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Gemeinsamkeiten und Unterschiede von Mobilitätsmanagement in Deutschland und den USA

Paskuda, Kai (2015)
Gemeinsamkeiten und Unterschiede von Mobilitätsmanagement in Deutschland und den USA.
Technische Universität Darmstadt
Bachelorarbeit, Bibliographie

Kurzbeschreibung (Abstract)

In den meisten Städten der USA und in Deutschland sind die verkehrlichen Anlagen an ihre Kapazitätsgrenzen gestoßen. Besonders im Berufsverkehr entstehen jeden Tag Staus und Unfälle. Anstatt die Straßen weiter auszubauen, um die Kapazität zu erhöhen, wurde in den USA in den 1980ern das Transportation Demand Management, und in den 1990ern das Mobilitätsmanagement in Deutschland ins Leben gerufen. Das amerikanische Transportation Demand Management diente dabei als Vorbild für das deutsche Gegenstück. Beide haben das Ziel die verkehrliche Situation auf den Straßen zu verbessern, jedoch nicht durch den Ausbau der Straßen, sondern indem die Anzahl an Autos reduziert wird. Dazu sollen die Nutzer so beeinflusst werden, dass diese vom eigenen Auto absehen, und stattdessen Züge, Straßenbahnen, Busse, das Fahrrad oder alternative Fortbewegungsmittel, wie z.B. CarSharing, nutzen. Die folgende Arbeit analysiert die Vorgehensweisen der beiden unterschiedlichen Systeme, mit dem Ziel, für beide Systeme ein Profil zu erstellen, um dann anhand der Profile einen Vergleich dieser durchzuführen, und daraufhin noch eventuelle Vor- und Nachteile der einzelnen Systeme herauszuarbeiten. Um das Mobilitätsmanagement und das Transportation Demand Management zu vergleichen, wird im Laufe der Arbeit ein morphologischer Kasten erstellt, auf welchen dann Definitionen und Fallbeispiele der beiden Systeme angewendet werden. Um diese Definitionen und Fallbeispiele zu untersuchen, besitzt der morphologische Kasten folgende Parameter: „Grund der Maßnahme“, „Ziel der Maßnahme“, „Einsatzgebiet“, „Umsetzung“, „Betreiber“, „Zielgruppe“, „Finanzierung“ und „rechtliche Bindung“, dazu gibt es zu beiden Systemen eine Erläuterung der klassischen Instrumente, welche von ihnen im Regelfall angewendet werden können. Beide Systeme verfügen dabei über sehr ähnliche Definitionen, die besagen, dass versucht wird, die Anzahl der Autos durch Beeinflussung des Verkehrsverhaltens der Nutzer zu reduzieren, um die vorhandenen Ressourcen effizienter nutzen zu können. Bei der Analyse der Fallbeispiele wurde festgestellt, dass beide Systeme die gleichen Ziele mit ihren Maßnahmen verfolgen, nämlich, dass der öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV) gefördert werden soll. Der Unterschied besteht besonders in der Umsetzung. Das deutsche Mobilitätsmanagement versucht die Nutzer durch Information und Motivation davon zu überzeugen, dass die Fortbewegung via Bus oder Zug keinerlei Einschränkung in der Lebensqualität und Bewegungsfreiheit darstellt. Dafür werden Informationszentralen eingerichtet und in Zusammenarbeit mit den Arbeitgebern z.B. Jobtickets gefördert, Pendlerportale eingerichtet oder Fahrradabstellplätze errichtet. In den USA bestehen die Maßnahmen auch verstärkt in dem Ausbau des ÖPNV, da die Infrastruktur besonders in ländlicheren Gebieten und in den Vororten der Großstädten noch nicht ausreichend gegeben ist, damit die Menschen eine ernsthafte Alternative zum Auto haben, um jeden Tag zur Arbeit zu kommen. Darüber hinaus werden Straßen umgestaltet, damit zusätzlich Fahrradwege oder Fahrstreifen nur für den ÖPNV errichtet werden können. Auch Eingriffe in die Stadtentwicklung (in den Bebauungsplan) und eine Bepreisung sind beliebte Mittel, um nachhaltig den Verkehr in den Metropolen zu reduzieren. Der Unterschied besteht also vor allem im Umfang der Maßnahmen, da in Deutschland, anders als in den USA die Maßnahmen noch sehr defensiv sind, und versucht wird, mit möglichst geringem (finanziellen) Aufwand, ein möglichst großer Erfolg erreicht werden soll, ohne dass die Nutzer finanziell oder mit Vorschriften gezwungen werden sollen, auf das eigene Auto zu verzichten.

