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Prozessorientierte Untersuchung zum Nitratabbauvermögen der Grundwasserkörper im Hessischen Ried

Kludt, Christoph (2021)
Prozessorientierte Untersuchung zum Nitratabbauvermögen der Grundwasserkörper im Hessischen Ried.
Technische Universität Darmstadt
doi: 10.26083/tuprints-00017584
Dissertation, Erstveröffentlichung, Verlagsversion

Kurzbeschreibung (Abstract)

Mikrobiologische Abbauprozesse tragen maßgeblich zur Minderung der Nitratbelastung in sedimentären Grundwasserleitern bei, indem Nitrat unter Verbrauch von organischem Kohlenstoff (heterotroph) und Eisensulfiden bspw. Pyrit (autotroph) reduziert wird. Allerdings sind diese Phasen in Sedimenten oft nur in Spuren vorhanden und werden im Verlauf der Reaktionen aufgebraucht, sodass der Nitratabbau zum Erliegen kommen könnte. Um Maßnahmen im Zuge der EG-Wasserrahmenrichtlinie umsetzen zu können, wurden das Nitratabbaupotential und die Abbauprozesse in den z. T. stark nitratbelasteten Grundwasserleitern des Hessischen Rieds untersucht. Das Abbaupotential wurde an Bohrkernproben mittels Festphasenanalytik quantifiziert und charakterisiert. Mit Nitratabbauversuchen im Labor (Batch- und Säulenversuchen) wurden Erkenntnisse über die Verfügbarkeit des in den Sedimenten vorhandenen Abbaupotentials gewonnen, wobei die in dem Säulenversuch beobachteten Prozesses in einem reaktiven Transportmodell abgebildet wurden. Mit tiefenorientierter Untersuchung der Hydrochemie (u. a. stabile Isotope und N2Exzess) konnten Nitrateinträge, Abbaufortschritt und Abbauprozesse sowie durchschnittliche Abbauraten im Anstrom ausgewählter Grundwassermessstellen bestimmt werden. Trotz vergleichsweise geringer Sulfidgehalte, konnte sowohl in den Nitratabbauversuchen als auch direkt im Grundwasser oft ein dominant autotropher Nitratabbau nachgewiesen werden. Die Ergebnisse dieser Studie sollen einen Beitrag zur Identifizierung von Risikogebieten liefern, in deren Abstrom in naher Zukunft, bei gleichbleibend hohen Nitrateinträgen, mit nachlassendem Nitratabbau gerechnet werden muss.

Typ des Eintrags: Dissertation
Erschienen: 2021
Autor(en): Kludt, Christoph
Art des Eintrags: Erstveröffentlichung
Titel: Prozessorientierte Untersuchung zum Nitratabbauvermögen der Grundwasserkörper im Hessischen Ried
Sprache: Deutsch
Referenten: Schüth, Prof. Dr. Christoph ; Weber, Dr. Frank-Andreas
Publikationsjahr: 2021
Ort: Darmstadt
Kollation: ix, 177 Seiten
Datum der mündlichen Prüfung: 11 Dezember 2020
DOI: 10.26083/tuprints-00017584
URL / URN: https://tuprints.ulb.tu-darmstadt.de/17584
Kurzbeschreibung (Abstract):

Mikrobiologische Abbauprozesse tragen maßgeblich zur Minderung der Nitratbelastung in sedimentären Grundwasserleitern bei, indem Nitrat unter Verbrauch von organischem Kohlenstoff (heterotroph) und Eisensulfiden bspw. Pyrit (autotroph) reduziert wird. Allerdings sind diese Phasen in Sedimenten oft nur in Spuren vorhanden und werden im Verlauf der Reaktionen aufgebraucht, sodass der Nitratabbau zum Erliegen kommen könnte. Um Maßnahmen im Zuge der EG-Wasserrahmenrichtlinie umsetzen zu können, wurden das Nitratabbaupotential und die Abbauprozesse in den z. T. stark nitratbelasteten Grundwasserleitern des Hessischen Rieds untersucht. Das Abbaupotential wurde an Bohrkernproben mittels Festphasenanalytik quantifiziert und charakterisiert. Mit Nitratabbauversuchen im Labor (Batch- und Säulenversuchen) wurden Erkenntnisse über die Verfügbarkeit des in den Sedimenten vorhandenen Abbaupotentials gewonnen, wobei die in dem Säulenversuch beobachteten Prozesses in einem reaktiven Transportmodell abgebildet wurden. Mit tiefenorientierter Untersuchung der Hydrochemie (u. a. stabile Isotope und N2Exzess) konnten Nitrateinträge, Abbaufortschritt und Abbauprozesse sowie durchschnittliche Abbauraten im Anstrom ausgewählter Grundwassermessstellen bestimmt werden. Trotz vergleichsweise geringer Sulfidgehalte, konnte sowohl in den Nitratabbauversuchen als auch direkt im Grundwasser oft ein dominant autotropher Nitratabbau nachgewiesen werden. Die Ergebnisse dieser Studie sollen einen Beitrag zur Identifizierung von Risikogebieten liefern, in deren Abstrom in naher Zukunft, bei gleichbleibend hohen Nitrateinträgen, mit nachlassendem Nitratabbau gerechnet werden muss.

Alternatives oder übersetztes Abstract:
Alternatives AbstractSprache

Microbial denitrification contributes significantly to the mitigation of nitrate contamination in sedimentary aquifers by reducing nitrate, coupled to the consumption of organic carbon (heterotrophic) and iron sulphides like pyrite (autotrophic). However, these phases are often only present in trace amounts and can become depleted, so that denitrification will eventually cease. In order to implement measures within the EC-Water Framework Directive, we investigated the denitrification potential and the denitrification processes in the sediments of the Hessian Ried. The reduction potential was quantified and characterized by solid-phase analyses of drill core samples. Laboratory batch and column experiments where conducted to investigate the availability of electron donors (often organic carbon and pyrite). A reactive transport model was used for investigating the processes in the column experiment. Depth-oriented investigations of hydrochemistry (i.e. stable isotopes, N2Excess) allowed determining nitrate input, reduction progress and average reduction kinetics upstream of selected wells. Despite comparatively low sulphide contents, autotrophic denitrification was often the dominant process under laboratory conditions as well as in the groundwater. The results can be used to delineate risk areas, downstream of which denitrification can be expected to cease in the near future.

Englisch
Status: Verlagsversion
URN: urn:nbn:de:tuda-tuprints-175849
Sachgruppe der Dewey Dezimalklassifikatin (DDC): 500 Naturwissenschaften und Mathematik > 550 Geowissenschaften
Fachbereich(e)/-gebiet(e): 11 Fachbereich Material- und Geowissenschaften
11 Fachbereich Material- und Geowissenschaften > Geowissenschaften
11 Fachbereich Material- und Geowissenschaften > Geowissenschaften > Fachgebiet Hydrogeologie
Hinterlegungsdatum: 12 Mär 2021 14:26
Letzte Änderung: 16 Mär 2021 06:24
PPN:
Referenten: Schüth, Prof. Dr. Christoph ; Weber, Dr. Frank-Andreas
Datum der mündlichen Prüfung / Verteidigung / mdl. Prüfung: 11 Dezember 2020
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