TU Darmstadt / ULB / TUbiblio

Design Thinking und Innovationskultur in der Industrie: Eine empirische Untersuchung

Salzmann, Edmund Christian (2020)
Design Thinking und Innovationskultur in der Industrie: Eine empirische Untersuchung.
Technische Universität Darmstadt
doi: 10.25534/tuprints-00014108
Dissertation, Erstveröffentlichung

Kurzbeschreibung (Abstract)

Design Thinking ist ein holistischer Ansatz zur Lösung komplexer Problemstellungen, durch Nutzen der Arbeitsweise von Designern außerhalb der Design-Domäne. Es ist ein aus der Praxis geprägtes Phänomen, das sich durch die Kombination der Praktiken Nutzerfokus (Fokus auf den End-Nutzer und seine Bedürfnisse), Problem-Framing (Hinterfragen des “Design-Briefs”), Visualisieren (Einfache Verbildlichungen & Prototyping), Experimentieren (Durch Experimente früh herausfinden, was funktioniert) und Diversität (Funktionsübergreifende Teams) auszeichnet. Die Diskussion über den Nutzen von Design Thinking ist diametral: Verfechter des Konzepts beschreiben, dass Design Thinking ein holistischer Ansatz zur systemischen Problemlösung sei, während Gegner beschreiben, dass Design Thinking einen limitierten Nutzen auf Grund fehlender Verknüpfung mit konventionellen Geschäftsprozessen habe. Die Relevanz für den Innovationserfolg ist also unklar. Trotz der Tatsache, dass Design Thinking in der Praxis weit verbreitet ist und das Forschungsinteresse, gemessen an der Zahl der konzeptionellen Beiträge, qualitativ-empirischen Studien, sowie studentischen Experimenten, steigt, gibt es bisher keine quantitativ-empirische Studien zu Design Thinking. Daher lautet die übergreifende Forschungsfrage die Dissertation: Wie hängt die Anwendung von Design Thinking in Innovationsprojekten mit Innovationskultur und Innovationserfolg zusammen? Zur Beantwortung dieser Frage wurden verschiedene Studie durchgeführt und semi-strukturierte, qualitative Interviews, geführt, eine quantitative Datenerhebung in 71 Projekten mit 71 Projektleitern, 345 Projektmitgliedern und 71 Managern durchgeführt sowie eine quantitative Datenerhebung unter 192 Teamleitern aus Forschung und Entwicklung hinzugezogen. Die Dissertation ist in vier Studien unterteilt: Studie I untersucht empirisch-qualitativ den Zusammenhang zwischen Design Thinking und Innovationskultur für das Gesamtunternehmen. Studie II untersucht empirisch-quantitativ den Einfluss von Design Thinking Praktiken auf Innovationskultur und Teamerfolg im Projektteam. Studie III untersucht die Folgen der Anwendung von Design Thinking Praktiken auf die individuelle Wahrnehmung der Innovationskultur. Studie IV untersucht empirisch-quantitativ den Einfluss des Nutzerfokus’ in Forschung & Entwicklung auf den Neuproduktentwicklungserfolg. Damit leistet diese Dissertation drei große Forschungsbeiträge: Erstens liefert sie empirische Befunde für die Innovationsrelevanz von Design Thinking. Zweitens etabliert sie ein besseres Verständnis für das Zusammenspiel von Innovationskultur und Design Thinking. Drittens liefert sie detaillierte empirische Befunde für die Relevanz der Design Thinking Praktik Nutzerfokus, auch nutzer-zentriertes Design genannt, für den Neuproduktentwicklungserfolg. Zukünftige Forschung sollte sich mit der Untersuchung weiterer Kontingenzfaktoren wie Projektcharakteristika, komplementärer struktureller Faktoren oder kultureller Faktoren, befassen, den Zusammenhang mit entfernteren Ergebnisgrößen wie Produkterfolg und Unternehmenserfolg untersuchen, eine Validierung in einer breiteren, generalisierbareren Stichprobe durchführen, sowie die Untersuchung weiterer Funktionen sowie Arbeitsplatzsituationen vorantreiben.