Typ des Eintrags: Bachelorarbeit
Erschienen: 2015
Autor(en): Paskuda, Kai
Art des Eintrags: Bibliographie
Titel: Gemeinsamkeiten und Unterschiede von Mobilitätsmanagement in Deutschland und den USA
Sprache: Deutsch
Referenten: Boltze, Prof. Dr. Manfred ; Rühl, Dipl.W.Ing Frederik
Publikationsjahr: 2015
URL / URN: https://www.verkehr.tu-darmstadt.de/media/verkehr/fgvv/beruf...
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Kurzbeschreibung (Abstract):

In den meisten Städten der USA und in Deutschland sind die verkehrlichen Anlagen an ihre Kapazitätsgrenzen gestoßen. Besonders im Berufsverkehr entstehen jeden Tag Staus und Unfälle. Anstatt die Straßen weiter auszubauen, um die Kapazität zu erhöhen, wurde in den USA in den 1980ern das Transportation Demand Management, und in den 1990ern das Mobilitätsmanagement in Deutschland ins Leben gerufen. Das amerikanische Transportation Demand Management diente dabei als Vorbild für das deutsche Gegenstück. Beide haben das Ziel die verkehrliche Situation auf den Straßen zu verbessern, jedoch nicht durch den Ausbau der Straßen, sondern indem die Anzahl an Autos reduziert wird. Dazu sollen die Nutzer so beeinflusst werden, dass diese vom eigenen Auto absehen, und stattdessen Züge, Straßenbahnen, Busse, das Fahrrad oder alternative Fortbewegungsmittel, wie z.B. CarSharing, nutzen. Die folgende Arbeit analysiert die Vorgehensweisen der beiden unterschiedlichen Systeme, mit dem Ziel, für beide Systeme ein Profil zu erstellen, um dann anhand der Profile einen Vergleich dieser durchzuführen, und daraufhin noch eventuelle Vor- und Nachteile der einzelnen Systeme herauszuarbeiten. Um das Mobilitätsmanagement und das Transportation Demand Management zu vergleichen, wird im Laufe der Arbeit ein morphologischer Kasten erstellt, auf welchen dann Definitionen und Fallbeispiele der beiden Systeme angewendet werden. Um diese Definitionen und Fallbeispiele zu untersuchen, besitzt der morphologische Kasten folgende Parameter: „Grund der Maßnahme“, „Ziel der Maßnahme“, „Einsatzgebiet“, „Umsetzung“, „Betreiber“, „Zielgruppe“, „Finanzierung“ und „rechtliche Bindung“, dazu gibt es zu beiden Systemen eine Erläuterung der klassischen Instrumente, welche von ihnen im Regelfall angewendet werden können. Beide Systeme verfügen dabei über sehr ähnliche Definitionen, die besagen, dass versucht wird, die Anzahl der Autos durch Beeinflussung des Verkehrsverhaltens der Nutzer zu reduzieren, um die vorhandenen Ressourcen effizienter nutzen zu können. Bei der Analyse der Fallbeispiele wurde festgestellt, dass beide Systeme die gleichen Ziele mit ihren Maßnahmen verfolgen, nämlich, dass der öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV) gefördert werden soll. Der Unterschied besteht besonders in der Umsetzung. Das deutsche Mobilitätsmanagement versucht die Nutzer durch Information und Motivation davon zu überzeugen, dass die Fortbewegung via Bus oder Zug keinerlei Einschränkung in der Lebensqualität und Bewegungsfreiheit darstellt. Dafür werden Informationszentralen eingerichtet und in Zusammenarbeit mit den Arbeitgebern z.B. Jobtickets gefördert, Pendlerportale eingerichtet oder Fahrradabstellplätze errichtet. In den USA bestehen die Maßnahmen auch verstärkt in dem Ausbau des ÖPNV, da die Infrastruktur besonders in ländlicheren Gebieten und in den Vororten der Großstädten noch nicht ausreichend gegeben ist, damit die Menschen eine ernsthafte Alternative zum Auto haben, um jeden Tag zur Arbeit zu kommen. Darüber hinaus werden Straßen umgestaltet, damit zusätzlich Fahrradwege oder Fahrstreifen nur für den ÖPNV errichtet werden können. Auch Eingriffe in die Stadtentwicklung (in den Bebauungsplan) und eine Bepreisung sind beliebte Mittel, um nachhaltig den Verkehr in den Metropolen zu reduzieren. Der Unterschied besteht also vor allem im Umfang der Maßnahmen, da in Deutschland, anders als in den USA die Maßnahmen noch sehr defensiv sind, und versucht wird, mit möglichst geringem (finanziellen) Aufwand, ein möglichst großer Erfolg erreicht werden soll, ohne dass die Nutzer finanziell oder mit Vorschriften gezwungen werden sollen, auf das eigene Auto zu verzichten.

