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Untersuchung des Zusammenhangs von Einsatzkräfteanzahl und Einsatzerfolg bei Flugzeugunfällen mittels kybernetischer Risikoanalyse

Münch, Marc (2015)
Untersuchung des Zusammenhangs von Einsatzkräfteanzahl und Einsatzerfolg bei Flugzeugunfällen mittels kybernetischer Risikoanalyse.
Technische Universität Darmstadt
Dissertation, Erstveröffentlichung

Kurzbeschreibung (Abstract)

Die vorliegende Arbeit befasst sich mit Flugzeugunfällen. Im Mittelpunkt der Betrachtung stehen die Abläufe, die sich an einen Unfall anschließen, insbesondere die Maßnahmen der Einsatzkräfte. Ziel dieser Arbeit ist die Entwicklung einer Methode, die in der Auseinandersetzung zwischen wirtschaftlichen Interessen (eines Unternehmens oder einer behördlichen Dienststelle) einerseits und dem gesetzlichen und individuellen Anspruch auf optimale Rettung von Menschenleben andererseits eine objektive und wissenschaftlich fundierte Antwort auf die Frage nach der optimalen Anzahl an Einsatzkräften gibt. Maßgeblich ist dabei die sichere Bewältigung von Unfällen bei gleichzeitiger wirtschaftlicher Vertretbarkeit insbesondere der Anzahl an vorgehaltenen Einsatzkräften.

Auf Grund der geringen Anzahl an Flugzeugunfällen entfällt die Möglichkeit einer rein statistischen Auswertung. Als Lösungsansatz wird daher eine Kombination aus Risikoanalyse und zellulären Automaten gewählt. Das Ergebnis ist ein kybernetisches System. Es erlaubt die Modellierung von Schadensfällen, die nicht ausschließlich auf technischen Regelkreisläufen basieren, sondern Elemente enthält, die (zum Teil) entscheidungsfähig sind, lageabhängig agieren und sich wechselseitig beeinflussen. Damit können dynamische Abläufe wie menschliches Handeln (z. B. Taktik der Einsatzkräfte, Verhalten der Flugzeuginsassen) und Schadensentwicklung (z. B. Ausbreitung von Feuer und Rauch) hinreichend berücksichtigt werden. Daneben werden alle weiteren relevanten Parameter eines Flugzeugunfalls definiert und systematisiert aufgeführt. Dies beinhaltet Aspekte der Schadenslage (z. B. Standort), des Unfallobjektes (z. B. Flugzeugtyp, Passagierzahl) und der Einsatzbedingungen (z. B. Wetter, Tageszeit). Ebenso werden ihre Eintrittshäufigkeiten und die möglichen Auswirkungen auf den Einsatzverlauf quantifiziert.

Mit Hilfe eines Computerprogramms können alle relevanten Konstellationen unter Berücksichtigung der zuvor identifizierten Wechselwirkungen simuliert werden. Diese Berechnungen werden für unterschiedliche Anzahlen an Einsatzkräften vorgenommen. Aus den Ergebnissen lässt sich der Einfluss der Einsatzkräfteanzahl auf den Einsatzerfolg ablesen.

Typ des Eintrags: Dissertation
Erschienen: 2015
Autor(en): Münch, Marc
Art des Eintrags: Erstveröffentlichung
Titel: Untersuchung des Zusammenhangs von Einsatzkräfteanzahl und Einsatzerfolg bei Flugzeugunfällen mittels kybernetischer Risikoanalyse
Sprache: Deutsch
Referenten: Bald, Prof. Dr. J. Stefan ; Rüppel, Prof. Dr. Uwe
Publikationsjahr: 2015
Datum der mündlichen Prüfung: 21 März 2014
URL / URN: http://tuprints.ulb.tu-darmstadt.de/4455
Kurzbeschreibung (Abstract):

Die vorliegende Arbeit befasst sich mit Flugzeugunfällen. Im Mittelpunkt der Betrachtung stehen die Abläufe, die sich an einen Unfall anschließen, insbesondere die Maßnahmen der Einsatzkräfte. Ziel dieser Arbeit ist die Entwicklung einer Methode, die in der Auseinandersetzung zwischen wirtschaftlichen Interessen (eines Unternehmens oder einer behördlichen Dienststelle) einerseits und dem gesetzlichen und individuellen Anspruch auf optimale Rettung von Menschenleben andererseits eine objektive und wissenschaftlich fundierte Antwort auf die Frage nach der optimalen Anzahl an Einsatzkräften gibt. Maßgeblich ist dabei die sichere Bewältigung von Unfällen bei gleichzeitiger wirtschaftlicher Vertretbarkeit insbesondere der Anzahl an vorgehaltenen Einsatzkräften.