Typ des Eintrags: Dissertation
Erschienen: 2020
Autor(en): Salzmann, Edmund Christian
Art des Eintrags: Erstveröffentlichung
Titel: Design Thinking und Innovationskultur in der Industrie: Eine empirische Untersuchung
Sprache: Deutsch
Referenten: Kock, Prof. Dr. Alexander ; Bock, Prof. Dr. Carolin
Publikationsjahr: 2020
Ort: Darmstadt
Datum der mündlichen Prüfung: 11 Dezember 2019
DOI: 10.25534/tuprints-00014108
URL / URN: https://tuprints.ulb.tu-darmstadt.de/14108
Kurzbeschreibung (Abstract):

Design Thinking ist ein holistischer Ansatz zur Lösung komplexer Problemstellungen, durch Nutzen der Arbeitsweise von Designern außerhalb der Design-Domäne. Es ist ein aus der Praxis geprägtes Phänomen, das sich durch die Kombination der Praktiken Nutzerfokus (Fokus auf den End-Nutzer und seine Bedürfnisse), Problem-Framing (Hinterfragen des “Design-Briefs”), Visualisieren (Einfache Verbildlichungen & Prototyping), Experimentieren (Durch Experimente früh herausfinden, was funktioniert) und Diversität (Funktionsübergreifende Teams) auszeichnet. Die Diskussion über den Nutzen von Design Thinking ist diametral: Verfechter des Konzepts beschreiben, dass Design Thinking ein holistischer Ansatz zur systemischen Problemlösung sei, während Gegner beschreiben, dass Design Thinking einen limitierten Nutzen auf Grund fehlender Verknüpfung mit konventionellen Geschäftsprozessen habe. Die Relevanz für den Innovationserfolg ist also unklar. Trotz der Tatsache, dass Design Thinking in der Praxis weit verbreitet ist und das Forschungsinteresse, gemessen an der Zahl der konzeptionellen Beiträge, qualitativ-empirischen Studien, sowie studentischen Experimenten, steigt, gibt es bisher keine quantitativ-empirische Studien zu Design Thinking. Daher lautet die übergreifende Forschungsfrage die Dissertation: Wie hängt die Anwendung von Design Thinking in Innovationsprojekten mit Innovationskultur und Innovationserfolg zusammen? Zur Beantwortung dieser Frage wurden verschiedene Studie durchgeführt und semi-strukturierte, qualitative Interviews, geführt, eine quantitative Datenerhebung in 71 Projekten mit 71 Projektleitern, 345 Projektmitgliedern und 71 Managern durchgeführt sowie eine quantitative Datenerhebung unter 192 Teamleitern aus Forschung und Entwicklung hinzugezogen. Die Dissertation ist in vier Studien unterteilt: Studie I untersucht empirisch-qualitativ den Zusammenhang zwischen Design Thinking und Innovationskultur für das Gesamtunternehmen. Studie II untersucht empirisch-quantitativ den Einfluss von Design Thinking Praktiken auf Innovationskultur und Teamerfolg im Projektteam. Studie III untersucht die Folgen der Anwendung von Design Thinking Praktiken auf die individuelle Wahrnehmung der Innovationskultur. Studie IV untersucht empirisch-quantitativ den Einfluss des Nutzerfokus’ in Forschung & Entwicklung auf den Neuproduktentwicklungserfolg. Damit leistet diese Dissertation drei große Forschungsbeiträge: Erstens liefert sie empirische Befunde für die Innovationsrelevanz von Design Thinking. Zweitens etabliert sie ein besseres Verständnis für das Zusammenspiel von Innovationskultur und Design Thinking. Drittens liefert sie detaillierte empirische Befunde für die Relevanz der Design Thinking Praktik Nutzerfokus, auch nutzer-zentriertes Design genannt, für den Neuproduktentwicklungserfolg. Zukünftige Forschung sollte sich mit der Untersuchung weiterer Kontingenzfaktoren wie Projektcharakteristika, komplementärer struktureller Faktoren oder kultureller Faktoren, befassen, den Zusammenhang mit entfernteren Ergebnisgrößen wie Produkterfolg und Unternehmenserfolg untersuchen, eine Validierung in einer breiteren, generalisierbareren Stichprobe durchführen, sowie die Untersuchung weiterer Funktionen sowie Arbeitsplatzsituationen vorantreiben.

