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Sicherung der Erreichbarkeit des Flughafens durch informelle, integrierte Planungsvorhaben

Deeg, Thorsten (2003)
Sicherung der Erreichbarkeit des Flughafens durch informelle, integrierte Planungsvorhaben.
Technische Universität Darmstadt
Studienarbeit, Bibliographie

Kurzbeschreibung (Abstract)

Ziel dieser Arbeit war es Empfehlungen für den optimalen Einsatz von informellen, integrierten Planungsvorhaben für verkehrsrelevante Infrastruktur- und Flächennutzungsprojekte in der Umgebung von Flughäfen zu geben, um die Erreichbarkeit und Funktionsausübung des Flughafens zu gewährleisten. Um die Anforderungen an informelle Verfahren herauszufinden wurden zunächst die formalen Regelungen (Abschnitt 2.1 - 2.3) und die damit verbundenen Schwierigkeiten und Schwächen (Abschnitt 2.4) des bestehenden gesetzlichen Rahmens dargestellt, welche einen informellen Prozess erst notwendig machen. Um später eine bessere Auswertung der einzelnen untersuchten Projekte hinsichtlich des verwendeten informellen Verfahrens liefern zu können, wurden sowohl die formalen Bestimmungen der Bundesrepublik Deutschland, wie auch die, etwas von diesen abweichenden, Gesetzgebungen der Niederlande und der Schweiz geschildert. Eine Besonderheit hierbei ist vor allem die frühzeitige formale Bürgerbeteiligung der Schweiz in Form der Volksabstimmung. Insgesamt zeigte sich, dass es in rein formalen Verfahren ein Kommunikationsdefizit gibt, welches dazu führt, dass Konflikte geschürt und Meinungsverschiedenheiten zwischen einzelnen Gruppierungen nicht beseitigt werden können. Hinzu kommt ein Informationsverlust, da wichtige Parteien, die mit ihrem Wissen das Projekt voranbringen könnten, formal nicht am Planungsprozess beteiligt werden. All dies führt zu einer Behinderung des Planungsprozesses und erhöht den Kosten- und Zeitaufwand. Daher wurden nach einer kurzen Erläuterung des Begriffs der informellen Planung (Abschnitt 3.1) die Ziele dieser wie folgt geschildert (Abschnitt 3.2): Im Vordergrund informeller Planung steht die Beteiligung und Absprache zwischen verschiedenen Interessengruppen und die gemeinsame Konsensfindung, welche eine "win / win" - Situation ermöglichen soll und damit zur Konfliktminderung beiträgt. Um im speziellen die Verkehrsaspekte und den landseitigen Verkehr bei der Planung zu berücksichtigen wurde ein Zielsystem (Bild 3) für den informellen Planungsprozess aufgestellt, mit dem Hauptziel der "effizienten Integration der Flächennutzungs- und Verkehrsaspekte", welches durch die Nebenziele "Ermöglichung qualitativ hochwertiger Resultate", "Vermeidung von Konflikten zwischen Interessengruppen" und "Optimierung des Kosten- und Zeitaufwandes" mit den damit jeweils verbundenen Anforderungen erreicht werden soll. Als zu erwartender Nutzen der informellen Planung (Abschnitt 3.4) ergab sich dann neben der Förderung der Kommunikation, die Einsparung von Kosten und Zeit, sowie eine bessere Demokratisierung des Planungsprozesses durch eine vielfältigere Beteiligung verschiedener Interessengruppen, was neben einer erhöhten Kompromissbereitschaft auch zu einer besseren Stimmung in der Region bei weiteren Bauvorhaben führt. In Teil B wurden die einzelnen, hinsichtlich der jeweils angewendeten informellen Verfahren, zu untersuchenden Fallstudien vorgestellt (Abschnitt 4.2). Es wurden zwischen Projekten auf der Fläche des Flughafens, im Gebiet der Flughafenstadt und in der Region um einen Flughafen unterschieden (Abschnitt 4.1). Als Fallstudien in Frankfurt wurde der Bau der neuen Landebahn, das AirRail Center, sowie die Entwicklung des Europa-Viertels untersucht. In Zürich waren es die Projekte 5. Bauetappe am Flughafen Zürich, Butzenbühl, und das Zentrum Zürich Nord, die