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Von gelben Feldern zu Grüner Chemie. Über die Selektive Desaktivierung bei der Oxidation von Glycerol zu Dihydroxyaceton an Platin-Bismut-Katalysatoren

Brandner, Armin (2010)
Von gelben Feldern zu Grüner Chemie. Über die Selektive Desaktivierung bei der Oxidation von Glycerol zu Dihydroxyaceton an Platin-Bismut-Katalysatoren.
Technische Universität Darmstadt
Dissertation, Erstveröffentlichung

Kurzbeschreibung (Abstract)

Die Nutzung des nachwachsenden Rohstoffs Glycerol beschränkt sich bislang auf seinen Einsatz in Kosmetika, Nahrungs- und Genussmitteln sowie Kunststoffen. Die Produktionsmenge übersteigt den Bedarf jedoch deutlich. Die industrielle Herstellung von Folgeprodukten wäre daher wünschenswert, zumal Chemikalien aus petrochemischen Grundstoffen ersetzt werden können. Insbesondere die in dieser Arbeit untersuchte selektive Oxidation des Glycerols kann die Herstellung des Produktes Dihydroxyaceton wirtschaftlich attraktiver machen. Dabei ist Dihydroxyaceton nicht nur als Aktivkomponente in Kosmetika interessant, denn die selektive Oxidation des Glycerols stellt bis heute eine wissenschaftliche Herausforderung dar. Die Probleme dieser Reaktion bestehen in der Desaktivierung des Katalysators, die zu einer Abnahme der Selektivität mit fortschreitendem Reaktionsfortschritt führt. Durch deren Untersuchung und kinetische Modellierung konnte festgestellt werden, dass besonders die starke Adsorption von Nebenprodukten am Katalysator zur Katalysatordesaktivierung beiträgt. Es wurde ein kinetisches Modell unter Berücksichtigung zweier aktiver Zentren aufgestellt, auf dessen Basis eine Ausbeute von 70 % an Dihydroxyaceton vorausgesagt wird, wenn es gelingt, Nebenprodukte aus dem Reaktionsgemisch zu entfernen. Mit Hilfe von Membrantrennverfahren gelang es, Nebenprodukte annähernd quantitativ zu entfernen. Die Aktivität erhöhte sich und die Abnahme der Selektivität zu Dihydroxyaceton konnte verringert werden. Bei Durchführung der Reaktion in einem kontinuierlichen Trickle-Bed-Reaktor konnten Ausbeuten von bis zu 60 % an Dihydroxyaceton erhalten werden, jedoch führen hier weitere Desaktivierungsprozesse zu einer Abnahme der Ausbeute.

Typ des Eintrags: Dissertation
Erschienen: 2010
Autor(en): Brandner, Armin
Art des Eintrags: Erstveröffentlichung
Titel: Von gelben Feldern zu Grüner Chemie. Über die Selektive Desaktivierung bei der Oxidation von Glycerol zu Dihydroxyaceton an Platin-Bismut-Katalysatoren
Sprache: Deutsch
Referenten: Claus, Prof. Dr. Peter ; Vogel, Prof. Dr. Herbert
Publikationsjahr: 11 April 2010
Datum der mündlichen Prüfung: 12 Juli 2010
URL / URN: urn:nbn:de:tuda-tuprints-21185
Kurzbeschreibung (Abstract):

Die Nutzung des nachwachsenden Rohstoffs Glycerol beschränkt sich bislang auf seinen Einsatz in Kosmetika, Nahrungs- und Genussmitteln sowie Kunststoffen. Die Produktionsmenge übersteigt den Bedarf jedoch deutlich. Die industrielle Herstellung von Folgeprodukten wäre daher wünschenswert, zumal Chemikalien aus petrochemischen Grundstoffen ersetzt werden können. Insbesondere die in dieser Arbeit untersuchte selektive Oxidation des Glycerols kann die Herstellung des Produktes Dihydroxyaceton wirtschaftlich attraktiver machen. Dabei ist Dihydroxyaceton nicht nur als Aktivkomponente in Kosmetika interessant, denn die selektive Oxidation des Glycerols stellt bis heute eine wissenschaftliche Herausforderung dar. Die Probleme dieser Reaktion bestehen in der Desaktivierung des Katalysators, die zu einer Abnahme der Selektivität mit fortschreitendem Reaktionsfortschritt führt. Durch deren Untersuchung und kinetische Modellierung konnte festgestellt werden, dass besonders die starke Adsorption von Nebenprodukten am Katalysator zur Katalysatordesaktivierung beiträgt. Es wurde ein kinetisches Modell unter Berücksichtigung zweier aktiver Zentren aufgestellt, auf dessen Basis eine Ausbeute von 70 % an Dihydroxyaceton vorausgesagt wird, wenn es gelingt, Nebenprodukte aus dem Reaktionsgemisch zu entfernen. Mit Hilfe von Membrantrennverfahren gelang es, Nebenprodukte annähernd quantitativ zu entfernen. Die Aktivität erhöhte sich und die Abnahme der Selektivität zu Dihydroxyaceton konnte verringert werden. Bei Durchführung der Reaktion in einem kontinuierlichen Trickle-Bed-Reaktor konnten Ausbeuten von bis zu 60 % an Dihydroxyaceton erhalten werden, jedoch führen hier weitere Desaktivierungsprozesse zu einer Abnahme der Ausbeute.

Alternatives oder übersetztes Abstract:
Alternatives AbstractSprache

The use of glycerol as renewable raw material is limited so far to its employment in cosmetics, food and luxuries as well as plastics. However, the output exceeds clearly the need of glycerol due to his formation as by-product in biodiesel production. The industrial production of secondary products would be highly desirable particularly since chemicals from petrochemical raw materials can be replaced. In particular the oxidation of the secondary alcohol function examined in this work can make the production of the product dihydroxyacetone economically more attractive. Dihydroxyacetone is not only interesting as active component in cosmetics, but the selective oxidation of glycerol still represents a scientific challenge. The problems of this reaction derive from deactivation of the catalyst, which leads to a reduction in selectivity to dihydroxyacetone with reaction progress. It could be stated by investigation of catalyst deactivation and kinetic modelling that particularly the strong adsorption of by-products onto the catalyst contributes to catalyst deactivation. A kinetic model with consideration of two active centers was set up, on whose basis a dihydroxyacetone yield of 70 % is forecast, if removing by-products from the reaction mixture is successful. By the use of membrane separation processes by-products were removed nearly quantitatively. The activity increased and the reduction of the selectivity to dihydroxyaceton could be mildered. By performing the reaction in a continuously working trickle bed reactor dihydroxyacetone yields from up to 60 % could be received, however further deactivation processes lead to a reduction of the yield.

Englisch
Sachgruppe der Dewey Dezimalklassifikatin (DDC): 500 Naturwissenschaften und Mathematik > 540 Chemie
600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften > 660 Technische Chemie
Fachbereich(e)/-gebiet(e): 07 Fachbereich Chemie > Ernst-Berl-Institut > Fachgebiet Technische Chemie > Technische Chemie II
07 Fachbereich Chemie > Ernst-Berl-Institut > Fachgebiet Technische Chemie
07 Fachbereich Chemie
Hinterlegungsdatum: 03 Aug 2010 08:59
Letzte Änderung: 05 Mär 2013 09:36
PPN:
Referenten: Claus, Prof. Dr. Peter ; Vogel, Prof. Dr. Herbert
Datum der mündlichen Prüfung / Verteidigung / mdl. Prüfung: 12 Juli 2010
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