Alternatives oder übersetztes Abstract:
Alternatives AbstractSprache

In most of the cities located in Germany and the United States of America the capacity limit of the traffic facilities is reached. Especially, during the rush hour there are lots of traffic jams and accidents. Instead of expanding and modernizing the existing roads to increase the capacity, the Transportation Demand Management was originated in the US and the mobility management in Germany. The German version was created by following the American example. Both of them have the same purpose: they want to improve the current traffic conditions by reducing the number of cars on our streets while at the same time not expanding the existing roads. In order to do this, the “program” wants to get a lasting effect on people so that they will use busses, trains, trams, their own bicycles or other sorts of transportation like car sharing instead of their own car. The following paper will analyse both programs. Their methods and their main purpose will be discussed in detail. A profile of each will be created so that it is possible to compare both programs and to point out advantages as well as disadvantages. To be able to compare both programs with each other, a morphological box is taken into account. All the given definitions and example cases can be applied to the box and analyzed with it. The parameters of the morphological box are: “reason of the measure“, „target of the measure“, „area of operation“, „implementation“, „operator“, „target group“, „founding“ and „judicial binding“. Additionally, there is an explanation of the classic tools which both systems are using in ordinary cases. Both programs have similar definitions. They say that a decrease in the number of cars is tried to being achieved by influencing the people’s traffic behavior so that existing resources can be used more efficiently While analyzing the case studies it was detected that both programs have the same purpose as well as the same measures which is to support the local public transportation system. The main difference is the implementation. The German mobility management tries to convince people with information and motivation saying that using busses or trains does not imply any restrictions in their mobility or to their quality of life. Especially for this reason information centers were installed. In cooperation with employees, job-tickets are being supported, commuter centers and bicycle parking areas are getting installed. In the USA, the methods are focused on increasing the capacity of the public transportation system by developing the infrastructure especially in more rural areas and suburbs so that people are having a serious alternative to using their own car for their way to work. Additionally to that, the streets are getting redesigned so that some lanes are getting extra bicycle paths or exclusive public traffic lanes. It is also possible to change the urban development plans or to start pricing certain roads to reduce the traffic in the metropolises. The difference is mainly that there are different methods which have a different range in their work. The German methods are trying to keep a low profile and to have a slight financial effort. People are not supposed to be forced to use public transportation because the alternative - using their own car - is not possible due to regulations.

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Fachbereich(e)/-gebiet(e): 13 Fachbereich Bau- und Umweltingenieurwissenschaften
13 Fachbereich Bau- und Umweltingenieurwissenschaften > Verbund Institute für Verkehr
13 Fachbereich Bau- und Umweltingenieurwissenschaften > Verbund Institute für Verkehr > Institut für Verkehrsplanung und Verkehrstechnik
Hinterlegungsdatum: 19 Feb 2016 07:27
Letzte Änderung: 22 Jun 2018 12:59
PPN:
Referenten: Boltze, Prof. Dr. Manfred ; Rühl, Dipl.W.Ing Frederik
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