dargestellt wurden. Für Amsterdam waren die Projekte neue Landebahn, Schiphol Center und Amsterdam Zuidas relevant. Für weitere Informationsgewinnung, welche einen tieferen Einblick in den Ablauf der Projekte liefern soll, wurde zunächst die Ziel - Zielerreichungsmatrix als geeignetes Mittel zur Auswertung der Ergebnisse aus der gesamten Untersuchung gewählt (Abschnitt 5.1). Als Befragungsmethode ergab sich aus den Anforderungen der Arbeit eine Expertenbefragung mit Fragebögen in schriftlicher Form (Abschnitt 5.2). Die Fragebögen wurden recht individuell auf die betreffende Person zugeschnitten, indem einzelne Fragen aus dem gesamten Fragenkatalog (Bild5) ausgewählt wurden. Zur weiteren Methodik und Auswertung der durch die Befragung erhaltenen Informationen wurde ein Bewertungsschema aufgestellt (Abschnitt 5.4). Hierbei wurden verschiedene usprägungen einzelner Sachverhalte, die zur Beurteilung der Ziele des Zielsystems beitragen, mit Bewertungen von " + " bis " - " bewertet. Die Untersuchungsergebnisse wurden in Teil C dargestellt (Tabellen 5.1-5.3) und ausgewertet. Aus den somit erhaltenen Resultaten konnte man verschiedene Faktoren ableiten, die für den Einsatzbereich und die Auswahl eines geeigneten informellen Verfahrens von Relevanz sind (Abschnitt 7.1). Danach werden der Einsatz und die Gestaltung eines informellen Verfahren anhand folgender Faktoren eines Projekts beeinflusst, wobei jeweils noch Unterpunkte zu beachten sind: • Zielsetzung des informellen Planungsprozesses • Beteiligung der Parteien • Anforderungen an das informelle Verfahren • Position der Teilnehmer im Verfahren • Einflüsse auf den landseitigen Verkehr Für die grobe Auswahl einer geeigneten Verfahrenstechnik sind jedoch bestimmte Hauptfaktoren von Bedeutung, womit ein Entscheidungsbaum (Bild 7) dargestellt werden konnte, welcher die Wahl der Verfahrenstechnik nachvollziehbar macht. Das Verfahren an sich wird weiterhin noch von einigen "weichen" Faktoren beeinflusst und dementsprechend ausgestaltet (Abschnitt 7.2). Hauptfaktoren können sein: • Der vorhandene Kosten und Zeitrahmen • Die Auswirkungen des Projekts und die somit betroffenen Parteien • Die formale Rechtslage • Das Konfliktpotential des beabsichtigten Projekts Die weicheren Faktoren, welche unabhängig vom Verfahren den Ablauf des informellen Prozesses beeinflussen sind: • Die Zielsetzung des informellen Planungsprozesses • Der Kosten- und Zeitrahmen (falls dieser nicht limitierend wirkt) • Die Verteilung des Fachwissens • Die Beteiligung dritter, neutraler Parteien • Die Position der Vertreter im informellen Verfahren • Die Verfahrensregeln • Die Gruppierung und Methode zur Darstellung des landseitigen Verkehrs Als Empfehlung für den erfolgreichen Einsatz eines informellen Verfahrens wurde vorgeschlagen, dass zunächst anhand des Entscheidungsbaumes (Bild 7) eine Verfahrenstechnik gewählt wird, um diese dann nach den in Abschnitt 7.1 erwähnten Gesichtspunkten und den "weichen" Faktoren auszugestalten (Abschnitt 7.3). Für den erfolgreichen Abschluss und qualitativ gute Resultate eines informellen Verfahrens sind weiterhin noch einige Faktoren wichtig, die von der leitenden Gruppe des Prozesses beachten werden müssen. Diese sind: • Eine Vertrauensbasis schaffen • Gleichberechtigung aller Beteiligten ermöglichen • Verwertbare Ergebnisse liefern • Eine "win / win" - Situation ermöglichen

Typ des Eintrags: Studienarbeit
Erschienen: 2003
Autor(en): Deeg, Thorsten
Art des Eintrags: Bibliographie
Titel: Sicherung der Erreichbarkeit des Flughafens durch informelle, integrierte Planungsvorhaben
Sprache: Deutsch
Referenten: Boltze, Prof. Dr. Manfred ; Reusswig, Dipl.-Ing. Achim
Publikationsjahr: 2003
URL / URN: https://www.verkehr.tu-darmstadt.de/media/verkehr/fgvv/beruf...
