiasten der 7. bis 10. Klassenstufe im Querschnittdesign durchgeführt. Berufliche Aspirationen wurden über eine Liste mit insgesamt 60 Berufen erfasst, die den Jugendlichen zur Einschätzung hinsichtlich Bekanntheit, Geschlechtstyp, Prestige und Passung vorgelegt wurden. Darüber hinaus beinhaltet der Fragebogen Instrumente zu persönlichen Bindungsrepräsentationen, beruflicher Exploration und beruflicher Identität. Die abgeleiteten Forschungshypothesen beruhen auf den theoretischen Annahmen von Gottfredson (1981) sowie den Erkenntnissen zum Einfluss von Bindung auf berufliche Entwicklungsprozesse im Jugend- und jungen Erwachsenenalter. Entgegen Gottfredsons Modell zeigen sich keine Unterschiede in der Eingrenzung des beruflichen Aspirationsfeldes in Abhängigkeit von der Entwicklungsstufe. In Übereinstimmung mit gegenwärtigen Forschungsbefunden zeigen sich jedoch prägnante Geschlechtsunterschiede. Demnach weisen weibliche Jugendliche im Vergleich zu männlichen Jugendlichen ein größeres berufliches Aspirationsfeld auf, das sich durch größere Akzeptanzspannen auf der Geschlechts- und Prestigedimension bestimmt. Darüber hinaus setzen weibliche Jugendliche ihr Mindestmaß an Berufsprestige niedriger an als männliche Jugendliche. In Bezug auf die Konstitution beruflicher Aspirationen entlang der RIASEC-Typen nach Holland (1997) deuten die Befunde auf eine stärkere Personenorientierung von weiblichen gegenüber männlichen Jugendlichen hin. Eine vergleichsweise geringere Sachorientierung von weiblichen lässt sich übergreifend hingegen nicht bekräftigen. Die Befunde zum Einfluss persönlicher Bindungsrepräsentationen erweisen sich teilweise als uneinheitlich. In Bezug auf das berufliche Aspirationsfeld scheint eine höhere Bindungsvermeidung in der Tendenz eine stärkere Eingrenzung zu begünstigen, während sich ein entgegengesetzter Effekt bei höherer Bindungsangst zeigt. Darüber hinaus indizieren die Ergebnisse, dass eine höhere Bindungsvermeidung eine geringere Personenorientierung und eine höhere Bindungsangst eine stärkere Personenorientierung begünstigen. Des Weiteren zeigt sich, dass eine höhere Bindungsangst mit einer weniger klaren beruflichen Identität einhergeht. Über berufliche Exploration und berufliche Identität vermittelte Effekte von persönlicher Bindung auf die Eingrenzung und Konstitution beruflicher Aspiration konnten nicht aufgezeigt werden.

Alternatives oder übersetztes Abstract:
Alternatives AbstractSprache

In order to analyse the circumscription and constitution of occupational aspirations, a cross-sectional survey was conducted including n = 730 German grammar school students from 7th to 10th grade. To gain information about occupational aspirations, students were asked to assess a list of 60 occupations with regard to knowledge, sextype, prestige and personal fit. Furthermore, information about personal attachment representations, career exploration und vocational identity was collected. The hypotheses were derived from theoretical assumptions by Gottfredson (1981) and empirical findings concerning the influence of attachment on career development. Contrary to Gottfredson, the circumscription of the field of occupational aspirations was not affected by students’ developmental stage. In line with recent empirical findings, sex differences could be identified. Female adolescents showed a broader field of occupational aspirations with regard to sextype and prestige than male adolescents. Moreover, female adolescents show a lower prestige level compared to their male counterparts. With respect to the constitution of occupational aspirations along the RIASEC-types according to Holland (1997), the results indicate a stronger orientation towards persons for female adolescents, whereas overall a less orientation towards things could not be identified. The results concerning the influence of personal attachment representations are partly inconsistent. With regard to the field of occupational aspirations, a higher level of attachment avoidance tends to facilitate circumscription, whereas an opposite effect can be identified with a higher degree of attachment anxiety. The contradictory influence of the two attachment dimensions also becomes evident along the interest types of occupational aspirations: A higher level of attachment avoidance weakens and a higher level of attachment anxiety strengthens an orientation towards persons. Moreover, the results indicate, that a higher level of attachment anxiety has a negative influence on vocational identity. However, no indirect effects of attachment representations on occupational aspiration mediated through career exploration and vocational identity could be pointed out.

Englisch
URN: urn:nbn:de:tuda-tuprints-56952
Sachgruppe der Dewey Dezimalklassifikatin (DDC): 300 Sozialwissenschaften > 370 Erziehung, Schul- und Bildungswesen
Fachbereich(e)/-gebiet(e): 03 Fachbereich Humanwissenschaften > Institut für Allgemeine Pädagogik und Berufspädagogik > Berufspädagogik mit dem Schwerpunkt Berufsbildungsforschung, Didaktik beruflicher Bildung und Professionalisierung von Lehrenden
03 Fachbereich Humanwissenschaften > Institut für Allgemeine Pädagogik und Berufspädagogik
03 Fachbereich Humanwissenschaften
Hinterlegungsdatum: 09 Okt 2016 19:55
Letzte Änderung: 09 Okt 2016 19:55
PPN:
Referenten: Ziegler, Prof. Dr. Birgit ; Ratschinski, Prof. Dr. Günter
Datum der mündlichen Prüfung / Verteidigung / mdl. Prüfung: 1 August 2016
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