Auf Grund der geringen Anzahl an Flugzeugunfällen entfällt die Möglichkeit einer rein statistischen Auswertung. Als Lösungsansatz wird daher eine Kombination aus Risikoanalyse und zellulären Automaten gewählt. Das Ergebnis ist ein kybernetisches System. Es erlaubt die Modellierung von Schadensfällen, die nicht ausschließlich auf technischen Regelkreisläufen basieren, sondern Elemente enthält, die (zum Teil) entscheidungsfähig sind, lageabhängig agieren und sich wechselseitig beeinflussen. Damit können dynamische Abläufe wie menschliches Handeln (z. B. Taktik der Einsatzkräfte, Verhalten der Flugzeuginsassen) und Schadensentwicklung (z. B. Ausbreitung von Feuer und Rauch) hinreichend berücksichtigt werden. Daneben werden alle weiteren relevanten Parameter eines Flugzeugunfalls definiert und systematisiert aufgeführt. Dies beinhaltet Aspekte der Schadenslage (z. B. Standort), des Unfallobjektes (z. B. Flugzeugtyp, Passagierzahl) und der Einsatzbedingungen (z. B. Wetter, Tageszeit). Ebenso werden ihre Eintrittshäufigkeiten und die möglichen Auswirkungen auf den Einsatzverlauf quantifiziert.

Mit Hilfe eines Computerprogramms können alle relevanten Konstellationen unter Berücksichtigung der zuvor identifizierten Wechselwirkungen simuliert werden. Diese Berechnungen werden für unterschiedliche Anzahlen an Einsatzkräften vorgenommen. Aus den Ergebnissen lässt sich der Einfluss der Einsatzkräfteanzahl auf den Einsatzerfolg ablesen.

Alternatives oder übersetztes Abstract:
Alternatives AbstractSprache

The present thesis deals with aircraft accidents. It focuses on the procedures resulting from an accident, emphasizing the measures of the emergency staff ( firefighting and rescue staff). The thesis is aiming at the development of a method, which gives an objective and scientifically based answer to the search for the optimum number of emergency staff members, in between two conflicting poles: economical interests, e.g. of a company or an administrative office on the one hand, legal and individual claim on optimal rescue on the other hand. Decisive at any rate is the sure handling of accidents while being economically justifiable especially regarding the provided number of emergency staff members.

Due to the low number of aircraft accidents a pure statistical evaluation is inapplicable. Instead for solving the problem a combination of risk analysis and cellular machine is chosen as ansatz. This leads to the result of a cybernetic system. This system permits to model cases of damages, which are not exclusively based on technical control circuits, but encompasses elements, which are (partly) able to decide self-governed, act according to the specific situation and interact reciprocally with each other. Thus dynamical processes like human action (e.g. the tactics of emergency staff, the behavior of aircraft passengers) and the evolution of damages (e.g. the dispersion of fire and smoke) can be taken into account sufficiently. Besides all other relevant parameters of an aircraft accident are defined and scheduled systematically. This includes aspects concerning the situation of damage (e.g. the location), the item of damage (e.g. type of aircraft, number of passengers) and the conditions of the operations (e.g. weather, time of day). Equally quantified are their frequencies of occurrence and possible consequences for the evolution of the operations.

In consideration of all beforehand identified interactions all relevant constellations can be simulated by means of a computer program. These calculations are conducted for varying numbers of emergency staff. The influence of the number of emergency staff on the success of operations can be read out of the results.

Englisch
Freie Schlagworte: Flughafen, Flugzeug, LFZ, Risiko, Zelluläre Automaten, Unfall, Brand, Feuerwehr, Einsatzkräfte, Personal, ICAO, Annex 14, EASA
Schlagworte:
Einzelne SchlagworteSprache
airport, aircraft, risk, cellular machine, accident, fire, fire brigade, emergency staff, staff, ICAO, Annex 14, EASAEnglisch
URN: urn:nbn:de:tuda-tuprints-44554
Sachgruppe der Dewey Dezimalklassifikatin (DDC): 600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften > 600 Technik
600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften > 620 Ingenieurwissenschaften und Maschinenbau
Fachbereich(e)/-gebiet(e): 13 Fachbereich Bau- und Umweltingenieurwissenschaften
13 Fachbereich Bau- und Umweltingenieurwissenschaften > Verbund Institute für Verkehr
13 Fachbereich Bau- und Umweltingenieurwissenschaften > Verbund Institute für Verkehr > Institut für Straßenwesen (2021 umbenannt in Institut für Verkehrswegebau)
Hinterlegungsdatum: 29 Mär 2015 19:55
Letzte Änderung: 29 Mär 2015 19:55
PPN:
Referenten: Bald, Prof. Dr. J. Stefan ; Rüppel, Prof. Dr. Uwe
Datum der mündlichen Prüfung / Verteidigung / mdl. Prüfung: 21 März 2014
Schlagworte:
Einzelne SchlagworteSprache
airport, aircraft, risk, cellular machine, accident, fire, fire brigade, emergency staff, staff, ICAO, Annex 14, EASAEnglisch
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