Kurzbeschreibung (Abstract):

Ziel dieser Arbeit war es Empfehlungen für den optimalen Einsatz von informellen, integrierten Planungsvorhaben für verkehrsrelevante Infrastruktur- und Flächennutzungsprojekte in der Umgebung von Flughäfen zu geben, um die Erreichbarkeit und Funktionsausübung des Flughafens zu gewährleisten. Um die Anforderungen an informelle Verfahren herauszufinden wurden zunächst die formalen Regelungen (Abschnitt 2.1 - 2.3) und die damit verbundenen Schwierigkeiten und Schwächen (Abschnitt 2.4) des bestehenden gesetzlichen Rahmens dargestellt, welche einen informellen Prozess erst notwendig machen. Um später eine bessere Auswertung der einzelnen untersuchten Projekte hinsichtlich des verwendeten informellen Verfahrens liefern zu können, wurden sowohl die formalen Bestimmungen der Bundesrepublik Deutschland, wie auch die, etwas von diesen abweichenden, Gesetzgebungen der Niederlande und der Schweiz geschildert. Eine Besonderheit hierbei ist vor allem die frühzeitige formale Bürgerbeteiligung der Schweiz in Form der Volksabstimmung. Insgesamt zeigte sich, dass es in rein formalen Verfahren ein Kommunikationsdefizit gibt, welches dazu führt, dass Konflikte geschürt und Meinungsverschiedenheiten zwischen einzelnen Gruppierungen nicht beseitigt werden können. Hinzu kommt ein Informationsverlust, da wichtige Parteien, die mit ihrem Wissen das Projekt voranbringen könnten, formal nicht am Planungsprozess beteiligt werden. All dies führt zu einer Behinderung des Planungsprozesses und erhöht den Kosten- und Zeitaufwand. Daher wurden nach einer kurzen Erläuterung des Begriffs der informellen Planung (Abschnitt 3.1) die Ziele dieser wie folgt geschildert (Abschnitt 3.2): Im Vordergrund informeller Planung steht die Beteiligung und Absprache zwischen verschiedenen Interessengruppen und die gemeinsame Konsensfindung, welche eine "win / win" - Situation ermöglichen soll und damit zur Konfliktminderung beiträgt. Um im speziellen die Verkehrsaspekte und den landseitigen Verkehr bei der Planung zu berücksichtigen wurde ein Zielsystem (Bild 3) für den informellen Planungsprozess aufgestellt, mit dem Hauptziel der "effizienten Integration der Flächennutzungs- und Verkehrsaspekte", welches durch die Nebenziele "Ermöglichung qualitativ hochwertiger Resultate", "Vermeidung von Konflikten zwischen Interessengruppen" und "Optimierung des Kosten- und Zeitaufwandes" mit den damit jeweils verbundenen Anforderungen erreicht werden soll. Als zu erwartender Nutzen der informellen Planung (Abschnitt 3.4) ergab sich dann neben der Förderung der Kommunikation, die Einsparung von Kosten und Zeit, sowie eine bessere Demokratisierung des Planungsprozesses durch eine vielfältigere Beteiligung verschiedener Interessengruppen, was neben einer erhöhten Kompromissbereitschaft auch zu einer besseren Stimmung in der Region bei weiteren Bauvorhaben führt. In Teil B wurden die einzelnen, hinsichtlich der jeweils angewendeten informellen Verfahren, zu untersuchenden Fallstudien vorgestellt (Abschnitt 4.2). Es wurden zwischen Projekten auf der Fläche des Flughafens, im Gebiet der Flughafenstadt und in der Region um einen Flughafen unterschieden (Abschnitt 4.1). Als Fallstudien in Frankfurt wurde der Bau der neuen Landebahn, das AirRail Center, sowie die Entwicklung des Europa-Viertels untersucht. In Zürich waren es die Projekte 5. Bauetappe am Flughafen Zürich, Butzenbühl, und das Zentrum Zürich Nord, die dargestellt wurden. Für Amsterdam waren die Projekte neue Landebahn, Schiphol Center und Amsterdam Zuidas relevant. Für weitere Informationsgewinnung, welche einen tieferen Einblick in den Ablauf der Projekte liefern