Alternatives oder übersetztes Abstract:
Alternatives AbstractSprache

Design Thinking is a holistic approach to solving complex problems by using the way designers work outside of the design domain. It is a practical phenomenon, characterised by the combination of the practices user focus (focus on the end user and his needs), problem framing (questioning the design brief), visualisation (simple visualisations & prototyping), experimentation (finding out early on what works through experimentation) and diversity (working in cross-functional teams). The discussion about the benefits of Design Thinking is diametrically opposed: advocates of the concept describe Design Thinking as a holistic approach to systemic problem solving while opponents describe that Design Thinking has limited benefits due to its lack of linkage to conventional business processes. The relevance for the success of innovation is therefore unclear. Despite the fact that Design Thinking is widespread in practice and the research interest, measured by the number of conceptual contributions, qualitative-empirical studies, as well as student experiments, is increasing, there are no quantitative-empirical studies on Design Thinking to date. Therefore, the overarching research question of this dissertation is: „How does the application of Design Thinking in innovation projects relate to innovation culture and innovation success?“ To answer this question, various studies were conducted and semi-structured, qualitative interviews were conducted, a quantitative data collection was carried out in 71 projects with 71 project leaders, 345 project members and 71 managers, and quantitative data collected among 192 team leaders from research and development was used. The dissertation is divided into four studies: Study I examines empirically-qualitatively the connection between design thinking and innovation culture for an entire company. Study II examines empirically-quantitatively the influence of Design Thinking practices on innovation culture and team success in the project team. Study III examines the consequences of the application of Design Thinking practices on the individual perception of the culture of innovation. Study IV empirically and quantitatively examines the influence of user focus in research and development on the success of new product development. Thus, this dissertation makes three major research contributions: First, it provides empirical findings on the innovation relevance of Design Thinking. Secondly, it establishes a better understanding of the interaction between innovation culture and Design Thinking. Third, it provides detailed empirical findings on the relevance of the design thinking practice user focus, also known as user-centred design, for the success of new product development. Future research should focus on the investigation of further contingency factors such as project characteristics, complementary structural factors or cultural factors, investigate the connection with more distant outcome measures such as product success and business success, carry out a validation in a broader, more generalisable sample, and advance the investigation of further functions and workplace situations.

Englisch
URN: urn:nbn:de:tuda-tuprints-141084
Sachgruppe der Dewey Dezimalklassifikatin (DDC): 300 Sozialwissenschaften > 330 Wirtschaft
Fachbereich(e)/-gebiet(e): 01 Fachbereich Rechts- und Wirtschaftswissenschaften
01 Fachbereich Rechts- und Wirtschaftswissenschaften > Betriebswirtschaftliche Fachgebiete
01 Fachbereich Rechts- und Wirtschaftswissenschaften > Betriebswirtschaftliche Fachgebiete > Fachgebiet Technologie- und Innovationsmanagement
Hinterlegungsdatum: 13 Nov 2020 15:47
Letzte Änderung: 18 Nov 2020 15:43
PPN:
Referenten: Kock, Prof. Dr. Alexander ; Bock, Prof. Dr. Carolin
Datum der mündlichen Prüfung / Verteidigung / mdl. Prüfung: 11 Dezember 2019
Export:
Suche nach Titel in: TUfind oder in Google
Frage zum Eintrag Frage zum Eintrag

Optionen (nur für Redakteure)
Redaktionelle Details anzeigen Redaktionelle Details anzeigen