soll, wurde zunächst die Ziel - Zielerreichungsmatrix als geeignetes Mittel zur Auswertung der Ergebnisse aus der gesamten Untersuchung gewählt (Abschnitt 5.1). Als Befragungsmethode ergab sich aus den Anforderungen der Arbeit eine Expertenbefragung mit Fragebögen in schriftlicher Form (Abschnitt 5.2). Die Fragebögen wurden recht individuell auf die betreffende Person zugeschnitten, indem einzelne Fragen aus dem gesamten Fragenkatalog (Bild5) ausgewählt wurden. Zur weiteren Methodik und Auswertung der durch die Befragung erhaltenen Informationen wurde ein Bewertungsschema aufgestellt (Abschnitt 5.4). Hierbei wurden verschiedene usprägungen einzelner Sachverhalte, die zur Beurteilung der Ziele des Zielsystems beitragen, mit Bewertungen von " + " bis " - " bewertet. Die Untersuchungsergebnisse wurden in Teil C dargestellt (Tabellen 5.1-5.3) und ausgewertet. Aus den somit erhaltenen Resultaten konnte man verschiedene Faktoren ableiten, die für den Einsatzbereich und die Auswahl eines geeigneten informellen Verfahrens von Relevanz sind (Abschnitt 7.1). Danach werden der Einsatz und die Gestaltung eines informellen Verfahren anhand folgender Faktoren eines Projekts beeinflusst, wobei jeweils noch Unterpunkte zu beachten sind: • Zielsetzung des informellen Planungsprozesses • Beteiligung der Parteien • Anforderungen an das informelle Verfahren • Position der Teilnehmer im Verfahren • Einflüsse auf den landseitigen Verkehr Für die grobe Auswahl einer geeigneten Verfahrenstechnik sind jedoch bestimmte Hauptfaktoren von Bedeutung, womit ein Entscheidungsbaum (Bild 7) dargestellt werden konnte, welcher die Wahl der Verfahrenstechnik nachvollziehbar macht. Das Verfahren an sich wird weiterhin noch von einigen "weichen" Faktoren beeinflusst und dementsprechend ausgestaltet (Abschnitt 7.2). Hauptfaktoren können sein: • Der vorhandene Kosten und Zeitrahmen • Die Auswirkungen des Projekts und die somit betroffenen Parteien • Die formale Rechtslage • Das Konfliktpotential des beabsichtigten Projekts Die weicheren Faktoren, welche unabhängig vom Verfahren den Ablauf des informellen Prozesses beeinflussen sind: • Die Zielsetzung des informellen Planungsprozesses • Der Kosten- und Zeitrahmen (falls dieser nicht limitierend wirkt) • Die Verteilung des Fachwissens • Die Beteiligung dritter, neutraler Parteien • Die Position der Vertreter im informellen Verfahren • Die Verfahrensregeln • Die Gruppierung und Methode zur Darstellung des landseitigen Verkehrs Als Empfehlung für den erfolgreichen Einsatz eines informellen Verfahrens wurde vorgeschlagen, dass zunächst anhand des Entscheidungsbaumes (Bild 7) eine Verfahrenstechnik gewählt wird, um diese dann nach den in Abschnitt 7.1 erwähnten Gesichtspunkten und den "weichen" Faktoren auszugestalten (Abschnitt 7.3). Für den erfolgreichen Abschluss und qualitativ gute Resultate eines informellen Verfahrens sind weiterhin noch einige Faktoren wichtig, die von der leitenden Gruppe des Prozesses beachten werden müssen. Diese sind: • Eine Vertrauensbasis schaffen • Gleichberechtigung aller Beteiligten ermöglichen • Verwertbare Ergebnisse liefern • Eine "win / win" - Situation ermöglichen

Fachbereich(e)/-gebiet(e): 13 Fachbereich Bau- und Umweltingenieurwissenschaften
13 Fachbereich Bau- und Umweltingenieurwissenschaften > Verbund Institute für Verkehr
13 Fachbereich Bau- und Umweltingenieurwissenschaften > Verbund Institute für Verkehr > Institut für Verkehrsplanung und Verkehrstechnik
Hinterlegungsdatum: 23 Jan 2018 16:20
Letzte Änderung: 21 Jun 2018 18:05
PPN:
Referenten: Boltze, Prof. Dr. Manfred ; Reusswig, Dipl.-Ing. Achim
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